Sonderlich viel Mühe gibt sich Huawei bei seinen aktuellen Notebooks derzeit nicht, da macht auch das Matebook D15 keine Ausnahme: Das Gehäuse ist eins zu eins von früheren Modellen übernommen worden. Immerhin waren diese schon immer recht ansehnlich. Das neueste Huawei Matebook D15 ist schlicht, aber kein optischer Reinfall. Klassische Formen werden gepaart mit viel Metall. Lediglich die Kunststoffumrahmung trübt den Eindruck etwas.
Gut gearbeiteter Metallkorpus
An der Verarbeitung gibt es wenig auszusetzen. Das Aluminiumgehäuse gibt der Hardware ein sicheres Zuhause. Lediglich der Deckel könnte etwas widerstandsfähiger sein. Er lässt sich nicht nur verwinden, sondern durchdrücken, sodass es zu einer Wellenbildung auf dem Display kommt. Allerdings ist das Gewicht mit 1,53 Kg und die Bauhöhe von 1,7 cm für ein Notebook dieser Größenordnung noch recht niedrig. Dank der schlanken Ränder ums Display ist die Grundfläche von mit 35,8 x 23 cm aufs Nötigste reduziert.
Huawei Matebook D15: 15,6 Zoll, Full-HD und 16:9
Das Matebook D15 ist bereits seit einer Weile auf dem Markt, dementsprechend sind die Innovationen begrenzt. Dies gilt nicht zuletzt fürs Display, das bei einem Seitenverhältnis von 16:9 eine klassische Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) bietet. Das Maß ist zwar längst noch nicht aus der Mode, doch gerade bei hochpreisigen Laptops sind höhere Pixeldichten auf dem Vormarsch. Immerhin sorgt die matte Ausführung der Oberfläche für angenehmes Arbeiten.
AMDs Ryzen 5 5500U liefert immer noch solide Leistung
Huawei zielt mit dem Matebook D15 eher auf preisbewusste Käufer, denen ein solides Gesamtpaket geschnürt werden soll. Dazu passt auch der Prozessor. AMDs Ryzen 5 5500u gehört nicht mehr zum allerneuesten Schlag. Und das merkt man vor allem der Einzelkern-Leistung an. Mit etwas über 1.050 Punkten bleibt er hier deutlich hinter Intels neuem i5-1240P zurück. Der Leistungsunterschied beträgt etwa ein Drittel. Bei Multi-Core-Anwendungen ist der Abstand ähnlich groß. Die Leistung entspricht damit eher dem gerade abgelösten i5-1135G7, das gilt auch für die Grafikleistung.
Huawei Matebook D15 | |
---|---|
Display: | 15,6 Zoll, IPS, Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) |
Prozessor: | AMD Ryzen 5 5500U |
Grafik: | AMD Radeon Vega 7 |
Arbeitsspeicher: | 8 GB, LPDDR4X |
Datenspeicher | 512 GB, SSD |
Anschlüsse: | 1x USB Typ-C, 3x USB 2.0 Typ-A |
Drahtlos: | WLAN 5 (ac), Bluetooth 5.0 |
Akku: | 56 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil |
Abmessungen: | 35,8 x 23 x 1,7 cm |
Gewicht: | 1,63 kg |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Preis: | 569 Euro |
Etwas spendabler hätte der Hersteller beim Arbeitsspeicher sein können. Mit 8 GB RAM ist das Notebook zwar nicht zu spärlich bestückt, beim Arbeiten stößt du aber mit 16 GB nicht ganz so schnell an Grenzen.
SSD des Huawei Matebook D15 mit brauchbarer Größe
Der Datenspeicher ist – im Gegensatz zum RAM – mit Blick auf den Verkaufspreis ordentlich dimensioniert. Die von Phison stammende NVMe-SSD hält eine Speicherkapazität von 512 GB bereit. Mit Übertragungsgeschwindigkeiten von rund 2.500 MB/s beim Lesen und knapp 2.000 MB/s beim Schreiben von Daten ordnet sie sich hinsichtlich der Performance im unteren Mittelfeld ein.
Tastatur vom Design begrenzt
Tastatur und Touchpad – mehr hat das Huawei Matebook D15 nicht zu bieten. Und selbst da werden nicht alle Möglichkeiten ausgenutzt, denn anders als bei vielen 15-Zoll-Konkurrenten, wird auf einen Nummernblock zur vereinfachten Eingabe von Zahlenkolonnen verzichtet. Die Tasten selbst wirken klapprig. Etwas mehr Hub und ein nicht ganz so weicher Anschlag stände ihnen gut.
Das Touchpad liefert dagegen keinen Anlass zur Klage. Die 12 x 7,2 cm große Fläche überträgt die Bewegung der Fingerkuppen präzise auf den Bildschirm. Auch das Klicken ist weder zu leicht- noch zu schwergängig.
Knapp bemessener Stromspeicher im Huawei Matebook D15
Vom Huawei Matebook D15 kannst du keine langen Laufzeiten abseits der kabelgebundenen Stromversorgung erwarten. Das verrät schon der Blick aufs Datenblatt. Mit 56 Wh ist der Akku nicht gerade groß.
Allerdings zeigt sich das Notebook recht sparsam im Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen, wenn sich die Last in Grenzen hält. Nach einer Stunde im Browser wird noch ein Füllstand von 87 Prozent ausgewiesen. Anders verhält es sich, wenn etwas mehr Performance benötigt wird: Auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends verbrätst du in einer Stunde 55 Prozentpunkte der Akku-Reserven.
USB 2.0 im Jahr 2022?
Dass das Matebook D15 schon seit einer Weile immer wieder mal aufgewärmt und mit neuen Komponenten aktualisiert wird, zeigt sich nicht zuletzt bei den Anschlüssen. Drei klassische USB-Ports sind am Schreibtisch keine schlechte Sache, denn vieles, was an Rechnern angeschlossen werden kann, verfügt nach wie vor über das klassische Interface. Allerdings ist nicht nachvollziehbar, warum die Schnittstellen dem veralteten 2.0-Standard entsprechen. Die USB-Typ-C-Buchse entspricht zwar der Spezifikation 3.2 Gen 1, allerdings wird sie auch zum Laden des Notebooks genutzt und ist bei Bedarf im Zweifelsfall auch mal blockiert.
Wenn Peripherie drahtlos angebunden werden soll, übernimmt ein Bluetooth-Modul, das auf der Basis des 5.0-Standards arbeitet. Für den Netzwerkzugriff setzt Huawei auf WLAN nach ac-Spezifikation.
- Neuer WLAN-Standard: Alle Infos zum Wi-Fi 6 bzw. IEEE 802.11ax
Fazit zum Huawei Matebook D15
Das Huawei Matebook D15 ist immer noch eine solide Bank, auch wenn nicht mehr jedes Bauteil den brandaktuellen Standards entspricht. Das Design ist noch nicht aus der Mode, an der Verarbeitung gibt es wenig auszusetzen. Manch klassische Komponente – etwa das Full-HD-Display – ist in diesem Preissegment nach wie vor gesetzt.
Design / Verarbeitung | 10 | 7 |
---|---|---|
Display | 15 | 11 |
Prozessor | 20 | 10 |
Speicher | 10 | 5 |
Akku und Verbrauch | 10 | 5 |
Tastatur | 5 | 3 |
Anschlüsse | 10 | 5 |
Preis / Leistung | 20 | 15 |
Gesamt | 100 | 61 |
Die Leistung des Prozessors ist nicht mehr beeindruckend, aber dem anvisierten Einsatzzweck völlig angemessen. Weniger schön ist die künstliche Limitierung bei den USB-Ports: Der 2.0-Standard hat an einem Notebook im Jahr 2022 einfach nichts mehr zu suchen.
Pro
- Gute Verarbeitung
- Große SSD
- Fairer Preis
Contra
- USB-Typ-A-Buchsen nach 2.0-Standard
- Tastatur ohne Nummernblock