Boox Note Air4 C im Test: Jetzt kann Amazons Kindle einpacken

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E-Book-Reader wie der Amazon Kindle haben ein perfektes Display zum Lesen. Doch im Gegensatz zu einem Tablet muss man bei der Software auf viele Funktionen verzichten. Ein Hersteller möchte die Vorteile von beiden Geräten kombinieren. Kann das gelingen? Ich habe das Boox Note Air4 C getestet.
Boox Note Air4 C im Test
Boox Note Air4 C im TestBildquelle: Timo Brauer / inside digital

E-Book-Reader mit großem Display und Stift-Unterstützung haben in den vergangenen Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Sogar Amazon selbst bietet mit dem Kindle Scribe ein entsprechendes Produkt an. Diese Geräte können nicht nur als E-Reader, sondern auch als digitaler Notizblock genutzt werden. Doch ist die Software stark eingeschränkt. Nicht so beim neuen Boox Note Air4 C.

Hinter dem sperrigen Namen steckt ein 10,3 Zoll großes Tablet mit einem E-Ink-Display, wie man es von E-Book-Readern kennt. Daher kannst du auf dem Tablet lesen wie auf Papier. Die größte Stärke des Tablets befindet sich jedoch in der Software. So kommt hier vollwertiges Android zum Einsatz.

Boox Note Air4 C im Test

Doch werfen wir zunächst einen Blick auf die Hardware. Das Tablet ist mit 420 Gramm etwas leichter als ein iPad Air und mit 5,8 Millimetern unglaublich dünn. Durch das hochwertig verarbeitete Aluminium-Gehäuse wirkt das Note Air4 C dennoch stabil und begleitet mich seit mehreren Wochen ohne Hülle in meinem Rucksack.

Im Rahmen befindet sich nur ein einziger Button zum Einschalten des Geräts. Dank integriertem Fingerabdrucksensor entsperrt man das Gerät so direkt beim Einschalten und kann auf die Eingabe eines Pins oder Passworts verzichten. Außerdem spendiert Boox dem Tablet zwei Lautsprecher. Diese bieten einen klaren Klang und eignen sich ideal für Hörbücher oder Podcasts. Ohne Lautstärke-Tasten kann diese jedoch leider nur über die Software verändert werden, was etwas störend ist.

Power-Button und Fingerabdrucksensor im Boox Note Air4 C
Power-Button und Fingerabdrucksensor im Boox Note Air4 C

Ebenfalls im Lieferumfang befindet sich ein Stylus. Der Stift unterstützt über 4.000 Druckstufen und kommt mit wechselbaren Spitzen daher. Durch das leicht angeraute Display macht das Erstellen von handschriftlichen Notizen wirklich Spaß. Die integrierte Notiz-App bietet die Möglichkeit, unzählige Notizbücher mit verschiedenen Layouts zu erstellen. Man kann sogar eigene Papier-Vorlagen importieren, was ich gerne zum Vokabeln-Lernen verwende.

Notizen mit dem Boox Note Air4 C
Notizen mit dem Boox Note Air4 C

E-Ink-Display mit Farbe

Schon beim ersten Blick fällt auf: Der Bildschirm ist nicht mittig verbaut. So ist der linke Rahmen deutlich breiter und dient als komfortable Möglichkeit, das Tablet mit einer Hand beim Lesen festzuhalten. Als Panel kommt, wie bei einem E-Book-Reader, ein sogenanntes E-Ink-Display zum Einsatz. Da bei dieser Technik keine elektronischen Pixel, sondern Mikrokapseln mit Farbpartikeln verbaut sind, sehen Inhalte aus wie gedruckt. So kann man auf dem Display ermüdungsfrei lesen wie auf Papier. Die Schärfe ist mit 300ppi oder 2.480 x 1.860 Pixeln hervorragend, zumindest bei Inhalten in Schwarzweiß. Farben werden, wie bei E-Ink üblich, nur mit einer niedrigeren Auflösung angezeigt.

Die Beleuchtung des Displays kannst du in Helligkeit und Farbtemperatur anpassen. Für „echtes“ Papier-Feeling kannst du sie auch komplett ausschalten und eine Lampe oder das Tageslicht nutzen. Da das Display nicht spiegelt, ist es auch bei direktem Sonnenlicht perfekt ablesbar.

Vollwertiges Android

Kommen wir zu meinem Highlight des Boox Note Air4 C, der Software. So läuft auf dem E-Ink-Tablet vollwertiges Android 13. Im Gegensatz zum Kindle Scribe bist du also nicht auf Bücher und Notizen beschränkt, sondern kannst noch viel, viel mehr aus dem Gerät herausholen.

So kannst du etwa Magazin-Abos wie Reedly verwenden und unzählige Zeitschriften und Zeitungen lesen. Oder die App deiner Tageszeitung herunterladen und das E-Paper auf dem augenfreundlichen Display lesen. Auch Fans von Comics kommen dank des Farbdisplays voll auf ihre Kosten. Und sogar Dokumente lassen sich in Microsoft Office, Google Docs und Co öffnen und entspannt lesen, während du mit dem Stift sogar Notizen oder Markierungen ergänzen kannst.

Das E-Ink-Display des Boox Note Air4 C
Das E-Ink-Display des Boox Note Air4 C

Theoretisch sind dir bei den Apps keine Grenzen gesetzt. Dinge wie das Anschauen von Videos machen auf einem E-Ink-Display jedoch wenig Sinn. Doch das ein oder andere Spiel, etwa Schach oder Sudoku, eignen sich hervorragend. Auch das Browsen im Internet ist möglich. Jedoch nur per WLAN. Eine Option mit Mobilfunk gibt es leider nicht.

Sicherheitsupdates erscheinen bei Boox regelmäßig. Mit neuen Android-Versionen ist hingegen nicht zu rechnen. Auf einem solchen Gerät habe ich jedoch auch mit dem nicht mehr so aktuellen Android 13 nichts vermisst.

Für wen lohnt sich das Boox Note Air4 C?

Persönlich lese ich super gerne auf meinem E-Book-Reader und habe mich immer geärgert, bei der Software so eingeschränkt zu sein. Dieses Problem habe ich mit dem Boox Note Air4 C nicht. Neben meinen normalen E-Books kann ich auf demselben Gerät auch Apps wie Reedly nutzen, Nachrichten lesen und sogar Notizen erstellen. Die Software ist perfekt auf diese Szenarien angepasst. So kann die Reader-App mit beinahe jedem E-Book-Format umgehen, und die Notizen-App hat im Test auch keine Wünsche offen gelassen. Zusammen mit der Freiheit, jede beliebige App aus dem Google Play Store zu installieren, hat das Boox Note Air4 C in meinem Test keine Wünsche offen gelassen.

Einziger Nachteil in meinen Augen ist der recht hohe Preis von 550 Euro. Im Vergleich zu einem E-Book-Reader ist das viel, doch dafür bekommt man hier auch ein größeres Gerät mit deutlich mehr Funktionen. Zudem sind der Stift sowie ein magnetisches Case bereits im Lieferumfang enthalten.

Pros des Boox Note Air4 C im Test

  • dünn, leicht und hochwertig verarbeitet
  • vollwertiges Android mit Google Play Store
  • umfangreiche Lese-Funktionen und Notizbuch
  • reaktionsschnell (für E-Ink)
  • anpassbare Hintergrundbeleuchtung

Contras des Boox Note Air4 C im Test

  • keine Mobilfunk-Option
  • recht hoher Preis

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