Die Zukunft des Gamings oder nur eine Spielerei? Cloud Gaming auf einem Chromebook im Test

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Als Gamer bist du bestimmt schon mal auf den Begriff Cloud Gaming gestoßen. Hierbei streamst du deine Lieblingsspiele ganz simpel über das Internet - ohne Installation oder teure Hardware. Doch ist der Hype um Cloud Gaming berechtigt und funktioniert die Technik in der Praxis überhaupt?
Cloud Gaming mit PS5 Controller
Cloud Gaming: Die Alternative zu teuren High-End-PCs?Bildquelle: Cedric Litzki

Liegt die Zukunft des Gamings etwa im Streaming? Ähnlich wie in der Filmindustrie – durch Anbieter wie Netflix und Amazon Prime Video – könnte das Streamen von Content auch in der Videospiel-Branche für eine große Veränderung sorgen. Die Vorteile beim Cloud Gaming sind offensichtlich: Statt eines teuren Gaming-PCs kannst du hierbei auch mit weniger leistungsstarken Geräten auf aktuelle Top-Spiele in guter Grafik zugreifen. Doch wie funktioniert das Videospiel-Streamen im Alltag? Wir haben Cloud Gaming in einem Chromebook auf die Probe gestellt und geben dir die Antwort.

Unser Setup im Überblick

Zunächst aber noch ein paar Informationen zu unserem Setup für den Cloud Gaming Test. Gezockt wird auf dem Acer Chromebook 516 GE. Dieses ist mit einem Intel Core i5 Prozessor samt 8 GB RAM sowie einer Intel Iris Xe Grafikkarte ausgestattet. Kein echtes Gaming-Equipment. Für alle Details zu dem Gerät lohnt sich ein Blick auf diesen Artikel. Hier kannst du es dir direkt bei Saturn ansehen. Entscheidend beim Cloud Gaming ist aber vor allem die Internetleistung. Laut mehreren Google Speedtests kommen wir auf eine Downloadgeschwindigkeit zwischen 109 und 117 Mbit/s im WLAN. Der Upload bewegt sich währenddessen im Bereich von 6 Mbit/s und der Ping wird mit rund 10 ms angegeben. Das ist natürlich letzen Endes abhängig von der Umgebung.

Speedtest von Google
So schnell ist unsere Internetleitung für Cloud Gaming

Als Cloud Gaming Anbieter haben wir dabei vor allem Nvidia GeForce Now Ultimate genutzt, welcher dir für 19,99 Euro im Monat Game-Streaming in bis zu 4K und mit maximal 120 FPS bieten soll. Hierbei hast du dann auch Zugriff auf die schnellsten Server des Hardware-Herstellers. Beim Kauf des Acer Chromebook 516 GE gab es direkt eine dreimonatige Testphase für diesen Dienst umsonst dazu. Alternativ gibt es aber auch ein Gratis-Abo sowie eine günstigere Version für 9,99 Euro mit weniger Leistung. Als Vergleich kam auch Microsoft Cloud Gaming zum Einsatz – doch dazu später mehr. Für die meisten Spiele verwendeten wir zusätzlich noch einen PlayStation 5 Controller. Diesen konnte man erstaunlich leicht und ohne Probleme anschließen. Falls du insgesamt noch mehr Informationen dazu haben möchtest, wie Cloud Gaming überhaupt funktioniert, schau doch mal hier vorbei.

Cloud Gaming im Test: So läuft’s!

Der erste Schritt nach der Anmeldung bei Nvidia GeForce Now ist das Verbinden deiner Accounts. Die Spiele können zwar über den Dienst selber gestartet werden, doch ohne Accounts bei Anbietern wie Steam oder Epic Games hast du keinen Zugriff auf die jeweiligen Spiele. Dies ist jedoch im Handumdrehen gemacht und anschließend kannst du die meisten Games deiner Bibliothek auch über GeForce Now streamen – ohne dass du die verschiedenen Anbieter oder Spiele auf deinem PC installieren musst.

GeForce Now Launcher
Starte deine Spiele direkt über den GeForce Now Launcher oder teste mit den Demos neue Games aus

Zunächst haben wir uns dann an Rocket League gewagt. Das kostenlose Spiel bietet dir Autofußball mit Boost, krassen Drifts und Flugeinlagen. Du kannst es dir vielleicht schon denken – dabei geht es rasant zur Sache. Doch das erstaunliche: Probleme gibt es beim Cloud Gaming hierbei gar keine. Weder einen Input Lag (Eingangsverzögerung) noch sonstige Verzögerungen sind zu spüren. Selbst online läuft alles zu einhundert Prozent flüssig. Das macht uns zuversichtlich für die weiteren Tests.

Als Nächstes widmen wir uns mit Fortnite nämlich dem Hype Battle-Royal Shooter schlechthin. Mit bis zu 100 Spielern wird online auf einer großen Map um die Wette geballert, bis nur noch eine Person übrig bleibt. Wird Cloud Gaming auch bei dieser Spieleranzahl und dem für Shooter so wichtigen flüssigem Gameplay bestehen können? Unser Fazit nach rund zwei Stunden mit zahlreichen Matches – ein eindeutiges Ja! Abgesehen von Pop-ins – also, dass weit entfernte Objekte beim Näherkommen plötzlich „aufploppen“ – und gelegentlichen Sound-Bugs läuft das Spiel komplett flüssig und ohne Einschränkungen. Auch Ego-Shooter wie etwa Splitgate, bei denen eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit das A und O ist, lassen sich problemlos über Cloud Gaming zocken.

Zum Vergleich haben wir Fortnite übrigens auch mal über Xbox Cloud Gaming getestet. Das Spiel läuft im Browser-Modus (mit Vollbild) ebenfalls flüssig, lediglich die Auflösung ist öfter mal eingebrochen, wodurch es phasenweise ziemlich pixelig erschien. Auch die Pop-Ins und die gelegentlichen Sound-Bugs traten hier auf. Den Spielspaß selbst hat dies an sich nicht stark beeinträchtigt, konnte in hektischen Szenen aber durchaus ablenken. Dafür ist Xbox Cloud Gaming im Gegensatz zur Ultimate-Variante von Nvidia GeForce Now komplett kostenlos nutzbar. Alles, was du benötigst, ist ein Xbox-Account und schon kannst du das Gratis-Spiel Fortnite streamen. Mehr Auswahl gibt es dann mit einem Game Pass Abo.

Cloud Gaming mit RTX – So schön kann Videospiel-Streaming aussehen

Um die leistungsstarken Server von Nvidia komplett auszureizen, zocken wir zum Abschluss auch noch ein paar Games mit RTX. Dabei handelt es sich um Echtzeit-Raytracing – eine Grafik-Technologie, welche Lichtstrahlen realistisch berechnet. Sowohl beim super schnellen First-Person-Slasher Ghostrunner als auch beim Plattformer Loopmancer kann sich die Grafik (auf den höchsten Einstellungen und mit RTX) samt Lichteffekten absolut sehen lassen. Selbst in hektischen Szenen brechen hierbei weder die Optik noch die Perfomance ein.

RTX bei Ghostrunner
Realistische Lichtspiegelungen in einer Pfütze dank RTX

Die Vor- und Nachteile von Cloud Gaming aus unserem Test

Vorteile:

  • Keine teure PC-Hardware nötig
  • Games können komplett ohne Installation gespielt werden – das schont die Festplatte
  • Mit ausreichender Internetleistung läuft alles flüssig und ohne lange Ladezeiten
  • Mittelklasse Laptops oder Chromebooks reichen zum Zocken aus und können leicht transportiert werden
  • Nvidia GeForce Go Ultimate bietet Top-Auflösungen mit 120 fps und RTX – So kommst du auch ohne High-End-PC in den Genuss toller Grafik
  • Nach einmaliger Einrichtung der GeForce Go App samt dem Verbinden deiner Accounts hast du übersichtlich Zugriff auf deine Spiele-Bibliothek
  • Xbox Cloud Gaming ist für Fortnite komplett kostenfrei nutzbar und lässt sich direkt im Browser starten
  • In den kostenpflichtigen Game Pass Versionen hast du zudem eine tolle Auswahl an Spielen, die gestreamt werden können

Nachteile:

  • Eine schnelle Internetverbindung ist ein Muss für Cloud Gaming
  • Beim Internet-Ausfall kannst du auch Singleplayer Spiele nicht weiter streamen
  • Nvidia GeForce Go Ultimate ist mit 19,99 Euro im Monat ziemlich kostspielig und stellt selber keine Spiele zur Verfügung – die Games musst du also über andere Stores bereits besitzen oder kaufen
  • Nicht alle Spiele von Steam, Epic Games und Co. sind mit GeForce Go kompatibel
  • Beim Cloud Gaming über den Xbox Game Pass schwankt die Auflösung und die Gratis-Auswahl ist auf Fortnite beschränkt
  • Wer bereits einen High-End-PC hat, sieht in Cloud Gaming wahrscheinlich keinen großen Mehrwert

Insgesamt ist Cloud Gaming eine gute Alternative für Gelegeneheits-Spieler, die ihre favorisierten Titel häufig wechseln und vor allem kostengünstig bei der Hardware unterwegs sein wollen. Das von uns benutzte Chromebook kostet nur einen Bruchteil von großen Gaming-Maschinen mit High-End-Prozessoren und Grafikkarten.

Kommentar

Von Cedric Litzki

Als jemand, der gelegentlich noch gerne auf sein Regal voller Spiele-Discs blickt, stand ich Cloud Gaming zunächst etwas skeptisch gegenüber. Außerdem war ich mir unsicher, ob die Cloud wirklich einen High-End-PC ersetzen kann. Nachdem ich jetzt jedoch zahlreiche Stunden mit dem Videospiel-Streaming verbracht habe, bin ich wirklich überzeugt. Im Test kam es bei mir zu wenig bis kaum Problemen, Abstürze hatte ich sogar keinen Einzigen. Und auch die Optik samt Performance konnte sich stets sehen lassen. Lediglich der Preis von monatlich 19,99 Euro für GeForce Now Ultimate fällt recht hoch aus. Die kostenlosen oder günstigeren Alternativen können mit Abstrichen aber durchaus auch für reichlich Spielspaß sorgen. Für PC-Gamer, die bereits einen leistungsstarken Rechner besitzen, stellt sich jedoch die Frage nach dem Mehrwert.

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Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit Saturn. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

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