Es muss nicht immer eine Smartwatch sein, wenn man sich sportlich betätigen und dabei seine Vitaldaten genauer analysieren möchte. Auch ein klassischer und vor allem preislich deutlich günstigerer Fitness-Tracker kann dafür vollkommen ausreichen. Eines der neuesten Modelle ist das Xiaomi Mi Smart Band 6 (XMSH15HM). Es tritt in direkte Konkurrenz zum Samsung Galaxy Fit 2 (Test) – aber kann es auch überzeugen?
Xiaomi Mi Smart Band 6: Das steckt drin
Ausgestattet ist das Xiaomi Mi Band 6 mit einem recht großen Display. Wobei groß nicht zu verwechseln ist mit breit, sondern vor allem mit lang. Es misst 1,56 Zoll (3,96 cm) in der diagonalen Abmessung (152 x 486 Pixel), was spürbar mehr ist, als jene 1,1 Zoll (2,79 Zentimeter) des Samsung Galaxy Fit 2. Und auch gegenüber dem Mi Band 5, das bei einer Auflösung von 126 x 294 Pixeln ebenfalls auf 1,1 Zoll Displaydiagonale kommt, hat das Mi Band 6 einen ordentlichen Sprung gemacht. Der Vorteil: Auch wenn das Fitness-Armband natürlich weiterhin über einen schmalen Bildschirm verfügt, ist es in der neuen Ausführung in der Lage, mehr Inhalte auf einen Blick anzuzeigen – zum Beispiel beim aktuellen Wetterbericht.
Weitere wichtige Parameter: Das Fitness-Armband ist bis zu 50 Meter wasserdicht (5 ATM) und lässt sich per Bluetooth 5.0 mit einem Smartphone koppeln. Voraussetzung: Es muss auf dem Handy mindestens Android 5.0 oder bei iPhones mindestens iOS 12 installiert sein. Auf der Rückseite des Armbands ist zum einen ein Herzfrequenzsensor verbaut. Darüber hinaus verfügt das Band aber auch über die notwendige Sensorik, um den Blutsauerstoffgehalt (SpO2) oder den aktuellen Stresslevel zu messen. Und wer mag, kann zwischen 1 und 5 Minuten lange Atemübungen zur Entspannung in seinen Alltag einbauen.
Hinsichtlich der Verarbeitung ist das Xiaomi Mi Band 6 über allen Zweifeln erhaben. Es ist zwar ziemlich dick (knapp 13 Millimeter), dafür aber sehr leicht (13 Gramm) und somit alles andere als ein Störfaktor am Handgelenk. Statt über eine Dornschließe wie bei einer klassischen Armbanduhr, lässt sich das Armband aus weichem und flexiblen Silikon über einen kleinen Druckstecker im gewünschten Weitenloch fixieren. Das Gehäuse des Fitness-Armbands besteht aus Kunststoff.
Xiaomi Mi Band 6: Bereit für deine Workouts
Wer mit dem Xiaomi Mi Band 6 seinen sportlichen Alltag protokollieren möchte, wird sich über 30 vorinstallierte Sportprofile im passenden Widget für Trainings freuen. Basic-Workouts wie Laufen, Gehen, Radfahren oder Schwimmen sind ebenso dabei wie Crosstrainer, Yoga oder HIIT.
Weil das Xiaomi Mi Band 6 ohne einen eigenen GPS-Tracker auskommen muss, scheidet eine Analyse der GPS-Genauigkeit an dieser Stelle aus. Denn alle notwendigen Daten für das GPS-Tracking bezieht das Smart Band über das verbundene Smartphone. Sollte es bei deinen Workouts Schwierigkeiten mit dem GPS-Pairing geben, einfach auf dem Smartphone kurz die Mi Fit App starten. Das schafft in der Regel Abhilfe.
Eine ordentliche Leistung legt das Fitnessarmband von Xiaomi an den Tag, wirft man einen Blick auf den Pulsmesser. Zwar neigt das Mi Band 6 zum Beispiel beim Joggen während der ersten fünf bis zehn Minuten dazu, etwas zu niedrige Herzfrequenzwerte anzuzeigen, pendelt sich dann aber für den Rest des laufenden Workouts mit Blick auf die Genauigkeit auf einem guten bis sehr guten Niveau ein.
Bauartbedingt wenig übersichtlich ist die Anzeige sämtlicher Live-Daten während des Trainings. Zeit, Strecke, Tempo, verbrauche Kalorien, der aktuelle Puls und viele andere Werte werden untereinander angezeigt und man muss teilweise während des Trainings wild über das Display wischen, um die gewünschten Informationen lesen zu können. Hier haben Smartwatches mit ihren deutlich größeren Bildschirmen klare Vorteile gegenüber einem Fitness-Armband.
Interessante Randnotiz: Das Mi Band 6 kann dir auch den Kalorienverbrauch anhand deiner schon geleisteten Aktivitätsminuten anzeigen. Es protokolliert aber nicht den Kaloriengrundverbrauch des Tages.
Licht und Schatten bei Verwaltung der Benachrichtigungen
Sehr gut gelöst hat Xiaomi unterdessen die Möglichkeit, Benachrichtigungen vom Smartphone an das Mi Band 6 zu spiegeln. Das in die Länge gezogene Display macht es unter anderem möglich, recht viel Text auf einen Blick zu lesen. Etwas störend ist aber die Tatsache, dass nur ein Teil des aktuellen Fundus an Emojis angezeigt werden kann.
Auf sehr gutem Niveau präsentiert sich das Mi Band 6 im Zusammenspiel mit einem iPhone hinsichtlich der Verwaltung der auf dem Handy eingehenden Benachrichtigungen. In der zugehörigen Mi Fit App kannst du für viele Apps einzeln festlegen, ob App-Benachrichtigungen an das Band gespiegelt werden sollen. Unterstützt werden unter anderem WhatsApp, der Facebook Messenger, Skype, Instagram und Gmail. Eilmeldungen von Nachrichten-Apps sind unter „Sonstige“ zusammengefasst, werden aber ebenfalls auf Wunsch zuverlässig ans Handgelenk übertragen.
Schade ist, dass es keine Möglichkeit gibt, übermittelte Benachrichtigungen auf dem Mi Band 6 einzeln zu löschen. Das kann nur in einem Schwung mit allen eingetrudelten Nachrichten passieren. Wiederum gut gelöst: Entscheidet man sich für das Löschen und es besteht eine Kopplung zum Smartphone, verschwinden die zur Kenntnis genommenen Benachrichtigungen auch dort. Umgekehrt klappt es genauso zuverlässig. Wer Benachrichtigungen auf dem Smartphone löscht, bekommt sie auch auf dem Mi Band 6 nicht mehr angezeigt.
Ein Lautsprecher und ein Mikrofon fehlen. Dadurch ist es nicht möglich, über das Mi Band 6 zu telefonieren. Es zeigt aber eingehende Anrufe auf seinem Display unter Zuhilfenahme eines gut wahrnehmbaren Vibrationsalarms an. Und vom Bildschirm aus ist es auch möglich, den Anruf abzuweisen oder stumm zu schalten. Letzteres sorgt allerdings nur dafür, dass es am Handgelenk nicht mehr vibriert. Das Smartphone in der Tasche summt munter weiter vor sich hin.
Ein Blick auf die Mi Fit App
Alle vom Fitnesstracker protokollierten Vitaldaten und die gespeicherten Workouts werden in der zugehörigen Mi Fit App hinterlegt. Sie listet auf der Startseite nicht nur die schon zurückgelegten Schritte auf, sondern auch wesentliche Informationen des im Armband integrierten Schlaftrackes. Praktisch: Auch wenn du mittags ein Nickerchen in deinen Alltag einstreust, was vor allem bei Frühaufstehern die Fitness in der zweiten Tageshälfte steigern kann, zeichnet das Mi Band 6 zuverlässig auf.
Auch Details zu den letzten Trainings lassen sich direkt über die Startseite der App einsehen. Gleiches gilt für den sogenannten PAI-Wert, der die persönliche physiologische Aktivität basierend auf den Herzfrequenzdaten anzeigt. Je aktiver der Lebensstil, desto höher der PAI-Wert.
Laut Xiaomi solltest du nach Möglichkeit immer eine Pai-Punktzahl von etwa 100 erreichen. Das reduziert dem Vernehmen nach das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Oder positiv ausgedrückt: Die Lebenserwartung lässt sich mit einer möglichst hohen PAI-Zahl erhöhen. Deinen aktuellen PAI-Wert kannst du auch immer direkt am Handgelenk vom Fitnessarmband ablesen.
Akkulaufzeit: Weniger ausdauernd als versprochen
Aufgrund der kompakten Abmessungen ist auch der Platz für den Energiespeicher beschränkt. Er bringt es auf eine Kapazität von 125 mAh und Xiaomi selbst verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu zwei Wochen. Die konnten wir im Test allerdings nur dann annähernd erreichen, wenn wir die Pulsmessung auf ein Minimum beschränkten, den Vibrationsalarm ausstellten und das Display nur in den notwendigsten Situationen aufleuchten ließen.
Realistischer ist eine Akkulaufzeit von knapp einer Woche. Mit dauerhaft eingeschaltetem Pulsmesser und bei hellster Display-Helligkeit konnten wir eine Laufzeit von fünf Tagen messen, bei mittlerer Display-Helligkeit verlängert sich die Laufzeit um etwa ein bis zwei Tage. Allerdings macht die Nutzung dann kaum noch Spaß, weil sich die Inhalte unter freiem Himmel vom Bildschirm des Armbands nur noch mit Mühe ablesen lassen. Und dafür muss nicht einmal die Sonne scheinen.
Für eine Wiederaufladung des Akkus solltest du über das mitgelieferte USB-Ladekabel im Übrigen etwa 1,5 Stunden einplanen. Der Ladestecker wird mit dem Band über eine überraschend kräftige magnetische Anschlussmöglichkeit verbunden.
Fazit: Günstig und gut, aber längst nicht perfekt
Unter dem Strich ist das Xiaomi Smart Band 6 ein nicht nur recht preiswerter, sondern auch alltagstauglicher Begleiter. Das Fitness-Armband protokolliert nicht nur deine Workouts, sondern misst auf Wunsch auch minütlich deinen Puls und kann zudem dazu beitragen, deinen Schlaf genauer zu analysieren. Das AMOLED-Display ist im wahrsten Sinne des Wortes eine helle Freude – aber nur wenn man die Displayhelligkeit manuell mindestens auf Stufe 4 von 5 stellt.
Weil es sich aber um ein Fitness-Gadget der Einsteigerklasse handelt, gibt es jedoch auch Schattenseiten. Zum Beispiel einen fehlenden Helligkeitssensor. Die Übersichtlichkeit der Anzeigen während des Trainings leidet zudem an dem zwar langen, aber sehr schmalen Display. An erster Stelle der Negativ-Liste steht aber das Fehlen eines eigenen GPS-Empfängers. Wenn du mit dem Fitnessband zum Beispiel joggen gehst, musst du in jedem Fall auch ein gekoppeltes Smartphone bei dir tragen, damit die zurückgelegte Strecke und deine Laufgeschwindigkeit in einem akzeptablen Maße getrackt wird.
Vorteile
- erschwinglicher Preis
- tolles Display
- ordentliche Akkulaufzeit
- misst nicht nur den Puls, sondern auch die Blutsauerstoffsättigung (SpO2)
- Schlaftracker zeichnet auch Nickerchen ab 20 Minuten auf
- 30 Sport-Profile verfügbar
- wasserdicht bis 50 Meter
- gutes Management der Smartphone-Benachrichtigungen
Nachteile
- kein integrierter GPS-Empfänger
- Premium-Features fehlen (z.B. Kompass, Barometer oder Höhenmesser)
- eher unübersichtliche Darstellung während des Trainings
- kein Helligkeitssensor
- nur manuelle SpO2-Messung möglich
- kein Lautsprecher / Mikrofon
- kein NFC
- Installation von Updates dauert recht lange
Was kostet das Xiaomi Mi Smart Band 6?
Wenn du dich für den Fitness-Tracker Mi Smart Band 6 von Xiaomi interessierst, bist du mit einer vergleichsweise kleinen Investition dabei. Aktuell liegt der Verkaufspreis bei knapp 40 Euro. Ein guter Preis, um in die Welt der smarten Begleiter am Handgelenk hineinzuschnuppern. Angeboten wird das aktuell neueste Xiaomi-Band ausschließlich in Schwarz. Die UVP liegt bei knapp 50 Euro, Amazon verkauft es für rund 41 Euro.
Hinweis: Dieser Testbericht basiert auf Firmware-Version 1.0.3.22 des Xiaomi Mi Smart Band 6.
Nicht einmal 50 Euro kostet das Xiaomi Mi Band 6. Und trotzdem bietet es viel von dem, was man sich von einem mobilen Begleiter am Handgelenk wünschen würde. Mir hat vor allem die Genauigkeit des Pulsmessers gefallen. Allerdings werde ich mich wohl nie an das recht schmale Design gewöhnen. Dafür bin ich ein zu großer Fan von runden Uhren - egal ob Smartwatch oder klassische Armbanduhr.
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Ich habe viele Produkte getestet und was immer enttäuscht. Ob es die Smartwaage, Handys und TV Stick. Alles 8st gut aber für das Geld viel zu teuer. Die Produkte kann man online ohne Logo Mi kaufen mit 50 bis 70 % Rabatt. 8ch han
Bei es getestet mit der Zahnbürste. Sich völlig gleich und bei Mi kostet diese 25€ mehr. Alle Artikel sind gut…. Aber!!!
@Maik: Ich habe keinen einzigen Satz deines Kommentares verstanden. Schreibst du in einer anderen Sprache und übersetzt es dann mit Google Translator?
Zum Thema: Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis vom MI Band 6 gut. Kann mich nicht groß beschweren… außer vielleicht das mein Honor Band 5 für ~20Euro eine bessere Akkulaufzeit hat. Doch das liegt sicher u.A. am kleineren Display.
@Maik Hoffmann
Hatte auch eine günstige, hat mich drei Jahre begleitet, war Recht gut aber gegen eine Mi leider nicht vergleichbar.
Eine Funktionen sind da gar nicht dabei, da mudmss man schon Glück haben solch eine zu erwischen.
Meist steht mehr dabei was sie kann.
@und was andr Uhr ist während dem Training unübersichtlich ?
Man aktiviert das Training und hatte alles im Blick.
Man kann sogar einstellen dass die ihr angeht wenn dem Arm hebt, je nach Reaktion (die man ailuch einstellen kann) geht das auf die Akkulaufzeit.
Aber unübersichtlich ?
Das Display ist halt nicht so groß für so viele Daten.
Etwas seltsam….
Hab mi5 aber dasmi6 schon zumtesten gehabt.
Der einzige Kritikpunkt wäre dass die Akkulaufzeit nicht so gut ist wie in der mi 5 ansonsten hat sie nur gute Updates bekommen.
Ich meinjey, man bekommt hier „fast“ eine SmartWatch für 35€…
Ich empfehle das Video „Mi Band 6 Complete Scientific Review“ Des YouTubers „The Quantified Scientist“.
Ich war kurz davor, mir das Mi Band 5 oder 6 zuzulegen – gut dass ich vorher auf dieses Video gestoßen bin.
Ich habe mir das Mi Band 6 vor 2 Monaten gekauft (38€) und bin total zufrieden. Als über 60 jähriger geht s mir nicht um Fitness, sondern eher um die Schlaftrackingfunktion und die funktioniert einwandfrei. Meinem Puls habe ich auch immer im Blick und ob die Anzahl der Schritte stimmen ist eigentlich zweitrangig. Wichtiger ist das ich sehe ob ich heute aktiver war als gestern. Bei mir hält der Akku ziemlich genau 7 Tage (Puls auf 5Minuten, Helligkeit auf 4 und Anzeigedauer auf Minimum) Außerdem zeigt sie mir die Uhrzeit an.
Ich habe die Uhr und werde sie wohl zurückgeben.
Viele Features, schön präsentiert, aber wohl eher alles Show und für sportliche Zwecke.
Bei rel.leichtem Training hatte ich Pulswerte, dass ich eigentlich gestorben sei müsste. Riesiger Kalorienverbrauch – schön wär’s.
Stresslevel – völlig konfuse Ergebnisse. Hilft mir nicht.
Als Schrittzähler zur Motivation der täglichen Bewegung ist das Gerät für den Preis Prima. Aber mehr sollte man nicht erwarten. Trainingsprogramme – vergesst das. PAI – Fantasiewert.