ASUS NUC 14 Pro+: Dieser Kraftzwerg sieht nicht nur im Büro gut aus

6 Minuten
Der ASUS NUC 14 Pro+ ist mit einem silbern glänzenden Alu-Gehäuse optisch ansprechend gestaltet und mit flotter Hardware bestückt. Doch nicht jedes Detail ist bis zu Ende gedacht, wie unser Test zeigt.
Asus NUC Pro+

Mini-PCs sind zumeist nicht nur kompakte Rechenkästchen, sondern beim Äußeren gilt in vielen Fällen: Form follows Funktion. Der NUC 14 Pro+ von ASUS geht einen anderen Weg. Das Gehäuse ist wohnzimmertauglich: Der größte Teil ist aus Aluminium gefertigt, das mit einem hellen, silbrigen Glanz zu gefallen weiß. Die aus weißem Kunststoff gefertigte Unterseite kann da nicht ganz mithalten. Allerdings dient sie gleichzeitig als Klappe für den Zugriff auf die Innereien. Dennoch, der NUC Pro+ ist sehr gut gearbeitet.

Auffällig sind die breiten Luftauslässe an den Seiten, die zu unterstreichen scheinen, dass dieser NUC auf Leistung getrimmt ist. Die auf Durchzug optimierte Außenschale erklärt sich aber auch mit den Maßen von 14,4 x 11,2 x 3,8 cm und einem Gewicht von gerade mal 800 g. Der Platz für Luftzirkulation im Inneren ist begrenzt.

ASUS NUC Pro+ mit schnellstem Core Ultra bestückt

Im Inneren des Aluminiumgehäuses steckt mit dem Intel Core Ultra 9 185H der schnellste Chip der Serie. Der eigentlich für den Einsatz in Notebooks konzipierte Prozessor mit einer auf 45 W festgelegten TDP verfügt über insgesamt 16 Kerne, die mit unterschiedlichen Taktgeschwindigkeiten arbeiten. Den Einstieg markieren zwei Low-Power-CPU-Kerne, die die Arbeit bei Prozessen mit geringen Ansprüchen an die Hardware übernehmen. Sie leisten einen Takt von 2,5 GHz.

Asus NUC Pro+
Trotz breiter Luftauslässe auf beiden Seiten springt der Lüfter schnell an.

Das Gros der Aufgaben wird mithilfe von acht auf Effizienz getrimmten E-Kernen sowie sechs sogenannten P-Kernen erledigt. Während Erstere mit einem Takt von bis zu 3,8 GHz zu Werke gehen, kann die Geschwindigkeit bei Letzteren auf bis zu 5,1 GHz steigen. Die Leistungen sind entsprechend gut. Bei Einzelkern-Tests im Geekbench werden mehr als 2.500 Punkte erreicht, bei Mehrkern-Bemessungen sind rund 14.000 Punkte drin – das ist mehr als das Doppelte dessen, was der Core 3 bewerkstelligt, den wir zuletzt im Galaxy Book4 ausprobieren konnten. Mit 6.942 Punkten ist die Leistung im PC Mark 10 höher als beim Geekom AS 6 mit einem AMD Ryzen 9 6900HX.

GPU ermöglicht Spielen auf Konsolen-Niveau

Damit ist der ASUS NUC 14 Pro+ für mehr als nur einfache Office-Anwendungen geeignet. Der Kraftzwerg verlangt auch bei fordernden Anwendungen, etwa bei der Bild- und Videobearbeitung, von seinen Nutzern nicht zu viel Geduld. Daran hat auch die GPU ihren Anteil. Die im Prozessor integrierte Arc-GPU kommt zwar nicht an die Leistungen einer dedizierten GPU heran, kann aber mit mehr als 36.000 Punkten im OpenCL-Test des Geekbenchs jedoch mit einer durchaus ordentlichen Leistung überzeugen. Der NUC 14 Pro+ ist damit zwar kein echter Gaming-Rechner, kann damit aber durchaus für anspruchsvolle Games genutzt werden, auch wenn höchsten Qualitätstufen bei fordernden Titeln Grenzen aufzeigen.

Asus NUC Pro+
Problemloses Herankommen: Um den Speicher aufzurüsten, wird kein Werkzeug benötigt

Speicher leicht erreichbar

Das kleine Rechenkästchen ist nicht nur schön anzusehen. Es gibt sich auch vergleichsweise leicht zugänglich. An der Unterseite befinden sich zwei Schieberegler, die – auf der richtigen Position – ein Abnehmen der Kunststoffplatte erlauben. Im Folgenden kommt zunächst der Lüfter zutage, der nahezu die gesamte Gehäusefläche ausfüllt. Dieser lässt sich einfach nach oben klappen, sodass der Zugriff auf Arbeits- und Datenspeicher frei wird.

Für den RAM sind dabei zwei Speicherbänke vorgesehen, die Speicherriegel im SODIMM-Format aufnehmen, das auch bei Notebooks Verwendung findet. Dabei wird auf den DDR5-Standard gesetzt, wobei eine Bandbreite von 4800 MT/s bewerkstelligt wird. Unterstützt werden Riegel mit einer Kapazität von 48 GB, sodass der Arbeitsspeicher auf eine Größe von bis zu 96 GB ausgebaut werden kann. Im von Asus zur Verfügung gestellten Test-NUC sind 32 GB verbaut, die auf jeweils zwei Speicherriegel aufgeteilt sind.

Samsung-SSD mit einem Terabyte

Ähnlich flexibel zeigt sich der NUC beim Datenspeicher. Für SSDs stehen zwei Slots zur Verfügung, wobei im größeren – der dem M.2-2280-Standard entspricht – bereits ein Datenspeicher mit einer Kapazität von einem Terabyte steckt. Der weitere Einschub kann mit einer SSD im M.2-2242-Format bestückt werden.

Das Speicherlaufwerk von Samsung entspricht dem PCIe-4.0-Standard und liefert hohe Übertragungsraten. Beim Lesen von Daten werden Geschwindigkeiten von bis 7.000 MB/s erreicht, beim Schreiben von Daten sind rund 4.850 MB/s drin.

Vesa-Halterung ist dabei

ASUS legt seinem NUC 14 Pro+ auch eine Vesa-Halterung bei. Dabei handelt es sich um eine Kunststoffplatte mit insgesamt acht Bohrungen nach Vesa-Standard, vier davon im Abstand von 7,5 cm und vier weitere im Abstand von 10 cm. Auf der Basis dieses Standards kann der Mini-PC besipielsweise auf der Rückseite vieler klassischer PC-Monitore befestigt werden – sozusagen ein All-In-One-PC “light”. Dazu werden einfach zwei Abstandshalter in die Rückseite eingeschraubt und der NUC in die Platte eingehangen.

Sandwich-Bauweise ungünstig für die Kühlung 

Auch wenn sicherlich nicht regelmäßig auf den Speicher zugegriffen wird, überzeugt das leichte Herankommen – das allerdings dem Anschein nach mit einem Nachteil erkauft wurde. Die Sandwich-Bauweise sorgt zwar dafür, dass der Lüfter für eine gute Luftzufuhr beim RAM und der SSD sorgt, letztere überdecken aber den Prozessor. Um diesen dennoch nicht zu sehr ins Schwitzen zu bringen, springt der Lüfter recht schnell an und dreht gut hörbar in höheren Frequenzen.

Asus NUC Pro+
Die Version mit dem Intel Core Ultra 9 bringt ein 150-W-Netzteil mit

NUC 14 Pro+ mit breiter Auswahl an Ports

Dass der NUC 14 Pro+ trotz seiner kompakten Größe ein ernstzunehmender Rechner auf dem Schreibtisch ist, verdeutlicht nicht zuletzt die große Auswahl an Schnittstellen. In der Front stecken zwei klassische USB-A-Ports, die Übertragungsraten von bis zu 10 Gb/s erlauben. Der USB-C-Anschluss entspricht dem 3.2-Gen2x2-Standard und leistet Geschwindigkeiten von 20 Gb/s. Für kabelloses Anbinden von Peripheriegeräten steht Bluetooth 5.3 bereit. 

Auf der Rückseite finden sich zwei weitere USB-A-Einschübe, wobei unverständlich ist, warum einer von diesen auf dem veralteten USB-3.0-Standard basiert und damit lediglich Übertragungsgeschwindigkeiten von 5 Gb/s bewerkstelligt. Dafür unterstützen die beiden USB-C-Ports die Thunderbolt-4-Technologie, die eine Bandbreite von bis zu 40 Gb/s bietet. Die beiden HDMI-Anschlüsse basieren auf der 2.1-Spezifikation und können damit 4K-Bildschirme mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz bedienen. Letztere sinkt bei Bewegtbildern in 8K auf 60 Hz.

ASUS NUC 14 Pro+
Prozessor: Intel Core ultra 9 185H
Grafik: Intel Arc
Arbeitsspeicher: 32 GB, DDR5
DatenspeicherSSD, 1 TB, PCIe 4.0
Anschlüsse: 3x USB A (3.2 Gen2x2), 1x USB A 3.0, 2x USB C (Thunderbolt 4), 1x USB C (3.2 Gen2x2), 2x HDMI 2.1, Micro-SD-Kartenleser, 2,5-Gb-LAN, Klinke
Drahtlos: WiFi 7, Bluetooth 5.3
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen: 14,4 x 11,2 x 3,8 cm
Gewicht:0,8 kg
Betriebssystem: Windows 11 Home
Preis:1.279 Euro

Für den Netzwerkzugriff steckt im Prozessor ein WLAN-Modul, das selbst den neuesten Wifi-7-Standard beherrscht. Außerdem kann der NUC mit einem LAN-Kabel mit dem Netz verbunden werden, wobei dann Übertragungsraten von maximal 2,5 Gb/s möglich sind.

Fazit zum ASUS NUC 14 Pro+

Der ASUS NUC 14 Pro+ ist ein äußerlich ansehnlicher und gut gearbeiteter Mini-PC, der, zumindest in der uns zur Verfügung gestellten Konfiguration, hinsichtlich der Leistungsfähigkeit kaum Wünsche offen lässt. Wer dennoch den Wunsch nach mehr verspürt, kann zumindest beim Arbeits- und Datenspeicher problemlos nachrüsten. Doch gerade an der Stelle zeigt sich auch eine der Schwachstellen des NUC Pro+: Durch die Bauweise ist die Luftzirkulation im Gehäuseinneren nicht optimal. Schon bei wenig Last springt der Lüfter hörbar an. Zudem ist der Mini-PC mit einem Preis von 1.279 Euro nicht gerade günstig. Allerdings sind vergleichbare Konfigurationen kaum günstiger zu haben. 

Pro 

  • Gut gearbeitetes und optisch ansprechendes Gehäuse
  • Leistungsfähiger Hardware
  • Zugriff auf Arbeits- und Datenspeicher problemlos möglich

Contra

  • Lüfter springt schnell und deutlich vernehmbar an
  • Nicht ganz billig

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein