Beim Design seines aktuellen Vivobook S 16 OLED hat ASUS keine neuen Wege beschritten. Das schwarze Metallgehäuse mit dem dezent im Deckel eingelassenen Schriftzug entspricht dem aktuellen Mainstream. Dank seiner schlanken Form ist das Notebook dennoch optisch ansprechend. Lässt man die Gummifüße auf der Unterseite außen vor, ist es gerade mal 1,6 cm hoch. Das Display ist mit recht knapp bemessenen Rändern im Deckel eingesetzt worden, sodass bei der Grundfläche von 35,4 x 24,7 cm nicht mehr viel Spielraum für Reduktion vorhanden ist.
OLED sei Dank: Knackig Farben und Kontraste
Die Qualität der Verarbeitung ist ordentlich, hinsichtlich der Steifigkeit müssen jedoch Abstriche gemacht werden. Sowohl der Displaydeckel als auch der Unterbau verwinden sich unter Krafteinwirkung. Hier muss der Hersteller den Tribut für das niedrige Gesamtgewicht von 1,5 kg zahlen. Die Standfestigkeit der Scharniere, die ein Verstellwinkel von 180° erlauben, ist dagegen gelungen. Auch bei kräftigen Remplern halten sie den Bildschirm auf Position.
Der Trend weg vom 15,6- hin zum 16-Zoll-Display ist auch an ASUS nicht vorbeigegangen: Der Bildschirm des S 16 OLED ist nicht nur modernen Zuschnitts, das Panel verwöhnt auch darüber hinaus die Augen: Die Auflösung ist mit 3.200 x 2.000 Pixeln hoch. Gleiches gilt für die Bildwiederholrate von 120 MHz – wenn es mehr sein soll, muss schon zu einem Gaming-Notebook gegriffen werden. An der Detailschärfe gibt es dementsprechend nichts auszusetzen. Gleiches gilt für die knackigen Kontraste. Die Farben sind nicht nur satt, sondern wirken – gerade mit Blick auf die zugrunde liegende Technologie – ausgewogen. Lediglich die glänzende Oberfläche missfällt, wenn sie direkt von starken Lichtquellen getroffen wird.
Im ASUS Vivobook S 16 steckt Intels Core Ultra 7
Bei der Hardware setzt ASUS auf den Standard für schlanke Office-Notebooks: Im Inneren des Vivobook S 16 OLED steckt Intels Core Ultra 7 H155. Die insgesamt 16 CPU-Kerne können 22 Threads parallel abarbeiten und sind in verschiedene Leistungsbereiche aufgeteilt.
Für Anwendungen, die nur wenig Leistung benötigen, stehen zwei Kerne zur Verfügung, die mit Taktgeschwindigkeiten von 700 Mhz bis maximal 2,5 GHz zu Werke gehen. Darauf folgen acht Effizienz-Kerne, die Taktraten zwischen 900 MHz und 3,8 GHz leisten. An der Spitze stehen sechs sogenannten Performance-Cores, die mit einem Basistakt von 1,4 GHz arbeiten und bis zu 4,8 GHz schnell werden. Mit etwas mehr als 2.300 Punkten bei Einzelkern- und über 12.700 Punkten, liefert der Chip mehr als solide Leistungen und sollte erst bei hohen Anforderungen an Grenzen stoßen.
ASUS Vivobook S 16 | |
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Display: | 16 Zoll, OLED, 3.200 x 2.000 Pixel |
Prozessor: | Intel Core Ultra 7 H155 |
Grafik: | Intel ARC |
Arbeitsspeicher: | 16 GB, DDR5 |
Datenspeicher | SSD, 1 TB, PCIe 4.0 |
Kamera | 1080p |
Anschlüsse: | 2x USB Typ-A (3.2 Gen 1), 2x USB Typ-C (Thunderbolt 4), HDMI 2.1, Micro-SD-Kartenleser, Klinke |
Drahtlos: | WiFi 6E, Bluetooth 5.3 |
Akku: | 75 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil |
Abmessungen: | 35,4 x 24,7 x 1,6 cm |
Gewicht: | 1,5 kg |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Preis: | 1.299 Euro |
Auch die ARC-GPU, die in den Core-Ultra-Prozessoren steckt, ist mit fast 35.000 Punkten im OpenCL-Test des Benchmarks auf einem mit AMDs Radeon-GPUs vergleichbaren Niveau. Die Performance bleibt aber hinter dedizierten GPUs zurück. Nvidias Geforce RTX 4050 ist rund 20 Prozent schneller. Das größte Manko der Intel-GPU ist – wie bei allen integrierten Grafikeinheiten -, dass sie über keinen eigenen VRAM verfügt, sondern sich am Arbeitsspeicher des Systems bedient. Im Fall des Vivobooks ist dieser 16 GB groß.
Die SSD ist nicht die schnellste
SSDs mit einer Speicherkapazität von einem Terabyte gehören aktuell in der Mittelklasse zum guten Ton, das ist beim Vivobook S 16 nicht anders. Das von Western Digital zugelieferte Laufwerk erreicht beim Lesen von Daten Transferraten von knapp 5.000 MB/s, beim Schreiben sind es rund 3.500 MB/s. Das sind zwar keine Spitzenwerte, aber im alltäglichen Betrieb dürfte das kaum ins Gewicht fallen.
Hoher Energiebedarf unter Last
In einem derart flach gestalteten Notebook ist der Platz für den Energiespeicher begrenzt. Doch ASUS nutzt die sich bietenden Möglichkeiten gut aus und verbaut einen Akku mit einer guten Kapazität von 75 Wh. Das zeigt sich auch im Betrieb. Wird die Hardware nicht übermäßig strapaziert, ergeben sich lange Laufzeiten. Nach einer Stunde im Browser fehlten lediglich zehn Prozent der mitgeführten Reserven. Beim Spielen – wie üblich wurde Asphalt 9: Legends als Testspiel genutzt – stieg der Energiebedarf jedoch recht stark an: Nach einer Stunde übermittelte die Füllstandsanzeige noch einen Restwert von nur noch 59 Prozent.
Der recht hohe Energiebedarf bei anspruchsvollen Anwendungen konnte auch schon bei anderen Notebooks mit Intels Core Ultra festgestellt werden. Er lässt sich nicht zuletzt auf die im Vergleich zur Vorgängergeneration gewachsene Leistungsfähigkeit der ARC-GPU zurückführen. Im Alltag bedeutet das aber auch, dass die möglichen Laufzeiten noch stärker von der Art der Anwendungen abhängen, die auf dem Vivobook ausgeführt werden.
ASUS Vivobook S 16 OLED mit guter Auswahl an Schnittstellen
Das ASUS Vivobook S 16 OLED kann auf dem Schreibtisch mit seiner Auswahl an Anschlüssen glänzen. Von den beiden USB-C-Ports, die auf dem Thunderbolt-4-Standard aufbauen, wird zwar einer im Zweifelsfall vom Netzteil belegt, dafür finden sich in der rechten Gehäuseseite noch zwei klassische USB-A-Einschübe. Sie entsprechen jedoch lediglich der Spezifikation 3.2 Gen 1 und sind mit einer maximalen Übertragungsrate von 5 GB/s vergleichsweise langsam. Immerhin steht für die Verbindung zu bildgebenden Gerätschaften HDMI 2.1 bereit, das bei 4K-Displays eine Bildrate von 120 Hz unterstützt. Selbst an einen Micro-SD-Kartenleser wurde gedacht.
Puristen werden das Fehlen eines LAN-Ports bemängeln, der in dieser Klasse allerdings nur noch in Ausnahmefällen zu finden ist. Für den Zutritt ins Netzwerk wird auf Wifi 6E gesetzt, zusätzliche Peripherie kann kabellos mit Bluetooth 5.3 angesprochen werden.
Touchpad und Tastatur überzeugen
Die Tastatur des Vivobook S 16 OLED erinnert an Gaming-Notebooks: Die Hintergrundbeleuchtung der Tasten leuchtet auf Wunsch farbenfroh, allerdings sind die Einstellmöglichkeiten begrenzt. Dafür fühlen sich die Finger auch bei längeren Texteingaben wohl. Der Weg nach unten ist spürbar, der Anschlag bietet einen wohldosierten Gegendruck. Mit 15 x 9,8 cm gehört das Touchpad zu den größeren Vertretern seiner Art. Überzeugen kann es auch mit einer präzisen Umsetzung der Fingerbewegungen sowie seinem Klickmechanismus. Auf teure Extras wie ein berührungsempfindliches Display wird dagegen verzichtet.
Fazit zum ASUS Vivobook S 16
Das ASUS Vivobook S 16 ist ein gelungener Allrounder, der auch anspruchsvollere Nutzer überzeugen kann. Das beginnt schon mit dem schlanken Design. Das Display verwöhnt das Auge mit seiner hohen Auflösung und den knackigen Farben. Und die Hardware ist für den Großteil der sich stellenden Aufgaben leistungsstark genug. Erst wirklich fordernde Anwendungen, etwa im Rahmen der Erstellung medialen Contents oder detailreiche Spiele, zeigen die Grenzen auf.
Als kleiner Minuspunkt kann der recht hohe Energieverbrauch bei grafiklastigen Anwendungen gesehen werden, der im Akkubetrieb die Laufzeit limitieren kann. Dafür ist allerdings der Prozessorlieferant Intel verantwortlich und letztlich dürften alle Notebook-Hersteller, die den Core Ultra einsetzen, mit vergleichbaren Problemen kämpfen. Hinzu kommt der für das Gesamtpaket vergleichsweise günstige Preis. Das von Asus zur Verfügung gestellte Testgerät wird im Handel für 1.299 Euro angeboten.
Pro
- OLED-Display mit satten Farben und knackigen Kontrasten
- Gute Auswahl an Schnittstellen
- Gute Eingabegeräte
- Überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
- Stabilität des Gehäuses könnte höher sein