Niu KQi3 Sport im Test: Designer-E-Scooter mit Fokus auf Bequemlichkeit

5 Minuten
E-Scooter gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Der Niu KQi3 Sport sticht jedoch aus der breiten Masse hervor. Einerseits mit ebenjener, also der Masse. Andererseits jedoch mit seiner schicken Optik. Doch hat der Elektroscooter auch innere Qualitäten? So schlägt sich der Niu KQi3 Sport im Test.
E-Scooter
Niu KQi3 Sport im TestBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Man kann sie lieben oder hassen, an der Tatsache, dass E-Scooter inzwischen in unser aller Leben überaus präsent sind, ändert dies nichts. Und das gilt nicht nur für kostenpflichtige Leih-Scooter, sondern auch für solche, die wir uns privat für unser Vergnügen zulegen. Einer der bekannteren Technikhersteller, wenn es um E-Scooter, E-Roller und E-Bikes geht, ist dabei Niu Technologies. Dieser präsentierte im Jahr 2022 seinen neuen E-Scooter, den Niu KQi3 Sport. Wir haben das Fahrzeug einem umfangreichen Test unterzogen und verraten dessen Stärken und Schwächen.

Niu KQi3 Sport im Test: Bequemes Schwergewicht

Grundsätzlich handelt es sich bei der Sport-Variante um das günstigste Modell der KQi3-Serie – neben dem Pro und dem Max. Optisch unterscheiden sich die Elektroscooter jedoch abseits der Farbe kaum voneinander und das kann sowohl gut als auch schlecht sein. Denn während der Kick Scooter eine gute Figur macht, kann er von einigen als recht groß und unhandlich ausgelegt werden. Zumindest, wenn der KQi3 zugeklappt ist.

Im aufgeklappten Zustand sorgt die schiere Größe des Niu-Scooters für eine breite und lange Trittfläche und folglich auch genügend Komfort für längere Fahrten. Denn der KQi3 Sport soll laut Angaben des Herstellers Strecken von bis zu 40 km überwinden können. Dieser Laborwert wurde jedoch bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15 km/h, einer Temperatur von 25 °C und einer Last von 75 kg gemessen. Im Alltag könnte die Reichweite folglich deutlich geringer ausfallen, zumal das maximale Fahrergewicht mit 120 kg angegeben wird. Bei anderen E-Scootern ist dies allerdings nicht anders.

Zusätzlich zur Trittfläche tragen auch ein überaus simpler Klappmechanismus und eine leistungsstarke Dual-Drive-Scheibenbremse zum Komfort bei. Übrigens: Die Pro- und Max-Scooter bieten sowohl frontal als auch rückseitig eine Scheibenbremse. Beim Niu KQi3 Sport findet sich hinten dagegen „lediglich“ eine Rekuperationsbremse (Energierückgewinnung). Nun zum Halo-Scheinwerfer: Dieser verfügt über eine gute Leuchtkraft und deckt einen großen Bereich ab; und auch an den Bremslichtern gibt es nichts auszusetzen. Selbiges gilt auch für die Klinge, die zwar ihren Zweck durchaus erfüllt, jedoch als einziges Element alles andere als wertig ist und stattdessen aus jedem 1-Euro-Shop hätte stammen können.

Funktionsumfang & Technik des Niu KQi3 Sport

Bei dem Niu KQi3 Sport handelt es sich um einen smarten Tretroller. Bedeutet: Neben stupidem Fahren bietet der E-Scooter auch eine Anbindung zum Smartphone. Zu diesem Zweck gestaltete der Hersteller eine eigene App, die bereits im Rahmen der erstmaligen Einrichtung benötigt wird. Glücklicherweise gestaltet sich ihre Handhabung als sehr intuitiv und überaus simpel. In den Einstellungen können Nutzer etwa das Leistungsniveau der Energierückgewinnung festlegen oder den Fahrmodus aka die Höchstgeschwindigkeit auswählen. Letzteres ist auch benutzerdefiniert möglich, wobei das hierzulande gesetzlich festgelegte Maximum von 20 km/h nicht überschritten werden darf. Obgleich der Elektromotor den Fahrer grundsätzlich mit bis zu 25 km/h befördern könnte. Darüber hinaus dient die App als Cockpit respektive Bordcomputer und bietet einerseits Live-Daten und andererseits Fahrstatistiken.

Die Steuerung am E-Scooter selbst fällt ebenso simpel und bequem aus. Nutzern steht lediglich eine Taste zur Verfügung, welche den Niu KQi3 Sport bei längerem Drücken einschaltet und anschließend je nach Anzahl der Drücker den Scheinwerfer aktiviert oder den Fahrmodus ändert. Ferner bietet der E-Scooter ein Display, auf dem unter anderem die Geschwindigkeit in km/h und der Akkustand in 20er-Schritten angezeigt wird.

Technische Daten im Überblick:

  • Gehäuse (aufgeklappt): 1.173 x 1.202 x 542 Millimeter
  • Gehäuse (zusammengeklappt): 1.173 x 504 x 542 Millimeter
  • Gewicht: 18,4 kg
  • Reichweite: 40 km
  • Voltage: 48V
  • Nennleistung: 300Watt
  • Höchstleistung: 600 Watt
  • Akku: 365 Wh
  • Ladedauer: 5 Stunden

Stärken und Schwächen des Niu KQi3 Sport

Zu den Stärken des Niu KQi3 Sport gehören zweifelsohne die bequeme Handhabung (auch mit Blick auf die Niu-App) sowie die großzügig bemessene Trittfläche. Auch die Verarbeitungsqualität ist auf einem hohen Niveau und lässt kaum Wünsche offen. Praktisch ist auch die Rekuperationsbremse, welche die vordere Scheibenbremse auf der höchsten Stufe beinahe überflüssig macht. Zudem liefern die 9,5 Zoll-breiten Luftreifen eine recht gute Stoßdämpfung, sodass man auch abseits von Asphalt nicht über die Maßen durchgeschüttelt wird.

Ergänzend dazu bietet der neue E-Scooter eine Verriegelung samt Alarmsystem. Wird der KQi3 Sport in diesem Zustand bewegt, blockieren die Reifen und ein Alarmsignal ertönt. Wer den Scooter entwenden möchte, muss diesen also wohl oder übel Huckepack nehmen. Wobei das System natürlich keinen vollwertigen Ersatz für ein Schloss darstellt.

Negativ fiel indes in erster Linie die vordere Doppelscheibenbremse auf. Nach einer kurzen Fahrt bei leichtem Nieselregen auf Asphalt gelangte ein wenig Dreck in die Bremse und sorgte für metallische Schleifgeräusche. Zwar ließ sich das Problem vergleichsweise einfach beheben, doch ein besserer Schutzmechanismus – wie etwa zusätzliche, längere oder strategischer positionierte Schutzbleche – wären hier zweifelsfrei von Vorteil gewesen. Zumal der Tretroller IP54-zertifiziert ist und folglich auch für den Einsatz bei nicht ganz so sonnigem Wetter gedacht ist. Ferner dauert es in etwa fünf Sekunden, bis der Elektroscooter wieder anfährt, nachdem man den Finger kurzfristig vom Drehhebel nimmt. Und allzu leicht respektive handlich ist das neue Sport-Modell ebenfalls nicht.

Fazit

Bei dem Niu KQi3 Sport handelt es sich um einen ausgezeichneten E-Scooter, welcher sowohl mit Blick auf die Hard- als auch auf die Software zu überzeugen vermag. In beiden Bereichen lässt sich primär die außerordentlich bequeme Handhabung hervorheben. Für regnerisches Wetter scheint der Kick Scooter allerdings nur bedingt geeignet zu sein. Kostenpunkt: 699 Euro.

Pros des Niu KQi3 Sport:

  • überzeugende Leistung
  • bequeme Nutzung
  • praktische App

Contras des Niu KQi3 Sport:

  • nur eingeschränkt für schlechtes Wetter gerüstet
  • langsame Anfahrt nach dem Bremsvorgang
  • ziemlich schwer
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Dieser externe Inhalt von Heise ergänzt den Artikel. Du hast die Wahl, ob du diesen Inhalt laden möchtest.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass externer Inhalt geladen wird. Personenbezogene Daten werden womöglich an Drittplattformen übermittelt. Nähere Informationen enthält die Datenschutzerklärung.

Mitreden

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Jacqueline

    Das Licht vorne ist für Deutschland nicht zugelassen. Es ist Herstellerseits abgeschaltet und wird auch nicht freigeschaltet. Ein Vorderlicht muss zusaetzlich gekauft werden. Wenig Platz am Lenker für das zusätzliche Licht und eine Handyhalterung.

    Antwort
  2. Nutzerbild Adi

    Das ist nicht korrekt, nur der Holoring [ Tagesfahrlicht ] ist deaktiviert das normale Licht kann ein und ausgeschaltet werden ! Also man braucht keinen zusätzlichen Scheinwerfer.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein