Suunto 9 Peak im Test: GPS-Sportuhr mit großartiger Akkulaufzeit

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Mit der Suunto 9 Peak steht seit wenigen Wochen eine neue Premium-GPS-Sportuhr zur Verfügung. Wir haben sie ausführlich auf die Probe gestellt. Das Ergebnis im Test: Die Uhr überzeugt in vielerlei Hinsicht, hat aber auch mit kleineren Schwächen zu kämpfen.
Suunto 9 Peak am Handgelenk
Die Suunto 9 Peak wirkt sehr schlicht, hat aber viele, viele Extras an Bord.Bildquelle: Hayo Lücke / inside digital

Mit der Suunto 9 Baro Titanium haben wir im April bereits eine GPS-Sportuhr des finnischen Herstellers Suunto ausführlich auf die Probe stellen können. Jetzt folgt mit dem Modell Suunto 9 Peak Titanium ein weiteres Oberklasse-Modell; wenn man so will der direkte Nachfolger in eleganterem Kleid. Und so viel sei an dieser Stelle schon vorab verraten: Die Uhr punktet nicht nur mit einer langen Akkulaufzeit, sondern auch in einer Disziplin, in der das Schwestermodell noch mit Problemen zu kämpfen hatte.

Suunto 9 Peak Titanium: Ein Kraftpaket

Grundsätzlich hast du bei der Suunto 9 Peak die Auswahl zwischen zwei Modellen. Die etwas preiswertere Variante verfügt über eine Lünette aus Edelstahl. Beim von uns getesteten Titanium-Modell ist eine Umrandung aus Titan verbaut. Sie verleiht der GPS-Sportuhr ein sehr hochwertiges Gesamterscheinungsbild. Die Rückseite besteht aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff (Polyamid), das Armband aus Silikon.

Die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau gelungen. Denn die Suunto 9 Peak Titanium ist nicht nur erfreulich leicht, sondern auch ziemlich flach gehalten. Für Wasserratten ist die Uhr sogar bis zu 100 Meter wasserdicht. Für die Bedienung setzt Suunto einerseits auf einen 1,69 Zoll großen und durch Saphirglas geschützten Touchscreen mit einer Auflösung von 240 x 240 Pixel. Aber auch auf drei deutlich sichtbare Tasten an der rechten Seite. Werden sie gedrückt, sind deutlich wahrnehmbare Klick-Geräusche zu vernehmen.

Suunto 9 Peak Seitenansicht mit Drucktasten
An der Seite der Suunto 9 Peak sind drei Druck-Taster zu finden.

Der Umfang an verfügbaren Extras ist für ein Premium-Modell wie die Suunto 9 Peak beachtlich. Du hast nämlich nicht nur Zugriff auf Basics wie einen Schrittzähler, Herzfrequenzsensor und Schlaftracker. Auch ein digitaler Kompass, ein barometrischer Höhenmesser und umfangreiche Trainings-Funktionen sind Teil der Ausstattung. Mehr als 80 vorinstallierte Sportmodi lassen die Uhr zum perfekten Begleiter in fast jedem Wettkampf werden.

Auch die Messung des Blutsauerstoffgehalts des Blutes (SpO2) ist mit der Suunto 9 Peak möglich. Eine Funktion, die der Suunto 9 Baro noch fehlte. Allerdings lässt sich der SpO2-Wert nur manuell und nicht automatisch aufzeichnen. Klingt alles nach einer Vollausstattung? Fast richtig. Denn Luft nach oben haben sich die Suunto-Entwickler in einem Punkt noch gelassen: Eine EKG-Funktion ist nicht Teil der Peak-Ausstattung.

So schlägt sich die Suunto 9 Peak im Training

All die hochwertige Ausstattung bringt aber natürlich wenig, wenn die Trainingsfunktionen nicht überzeugen können. Die gute Botschaft aber ist: Die in der Suunto 9 Peak verbaute Sensorik verrichtet ihre Arbeit zwar nicht auf einem sehr guten, aber auf einem absolut zufriedenstellenden Niveau. Die individuell festlegbare GPS-Genauigkeit ist top, der Herzfrequenzsensor auf der Rückseite gut. Nur in hohen Pulsbereichen neigt der Pulsmesser phasenweise dazu, etwas zu niedrige Werte anzuzeigen. Das ist aber kein Beinbruch, denn im Großen und Ganzen weiß die Uhr mit guten Vitalwerte-Analysen zu überzeugen. On top erhältst du sogar Informationen zum aktuellen Belastungs- und Ressourcenniveau deines Körpers.

Während des Trainings sind alle wichtigen Parameter gut vom Bildschirm der Uhr ablesbar. Nur bei direkter Sonneneinstrahlung sind ziemlich heftige Spiegelungen sichtbar. Beim Lauftraining zeigt die Uhr im Trainingsmodus die aktuelle Pace, die zurückgelegte Distanz, die aktuelle Herzfrequenz und die seit Trainingsstart verstrichene Zeit an. Gut: Sogar die aktuelle Uhrzeit ist während des Workouts vom Display ablesbar. Ein sinnvolles Feature, das bei so manch anderen Sport-Uhren gerne vergessen wird. Ebenfalls gut gelöst: Jederzeit hat man auch seinen aktuellen Pulsfrequenzbereich im Blick. Auf Wunsch ist es möglich, Trainingseinheiten und Intervallläufe vorzubereiten.

Suunto 9 Peak Rückseite
Auf der Rückseite der Suunto9 Peak sitzen die Sensoren, die für die Messung der Vitalwerte wichtig sind.

Obligatorische Ergänzung: die Suunto App

Ergänzend zu den Analysefunktionen auf der Uhr selbst steht die Suunto App für iOS und Android zur Verfügung. Mit ihr ist es auf dem Smartphone möglich, noch tiefer in die Analyse der persönlichen Trainings einzusteigen. Je länger man die App nutzt, desto mehr Spaß macht die tägliche Verwendung. Denn schon auf der App-Startseite sind nicht nur die letzten Trainings-Sessions inklusive Kartenmaterial zu sehen, sondern auch weitere Details. Etwa die monatliche Trainingszeit, ein Kalender in der Monatsansicht, aber auch Statistiken zu zurückgelegten Schritten und verbrauchten Kalorien. Außerdem lässt sich in der App der Schlaf der vergangenen Nächte genauer untersuchen – sofern die Uhr nachts getragen wurde.

Apropos verbrauchte Kalorien: Die Uhr misst nicht nur die verbrauchten Aktiv-Kalorien während körperlichen Betätigungen, sondern auch den Gesamtkalorienverbrauch des Tages. Hier und da wäre in der App sicher noch ein wenig mehr Liebe zum Detail möglich, in Summe ist das Angebot an verfügbaren Funktionen aber schon heute gut.

Großartige Akkulaufzeit

Nicht vernachlässigen möchten wir natürlich einen Blick auf die Akkulaufzeit. Vor allem deswegen nicht, weil die ein echter Pluspunkt bei der Suunto 9 Peak ist. Uns war es möglich, die Uhr mit zwei halbstündigen GPS-Laufeinheiten in der Woche und kontinuierlicher Herzfrequenzmessung für elf Tage mit nur einer Akkuladung zu verwenden. Schaltet man den verfügbaren Energiesparmodus ein, verlängert sich die Laufzeit sogar noch.

Pluspunkt: Während des Trainings ist es möglich, die Genauigkeit der GPS-Aufzeichnungen zu bestimmen. Wer seine Workouts ganz genau protokollieren möchte, muss die Uhr im ungünstigsten aller anzunehmenden Fälle nach etwa einem Tag wieder mit neuer Energie versorgen. Denn die genaueste aller Tracking-Protokolle knabbert ordentlich am Energiespeicher. Ist dir die GPS-Genauigkeit weniger wichtig, lässt sich die Uhr bis zu 170 Stunden im Trainingsmodus mit GPS verwenden. Das ist zum Beispiel bei mehrtägigen Wanderungen ein echter Vorteil; geht aber eben zulasten des präzisen GPS-Trackings.

Schade: Ein Mikrofon und ein Lautsprecher fehlen der Suunto 9 Peak leider. Sie kann auf dem Smartphone eingehende Nachrichten zwar anzeigen und es ist auch möglich, Anrufe am Handgelenk anzunehmen oder abzulehnen. Möchte man mit seinem Gesprächspartner jedoch reden, muss doch das Smartphone aus der Tasche gezogen werden.

Suunto 9 Peak signalisiert einen eingehenden Anruf
So signalisiert die Suunto 9 Peak einen eingehenden Anrufe bei einem gekoppelten Smartphone.

Sehr ordentlich gelöst ist auch die Verwaltung von Benachrichtigungen, die auf dem Smartphone eingehen. Sie lassen sich auf das Display der Uhr spiegeln, die Synchronisation funktioniert aber leider nur in eine Richtung ohne Einschränkungen. Löscht man eingegangene Benachrichtigungen auf dem Smartphone, verschwinden sie auch auf der Uhr. In die umgekehrte Richtung klappt das leider nicht.

Fazit: Diese Uhr macht Sport-Fans glücklich

Suunto 9 Peak Teatsiegel

Die Suunto 9 Peak ist nicht nur eine schöne und schlichte, sondern auch eine rundum gute GPS-Sportuhr. Zwar benötigen die Finger von Nutzer oder Nutzerin ein wenig, um sich an die Bedienung über den Touchscreen und vor allem über die drei Tasten an der Seite zu gewöhnen, doch das machen die vielfältigen Funktionen schnell wieder wett. Die Uhr als Smartwatch zu bezeichnen wäre etwas zu hoch gegriffen, denn dafür fehlt ihr die Möglichkeit, Apps zu installieren. Viele verfügbare Widgets lassen aber durchaus Smartwatch-Feeling aufkommen.

Und auch wenn Suunto dem Herzfrequenzsensor sicher noch das eine oder andere Update hinsichtlich der Genauigkeit spendieren kann, bleibt unter dem Strich eine klare Erkenntnis. Die Suunto 9 Peak ist eine GPS-Sportuhr, die die Herzen von vielen Sportfans höher schlagen lassen kann. Optisch, technisch und allen voran auch wegen einer langen Akkulaufzeit, die durch die neue Schnellladetechnologie sogar noch beeindruckend unterstrichen wird. Ein starkes Stück Technik für dein Handgelenk.

Streng genommen ist die Suunto 9 Peak eine konsequente Weiterentwicklung der Suunto 9 Baro. Verpackt in einem optisch eleganteren und etwas leichteren Gehäuse und technisch sinnvoll weiterentwickelt. Das Display liefert im Direktvergleich zwar eine etwas schwächere Auflösung, macht aber trotzdem Freude. Auf bunte, poppige Ziffernblätter muss man allerdings verzichten.

Vorteile

  • Hochwertige Verarbeitung
  • 100 Meter wasserdicht
  • Sehr gute Akkulaufzeit
  • Viele Funktionen inkl. mehr als 80 Sportprofilen
  • Display mit Helligkeitssensor
  • Schnellladefunktion (von 10 auf 100 Prozent in 55 Minuten)

Nachteile

  • Keine kontinuierliche Aufzeichnung des Blutsauerstoffgehalts
  • Fehlende EKG-Funktion
  • Teilweise hakende Menünavigation
  • Ohne Kartennavigation
  • Kein Speicherplatz für Musik
  • Recht teuer

Was kostet die Suunto 9 Peak?

Bleibt abschließend noch die Frage, was die Suunto 9 Peak überhaupt kostet? Und an dieser Stelle muss man festhalten: Weil es sich um eine Multisport-Uhr mit integriertem GPS-Empfänger der Oberklasse handelt, fällt der unverbindliche Verkaufspreis recht hoch aus. Ab 569 Euro ist die Uhr direkt beim Hersteller zu haben – dort aktuell aber vergriffen. Entscheidest du dich für die von uns getestete Suunto 9 Peak in der Titanium-Ausführung mit Titan-Gehäuse, musst du sogar 699 Euro einkalkulieren. Abgesehen von Sonderangeboten gelten diese beiden Preispunkte derzeit auch noch im Online-Fachhandel. Zum Beispiel bei Otto und bei Saturn, aber auch bei Amazon ist die Suunto 9 Peak erhältlich.

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Bildquellen

  • Suunto 9 Peak Test: Hayo Lücke / inside digital
  • Suunto 9 Peak Rückseite: Hayo Lücke / inside digital
  • Suunto 9 Peak Anruf: Hayo Lücke / inside digital
  • Huawei Watch 3 Pro: Hayo Lücke / inside digital
  • Suunto 9 Peak im Test: Hayo Lücke / inside digital

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