Beginnen wir, wie ein normaler Nutzer: Mit der Einrichtung. Um den Echo Dot Kids von Amazon einzurichten, ist es notwendig, dass Alexa die Stimme des Kindes kennenlernt. Dafür muss die Stimm-ID eingerichtet werden. Das erfolgt einerseits über die Alexa-App auf dem Smartphone der Eltern und die gleichzeitige Anwesenheit des Kindes. Die App fordert das Kind dazu auf, bestimmte Sätze nachzusprechen. Das Problem in unserem Test: Der fast fünfjährige Junge hat die Einrichtungsroutine mehrfach mit seinem Papa ausprobiert.
Amazon Echo Dot Kids ausprobiert
Doch schon der Trainingssatz „Alexa, lass uns was spielen“ wurde trotz mehrfachem Versuchens nicht von Alexa erkannt. Entweder, Alexa erkannte das Triggerwort Alexa nicht einmal oder es war angeblich zu laut in der Umgebung – in einer komplett ruhigen Wohnung. Selbst die Krücke, dass der Vater das Triggerwort „Alexa“ sprach und der Sohn den Satz nachsprach, half nicht. Alexa erkannte den Satz nicht. Möglicherweise auch wegen des Wortes „spielen“ mit dem „sch“-Laut. Dieser ist für viele Kinder beim Sprechenlernen bis zuletzt ein großes Problem.
Das Resultat der vielen Misserfolge: Unser Test-Kind verlor das Interesse an Alexa Kids und wendete sich enttäuscht ab. Amazon selbst bewirbt den smarten Lautsprecher für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren. Wir bezweifeln aber, dass das als uneingeschränkte Einschätzung gilt. Die Hürde ist, dass Alexa das Kind erkennen muss. Das Kind muss sich also auf das Produkt einstellen. Dabei hat ein Kind zusätzlich zu möglichen sprachlichen Problemen auch ein natürliches Hemmnis, mit Fremden auf Befehlt zu sprechen. Das gilt auch für Technik, wie wir gemerkt haben.
Besser wäre es seitens Amazon gelöst, wenn das Mikrofon des Echo Dot Kids in dem Moment „mithört“, wenn das Elternteil die Routine auf dem Smartphone öffnet und aufnimmt, was das Kind sagt. Dann würde sich das Produkt auf das Kind einstellen – die deutlich smartere Variante.
Zweiter Versuch – einige Wochen später
Der Frust beim Kind saß tief und erst einige Wochen später wagten wir einen zweiten Versuch. Zu genervt war das Kind von den ersten Versuchen. Der kindgerecht gestaltete Echo Dot im Drachendesign frustete sein Dasein in einer Ecke. In der Zeit des Wartens hat sich auch die Sprache des Kindes verbessert. Dennoch lief die Einrichtung auch dieses Mal nicht sorgenfrei ab – doch sie gelang. Dass Alexa den Namen des Kindes nicht richtig aussprechen konnte – geschenkt.
Auch wenn die Einrichtung dieses Mal klappte, wollte sich bei unserem Kind und Alexa keine wirkliche Freundschaft einstellen. Befehle wie „Alexa, Spiele Radio Teddy“ verweigerte Alexa schlichtweg. Speziell ausgelobte Alex Kids-Apps müssen mit bestimmten Befehlen aufgerufen werden, die sich ein Fünfjähriger jedoch nur schwer merken kann. Da auch Aufschreiben der Befehle für ein Kind, das des Lesens noch nicht mächtig ist, nichts bringt, war das Interesse an dem Echo Dot im Drachendesign schnell wieder verblasst. Die Idee, dass das Kind auch ohne Mama und Papa mit dem Sprachassistenten spielen und lernen kann, scheitert.
Dafür meldete sich während des Tests die Mutter des Kindes zu Wort: Alexa verstehe sie seit Neuestem im Wohnzimmer nicht mehr und verweigere die Befehle, das Smart Home zu steuern. Des Rätsels Lösung: Ihre Stimme war nie auf das Amazon-System trainiert worden und nun ging die künstliche Intelligenz davon aus, dass die Frauenstimme dem Kind gehört. Wirklich viel miteinander zu tun haben die Stimmen aber nun wahrlich nicht. Dem Kinderprofil wiederum war es zu dem Zeitpunkt untersagt, das Smart Home zu steuern. Diese Einstellungen sind über ein Alexa-Eltern-Dashboard möglich.
Kinder-Echo ignoriert Erwachsene
Aber auch ohne diese stimmlichen Verwirrungen entstand auch zwischen den Eltern und dem Echo Dot für Kinder keine Freundschaft. Denn Befehle zur Steuerung des Smart Homes verweigerte die kleine smarte Kugel auch dann, wenn ein Erwachsener mit hinterlegtem Stimmprofil sie sprach. Denn Kommunikation mit Erwachsenen verweigerte der Kinder-Echo-Dot unserem Eindruck nach generell. Und so folgten wir der Einschätzung unseres Kindes zur Alexa für Kinder: „Die kann wieder weg“.
Der Echo Dot für Kids kostet mit 69,99 Euro regulär etwas mehr als der „normale“ Echo Dot, dafür ist ein Jahr lang das Amazon-Abo Kids+ mit seinen Inhalten zum Hören und Lernen drin. Das mag für ältere Kinder funktionieren, für unseren Fünfjährigen waren die Inhalte nicht interessant oder aufgrund der schwierigen Abrufbefehle per Sprache nicht nachhaltig zugänglich. Das Abo kostet nach einem Jahr monatlich 4,99 Euro – zusätzlich zum Prime-Abo.
Fazit: Amazon Echo Dot Kids ist nichts für kleine Kinder
Natürlich ist dieser Test rein subjektiv. Aber zumindest unser Eindruck ist, dass der Echo Dot Kids nichts für kleine Kinder ist. Bei älteren Kindern stellt sich die Frage, ob es die Sonderversion des Echo Dots wirklich braucht. Sicherlich „spart“ man sich ein Jahr lang die Kosten für Kids+ und eine zweijährige Rundum-Sorglos-Garantie verspricht, dass heruntergefallene Geräte ersetzt werden. Doch reicht nicht auch ein normaler Echo Dot – wenn es denn ein Sprachassistent im Kinderzimmer sein muss? Auch er bietet für Kinder genügend Skills. Dass sie keine Dummheiten mit dem Gerät machen, sollte Bestandteil der Medienkompetenz und Erziehung der Kinder sein.
Letztlich ist aber auch klar: Jedes Kind und jeder Haushalt ist anders und es mag Kinder geben, für die der Echo Dot Kids genau das richtige Gerät ist. Immerhin gibt es eine 30-Tage Geld-Zurück-Garantie bei Nichtgefallen.
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also… wie haben bei einer vierjährigen keinerlei Probleme mit Alexa. am Anfang klappte es nicht ganz. Als sie merkte das Kinderlieder gehen, wurde die Sprache überraschend schnell sehr klar. zumindest bei ‚Alexa Spiel Kinderlieder‘, ‚Alexa Spiel paw patrol‘ – nach nicht Mal einer Woche lief das super.
wenn man einen Kind aber alles Hinterhertragen muss und es sprachfaul ist klappt es sicher nicht
Am Ende geht es darum, dass Testkind noch nicht reif genug ist. Hat wenig mit Alexa zu tun.
Wir haben mehrere Echo Dots zu Hause die alles mögliche steuern und die Kinder (2,3,5) nutzen das auch. Beim zwei jährigen klappt es natürlich nur sporadisch, aber dann freut er sich wie Bolle.
Aber als ich jedoch „Amazon Kids“ aktiviert habe, verging allen die Lust an Alexa. Das scheint wirklich nicht ausgereift oder nicht gut durchdacht zu sein. Nicht nur, dass Spotify auf den „Kids Echos“ nicht mehr ging, auch auf die Eltern hörte Alexa auf den Geräten nicht mehr. Und selbst wenn ich im Wohnzimmer einen Song abspielen möchte, wird diese dann plötzlich in der Küche oder gleich in Küche & Kinderzimmer abgespielt. Hab das alles wieder deaktiviert und die Geräte neu eingerichtet. Eingekauft wird eh nicht übe Alexa.
Lustig ist auch, wenn sich ein Kind etwas undeutlich ein Lied wünscht und Alexa antwortet dann, dass dies nicht wegen Filter für Jugendgefährdende Inhalte nicht abgespielt werden könne…. 😉