Die neue Deebot N8 Serie schließt die Lücke zwischen den teuren Premium-Modellen der T-Serie und günstigen Budget-Modellen der U-Serie. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die neue Mittelklasse dabei kaum von den Premium-Modellen. Lediglich bei der Wischfunktion setzt man auf konventionelle Technik, statt der „Ozmo Pro“-Technologie mit vibrierender Wischplatte. Bei unserem Modell im Test handelt es sich um den Deebot N8 Pro+. Der auf den ersten Blick komplizierte Name steht für die optionalen Ausstattungsmerkmale. Das „Pro“ in der Bezeichnung steht hierbei für die vorhandene Hinderniserkennung und das „Plus“ für die mitgelieferte automatische Absaugstation. Letztere ist auch separat erhältlich.
Auspacken und der erste Eindruck
Da unser Testgerät mit einer automatischen Absaugstation geliefert wird, fällt der Karton entsprechend groß aus. In ihm finden wir alles, was zum Benutzen des Saugroboters benötigt wird. Dazu gehören die ansteckbaren Seitenbürsten, Ersatzfilter sowie die Wischplatte mit einem Mehrwegtuch und einer Packung Einwegtüchern.
Der Saugroboter selbst macht einen hochwertigen Eindruck. Im Gegensatz zu den teureren Modellen hat man die glasartige Oberseite durch einen matten Deckel aus Kunststoff ersetzt und verzichtet auf die Metall-Umrandung des Laser-Turms. Bei der Verarbeitungsqualität macht man hingegen keine Abstriche. Unter dem Deckel befindet sich der Staubbehälter. Er hat eine Kapazität von 420 Millilitern.
Bestellt man den Ecovacs N8 mit Absaugstation befinden sich zwei kleine Klappen an der Unterseite des Staubbehälters, die beim automatischen Entleeren geöffnet werden. Das System ist sehr durchdacht, da im Gegensatz zu anderen Herstellern der Staubbehälter auf Wunsch auch manuell gelehrt werden kann. Das ist besonders praktisch, wenn der Saugroboter auf einer anderen Etage eingesetzt werden soll.
Die automatische Absaugstation selbst ist identisch zur teureren T-Serie. Sie ist ebenfalls matt-weiß gehalten und verfügt über einen Deckel mit Druck-Mechanismus. Dahinter verbirgt sich ein Staubsaugerbeutel, der je nach Verwendung alle paar Wochen geleert werden muss.
App & Einrichtung
Das Einrichten mit der Ecovacs Home App funktioniert ohne Probleme. Eine bebilderte Anleitung führt einen durch das Setup. Anschließend wird ein erster Reinigungsdurchgang gestartet. Hierbei sollte man möglichst alle Türen öffnen und den Roboter überall saugen lassen, da beim ersten Durchgang eine Karte der Wohnung erstellt wird.
Räume werden dabei automatisch erkannt. Sollte dies nicht korrekt klappen, kannst du die Karte anschließend bearbeiten. Hierbei kannst du den Räumen auch vorgegebene Bezeichnungen wie „Küche“ oder „Wohnzimmer“ geben. Eigene Eingaben sind nicht möglich. Dafür lassen sich Zonen festlegen, die der Saugroboter nicht befahren soll. Auch Bereiche in denen zwar gesaugt, aber nicht gewischt werden darf, kannst du hier definieren.
Die App bietet alle gängigen Funktionen zum Steuern des Saugroboters. Mit ihr kannst du den Deebot N8 gezielt in bestimmte Räume oder Bereiche schicken und die Reinigungsparameter bearbeiten. Diese befinden sich dabei praktisch auf einer Seite und bleiben auch nach Abschluss der Reinigung erhalten.
An manchen Stellen könnte die App ein wenig durchdachter sein. Wählt man mehrere Räume aus, werden diese beispielsweise nicht in der ausgewählten Reihenfolge gereinigt. Stattdessen muss man die Reihenfolge vorher in einem separaten Menü festlegen. In der Zonen-Reinigung kannst du sogar nur eine Zone wählen. Im Alltag fällt dies jedoch nur wenig ins Gewicht und die App macht einen insgesamt guten Eindruck.
Zuverlässige Navigation über mehrere Etagen
Eigentlich gibt es bei der Navigation nichts zu kritisieren. Der Saugroboter findet sich bei allen Lichtbedingungen ohne Probleme in der Wohnung zurecht und hatte auch nie ein Problem, seine Ladestation wiederzufinden. Nur das „Einparken“ gestaltete sich im Test schwierig, da die Ladestation in einer Nische aufgestellt war. Eigentlich verlangt der Roboter in der Anleitung einen Platz von 30 Zentimetern in beide Richtungen. Daher kann dies nicht als Negativ-Punkt gewertet werden. Andere Saugroboter hatten jedoch nie ein Problem mit dem Platz.
Dank einer eher rücksichtsvollen Fahrweise und einem weichen Bumper über die komplette Front, musst du dir um deine Möbel keine Sorgen machen. Das Pro-Modell ist zudem mit einer 3D-Hinderniserkennung ausgestattet. Diese funktioniert mit mehreren Laser-Sensoren und kommt ohne Kameras aus. Herumstehende Schuhe und ein Notebook-Ladekabel wurden im Test zuverlässig erkannt und sehr präzise umfahren. Schuhe sind für das Modell ohne Hinderniserkennung im Übrigen auch kein Problem. Herumliegende Kabel und andere leichte Gegenstände könnten sich jedoch in der Hauptbürste verhaken, daher solltest du diese vor dem Saugen wegräumen.
So gut saugt der Deebot N8
Die eigentliche Saugstärke in Pascal verschweigt Ecovacs, so wie viele andere Markenhersteller ebenfalls. Diese sagt ohnehin wenig über Reinigungs-Ergebnis aus. Dafür sorgt eine stärkere Saugleistung zwangsläufig auch für eine höhere Lautstärke. Beim Deebot N8 ist mit rund 61,5 Dezibel direkt über dem Roboter gemessen angenehm leise.
Dank einer durchdachten Bodenbürste mit Borsten und weichen Kunststoff-Schiebern kann das Reinigungsergebnis es Deebot Ozmo T8 überzeugen. Auch schwerere Krümmel werden zuverlässig aufgenommen. Den Trend komplett auf Borsten zu verzichten und die Bürste nur aus Kunststoff zu fertigen, ist bei der Deebot N8 Serie jedoch noch nicht angekommen. So wickeln sich lange Haare gerne um die Hauptbürste und müssen manuell entfernt werden.
Mit seinen zwei drehenden Seitenbürsten kommt der Ecovacs-Saugroboter mühelos bis an den Rand der Möbel und liefert so ein insgesamt überzeugendes Reinigungs-Ergebnis ab.
Profi-Wischen bleibt den High-End-Modellen vorbehalten
Die seit Jahren ungeschlagene Ozmo-Pro Wischtechnik von Ecovacs bleibt der teureren T-Serie vorbehalten. So kommt der Deebot N8 lediglich mit einem Standard-Wassertank und einer passiven Wischplatte. Die Wischplatte lässt sich zudem nur sehr mühevoll vom Wassertank entfernen. So bin ich dazu übergegangen den Saugroboter ohne Wassertank fahren zu lassen, wenn nicht gewischt werden soll.
Der Wassertank misst rund 180 Milliliter, was bei meinem Laminat-Fußboden für rund 120 Quadratmeter Wohnfläche ausreicht. Die abgegebene Wassermenge kannst du in der Ecovacs-App anpassen. Hier lassen sich auch für jeden Raum unterschiedliche Voreinstellungen treffen. Wie bei allen Saugrobotern mit einer elektronisch gesteuerten Wasserabgabe sollte man dabei auf die Verwendung von Reinigungsmitteln im Wasser verzichten.
Ecovacs Deebot N8 Serie: Ein Preis-Tipp?
Die Deebot N8 Serie bringt viele Premium-Features der teureren Ecovacs-Saugroboter mit. Dazu zählt zum Beispiel die praktische 3D-Hinderniserkennung. So muss nicht immer alles tipptopp aufgeräumt sein, bevor man den Saugroboter startet. Und da die Technik nicht auf Kameras setzt, entstehen auch keine Datenschutz-Bedenken. Auch die Saugleistung kann problemlos mit teureren Modellen mithalten. Nur die Ozmo-Pro Wischfunktion hat man bei der Deebot N8 Serie leider eingespart. Ist dir eine besonders gute Wischfunktion in diesem Preisbereich besonders wichtig, solltest du dir den Roborock S7 einmal näher anschauen.
Wie gut das Preis-Leistungs-Verhältnis der Deebot N8 Modelle ausfällt, hängt jedoch von der gewünschten Ausstattung ab. So ist die Basis-Variante mit rund 390 Euro etwas teurer als der vergleichbare Roborock S5 Max für 360 Euro. Die Variante mit 3D-Hinderniserkennung kostet mit rund 480 Euro hingegen in etwas gleich viel, wie ein vergleichbarer Roborock S6 MaxV.
Wirklich günstig, zumindest im Vergleich zur Konkurrenz, sind hingegen die Modelle mit automatischer Absaugstation. Mit einem Preis von aktuell rund 550 Euro kann sonst kein anderer Marken-Hersteller mithalten. Hier musst du dir überlegen, ob sich der Aufpreis für den Komfortgewinn lohnt.
Pros der Deebot N8 Serie
- Viele Ausstattungsvarianten
- Wasserabgabe regulierbar
- Zuverlässige Reinigung
- Ausgezeichnete Hinderniserkennung
Kontras der Deebot N8 Serie
- App mit kleinen Einschränkungen
- Hauptbürste mit „Haar-Problem“