Echo Show 5 im Test: Erfahrungen aus dem Alltag mit der kleinen Display-Alexa

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Gerade einmal 5,5 Zoll misst das Display des kleinsten und günstigsten Echo Show von Amazon. Dahinter verbirgt sich im Prinzip ein Echo Dot mit Display und Kamera für unter 90 Euro. Wir zeigen im Test was das Gerät kann, was es nicht kann und wie es sich im Alltags macht.
Echo Show 5
Bildquelle: inside digital / Blasius Kawalkowski

Bis zum Erscheinen des Echo Show 5 war der Einstieg in die Show-Familie mit einem dreistelligen Euro-Invest verbunden. Der Echo Spot kostet auch heute immer noch etwa 130 Euro. Und der große Bruder des Echo Show 5, der Echo Show, ist für 230 Euro zu haben. Verlockend daher das Angebot, den Echo Show 5 regulär für 89 Euro kaufen zu können. Bei Angeboten wie dem Primeday wird dieser Preis nochmals reduziert. Doch was kann der Echo Show 5 mehr als ein Echo Dot oder ein Amazon Echo Plus?

Ideal ist der Amazon Echo Show 5 vor allem dann, wenn man mehr als nur eine Sprach-Interaktion mit Amazon haben möchte. Denn durch das 5,5-Zoll-Display kann das Gerät die gegeben Informationen grafisch unterlegen. Das allerdings setzt voraus, dass auch der verwendete Alexa-Skill diese Funktion unterstützt. Leider ist das längst nicht bei allen Skills der Fall. Umgekehrt gibt es auch spezielle Skills für die Echos mit Display. Dadurch, dass es sich bei dem Display um einen Touchscreen handelt, kannst du den Echo Show 5 sowohl per Sprache als auch per Touchscreen steuern. Grundsätzlich unterstützt der Amazon Echo Show 5 alle Funktionen, die Amazon auch beim Echo Dot unterstützt. Mit diesen beschäftigen wir uns in diesem Test daher nicht.

Einrichtung per Touchscreen, geringer Stromverbrauch

Filme auf dem Amazon Echo Show 5
Filme auf dem Amazon Echo Show 5

Der erste Unterschied findet sich bei der Inbetriebnahme. Wird beim normalen Echo die App benötigt, um WLAN und Account zu konfigurieren, so kann der Nutzer das beim Echo Show 5 über das Display machen. WLAN, Zugangsdaten, Zeitzone, der Name und auch der Raum, in dem sich der Show 5 befinden soll, lässt sich auf diesem Weg konfigurieren. Die erste Inbetriebnahme dauert etwas länger, der Show 5 zieht sich direkt Updates aus dem Netz.

Das Display zeigt standardmäßig die aktuelle Uhrzeit, die Außentemperatur und einen Hintergrund an. Die Ansicht lässt sich nach eigenem Geschmack anpassen – inklusive eigener Fotos im Hintergrund. Einstellungen können entweder über die Alexa-App oder durch eine Swipe-Bewegung vom oberen Rand des Display geändert werden. Wer den Show 5 im Schlafzimmer nutzen will, kann beispielsweise das Display in einer definierten Zeit auf Nachtmodus schalten, damit es nicht so stark leuchte. Auch eine dynamische Anpassung ist dank eines Lichtsensors möglich. Mit dem Befehl „Alexa, Bildschirm aus“ kann dem Bildschirm temporär ganz der Gar ausgemacht werden. Auf den Stromverbrauch wirkt sich das aber nur minimal aus. Während im Standby mit dynamischer Anpassung bei normaler Helligkeit ein Verbrauch von 3,5 Watt ausgewiesen ist, sind es ohne Display gerade einmal 1,75 Watt. Beim Abspielen eines Videos sind es 4 bis 5 Watt. Das ist alles überschaubar.

Einsatz als Küchentimer und Rezeptbuch

Der Echo Show 5 eignet sich im Alltag vor allem für die Küche. Denn wer sich bisher Timer auf dem Echo Dot gestellt hat, kennt die Frage „Alexa, wie lange läuft mein Timer noch?“ nur zu gut. Beim Echo Show 5 ist diese Frage überflüssig, denn der Timer, der als nächstes klingelt, wird eingeblendet. Mit „Alexa, zeige alle Timer an“, sind alle Countdowns  einsehbar – ideal bei aufwändigeren Gerichten. Noch besser wäre, wenn mehrere Timer samt Namen auf dem Start-Screen eingeblendet würden.

Kochrezepte gibt es über den Skill von Chefkoch. Schritt für Schritt können die Rezepte nachgekocht werden. Dank Sprachsteuerung geht es zum nächsten Schritt des Rezeptes, sodass das Display zumindest hier sauber bleibt. Sonst zeigte sich in unserem Test aber, dass der Bildschirm den Schmutz einer Küche im Test förmlich angezogen hat. Obwohl das Gerät mehr als zwei Meter vom Herd entfernt stand, machten sich schnell Fettablagerungen auf dem Display breit. Mit einem weichen Tuch sind sie aber problemlos entfernt.

Leicht schwerhörig: Nur zwei Mikrofone

Die Ansprache funktioniert – Echo-typisch – gut, wenngleich wir im Test das Gefühl hatten, dass der Show 5 im Vergleich zu den Echo Dots etwas schwerhörig ist. Kein Wunder: Der Echo Show 5 hat nur zwei Mikrofone an der Oberseite des Gerätes. Das schlechtere Verständnis mag aber auch damit zusammenhängen, dass der Show 5 aufgrund seiner Bauform eher an einer Wand steht, die Dots sich aber eher frei im Raum befinden.

Kamera aus: Ein Schieberegler verdeckt die Kamera
Kamera aus: Ein Schieberegler verdeckt die Kamera

Apropos Oberseite des Gerätes. Dort kannst du nicht nur das Mikrofon ausschalten, wenn Amazon mal nicht mithören soll, sondern den Lautsprecher auch mit physischen Tasten lauter und leiser stellen. Auf der rechten Seite gibt es zudem einen Schieberegler, um die eingebaute Kamera zu verdecken. Der Nutzer muss sich hier also nicht auf die Software verlassen, sondern kann sie mechanisch sperren. Genutzt werden kann die Kamera für Videotelefonate – beispielsweise zu anderen Echo-Show-Geräten oder per Skype. Ein Einstellungen dazu findest du in der Alexa-App unter dem Punkt „Kommunikation“. High-Quality-Übertragungen dürfen aber nicht erwartet werden: Die Kamera löst nur mit nur einem Megapixel auf.

Wie erwähnt, untermalt Amazon viele Informationen – nicht nur den Timer – mit Bildern und Animationen auf dem Display. Werden Smart-Home-Komponenten geschaltet, erscheinen beispielsweise Schieberegler, mit denen sich die Steuerung noch per Touch nachkorrigieren oder die Farbe einer Philips Hue-Lampe einstellen ließe. Wer Webcams in seinem System nutzt, kann sich diese hier ebenfalls anzeigen lassen. Das Gleiche gilt für das Wetter und Rezepten von Chefkoch. Unterm Strich sind das nette Gimmicks, aber keine Rocket-Science.

Echo Show 5: Der Test im Video

Amazon-Videos und TV-Sender auf dem Echo Show 5-Display

Etwas anspruchsvoller ist da schon das Zeigen von Videos. Auch das kann der Echo Show 5. Sämtliche Amazon-Prime-Video-Inhalte lassen sich darstellen. Richtig gelesen: Nur die Prime-Inhalte oder bereits gekaufter Content. Es ist weder möglich, Videos und Serien über den Echo Show 5 zu kaufen, noch beispielsweise Live-Bilder der Amazon Channels zu schauen. Das Bundesliga-Spiel über Amazon Echo Show 5 fällt also flach. Was aber möglich ist: Zahlreiche Free-TV-Sender lassen sich schauen. Den Befehl hierfür lautet „Alexa, öfffne Stream Player“. Die beiden großen Sendergruppen RTL und ProSiebenSat1 sind nicht dabei. Egal ob TV oder Prime-Video: Beim Videostreaming merkt man dann doch die Preisklasse des Echo Show 5. Denn bis ein Stream startet, kann es schon mal etwas dauern. Der verbaute Prozessor dürfte nicht der Beste sein.

Man sollte den Echo Show 5 nicht mit einem Tablet und seinen Funktionen verwechseln. Längst nicht alle Apps, die für andere Geräte zur Verfügung stehen, gibt es auch beim Echo Show 5. YouTube beispielsweise sucht man vergeblich, ist aber in der Mobil-Version über den integrierten Firefox- oder Silk-Browser aufrufbar.

Das fiel uns negativ auf

Ungewöhnlich groß: Das Netzteil
Ungewöhnlich groß: Das Netzteil

Der Sound des Echo Show 5 ist deutlich besser, als man ihn von einem Dot gewohnt ist. Allerdings ist er auch sehr basslastig und wird nach unten (!) abgestrahlt. Immerhin: Den Bass kann man über einen eingebauten Equalizer einstellen. Leider besitzt das Gerät keinen eingebauten Lagesensor und keine Einstellungen, um den Bildschirminhalt zu drehen. Auf den Kopf stellen kann man den Echo Show 5 also nicht.

Über einen weiteren Punktabzug in der B-Note müssen wir beim Echo Show 5 noch sprechen: das Netzteil. Dieses ist mit seinen 5 x 5 x Zentimetern dermaßen klobig, dass du bei einer handelsüblichen Mehrfachsteckdose gleich zwei Steckdosenplätze verschenkst.

Wenn du mit den Abstrichen leben kannst und du dir an der ein oder anderen Stelle immer schon einen Echo Dot mit Display gewünscht hast, dann ist der Echo Show 5 auf jeden Fall ein solides Upgrade gegenüber dem Dot. Wer allerdings eine echte Multimedia-Zentrale erwartet, der wird enttäuscht sein. Ein solches Gerät kann auch Amazon nicht für 90 Euro anbieten.

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