Ein Saugroboter mit zwei Stationen?! Wir testen den besonderen SwitchBot S10

8 Minuten
Der SwitchBot S10 hat nicht nur eine, sondern gleich zwei Servicestationen. Klingt zunächst komisch, erweist sich im Alltag aber sogar als ein echter Vorteil. Was es damit auf sich hat und wie sich der Saugroboter sonst im Test schlägt, liest du hier.
SwitchBot S10: Saugroboter mit zwei Stationen im Test
SwitchBot S10: Saugroboter mit zwei Stationen im TestBildquelle: inside digital

Ein guter Saugroboter mit Wischfunktion und Servicestation ist eine echte Hilfe im Haushalt. Die kleine Putzhilfe übernimmt das Saugen und Wischen deiner Böden nämlich vollkommen autonom und reinigt sich im Anschluss in der Station selbst, wodurch du kaum noch tätig werden musst. Mit dem SwitchBot S10 sollst du sogar noch weniger Arbeit haben. Grund dafür ist eine zweite Servicestation, die sich um die Wassertanks des Saug-Wisch-Roboters kümmert. Unser Test zeigt, wie nützlich das ist und was das Gerät sonst noch alles auf dem Kasten hat.

Erster Eindruck: Zwei Stationen und ein schlichtes Design

Beim ersten Anblick des SwitchBot S10 fällt auf, dass es sich hierbei mit einer Höhe von 11,5 cm um einen recht hohen Saugroboter handelt. Wer den Saugwischer umdreht, wird sich außerdem wundern, warum keine Wischpads oder eine Wischplatte verbaut sind. Stattdessen setzt SwitchBot beim S10 auf eine Wischwalze.

So sieht der SwitchBot S10 aus
So sieht der SwitchBot S10 aus

Abgesehen vom Saug- und Wischroboter sind im Lieferumfang enthalten:

  • 1x Absaugstation
  • 1x Wasserstation
  • 2x Seitenbürsten
  • 3x Staubbeutel
  • 2x Reinigungslösung
  • Montagezubehör

Und hier kommen wir schon zur Besonderheit: Der S10 bekommt wirklich Unterstützung von gleich zwei Stationen. Die erste Station ist nur für die Wasserversorgung zuständig. Hierfür schließt du den Abwasser- und Frischwasserschlauch mithilfe der mitgelieferten Adapter direkt an eine Sanitäranlage. Wir empfehlen allerdings nicht das Zubehör, das im Lieferumfang enthalten ist, zu verwenden. Dieses besteht nämlich aus Plastik und wirkt nicht stabil genug, um den Wasserdruck auszuhalten. Hier hätten wir uns definitiv hochwertigeres Zubehör gewünscht, um den Kauf stabilerer Teile (aus Edelstahl) im Baumarkt zu verhindern.

SwitchBot S10 Wasserstation
Die Wasserstation ist ein echt geniales Extra

Nichtsdestotrotz ist der Clou hinter der Wasserstation genial. Sie verhindert, dass du das Wasser manuell nachfüllen musst, wie das bei Saugrobotern mit funktionsreichen Dockingstationen eben der Fall ist. Die Station, mit den Maßen 10 cm x 40 cm x 16,5 cm, hat einen 2,5-L-Frischwassertank und einen 2-L-Dreckwasserbehälter. Immerhin: Die Wasserstation kommt vollkommen ohne Stromversorgung aus. Gut gefällt, dass SwitchBot Reinigungsmittel bereitstellt, welches in den Tank mit sauberem Wasser hinzugefügt wird. Die zweite Station hat eine Absaugfunktion und kümmert sich um die Trocknung der Wischwalze. In der 26,0 x 20,7 x 41,2 cm großen Station steckt ein 4-L-Staubbeutel.

So klappt die Einrichtung des SwitchBot S10

Für die Bedienung und Einrichtung des Saugroboters steht die SwitchBot-App zur Verfügung. Sie ist im Apple App Store und Google Play Store vorhanden. Für die Nutzung ist dabei ein 2,4-GHz-WLAN notwendig. Ist der Saugroboter in der App hinzugefügt, geht es zuallererst ans Mapping. Hier hinterlässt der Roboter keinen guten Eindruck. Der S10 fährt auffällig oft gegen Gegenstände und Hindernisse. Überraschenderweise ist das Kartierungsergebnis dennoch präzise. Nur, dass die Software Räume nicht farblich, sondern mit Buchstaben unterteilt, verwirrt im ersten Moment.

Als Nächstes wird die Wasserstation in der Karte hinzugefügt. Hierfür markierst du den Standort der Station im gescannten Grundriss. Im Anschluss fährt der S10 zum angegebenen Standort und parkt, wie in der Absaugstation. Ärgerlich: Das Koppeln hat bei uns im Test erst beim dritten Versuch geklappt. Danach ist der Roboter aber endlich für die Reinigung bereit!

Über die App hast du stets die volle Kontrolle
Über die App kannst du die Putzfahrt genau nachvollziehen

Um dem SwitchBot schon vor der Reinigung unter die Arme zu greifen, kann in der SwitchBot-App die gescannte Karte nach Belieben verfeinert werden. Unter anderem sind No-Go-Zonen, das Hinzufügen von Möbeln oder des Bodentyps möglich. Für die Reinigung sind im Hauptmenü alle Saug- und Wischstufen enthalten. Leider gibt es in diesem Menü keine Anpassungen für die Navigation des Saugroboters. Dafür zeigt die App während der Putz-Tour den Live-Standort des Saugroboters an. Hinzu kommen Informationen, wie die Dauer der Reinigung und wie viel Wohnfläche gereinigt wurde.

Ebenfalls praktisch: Der SwitchBot S10 ist Matter-kompatibel. Somit kannst du den Saug- und Wischroboter nahtlos in dein Smart Home integrieren. Gut gefällt uns zudem, wie sehr SwitchBot bei der Schritt-für-Schritt-Anleitung ins Detail geht.

Saug- und Wischleistung im Test

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Wie schlägt sich der SwitchBot S10 im Alltag beim Putzen deiner Böden? Zunächst funktioniert auch hierbei alles ein wenig anders, als wir das von bisherigen Saugrobotern gewohnt sind. Sobald der S10 zum Putzen losgeschickt wird, fährt er zunächst zur Wasserstation, um die Wischwalze durchzuspülen und zu befeuchten. Die Wischwalze ist ein besonderes Merkmal des SwitchBot S10. Für gewöhnlich haben Staubsaugerroboter rotierende Wischpads.

Wischwalze des SwitchBot S10
Wischwalze des SwitchBot S10

Die Putzhilfe zeigt im Anschluss beim Wischen ein gemischtes Bild. Frische Flecken sind für den SwitchBot S10 kein Problem. Bei leicht eingetrockneten Flecken tut er sich dagegen schwer. Dennoch hat der selbstreinigende Rollermopp einen Vorteil gegenüber rotierender Wischpads: Die Wischwalze kratzt den Ausfluss beim Wischen ab, während Mopp-Pads die Flecken gelegentlich verschmieren. Die Wischausrüstung wird nach der Reinigung in der Wasserstation durchgespült und in der Absaugstation getrocknet. Einen Nachteil gibt es bei diesem Prozedere: Die Wischausrüstung wird nicht mit Heißwasser gereinigt.

Und wie steht’s um das Saugen? Auf dem Papier hinkt der SwitchBot S10 mit der Saugkraft von 6.500 Pa deutlich hinter Premium-Konkurrenzprodukten hinterher. Dennoch ist das Saugergebnis des Saugwischers solide. Besonders auf glatten Oberflächen fühlt sich der S10 pudelwohl. Der SwitchBot gelangt auch gut in Ecken und bietet selbst hier eine gründliche Reinigung.  

Auf Teppichen lässt die Saugleistung hingegen nach. Das Ergebnis ist immer noch im angemessenen Bereich, allerdings nicht mehr auf Flaggschiff-Niveau. Die Teppicherkennung des S10 funktioniert dafür zumindest problemlos. Die Wischwalze wird vor dem Befahren auf Teppichen um 7 cm angehoben.

Navigation und Wartung – Weitere Pluspunkte für den SwitchBot S10

Bei der Navigation sammelt der Saugroboter obendrein nur Pluspunkte. Das Modell zeigt sich im Vergleich zur Kartierung stark verbessert und erkennt Hindernisse rechtzeitig. Der Roboter wirkte wie ausgetauscht. Die Wahl auf eine LiDAR-Navigation trägt auch im Dunkeln Früchte. Bei schlechten Lichtverhältnissen schmeißt der Sauger zwei Scheinwerfer an, um für bessere Sicht zu sorgen.

Die Akkulaufzeit ist ebenso auf einem guten Niveau. Holst du das Maximale aus dem S10 heraus, stehen dir nach 30 Minuten noch 65 Prozent des Akkus zur Verfügung. Nach dem Putzvorgang saugt die Absaugstation den Staubbehälter des Roboters leer. Abschließend übernimmt die gleiche Station die Trocknung der Walze. Wie gewöhnlich gibt es in der App Einstellungen, um die Trocknungsdauer zu konfigurieren.

SwitchBot S10 Luftbefeuchter
Optional erhältlich: Ein passender Luftbefeuchter on SwitchBot

Für den Test hat uns SwitchBot zudem den Luftbefeuchter zur Verfügung gestellt. In Anlehnung an die vollautomatisierte Wasserstation funktioniert der Luftbefeuchter genauso ohne dein Eingreifen. In der SwitchBot-App kannst du festlegen, dass der Saugroboter den Luftbefeuchter mit Wasser versorgt. Genial! Hierfür muss vorher lediglich die Position des Luftbefeuchters in der Karte hinzugefügt werden. Das Prinzip ist das Gleiche wie bei der Wasserstation. Für den Luftbefeuchter gibt es vier Feuchtigkeitsstufen, die du via Software oder den verbauten Tasten am Gerät steuerst.

Fazit zum SwitchBot S10

Der Switchbot S10 gehört zweifelsfrei zu den einzigartigsten Saugrobotern, die wir bisher getestet haben. Wir müssen gestehen, wir waren skeptisch, ob Switchbots Idee, zwei Stationen bereitzustellen, wirklich gutgeht. In der Praxis wurden wir aber schnell eines Besseren belehrt. Die Tatsache, dass sich Nutzer nur um den Austausch des Staubbeutels kümmern müssen, macht den S10 zu einem äußerst wartungsarmen Saugroboter. Dass die Wasserstation nicht einmal eine Stromversorgung benötigt, verbessert den Gesamteindruck.

Wenn du einen vollautomatisierten Saug- und Wischroboter suchst, ist der SwitchBot S10 daher eine gute Wahl. Aber es gibt auch Kompromisse, die du bei diesem Gerät eingehen musst. Die Reinigungsleistung ist im Guten, aber nicht Top-Bereich. Glatte Oberflächen sind das Lieblingsterrain des Saug- und Wischroboters. Für Haushalte mit vielen Teppichen ist der Switchbot allerdings nicht die beste Wahl. Zudem ist die Wischleistung nicht auf dem Niveau, das bei einem Preisschild von 1.099,99 Euro (UVP) zu erwarten ist. Bei Amazon kostet der SwitchBot S10 momentan aber sogar nur noch 679,99 Euro. Und den optionalen Luftbefeuchter des Herstellers sicherst du dir aktuell für weitere 179,99 Euro.

Vorteile des SwitchBot S10

  • Zwei-Stationen-System mit Festwasseranschluss
  • Gute Saugleistung auf Fliesen und Laminat
  • Solide Navigation
  • Detaillierte SwitchBot-App
  • Matter-Kompatibilität vorhanden

Nachteile des SwitchBot S10

  • Hohe Bauweise
  • Zubehör für Wasseranschluss besteht nur aus Plastik
  • Wischleistung nicht dem Preis entsprechend

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Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit SwitchBot. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

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