Ein Edelstahlgehäuse, gepaart mit Lederarmband und AMOLED-Touchdisplay samt kratzfestem Saphirglas. So lässt sich in einem Satz zusammenfassen, was dich erwartet, wenn du dich für die neue Xiaomi Watch S1 entscheidest. Tatsächlich steckt aber noch sehr viel mehr in dem neuen Wearable. Und genau das haben wir uns für dich im Test genauer angesehen.
Einrichtung & Installation von Updates – Zeit einplanen!
Die Einrichtung der Xiaomi Watch S1 startet auf der Uhr selbst, recht schnell erhalten Nutzer aber den Hinweis, die Inbetriebnahme über die App „Mi Fitness“ (verfügbar für iOS und Android) fortzusetzen. Der Abschluss der Einrichtung klappte im Test aber nicht vollständig automatisch. In Verbindung mit einem iPhone von Apple war es notwendig, manuell eine weitere Bluetooth-Verbindung einzurichten. Die Folge: Es sind immer zwei Bluetooth-Verbindungen zur Uhr aktiv.
Ähnliche Beobachtungen haben wir in der Vergangenheit auch schon bei Wearables von Huawei gemacht. Theoretisch ist das kein Problem, praktisch kann es im Alltag aber doch zu Komplikationen kommen. So war es uns beispielsweise in einem Kia Ceed (Baujahr 2014) nicht mehr möglich, die Kontaktliste des Smartphones mit der Freisprecheinrichtung des Pkw zu synchronisieren. Ärgerlich. Trennt man die Bluetooth-Verbindung zur Uhr, klappt das Zusammenspiel zwischen Auto und Smartphone wieder reibungslos.
Zudem kitzelt die Xiaomi Watch S1 gelegentlich am Geduldsfaden ihres Nutzers. Dann nämlich, wenn es darum geht, ein Update zu installieren. Uns wurde im Rahmen unseres Tests ein Update auf Firmware-Version 1.2.98 angeregt und das hat gedauert. Lange. Rund 70 Minuten hat die Smartwatch benötigt, um das Update über das gekoppelte Smartphone herunterzuladen und zu installieren. Vielleicht wäre es schneller gegangen, hätten wir die Uhr per WLAN mit dem Internet verbinden können. Das klappte aber weder auf der Uhr selbst, noch wie von der Uhr vorgeschlagen über die Mi Fitness App.
Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten in der Mi Fitness App
Nachdem die allgemeine Einrichtung abgeschlossen ist, empfehlen wir, einen genauen Blick in die Einstellungen der App zu werfen. Du kannst hier nämlich unter anderem das Tracking der Herzfrequenz anpassen. Wahlweise erfolgt eine Pulsmessung minütlich oder nur alle 5, 10 oder 30 Minuten. Auf Wunsch ist natürlich auch eine Deaktivierung des Pulsmessers möglich. Auch die Messung des Blutsauerstoffgehalts (SpO2) kannst du in der App ein- und ausschalten. Entscheidest du dich für eine SpO2-Messung, findet eine Protokollierung wahlweise ganztags oder nur nachts statt. Zudem hast du die Möglichkeit, das Tracking alle 10 Minuten oder nur alle 30 Minuten von der Uhr vornehmen zu lassen.
Das ist aber noch längst nicht alles, was an Einstellungsmöglichkeiten in der App möglich ist. Du hast nämlich auch die Möglichkeit, ein Stresslevel-Tracking zu aktivieren. Wenn du deine Uhr auch nachts tragen möchtest, ist es zudem empfehlenswert, das erweiterte Schlaftracking zu aktivieren. Die Xiaomi Watch S1 zeichnet dann nämlich auch deine REM-Schlafphasen auf. Allerdings knabbert das – so ist in der App zu lesen – am Energiehaushalt des Akkus
Ungemein praktisch ist zudem die Notfall-SOS-Funktion. In der App kannst du nämlich einen Kontakt hinterlegen, der direkt über die Uhr angerufen werden kann, wenn die Smartwatch mit einem Mobiltelefon verbunden ist und dreimal hintereinander schnell die untere der beiden Menütasten an der rechten Seite gedrückt wird. Da die Uhr über ein Mikrofon und einen Lautsprecher verfügt, ist das Telefonieren über die Uhr sogar direkt am Handgelenk möglich. Das Smartphone muss dafür nicht extra aus der Tasche gezogen werden.
In der App selbst siehst du auf der Startseite (Reiter „Gesundheit“) schon auf den ersten Blick zahlreiche Informationen zu aktuellen Vitalwerten, die die Uhr für dich im Tagesverlauf bereits gesammelt hat. Unter anderem auch eine Berechnung zu verbrauchten Kalorien. Allerdings ist es mit der Xiaomi Watch S1 nur möglich, den Kalorienverbrauch aus Aktivitätsminuten zu bestimmen. Nachts und in Ruhephasen findet keine Erfassung des Kalorienverbrauchs statt.
Einen Eindruck zum Design und den Funktionen der Mi Fitness App liefert dir die nachfolgende Bildergalerie.
Starke Performance beim Lauftraining
Sehr gut hat uns die Xiaomi Watch S1 im Test beim Tracking von Workouts gefallen. Schnell ist eine Verbindung zu GPS-Satelliten hergestellt, um etwa anstehende Laufrunden im Freien zu protokollieren. Die Genauigkeit des in die Uhr integrierten GPS-Empfängers könnte etwas präziser sein, liegt aber auf hohem Niveau. Und auch die Erfassung des gemessenen Pulses während eines Workouts liefert erfreulich genaue Werte. In dieser Disziplin muss sich die neue Xiaomi-Smartwatch nicht hinter GPS-Sportuhren anderer etablierter Hersteller wie Garmin oder Polar verstecken.
Gut zu gefallen weiß auch das 1,43 Zoll große AMOLED-Display mit seiner hohen Auflösung von 466 x 466 Pixeln. Nicht nur die Tatsache, dass aufgrund der Größe viele Inhalte auf einen Blick ablesbar sind, bereitet im Alltag Freude. Auch unsere Beobachtung, dass selbst bei starker Einstrahlung der Sonne eine gute Ablesbarkeit gewährleistet ist, überzeugt. Manuell einstellen lassen sich fünf Helligkeitsstufen. Oder du setzt auf den automatisch arbeitenden Helligkeitssensor, der die Helligkeit des Bildschirms ohne weiteres Zutun an das Umgebungslicht anpasst.
Eine automatische Trainingserkennung kannst du in den Einstellungen der Uhr ein- und ausschalten. Sie funktioniert aber nur beim Laufen und Gehen. Schade ist, dass die Uhr nach einem Workout keine Angaben zu einer empfohlenen Erholungszeit macht. Aber vielleicht wird das ja im Rahmen eines späteren Firmware-Updates noch nachgereicht. Aufgrund ihres Gewichts von nur 64 Gramm empfanden wir die Uhr übrigens am Handgelenk nie als störend.
Solide Akkulaufzeit
Auf Basis des installierten Betriebssystems (MIUI Watch 1.0) haben wir natürlich auch die Akkulaufzeit der Uhr auf die Probe gestellt. Dabei kam eine Herzfrequenzmessung im Minutentakt, die nächtliche Protokollierung des SpO2-Wertes, erweitertes Schlaftracking inklusive Erfassung der REM-Phasen und ein Stresslevel-Tracking zum Einsatz.
- Akkulaufzeit mit aktiviertem Always-on-Display (AOD): circa 3,5 Tage
- Akkulaufzeit ohne aktiviertes Always-on-Display: circa 7 Tage
Letztlich sind das aber nur zwei Beispielwerte. Wie lange du deine Uhr tatsächlich nutzen kannst, hängt stark davon ab, welche Einstellungen du wählst. Auch regelmäßige Workout-Einheiten mit GPS-Empfang knabbern mitunter natürlich stärker an den Energiereserven als eine Uhr, die hauptsächlich zum Ablesen der Uhrzeit genutzt wird.
Eine Wiederaufladung des Akkus von 0 auf 100 Prozent dauert rund 100 Minuten. Von 20 auf 100 Prozent haben wir rund 75 Minuten gemessen.
Was kostet die Xiaomi Watch S1
Abseits von Sonderaktionen auf der Xiaomi-Homepage und Sonderpreisen in Onlineshops kostet die Xiaomi Watch S1 regulär 229 Euro. Das ist einerseits kein günstiger wert, andererseits der edlen Verarbeitung und dem Funktionsumfang aber angemessen. Über den nachfolgenden Preisvergleich kannst du sehen, wo du die Smartwatch schon jetzt günstiger kaufen kannst.
Fazit: Xiaomi Watch S1 – Gut, aber längst nicht perfekt
Ist die Xiaomi Watch S1 eine gute Smartwatch? Ja, ohne Zweifel. Allerdings ist sie auch nicht gerade preiswert. Und im von uns untersuchten Zusammenspiel mit einem iPhone kam es an verschiedenen Stellen zu Auffälligkeiten: Etwa die doppelte Bluetooth-Verbindung auf dem Mobiltelefon, eine nicht nutzbare WLAN-Funktion oder auch die für unser Empfinden verbesserungswürdige Synchronisation von Smartphone-Benachrichtigungen.
Denn wenn du auf dem Handy eine Push-Meldung löschst, verschwindet sie schnell auch in der Mitteilungszentrale der Uhr. Umgekehrt funktioniert das aber nicht. Das Löschen von Benachrichtigungen auf der Uhr führt nicht automatisch dazu, dass die Mitteilungen auch auf dem Smartphone verschwinden. Das löst zum Beispiel Garmin auf seinen Smartwatches besser. Ärgerlich auch: Es ist nur möglich, alle auf der Uhr eingegangenen Benachrichtigungen auf einen Schlag zu entfernen. Das Löschen von einzelnen Nachrichten ist nicht möglich.
Wiederum zu gefallen weiß die hochwertige Verarbeitung, die insgesamt flotte Performance und das gut ablesbare Display. Und auch das präzise Sport-Tracking mit fast 120 auswählbaren Sportprofilen ist als Pluspunkt klar hervorzuheben.
Vorteile
- Edel anmutende, hochwertige Verarbeitung
- Lederarmband (auch ein Silikon-Armband ist im Lieferumfang inklusive)
- Großes, gut ablesbares AMOLED-Display
- Solide Akkulaufzeit
- Präzises GPS- und Puls-Tracking bei Workouts
- Viele Sportprofile nutzbar
- Wasserdicht (5 ATM)
- Barometer und Höhenmesser integriert
Nachteile
- Ermittelt nur den Kalorienverbrauch aus Aktivitätsminuten
- Kann keine gestiegenen Stockwerke zählen
- Xiaomi Pay (Bezahlen per NFC) in Deutschland noch ohne Partnerbank
- WLAN-Funktion im Zusammenspiel mit einem iPhone nicht nutzbar
- Synchronisation von Smartphone-Benachrichtigungen mit iPhone ausbaufähig
- Doppelte Bluetooth-Verbindung mit iPhone
Hinweis: Dieser Testbericht basiert auf Software-Version 1.2.98 der Xiaomi Watch S1. Gekoppelt wurde die Uhr für den Test mit einem iPhone 13 Pro, auf dem die App Mi Fitness in Version 3.2.1 zum Einsatz kam.
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Ich hatte diese Uhr für genau 15 Tage im Einsatz.
Dann frierte der Bildschirm ein, um sich dann ganz zu verabschieden.
Mit dem Kundencenter in Verbindung gesetzt und eingeschickt.
3 Wochen später die Info „Erstazteile nicht lieferbar“ und ich bekomme mein Geld zurück.
Schon das zweite Gerät von Xiaomi, mit dem ich Pech hatte.
Das Tab 5 ließ sich nie über 60 Prozent laden und ist ständig in der Neustartschleife gefangen gewesen.
Auch Geld zurück bekommen.
Mein Sohn hatte Mal ein Handy von denen, da hatte sich der Akku aufgebläht.
Nur mit den Mi Bändern hatte ich noch nie Schwierigkeiten.
gibt es einen Grund warum WLAN und iOS/iPhone nicht zusammen funktionieren?
Ich habe mir die Uhr jetzt zum testen bestellt, weil ich die angebotene Hardware für den Preis wirklich attraktiv finde. Die S1 (ohne active) hat mich jetzt 150€ gekostet.