Mit dem 2020 neu vorgestellten ExpertBook richtet sich Asus an Vielbeschäftigte, die immer auf Achse sind. Neben einem hohen Leistungsanspruch – auf dem Datenblatt unter anderem durch i7-Prozessor und 16 GB RAM dargestellt – ist Mobilität ein wichtiger Faktor. Das Gerät bringt exakt 996 Gramm auf die Waage und liegt somit unter der 1-kg-Marke. Beim Akku wirbt der Hersteller mit einer Laufzeit von bis zu 24 Stunden ohne Aufladen. Wir haben das Asus ExpertBook B9 im (Arbeits-)Alltag getestet und zeigen die Vor- und Nachteile des Notebook-Schwer- beziehungsweise Leichtgewichts. Der genaue Serienname des Windows-Laptop lautet: Asus ExpertBook B9450FA-BM0165R.
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Ein Blick auf die technischen Daten
Die technischen Daten des Notebooks sind vielversprechend. Wir finden aktuelle und hochklassige Technologie sowie passende Werte vor, vermissen aber auch eine dedizierte Grafikkarte oder einen SIM-Karten-Steckplatz samt 4G-Modem. Ersteres ist für den Einsatzzweck zu verschmerzen und letzten Endes auch ein Gewichts-Faktor. Eine LTE-Option würde den mobilen Anspruch des ExpertBooks aber unterstreichen und ihm gut zu Gesicht stehen. Die wichtigsten Daten im Überblick:
- Display: 14 Zoll, FullHD, entspiegelt
- Prozessor: Intel Core i7-10510U (10. Generation, Quad-Core, bis zu 4,8 GHz)
- Grafik: Intel UHD620
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM DDR2
- Festplatte: 2 x 1 TB SSD
- Anschlüsse: 1 x USB 3.1 Typ A, 2 x USB 3.1 Typ-C, 1 x HDMI 1.4, 3,5-Millimeter Klinke (Audio-Ausgang/Mikrofon-Eingang), Mini-HDMI
- Drahtlos: WLAN 802.11ax, Bluetooth 5.0
- Akku: 66Wh, 4 Zellen, Li-ion
- Lieferumfang: LAN-Adapter (Micro-HDMI zu RJ45 „LAN-Anschluss“), Netzteil (65W, 19V, 3,42A), Transport-Hülle
- Abmessungen: 32,1 x 20,2 x 1,5 Zentimeter
- Betriebssystem: Windows 10 Professional
- Extras: Fingerabdruck-Sensor, virtueller Nummernblock im Touchpad, Kensington-Lock
Dafür hat sich der Preis gewaschen. Asus setzt für diese Ausführung des ExpertBooks einen UVP von 2.099 Euro an. Mittlerweile ist das Gerät aber hin und wieder schon für unter 2.000 Euro erhältlich.
Asus ExpertBook im Test: Die drei größten Stärken
Das ExpertBook hält vieles von dem, was es verspricht. Apps und Programme starten schnell, hochgefahren ist das Gerät ebenfalls stets flott, selbst für komplexere und rechenintensive Anwendungen ist der schlanke Laptop wie gemacht.
Leichtigkeit in jeder Hinsicht
Durch das niedrige Gewicht von unter einem Kilogramm ist das Asus-Notebook ein sehr angenehmer Begleiter. Dazu ist es gerade mal so groß wie ein Netbook, das Display misst aber trotzdem 14 Zoll. Das macht es zu einem idealen Begleiter für alle, die viel und gerne unterwegs arbeiten. Im Rucksack ist er rückenschonend und beim Präsentieren braucht kein Zuschauer eine Extra-Brille.
Die Verarbeitung ist gut, bei der Materialwahl setzt Asus jedoch – wohl auch um die Kilo-Marke zu unterbieten – komplett auf Kunststoff. Die Robustheit ist durch Tests gewährleistet. Dazu kommt die Zertifizierung gemäß Militärstandard MIL-STD 810G. Dennoch macht das Plastik-Gerät in der Praxis einen durchaus zerbrechlichen Eindruck. Dafür überwiegt der Gewichts-Vorteil.
Gimmicks, die überraschen
Asus spendiert dem kleinen Notebook sogar einen Ziffernblock. Der hat auf der Tastatur jedoch keinen Platz. Stattdessen ist er virtuell ins Touchpad integriert und erscheint auf Knopfdruck. Angenehm für jene, die viel mit Zahlen hantieren.
In Zeiten, in denen sogar ausgewiesene IT-Firmenchefs ihre Webcams abkleben, ist Asus – ähnlich wie Huawei im Matebook – eine kleine, mechanische Lösung eingefallen. Per Schieber kann die Webcam verriegelt werden und selbst bei ungewolltem Einschalten ist durch die Kamera nichts sichtbar. Cool ist auch die Benachrichtigungs-LED-Leiste unter dem Touchpad. Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur ist ebenfalls stylisch – aber längst kein Statussymbol für Laptops mehr.
Langatmiger Akku
Asus wirbt mit einer 24-stündigen Akkulaufzeit für das ExpertBook B9. Solch ein Ergebnis erreichen wir nur mit sehr passiver Arbeit, reiner Textverarbeitung, ohne Hintergrund-Apps und auch ohne aktive WLAN-Verbindung. Trotzdem zählt der Akku zu den großen Stärken des ExpertBooks. Ein achtstündiger Arbeitstag mit einem bunten Mix aus Office-Apps, Web-Anwendungen, hintergründigem Musikstreaming und gelegentlicher Bildbearbeitung ist mit dem ExpertBook auf jeden Fall drin.
Deutlich schlechter wird es – in Corona-Zeiten auffällig – wenn viel Videotelefonie mit im Spiel ist. Ob Microsoft Teams, Google Meet oder Zoom, diese Dienste ziehen exorbitant am Energiespeicher. Immerhin: Im Verhältnis hält der Akku aber auch hier gut durch. Im ausgeglichenen Modus ist eine mehr als 5 Stunden dauernde Arbeitsphase möglich, drei Stunden davon in Videokonferenzen mit Zoom und Google Meet. Die Grenzen sind sichtbar, der Akku ist aber eine der klaren Stärken des ExpertBooks.
Licht und Schatten: Die Schwächen des ExpertBooks
Das ExpertBook ist ein tolles Notebook, keine Frage. Hier und da fallen aber Schwächen ins niedrige Gewicht. Teilweise sind die logisch erklärbar, manchmal ob des hohen Preises aber auch ärgerlich.
Miese Webcam sorgt für anstrengende Videokonferenzen
Da wäre zum einen die Webcam zu nennen. Für das feine Technik-Paket, das Asus sonst im ExpertBook bietet, wurde hier gespart. Das Modul muss zwar entsprechend klein sein, um in den äußerst schmalen Displayrahmen zu passen, die Bildqualität ist aber mangelhaft, unscharf und fällt bei Videokonferenzen negativ auf.
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Ein Leisetreter
Asus verbaut im ExpertBook eine Soundanlage von Harman Kardon. Die Lautsprecher-Ausgänge, die versteckt im Scharnier liegen, sind für den Resonanzkörper ordentlich, in der Spitze aber viel zu leise. Klar, ein Notebook soll keine HiFi-Anlage zum Beschallen einer Party sein. Aber ob Musikstreaming nebenher oder auch die kurze Vorführung eines Videos in größerer Runde – hierfür ist das ExpertBook nur bedingt gerüstet. Zusätzliche Boxen müssen her.
Kleinigkeiten fehlen zum großen Wurf
Der ideale Laptop für Unterwegs, welcher das ExpertBook mit mehr als 2.000 Euro Einführungspreis sein will, könnte noch ein, zwei Highlights mehr vertragen, als das hier getestete Notebook bietet. Da wäre zum einen der fehlende Card-Reader genannt, für ein Netzwerkkabel gibt es einen Adapter, für – zumindest – Micro-SD-Karten ist nichts im Lieferumfang zu finden. Auch ein SIM-Karten-Slot samt 4G-Modem für noch mehr Mobilität hätte dem Anspruch noch mehr erfüllt. Kein grober Fauxpas – aber eben ein Malus.
Gleiches gilt in Sachen Bedienbarkeit für das Display: Full-HD und Entspiegelung schön und gut – um in der Surface-Preisklasse mitzuhalten und maximale Mobilität à la Tablet zu bieten, wäre ein Touchscreen sinnvoll. Den bietet das ExpertBook nicht. Genau wie ein robustes, metallgestütztes 360-Grad-Scharnier, das das kleine Gerät kurzerhand in ein Tablet umklappen würde. Letzteres ergibt aber auch nur mit Touchscreen Sinn, womit sich der Kreis schließt.
Fazit zum Asus ExpertBook B9: Mit Leichtigkeit zum Ziel
Technisch ist das Asus ExpertBook B9 über alle Zweifel erhaben. Der Laptop ist auch entsprechend flott und unterstützt maximale Produktivität. Der große Vorteil liegt in der Mobilität. Hierfür ist das Notebook wie geschaffen. Das eindeutige Plus liegt in der leichten Bauweise mit unter einem Kilogramm und der herausragenden Akkuleistung.
Zum absoluten und alles überstrahlenden Alleskönner-Notebook fehlt es aber an den letzten Metern. Vor allem angesichts des hohen Preises von über 2.000 Euro (UVP) macht sich das ExpertBook hier nicht unantastbar.
Eine Alternative in ähnlicher Gewichtsklasse ist das neue LG Gram – hier geht’s zum Testbericht. Was du generell beim Laptop-Kauf beachten musst, erklären wir dir in einem weiteren Artikel.
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