Lekker Amsterdam GT im Test: So gut ist das XXX-E-Bike wirklich

6 Minuten
Der Siegeszug der E-Bikes scheint sich nicht mehr aufhalten zu lassen. Elektrische Fahrräder sprießen wie Pilze aus dem Boden. So auch das Lekker Amsterdam GT, ein E-Fahrrad mit einem hohen Rahmen und Allrounder-Qualitäten. Hier erfährst du, wie sich das Amsterdam GT im Test schlägt.
E-Bike im Test
Lekker Amsterdam GT im Hands-OnBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Während E-Autos noch verhältnismäßig wenig verbreitet sind, haben E-Bikes die Einführungsphase bereits weit hinter sich gelassen. Überholt dich ein Fahrrad-Fahrer mit etwa 25 km/h, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieser mit einem Elektrofahrrad unterwegs ist. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich. Denn die E-Vehikel ermöglichen deutlich weitere Fahrtstrecken oder bieten Pendlern eine praktische Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Registrierung und Kennzeichen? In den allermeisten Fällen nicht erforderlich. Doch obgleich E-Bikes mittlerweile zum Mainstream gehören, haben sich größere Platzhirsche noch nicht herauskristallisiert. Auf der Eurobike 2023 trafen wir auf unzählige weniger bekannte Hersteller, die dennoch mit tollen Ideen überzeugen konnten. Solltest du den Amsterdamer Hersteller Lekker mit seinem XXX-Logo nicht kennen, hast du nun die Chance, diese Wissenslücke zu schließen. Zumindest im Hinblick auf das E-Bike Lekker Amsterdam GT, das wir durch unseren Testparcours gejagt haben.

Lekker Amsterdam GT im Test

Bei dem Amsterdam GT handelt es sich um ein Allrounder-Delux-Modell des niederländischen Herstellers. Erhältlich ist es in zwei Rahmen-Konstellationen: 56 und 60 cm. Für kleinere Personen eignet sich das Fahrrad folglich nur bedingt. Auch, da das mit einem Aluminiumrahmen ausgestattete Gefährt stolze 24 kg auf die Waage legt. Dafür schaut das E-Bike optisch überaus aussagekräftig aus. Wobei „aussagekräftig“ in diesem Fall nicht mit „besonders“ oder „außergewöhnlich“ gleichzusetzen ist. Das Aussehen ist recht unspektakulär, und dennoch ansprechend. Das „Kleine Schwarze“ für E-Bikes, sozusagen.

Das Herzstück des Amsterdam GT stellt eine Akkueinheit mit wahlweise 500 Wh (14.5Ah, 36V) oder 630 Wh (17.5Ah, 36V) dar. Sie soll laut Herstellerangaben ausreichen, um 65 bis 100 km oder 80 bis 120 km zu überwinden. Für längere Fahrten ist insbesondere die „Lite“-Variante folglich nicht ausgelegt. Zumindest nicht, wenn du dich die ganze Fahrt über auf die Tretunterstützung verlassen möchtest. Der Befang M420-Mittelmotor liefert dabei gute 80 Nm Drehmoment. Nutzer können zwischen fünf Unterstützungsstufen wählen, wobei die maximale Geschwindigkeit entsprechend der Gesetzgebung die 25 km/h nicht überschreiten kann. Zumindest nicht ohne tatkräftige Unterstützung vonseiten des Fahrers oder der Erdbeschleunigung.

Abseits der verbauten Elektronik lässt sich das Lekker Amsterdam GT auch bei ausgeschalteter Unterstützung problemlos als normales Fahrrad mit hydraulischen Scheibenbremsen (160 Millimeter), einem GATES CDX Karbon-Riemenantrieb und einem stufenlosen Enviolo (310°)-Getriebe nutzen. Das gleicht die vergleichsweise geringe Reichweite des kapazitiv kleineren Akkus zumindest in gewissem Maße aus.

Stärken des Lekker Amsterdam GT

Die Optik des Amsterdam GT haben wir bereits positiv hervorgehoben. Doch das Elektrofahrrad bietet auch innere Qualitäten. So ist die Tretunterstützung ausgezeichnet, startet beim Losfahren beinahe verzögerungsfrei und übernimmt in der fünften Unterstützungsstufe praktisch die gesamte Arbeit. Die Einstellung der Stufen sowie das Ein- und Ausschalten des Steuerungselements (LCD, IP65) oder das der Beleuchtung lässt sich bequem mittels dreier Knöpfe abwickeln. Smarte Funktionen sucht man allerdings vergebens. Denn das Steuerungspanel erinnert sowohl optisch als auch funktionell an einen altmodischen Fahrradcomputer. Das mögen einige Anwender als Nachteil auslegen, doch wir empfanden die damit einhergehende simple Einrichtung und Bedienung als überaus angenehm.

Als „angenehm“ lässt sich ferner auch die Unterbringung des Akkumulators bezeichnen. Dieser befindet sich im Rahmen, lässt sich jedoch problemlos herausnehmen und Zuhause laden. Dazu wird jedoch ein Schlüssel benötigt, denn die Batterie wird mittels eines Schlosses gegen Diebe abgesichert.

Nicht selbstverständlich ist auch, dass sich das Amsterdam GT nicht nur für den Asphalt, sondern auch für Geländetouren eignet. Das bewies das Elektrofahrrad auch in unserem Test. Wobei das Envilo-Getriebe positiv hervorzuheben ist. Es ist nicht nur stufenlos, sondern ermöglicht auch Schalten im Stillstand.

Schwächen des Lekker Amsterdam GT

So überzeugend die Vorzüge des Lekker Amsterdam GT auch sein mögen, ohne Nachteile kommt das niederländische Fahrrad nicht aus. Zunächst einmal wäre da das Gewicht. Selbstverständlich kann ein E-Bike mit einem größeren Akku nicht so viel wiegen, wie ein Rennrad. Doch 24 kg sind dennoch ziemlich happig. Grundsätzlich kein allzu großes Problem bei einem E-Bike, doch solltest du das Fahrrad in deiner Wohnung in der 2. Etage aufbewahren wollen, kannst du dich auf eine ordentliche Schlepperei einstellen.

Nun zur Reichweite: Bei einer Akkukapazität von 500 Wh soll diese zwischen 65 und 100 km liegen. Heißt unterm Strich: Möchtest du während der gesamten Fahrt auf die Unterstützung deines E-Bikes setzen, darfst du dich lediglich 30 – 40 km von deinem Zuhause entfernen. Ferner ist unwahrscheinlich, dass das E-Bike die angegebene Mindestentfernung (65 km) auch bei einer etwas stämmigeren Person (maximale Last: 115 kg), voller Tretunterstützung und bestenfalls auch noch bei Gegenwind gewährleisten kann. Kurzum: Ein modernes E-Bike sollte längere Touren ermöglichen können. Immerhin können Interessierte auch zum 630 Wh-Akku (80 km – 120 km) greifen – allerdings selbstverständlich nur gegen Aufpreis.

Bleiben noch einige kleinere Schwächen: Zunächst wäre da der Gehmodus. Bei diesem fährt das Fahrrad eigenständig in Schrittgeschwindigkeit neben dem Fahrer her. Das Gleichgewicht muss allerdings selbstverständlich letzterer halten. Auf ebenen Wegen ist das Feature daher größtenteils sinnbefreit. Im Zusammenspiel mit Steigungen ist der Modus deutlich interessanter. Allerdings versagte dieser in unserem Test auch bei moderaten Winkeln.

Und dann gibt es da noch die Klingel. Einige Hersteller – und dazu zählt auch Lekker – halten es nicht für nötig, bei einem Fahrrad im Wert von mehreren tausend Euro eine vernünftige Klingel in den Lieferumfang zu packen. Natürlich handelt es sich bei dieser nicht um das wichtigste Element eines E-Bikes – solange die Klingel funktioniert. Doch die Variante, die Lekker und auch viele andere Hersteller beilegen, lässt sich in jedem 1-Euro-Shop für ebendiesen Preis erwerben.

E-Bike im Test
Lekker Amsterdam GT im Hands-On

Fazit

Bei dem Lekker Amsterdam GT handelt es sich sicherlich nicht um den heiligen Gral der E-Bikes. Das Fahrrad ist in erster Linie zu schwer und eine höhere Reichweite würde dem Niederländer ebenfalls gut zu Gesicht stehen. Andererseits überzeugen sowohl die Optik als auch die verbaute Mechanik. Und ein absolut „barrierefreier“ Einstieg für Personen, die sich weniger gut mit Elektronik auskennen – oder sich schlicht nicht damit befassen wollen – ist ebenfalls mit von der Partie. Für einen Kaufpreis zwischen 3.298 und 3.478 Euro erhält der Käufer letztlich ein mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ausgezeichnetes E-Bike. Wenngleich es nicht gänzlich ohne Schwächen auskommt.

E-Bike

Pros des Lekker Amsterdam GT:

  • edle Optik
  • Allrounder-Qualitäten
  • einfache Bedienung

Cons des Lekker Amsterdam GT:

  • hohes Eigengewicht
  • je nach Akku geringe Reichweite
  • keine Variante mit niedrigem Rahmen

Bildquellen

  • Lekker Amsterdam GT im Hands-On: Artem Sandler / inside digital
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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Sehr lekker! Danke für den Bericht.

    Antwort
  2. Nutzerbild Torsten

    Schon lange nicht eine derart unfähige Beschreibung gelesen.
    Fachwissen wahrscheinlich Null.
    Damit wird dem E-Bike kein Gefallen getan.

    Antwort

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