Der iRobot Roomba i4 wurde vor einigen Monaten als Roomba i3 vorgestellt und später umbenannt. Es ist das erste Budget-Modell in der Premium-Reihe und kommt optional mit einer automatischen Entleerungsstation daher. Diese Variante trägt den Zusatz „Plus“ im Namen. Wir haben das Modell inklusive Absaug-Funktion getestet.
Eingerichtet wird der Roomba i4+ mit der iRobot App. Diese führt einen mit niedlichen Animationen durch die ersten Schritte und hilft dabei, Saugroboter und Station richtig zu positionieren. Wie bereits der teurere Roomba i7+ hat auch der Roomba i4+ kein Problem damit, in einer engen Nische zu stehen, auch wenn die Anleitung davon abrät. Ist alles eingerichtet, kann es auch schon losgehen.
Smarter Funktionsumfang stark eingeschränkt
Beginnen wir gleich mit dem negativsten Aspekt und größten Nachteil beim Kauf des Roomba i4. Im Gegensatz zu den teureren Varianten hat dieses Modell keine integrierte Kamera und somit auch keine optische Navigation mit Kartenfunktion. Dementsprechend einfach ist auch die App aufgebaut. Ein Button startet eine neue Reinigung. Auf Wunsch kannst du davor noch eine zeitliche Begrenzung festlegen. Den Saugroboter gezielt in einen Raum steuern? Unmöglich. Bei jedem Starten beginnt der Roomba i4+ automatisch eine komplette Reinigung der Wohnung. Einen neuen Reinigungsvorgang kannst du entweder per App, Sprachassistent oder per Zeitplan starten.
Reinigung und Navigation: So schlägt sich der Roomba i4+ im Alltag
Die eigentliche Saugstärke in Pascal verschweigt iRobot, so wie viele andere Markenhersteller ebenfalls. Diese sagt ohnehin nur wenig über das Reinigungs-Resultat aus. Im Alltag zeigt sich hingegen ein ausgezeichnetes Ergebnis. Egal, ob schwere Krümel oder feiner Staub – der Roomba i4+ wird mit beidem fertig. Einen besonderen Beitrag leisten hierbei die beiden Gummibürsten. Diese drehen gegeneinander und haben ständig Bodenkontakt.
Der Hersteller verspricht, dass sich in den beiden Bürsten des Roomba i4 – wie auch beim teureren i7 – keine Haare verfangen sollen. Bei konventionellen Bürsten ist dies ein typisches Problem, weswegen auch andere Hersteller zunehmend auf Gummibürsten setzen. In gut einem Monat dauerhafter Nutzung konnte der Roomba i4 dieses Versprechen halten. Nur sehr wenige Haare haben sich am Rand der Bürste verfangen und stören die Funktion des Roboters keineswegs. Zusammen mit der Absaug-Station müsste man den Saugroboter so vielleicht ein mal Pro Jahr in die Hand nehmen und reinigen – Wäre da nicht noch die Seitenbürste. In dieser verfangen sich, wie bei allen bisher getesteten Saugrobotern, gerne längere Haare und müssen alle paar Wochen manuell entfernt werden.
Dennoch stellt die Absaug-Station eine große Vereinfachung im Alltag dar. In ein Fach an der Oberseite wird ein handelsüblicher Staubsaugerbeutel gehangen, welcher nur alle paar Wochen ausgewechselt werden muss. Das ist insbesondere mit Haustieren während des Fellwechsels praktisch, da hier die kleinen Saugroboter-Tanks gerne an ihre Grenzen stoßen. Jedes Mal, wenn der Roomba i4+ einen Reinigungsvorgang abgeschlossen hat, fährt er zur Station zurück. Dort entleert ihn ein starker Motor.
Die Lautstärke von 81 Dezibel beim Entleeren ist mit einem gewöhnlichen Staubsauger zu vergleichen, dauert jedoch nur wenige Sekunden. Der Staubsauger selbst arbeitet mit einer Lautstärke von rund 63 Dezibel. Das ist zwar deutlich leiser, für einen Saugroboter jedoch vergleichsweise laut.
Im Gegensatz zum teureren Roomba i7+ lässt sich der Staubbehälter des Roomba i4+ auf Wunsch auch manuell leeren.
Unser Fazit: Weniger Features = geringerer Preis?
Mit dem Roomba i4+ bringt iRobot viele Features der teuren Modelle erstmals in einen günstigeren Saugroboter. Dazu gehören die gegeneinander rotierenden Gummibürsten und die automatische Entleerungsstation. Letztere gibt es jedoch bei anderen Herstellern günstiger. So kostet der iRobot Roomba i4+ inklusive Absaugstation immer noch rund 600 Euro. Ohne Station werden rund 400 Euro für den Saugroboter fällig.
Für ein Modell ohne Kartenfunktion ist dies sehr viel Geld. So ist in diesem Preisbereich eigentlich jeder andere Saugroboter mit einer optischen oder laserbasierten Navigation inklusive Kartenfunktion ausgestattet. Ohne Kartenfunktion musst du vor jeder Reinigung Türen von Zimmern verschließen, die der Saugroboter nicht reinigen soll. Auch ist es nicht möglich, den smarten Helfer in ein bestimmtes Zimmer oder einen Bereich der Wohnung zu schicken. Wenn diese Einschränkungen in deinem Einsatzszenario, etwa in einem Hobbykeller oder einem Einzimmerappartement, nicht relevant sind, kannst du zum Roomba i4+ greifen.
Für einen Preis von rund 600 Euro würden wir jedoch fast jedem Käufer eines iRobot-Saugroboters zum Roomba i7+ raten. Das Premium-Modell ist schon etwas länger auf dem Markt und mittlerweile regelmäßig für unter 700 Euro im Angebot zu bekommen.
→ iRobot Roomba i7+ bei Cyberport (aktuell für 689 Euro im Angebot)
→ Roomba i4+ bei Saturn kaufen
Pros des Roomba i4+ im Test
- gutes Reinigungs-Ergebnis
- sehr einfache Bedienung
- Gummibürsten
Contras des Roomba i4+ im Test
- keine Kartenfunktion
- hoher Preis
- relativ hohe Lautstärke
Mögliche Alternativen
Muss dein neuer Saugroboter kein iRobot sein, bieten sich auch einige andere Modelle an. Unser aktueller Favorit ist der Roborock S7, der ebenfalls mit einer verwicklungsfreien Gummibürste daherkommt und dazu auch noch wirklich überzeugend wischen kann. Seit Kurzem gibt es den Roborock S7 sogar mit einer optionalen Absaugstation.
Bist du auf der Suche nach einem eher preiswerteren Modell, solltest du dir den Yeedi 2 Hybrid einmal näher ansehen. Dieser ist aktuell unser Favorit in der Preisklasse um 200 Euro und konnte uns im Test mit seiner guten Saugleistung und einer zuverlässigen Kartenfunktion überzeugen.
→ zum Testbericht des Yeedi 2 Hybrid
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