Verarbeitung und Design
„Weniger ist mehr“, das hat sich OnePlus zum Motto beim Design des OnePlus 2 gemacht. So besitzt es auf der Vorderseite durch die abgerundeten Kanten zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem LG G4; jedoch ist dort, wo beim südkoreanischen Konkurrenten das Firmenlogo prangt, beim OnePlus 2 der Home-Button mit integriertem Fingerabdruckscanner zu finden. Ein dezentes Logo ist nur auf der Rückseite untergebracht. Die blau leuchtenden Navigationstasten neben dem Home-Button, der nicht auf einer mechanischen Taste, sondern auf einem normalen Touchscreen basiert, verschwinden hinter der schwarzen Glasoberfläche, wenn das Gerät nicht benutzt wird. Arbeitet man als Nutzer jedoch lieber mit den von vielen anderen Handys bekannten On-Screen-Tasten, können diese im Menü ebenfalls aktiviert werden.OnePlus 2: Hands-On-Fotos
Display
Während andere Hersteller sich einen anscheinend nie endenden Pixel-Krieg liefern, geht es OnePlus laut eigenen Angaben „nicht darum, unsere Spezifikationen mit nutzlosen Zahlen aufzublasen“. Das chinesische Startup ist demnach der Meinung, dass eine Full-HD-Auflösung bei einem 5,5 Zoll großen LC-Display mit seiner Pixeldichte von 401 ppi absolut ausreichend ist. Ebenso hat sich OnePlus „darauf konzentriert, eine übermäßige Sättigung zu vermeiden“.Die Werte des OnePlus 2 sind nahezu deckungsgleich mit dem RGB-Farbraum
Hinsichtlich der Auflösung kann man dem Startup Recht geben. Die 1.080 x 1.920-Pixel-Auflösung genügt für das menschliche Auge allemal. Einzelne Pixel sind nicht zu erkennen. Im Vergleich zu beispielsweise der Quad-HD-Auflösung eines ebenfalls 5,5 Zoll großen LG G4 lässt sich hinsichtlich der Pixeldichte kaum ein Unterschied feststellen, wohl aber bei der Sättigung und dem Kontrast. Im direkten Vergleich wirkt das OnePlus 2 etwas trister und farbloser, was wohl daran liegen mag, dass OnePlus auf „naturnahe Farben“ setzt. Ein bisschen mehr Intensität hätte dem Farbspektrum des OnePlus dennoch gut getan. Als Nutzer kann man mit Displayeinstellungen in dieser Hinsicht ebenfalls nicht sonderlich nachhelfen, da das OnePlus 2 nur über eine einzige Einstellungsmöglichkeit verfügt, die das Farbspektrum mithilfe eines Reglers insgesamt wärmer oder kälter erscheinen lässt.Zufriedenstellend und auf einem guten Niveau ist die Blickwinkelstabiltät und auch die Ablesbarkeit im Sonnenlicht.
Ist man besonders farbintensive Displays wie zum Beispiel das Super-AMOLED-Display von Samsung gewöhnt, so erscheinen die Farben des OnePlus 2 etwas matt und nicht so leuchtend. Dennoch liefert das LC-Display gestochen scharfe Bilder, sodass es insgesamt nur einen halben Punkt Abzug gibt. Bewertung: 4,5/5Ausstattung und Leistung
Das OnePlus 2 ist nicht nur mit einem 16, sondern auch mit einem 64 GB großen internen Speicher erhältlich. Die beiden Modellvarianten unterscheiden sich jedoch auch hinsichtlich ihres Arbeitsspeichers. So besitzt die 16-GB-Version einen 3 GB großen Arbeitsspeicher, während die Chinesen der 60 Euro teureren Variante nicht nur einen vier Mal so großen internen Speicher, sondern auch einen 1 GB größeren Arbeitsspeicher verpasst haben. Beide Modelle besitzen jedoch, wie auch schon der Vorgänger, keinen Micro-SD-Kartenslot zur Erweiterung des internen Speichers. Zum Test zur Verfügung stand der inside-digital.de-Redaktion die größere 64-GB-Version, die bis auf den Arbeitsspeicher jedoch über die gleiche technische Ausstattung verfügt wie das 16-GB-Modell. So sorgt im Inneren des OnePlus 2 nicht nur ein 4 GB großer Arbeitsspeicher für genügend Power, sondern auch der achtkernige Snapdragon-810-Prozessor von Qualcomm, dessen Kerne mit 1,8 GHz takten. Nicht nur beim Wischen durch das Menü und beim Spielen von aufwendigen 3D-Games fällt auf, dass dieser Octa-Core-Prozessor zusammen mit dem 4 GB großen Arbeitsspeicher für ordentlich Feuer unter der Haube sorgt. Auch im AnTuTu-Benchmarktest schneidet das OnePlus 2 mit 58.932 Punkten sehr zufriedenstellend ab und reiht sich hinter dem Samsung Galaxy S6 (64.258) und dem Sony Xperia Z5 Compact (63.494) ein.Feature | Ja | Nein | Funktion |
HSPA | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Bluetooth-Version | X | 4.1 | |
WLAN-Standards | X | 802.11 a/b/g/n/ac | |
Qi | X | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones | |
Dual-SIM | X | Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel |
Kamera
Eine deutliche Verbesserung legt OnePlus bei seinen beiden Kameras hin, denn vor allem die rückseitige Kamera des OnePlus One konnte im Test von inside-digital.de nicht vollends überzeugen. Ganz anders sieht es bei dem aktuellen Flaggschiff auf. Die Auflösung ist mit 13 Megapixel gleich geblieben und auch die f/2.0-Blende und ein Dual-LED-Blitz sind wieder mit an Bord. Kritisierte der Tester des One unter anderem noch, dass der Fokus Probleme hat, den gesamten Bereich scharf zu stellen, so wurde der Kamera des OnePlus 2 ein saftiges Update spendiert. Im Test von inside-digital.de überzeugt die Kamera nicht nur mit gestochen scharfen Bildern, sondern auch einem guten Dynamikbereich und intensiven aber dennoch naturgetreuen Farben. Insbesondere bei Nahaufnahmen liegt das Ergebnis auf einem sehr hohen Niveau. Einzelne Stukturen eines Blattes sind sehr gut zu erkennen und auch die Farbintensivität verliert nicht an Stärke.OnePlus 2: Kamera-Fotos
Auch im Innenbereich und mit Blitz verfälschen die Farben nicht. Gleiches gilt für die Aufnahme eines Videos samt Ton, das in 4K, Zeitlupe und Zeitraffer aufgenommen werden kann. Die Frontkamera besitzt für Selfie-Fans mit 5 Megapixeln eine ausreichende Auflösung, ohne dass mit einem zu starken Weichzeichner das Ergebnis künstlich wirkt. OnePlus beweist mit seiem zweiten Modell, dass es nicht immer eine 21-oder 23-Megapixel-Kamera sein muss, um gute Fotos abzuliefern. An den Fotos der 13-Megapixel-Kamera gibt es absolut nichts zu beanstanden und auch die Frontkamera ist mehr als zufriedenstellend. Punkte: 4,5
Software und Multimedia
Anders als noch beim OnePlus One basiert das OnePlus 2 zwar ebenfalls auf Android, jedoch ist das 2 nicht mit der CyanogenMod-Nutzeroberfläche, sondern mit Oxygen OS 2.1 überzogen. Auf dem ersten Blick erinnert alles an das klassische Android 5.1.1 Lollipop, allerdings bietet OnePlus seinen Kunden etwas mehr Gestaltungsfreiraum und Features ohne das Gerät zu überladen. So können beispielsweise mit dem „App Permissions“-Feature Apps, die auf sensible Informationen wie den Standort, Identität oder auf die Kontakte zugreifen, schon im Vorfeld geblockt werden. Auch die Benachrichtigungen einer App können mithilfe dieser Administrator-App eingestellt werden. Ebenso sind vier Schnellstart-Gesten mit an Bord wie die bekannte Doppeltippen-Funktion zum Aufwecken des Displays aus dem Standby oder das Starten der Kamera durch das Zeichnen eines Kreises. Ab Werk sind diese Gestensteuerungen deaktiviert, bei Bedarf kann der Nutzer jedoch alle unter Einstellungen → Gesten aktivieren.OnePlus 2: Screenshots
Über zu wenig Einstellungsmöglichkeiten kann sich der Nutzer nicht beschweren
Darüber hinaus können, wie auch schon beim ersten OnePlus-Smartphone, die Hardware-Tasten, die sich unterhalb des Displays befinden, individuell belegt werden. Wer lieber On-Screen-Tasten zum Navigieren bevorzugt, kann jedoch die Hardware-Tasten in den Einstellungen auch ausstellen und sich stattdessen eine Navigationsleiste auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Neu beim zweiten OnePlus-Gerät ist, dass sich im Home-Button ein Fingerabdruckscanner befindet. Dieser funktioniert wie auch beim iPhone durch durch das reine Auflegen des Fingers. Eine Wischbewegung wie etwa beim Samsung Galaxy S5 ist nicht notwendig. Im Test funktionierte der Scanner stets sehr zuverlässig. Auch wenn das OnePlus über einen Fingerabdruckscanner und einen nahezu profimäßigen Equalizer verfügt, so täuscht dies nicht über die Tatsache hinweg, dass das Software-Paket doch insgesamt etwas klein ausfällt und das chinesische Startup einem 400 Euro teurem Handy keine Kopfhörer beilegt. Bewertung: 3,5/5Akku
Im Vergleich zum Vorjahresmodell vergrößert OnePlus den Akku seines Spitzenmodells von 3.100 auf 3.300 mAh, jedoch bleibt dieser weiterhin nicht austauschbar und auch eine kabellose Aufladung ist mit dem OnePlus 2 nicht möglich. Es besitzt jedoch schon den neuen USB-Typ-C-Standard, dessen USB-Kabel sich ähnlich wie das Lightning-Kabel von Apple von beiden Seiten in den Anschluss stecken lässt. Im standardisierten inside-digital.de-Test musste sich die Batterie bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und GPS sowie E-Mail-Push und automatischer Displayhelligkeit einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musikhören per Webstream sowie 30 Minuten Spielen und einer 30-minütigen HD-Video-Wiedergabe über YouTube stellen. Hinzu kamen die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos, das Surfen auf verschiedenen Webseiten und ein Benchmarktest.Fazit
OnePlus feuert mit seinem 2 zwar noch keine scharfen Projektile in Richtung Samsung, Apple und Co., jedoch schon eine deutliche Ladung an Signalmunition, die die Konkurrenz aufhorchen und eine schusssichere Weste anziehen lassen sollte. Denn allein aufgrund des noch immer sehr komplizierten Invite-Verfahrens, wird OnePlus derzeit noch nicht die Mengen an Smartphones absetzen können wie es etwa Samsung mit dem Galaxy S6 vermag. Das noch junge Startup aus China ist jedoch technisch auf einem sehr guten Weg den Spitzenmodellen der Branche die Stirn zu bieten. Vor allem der schnelle Octa-Core-Prozessor sowie die scharfe Kamera sind bereits auf einem absoluten Spitzenniveau. Wäre der Akku etwas langlebiger und austauschbar, der interne Speicher erweiterbar und im Lieferumfang auch ein Paar Kopfhörer enthalten, so wäre das OnePlus 2 sicherlich der Flaggschiff-Killer des Jahres. Ohne all dies reicht es aber dennoch zu einem sehr guten Oberklasse-Smartphone, dessen unverbindliche Preisempfehlung mit 339 bzw. 399 Euro auf einem deutlich niedrigeren Niveau liegt als man es von anderen Smartphone-Herstellern gewohnt ist. Endbewertung: 4/5 Pro- rasend schneller Prozessor
- hochwertiges Design mit wechselbarem Rückcover
- scharfe Kamera
- praktischer USB-Typ-C
- kein erweiterbarer Speicher
- nicht austauschbarer Akku mit mittelmäßiger Laufzeit
- nicht frei, sondern nur über das Invite-System erhältlich
Preis/Leistung
Mit 339 bzw. 399 Euro liegt der Preis für das OnePlus 2 zwar immer noch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als der eines iPhone 6s, Galaxy S6. HTC One M9 und Co., jedoch auch teilweise 100 Euro über dem Preis, den man noch für das erste OnePlus-Modell zahlte. Dafür erhält man in diesem Jahr jedoch auch einen Fingerabdruckscanner und eine deutlich verbesserte Kamera. Im Vergleich zu anderen Flaggschiffen besitzt es somit weiterhin ein gutes und angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis.Alternativen
LG G4 Im Juni brachte LG mit dem G4 ebenfalls ein 5,5 Zoll großes Android-Smartphone auf den Markt. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt zwar bei 649 bzw. 699 Euro, jedoch ist der Marktpreis mittlerweile auf rund 420 Euro gesunken. Auch beim LG G4 kann die Rückseite ausgewechselt werden – es steht unter anderem eine Leder-Variante zur Auswahl – und auch von der Form her besitzen die beiden Modelle das gleiche leicht abgerundete Design. Gegenüber dem OnePlus 2 besitzt das G4 jedoch ein Display mit einer Quad-HD-Auflösung, eine Möglichkeit zur Speichererweiterung und einen austauschbaren Akku. Zudem wird der Preis, anders als der des OnePlus 2, wohl noch weiter sinken in den kommenden Monaten. Weitere technische Unterschiede finden sich im Datenblatt-Vergleich zwischen dem LG G4 und dem OnePlus 2. OnePlus One Eine weitere mögliche Alternative stellt, soll es ein OnePlus-Gerät sein, nur noch das OnePlus One, das Vorgängermodell dar. Es besitzt zwar eine etwas schlechtere Kamera, dafür aber eine deutlich bessere Akkulaufzeit. Das Display löst ebenfalls in Full-HD auf und ist 5,5 Zoll groß. Im Inneren muss man sich jedoch mit einem Quad-Core-Prozessor und 3 GB Arbeitsspeicher zufrieden geben. Direkt über OnePlus ist das One nicht mehr erhältlch. Einige Online-Anbieter wie Amazon haben das One jedoch für rund 300 bzw. 349 Euro im Angebot. Gebraucht über Ebay erhält man es zum Teil schon für durchschnittlich 220 Euro. Weitere technische Unterschiede finden sich im Datenblatt-Vergleich des OnePlus 2 und OnePlus One.Über unsere Links
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