Surface-Look in langweiligem Silber
Microsoft weiß, seine Surface-Serie wird optisch durch die Bank weg auf Wiedererkennung getrimmt. Das gilt auch für die fünfte Generation des Surface-Laptops. Scharfe Kanten, abgerundete Ecken und glatte Oberflächen werden zu einem schicken Gehäuse zusammengefügt, das mit seiner silbernen Lackierung den langweiligsten Anzug im Sortiment erhalten hat.
Robust und sehr gut verarbeitet
Microsofts Surface Laptop 5 ist nicht nur das größte Notebook des Herstellers. Mit 34 x 24,4 cm gehört es im Vergleich zur Konkurrenz zu den größeren Modellen, 16-Zoll-Notebooks wie das Dell Inspiron 16 oder das HP Elitebook 860 G9 sind auf einem vergleichbaren Niveau. Das liegt nicht zuletzt an den vergleichsweise breiten Rändern von einem Zentimeter rund ums Display.
Das Gewicht von knapp 1,6 kg gehört in der Klasse noch zu den niedrigeren, doch an der Stabilität wurde nicht gespart: Das Gehäuse ist hervorragend verarbeitet, nichts knarzt oder verwindet sich unter Druck. Auch der Displaydeckel bietet ein hohes Maß an Festigkeit. Das galant versteckte Scharnier ist zwar angenehm leichtgängig, könnte bei aber Remplern noch etwas mehr Halt bieten.
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Großes Display im 3:2-Format
Seit der dritten Surface-Generation gehört das Seitenverhältnis von 3:2 bei Displays von Surface-Modellen zum guten Ton. Da macht das Laptop 5 keine Ausnahme. Die Diagonale von 15 Zoll wirkt auf den ersten Blick deutlich größer als bei Bildschirmen mit klassischen 16:9-Seitenverhältnis. Dank der Auflösung von 2.496 x 1.664 Pixel, die einer satten Pixeldichte von 201 ppi entspricht, werden die Bildschirminhalte mit einer hohen Detailschärfe präsentiert. Zudem gefällt das PixelSense-Panel mit kräftigen, aber nicht übersättigten Farben und ordentlichen Kontrasten.
Microsoft Surface Laptop 5 | Technische Daten |
---|---|
Display | 15 Zoll, IPS, 2.496 x 1.664 Pixel |
Prozessor | Intel Core i7-1255U |
Grafik | Intel Iris Xe |
Arbeitsspeicher | 16 GB, LPDDR4x |
Datenspeicher | SSD, PCIe 3.0, 512 GB |
Kamera | 720p |
Anschlüsse | 1x USB Typ-C (USB 4), 1x USB Typ-A (USB 3.1), Klinke |
Drahtlos | WiFi 6E, Bluetooth 5.1 |
Akku | 47,4 Wh |
Lieferumfang | Netzteil |
Abmessungen | 34 x 24,4 x 1,5 cm |
Gewicht | 1,56 kg |
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Preis | 2.079 Euro |
Intels i7 in der U-Version
Der Surface Laptop gehört im Microsoft-Programm zu den leistungsstärksten Systemen, doch echte Leistungsjunkies kommen nicht auf ihre Kosten: Im Inneren des Notebooks wird auf Intels Core i7-1255U gesetzt, ein Kompromiss zwischen hoher Leistung und langer Akku-Laufzeit. Bei der Kombination aus zwei leistungsstarken und acht auf Effizienz getrimmten CPU-Kerne müssen trotz eines maximalen Takts von 4,7 GHz Abstriche bei den Höchstleistungen im Vergleich zum i7-1260P in Kauf genommen werden. Fordernde Anwendungen, etwa das Testspiel „Asphalt 9: Legends“, laufen längst nicht so flüssig wie bei der Power-Version des i7. Denn um die längeren Laufzeiten zu bewerkstelligen, wird die Energieaufnahme von 28 auf 15 Watt bzw. von 64 auf 55 W gedrosselt. Bei Einzelkern-Anwendungen beträgt der Unterschied etwa ein Drittel, bei Mehrkern-Anwendungen kommt der 1255U auf etwa 60 Prozent der Performance.
Für den Prozessor spricht damit vor allem die Grafikeinheit. Denn auch die Energiesparversion des i7 verfügt über die Iris-Xe-GPU in der höchsten Ausbaustufe mit 96 Execution-Units, sodass das Notebook auch bei der Bearbeitung von anspruchsvollerem Medien-Content nicht gleich die Waffen streckt.
SSD: Wucher bei Upgrades
Die Speicherausstattung gab es bei Microsoft noch nie ein Verwöhnprogramm. Das ist beim Laptop 5 nicht anders. Die SSD des Basismodells umfasst eine Kapazität von gerade mal 256 GB – ein Witz bei einem Laptop für mehr als 1500 Euro. Für die Verdoppelung der Speicherkapazitäten von acht auf 16 GB beim RAM sowie von 256 auf 512 GB bei der SSD werden 550 Euro kassiert!
Und dafür gibt es nicht mal den ganz heißen Scheiß: Die 512-GB-SSD im Testgerät wird lediglich mithilfe der PCIe-3.0-Schnittstelle angebunden. Die Übertragungsgeschwindigkeiten sind für ein entsprechendes Laufwerk mit knapp 3400 MB/s beim Lesen und rund 2500 MB/s beim Schreiben zwar nicht schlecht. In dieser Preisklasse gehört ein 4.0-Anschluss aber eigentlich zum guten Ton, und damit sind die Übertragungsraten schnell doppelt so hoch.
Trotz kleinem Akku brauchbare Laufzeit
Theoretisch hat Microsoft keinen Grund beim Surface Laptop 5 nach Sparpotentialen zu suchen – gefunden wurden sie trotzdem, etwa beim Akku: Der Energiespeicher im Gehäuseinneren liefert eine Kapazität von lediglich 47,4 Wh. Derart kleine Akkus sind bei 15-Zoll-Notebooks eigentlich nur im Einsteigerbereich üblich. Das ist wohl auch der Grund für die U- und nicht für die leistungsstärkere P-Version, die ganz offensichtlich dabei hilft, den Energieverbrauch nicht zu weit ausufern zu lassen: Im Browser wurden im Akku-Betrieb in einer Stunde 16 % der mitgeführten Reserven aufgewendet, beim Spielen von „Asphalt 9: Legends“ gab die Füllstandsanzeige nach einer Stunde noch einen Restwert von 68 Prozent aus. Ein echter Langläufer ist das Notebook damit nicht.
Nur zweimal USB im großen Surface-Laptop
Anschlüsse werden von Microsoft als überflüssig eingestuft, denn viel wird an dieser Stelle beim Surface Laptop 5 nicht geboten. Wie beim Surface Laptop Go 2 müssen zwei USB-Ports genügen. Neben einem klassischen Typ-A- steht ein USB-Anschluss mit Typ-C-Interface zur Verfügung. Als Grundlage wird auf die Spezifikationen USB 3.1 bzw. USB 4 gesetzt. Das ist nicht gerade beeindruckend und sorgt im Alltag für Grenzen, wo keinen sein müssten. Abgerundet wird das klägliche Aufgebot von einer Kopfhörerbuchse. Für alles Weitere muss zusätzlich ein Hub genutzt oder drahtlos auf Bluetooth 5.1 gesetzt werden. Damit verzichten die Redmonder auf die Integration des aktuellsten Standards 5.2 – was im Betrieb allerdings kaum zu spüren sein dürfte. Ähnlich verhält es sich mit dem WLAN-Modul, das auf der ax-Spezifikation basiert, jedoch die allerneueste Iteration, WiFi 6E, noch nicht beherrscht.
Keine Tasten für Excel-Freunde
Was beim Surface Laptop 5 direkt auffällt: Mit den sich bietenden Platzverhältnissen wurde verschwenderisch umgegangen. Trotz breiter Ränder links und rechts neben der Tastatur fehlt ein Nummernblock – und das beim Entwickler der Officesuite schlechthin. Beim Schreiben leisten die Tasten jedoch einen guten Dienst. Der Tastenhub ist für ein Notebook ordentlich, der Anschlag eher weich. Auch das Touchpad ist mit 11,5 x 7,6 cm nicht gerade ein Gigant, auch wenn man sich über dessen Funktion – ähnlich wie bei der Tastatur – nicht beschweren kann. Abgerundet wird das Gesamtpaket von dem Bildschirm, der sich auch auf Berührungen versteht.
Fazit
Microsoft-Laptops sollen nicht mit günstigen Preisen den Markt erobern, sondern mit ihrer Qualität überzeugen. Das gelingt bei der fünften Generation vor allem bei der Verarbeitung und dem Display – in beiden Bereichen ist das Gebotene auf einem sehr hohen Niveau! Die Hardware-Zusammenstellung entspricht nur bedingt den Erwartungen. Der Intel Core i7-1255U ist sicherlich ein guter Prozessor, im Laptop 5 hätte es jedoch etwas mehr der absoluten Leistung sein dürfen. Wünschenswert wäre ein aktueller Ryzen 7 gewesen, der mit einer Radeon-680M-GPU durchaus den Ansprüchen von Gelegenheitsspielern genügt hätte.
Microsoft Surface Laptop 5 | Maximale Wertung | Wertung |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 9 |
Display | 15 | 8 |
Prozessor | 20 | 8 |
Speicher | 10 | 7 |
Akku und Verbrauch | 10 | 4 |
Tastatur | 5 | 4 |
Anschlüsse | 10 | § |
Preis/Leistung | 20 | 8 |
Gesamt | 100 | 55 |
Auch die Anschlussfreude ist bei dem großen Microsoft-Laptop zu kurz gekommen: Zwei USB-Steckplätze sind zu wenig für ein Notebook dieser Größe schlicht zu wenig. Zu guter Letzt darf der Akku in dieser Klasse größer sein. Bei allen Qualitäten – Interessenten des Microsoft Surface Laptop 5 sei der Kauf eines anderen Notebooks ans Herz gelegt. Der Preis für das Gebotene ist bei aller Qualität zu hoch.
Pro
- Schickes, eigenständiges Design
- Sehr gut verarbeitet
- Gutes Display
Contra
- Preise für zusätzlichen Speicher sind hoch
- Nur zwei USB-Ports
- Mickriger Akku
- Teuer
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