Lenovo hat sich beim Thema Smartphone in den vergangenen Jahren stark zurückgehalten. Selbst die eigenen Gaming-Handys der Legion-Familie sind nicht durchgehend erneuert worden. Umso mehr Aufsehen haben Lenovo und die amerikanische Tochter Motorola auf der CES 2023 erregt. Denn mit dem ThinkPhone wagt man sich komplett aus der Deckung und stellte ein Business-getriebenes Handy vor, das vorwiegend mit den hauseigenen Laptops harmonieren soll. Ob das klappt, haben wir uns auf der CES in Las Vegas angeschaut.
Lenovo Thinkphone by Motorola im ersten Hands-On
Sieht aus wie ein ThinkPad, fühlt sich an wie ein ThinkPad – ist aber ein Smartphone. Es ist erstaunlich, wie gut es Lenovo gelungen ist, die klassische ThinkPad-Optik in ein Smartphone zu transformieren. Der rote Knopf ist dabei aber nicht nur die Referenz an den berühmten Button auf der Mitte der ThinkPad-Tastatur, sondern hat auch nützliche Zusatzfunktionen.
Software wie Microsoft Office ist ab Werk integriert, die Integration von Microsoft Teams soll kurzfristig folgen. Mit dem 68-Watt-Ladegerät des ThinkPhone lässt sich auch ein ThinkPad aufladen, sodass man nur ein Ladegerät benötigt, wenn man beide Geräte benutzt.
Der erste Eindruck des ThinkPhone ist durchaus gut. Das Gerät liegt angenehm in der Hand und macht einen hochwertigen und performanten Eindruck. Den einen oder anderen Sturz aus 1,50 m Höhe auf den Boden hat es bei einem schnellen Test vor Ort ebenfalls ohne Probleme überstanden. Dank des Militärstandards, nach dem es produziert wurde, sollten auch extremere Belastungen kein Problem sein.
Software und Updates als Alleinstellungsmerkmal?
Für die Business-Zielgruppe am wichtigsten dürften aber die Software-Features sein, die das ThinkPhone von einem gewöhnlichen Oberklasse-Smartphone unterscheiden. Garantierte Sicherheitsupdates für vier Jahre und spezielle Security-Software sollen Unternehmenskunden von einem Wechsel zum ThinkPhone überzeugen.
Ob das gelingt, muss erst ein ausführlicher Test klarstellen. Die Optik, die Haptik und die Idee hinter dem Smartphone können sich aber sehen lassen. Und der Markt ist groß. Die grau-schwarzen Laptops der ThinkBook- und ThinkPad-Linien werden im Businessbereich weitverbreitet genutzt. Wenn Lenovo und Motorola den ersten Test bestehen, könnte das Business-Handy nach dem Aus der BlackBerry-Modelle eine kleine Wiedergeburt feiern.