Design und Verarbeitung
Google schickt die neue Standardausführung seines Flaggschiffes in einem Metall-Gehäuse ins Rennen. Lediglich auf der Front wartet eine Schicht aus Gorilla Glass 5 auf, die das Display vor Kratzern und geringen Stößen schützen soll. Längst nicht mehr selbstverständlich ist eine Zertifizierung, die der Suchmaschinenriese dem Pixel 2 in der Version
IP67 gönnt. Das bedeutet, dass das Smartphone gegen geringe Mengen
Wasser sowie Staub gefeit ist. In diesen Fakt mit ein spielt auch die Hybridbeschichtung, die das Gehäuse genießt.
Das Pixel 2 ist das kleinere Modell der neuen Smartphone-Generation und misst insgesamt 145,7 x 69,7 x 7,8 Millimeter. Das Gewicht liegt mit rund 140 Gramm völlig im Rahmen. Google bietet das Pixel 2 in den Farben Weiß, Schwarz und Blau an.
Lieferumfang – das steckt im Karton
Das Pixel 2 wird durch den Paketboten in einem schlichten schwarzen Karton abgeliefert und liegt zuoberst als wertvollste Fracht in eben jenem. Neben dem Smartphone befinden sich im Lieferumfang ein
USB-C-Schnellladegerät, ein Verbindungskabel von USB C auf USB C und eine Kurzanleitung. Ein Headset legt Google zwar nicht bei, dafür allerdings ein Adapter, mit dem man ein 3,5mm-Klinkenanschluss an den USB-C-Anschluss andocken kann.
Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Hands-On
Das Pixel 2 sieht beinahe niedlich aus, im Hinblick darauf, dass es im Vergleich mit anderen aktuellen Smartphones recht klein ausfällt. Es ist angenehm leicht, aber nicht so, als würde es nichts taugen. Die leicht raue Rückseite fasst sich angenehm an – doch nicht nur die Haptik kann Gefallen finden, auch das Auge isst mit. Die Unterteilung der Rückseite in einen glatten und einen matten Teil ist eine hübsch anzusehende Spielerei, die das Pixel 2 zu einem Hingucker macht. Vorteil der Materialwahl ist auch, dass das Smartphone keine Fingerabdrücke oder sonstigen Schmutz sammelt. Negativ bei der weißen Variante ist allerdings, dass diese schnell dreckig wird.
Während die Kamera und der Blitz im glänzenden oberen Drittel sitzten, prangt der Fingerabdrucksensor in einem silbrigen Rahmen bereits auf dem matten Element. Fast unnötig zu erwähnen ist, dass dieser sowie auch die weiteren Buttons am Rahmen aufgrund der geringen Größe des Smartphones für Jedermann bequem zu erreichen sind.
Google Pixel 2 im Test: Hands-On
Das Pixel 2 von hinten.
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Die 12,2 Megapixel Hauptkamera.
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Der Fingerabdrucksensor.
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Der SIM-Karten-Slot.
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Das Pixel 2 ist mit 5 Zoll Größe noch gut zu halten.
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Die Front gestaltet sich derweil ein wenig altbacken: Google lässt dicke schwarze Ränder ober- und unterhalb des Bildschirms, die im krassen Kontrast zum weißen Rücken des Pixel 2 stehen. In den Balken befinden sich je ein Lautsprecher sowie oberhalb auch die Frontkamera. Überprüft man das Smartphone letztlich noch auf seine Biegsamkeit, kann man feststellen, dass der Hersteller gute Arbeit verrichtet und das Pixel 2 solide verarbeitet hat. Weder scharfe Kanten, noch Luftlöcher zwischen Elementen bringen das Smartphone zum Ächzen.
Dass Google die Designlinie der ersten Pixel-Generation auch in diesem Jahr aufgreift, war eine gute Entscheidung. Vor allem die Rückseite bildet eine nette Abwechslung und bietet eine schöne Haptik. Weniger schön ist hingegen die Gestaltung der Front: Platzverschwendung wurde hier groß geschrieben.
Einzelwertung 4,5 von 5 Sternen
Display
Auch wenn es aufgrund des Designs kleiner aussehen mag – das Pixel 2 kann ein 5 Zoll großes Display sein Eigen nennen, das im ebenfalls schmalen 16:9-Format in den Rahmen eingebettet ist. Das neue Google-Smartphone stellt Inhalte mit 1.080 x 1.920 Pixeln dar, also in Full-HD-Qualität. Die
Pixeldichte liegt bei satten 441ppi, sodass einzelne Bildpunkte vom menschlichen Auge keineswegs mehr erkennbar sind. Bei der Anfertigung des Display-Panels setzt Google auf die AMOLED-Technologie; als Orientierung:
Samsung beispielsweise nutzt für seine Smartphones zumeist die Weiterentwicklung dessen, Super-AMOLED. Die
Vor- und Nachteile der verschiedenen Display-Technologien hat die Redaktion in einem separaten Artikel zusammengefasst.
Da aber vor allem IPS-Bildschirme für ihre Blickwinkelstabilität bekannt sind, kann das Pixel 2 in diesem Fall nur bedingt punkten: Auch wenn das Bild auch bei einem sehr schrägen Winkel nicht ausfranst, so verändern sich die Farben jedoch stark und werden entweder kühler oder wärmer.
Ummantelt wird das Display von leicht gerundetem 2.5D-Gorilla-Glass, dass das Bauelement vor äußeren Einwirkungen schützen soll. Nett ist der Umstand, dass Google in sein Pixel 2 ein Always-On-Display integiert, sodass Nutzer allezeit die Uhrzeit sowie eingegangene Nachrichten mit einem Blick erfassen können. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Das immerwährend aktive Display schluckt die LED-Leuchte.
Softwareseitig hält Google die Mittel und Möglichkeiten für Nutzer beschränkt. Neben den üblichen Einstellungen wie Anpassungen der Schriftgröße oder Verhalten im Ruhezustand kann das Display lediglich in einen augenschonenden Nachtfilter getaucht und die dargestellten Farben kräftiger gehalten werden. Bemerkenswert ist aufgrund der Daydream-Unterstützung jedoch der Menüpunkt, die Unschärfe des Displays während der VR-Option zu reduizerien.
Das Display des Pixel 2 entspricht den Anforderungen, die man heutzutage an eben jenes stellt. Es bietet FHD-Auflösung sowie eine hohe Pixeldichte, was das Anschauen von Bildern mehr als angenehm macht. Das Always-On-Display kann ebenfalls punkten. Nur die Blickwinkelstabilität und die teils fehlenden Einstellungen sind ein wenig enttäuschend.
Einzelwertung 4 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
Für Leistung sowie Geschwindigkeit des Pixel 2 zuständig ist Qualcomms Clou aus diesem Jahr, der
Snapdragon 835. Dieser in 64-Bit-Architektur gefertigte Prozessor nennt acht Kryo-280-Kerne sein Eigen und taktet mit maximal 2,45 GHz. Im Vergleich zu seinem Vorgänger soll dieser bis zu 40 Prozent weniger Energie verbrauchen und um bis zu 27 Prozent mehr Leistung erzielen. Ihm zur Seite steht ein 4 GB großer Arbeitsspeicher; für Bilder und andere Inhalte steht ein 64 beziehungsweise 128 GB großer interner Speicher zur Verfügung. Erweiterbar ist das interne Datendepot nicht.
Benchmark-Test
Der Snapdragon 835 samt Anhang beschert dem Pixel 2 im AnTuTu-Benchmark-Test in der Version 6.2.7 ein Ergebnis, dass das Google-Smartphone in die Reihen der gehobenen Smartphones hievt. Das kleinere Pixel-Modell kommt auf ein Endergebnis von 165.828 Punkten und bewegt sich damit in Kreisen rund um Sonys Xperia XZ1 und XZ1 Compact oder auch dem
OnePlus 3T. Auch mit dem brandneuen
LG V30, das 166.145 Punkte mit dem gleichen Prozessor erreicht, kann das Pixel 2 mithalten.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Google Pixel, dürfte es ebenfalls schneller sein: Das Vorjahres-Flaggschiff besitzt den Qualcomm Snapdragon 821, der zeitgenössisch zwar als Spitzenmodell von Qualcomm galt, in diesem Jahr allerdings durch den überholten Snapdragon 835 abgelöst wurde. Das Google Pixel 2 ist letztlich entsprechend schneller als das
Pixel XL, das im Vorjahr auf 138.052 Punkte im Benchmark-Test kam.
Auch wenn das Pixel 2 die schnellsten Smartphones am Markt nicht überholen kann, so fehlt ihm dennoch nicht viel, um beispielsweise den Punktstand zum
Nokia 8 mit 175. 517 Punkten oder des
Galaxy S8 von Samsung zu überbrücken.
Verbindungsmöglichkeiten
WLAN, LTE,
Bluetooth 5.0, USB-
OTG oder USB Typ C – beschäftigt man sich mit der Sensorik und den Verbindungsmöglichkeiten des Pixel 2, bietet es beinahe alles, was da Herz begehrt. Google geizt nicht und schafft den Sprung in den zeitgenössischen Top-Standard, wie beispielsweise mit der neuesten
Bluetooth-Version, die bislang nur wenige Smartphones haben – unter anderem das Galaxy S8 und S8+ von Samsung.
Feature |
Vorhanden |
Funktion |
HSPA |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE |
▲ |
Mobilfunkstandard, Down-max 600 Mbit/s, Up-max: 100 MBit/s |
USB-OTG |
▲ |
Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA |
▲ |
Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher |
NFC |
▲ |
Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung |
▼ |
Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL |
▼ |
Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung |
▼ |
Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version |
▲ |
5.0 |
WLAN-Standards |
▲ |
IEEE 802.11 a/b/g/n/ac |
Qi |
▼ |
Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Nicht unerwähnt bleiben darf allerdings der Fakt, dass das Pixel 2 lediglich Platz für eine
SIM-Karte in seinem Inneren verbirgt. Eine
Dual-SIM-Option, geschweige denn die Möglichkeit, den Speicher zu erweitern, wird verwehrt. Deswegen sollten Interessenten vor einem Kauf genauestens Abwägen, welche Speichereinheit sie auswählen.
Im Rahmen des Tests wird auch die Telefoneinrichtung geprüft. Google rühmt sein neues Smartphone damit, dass es eine eigene Rauschunterdrückung besitzt. Die Qualität der Anrufe stellt sowohl den Anrufer als auch den Angerufenen zufrieden; die Stimmen dringen deutlich und klar ans Ohr. Lediglich die Freisprechanlage tut diesem Erlebnis ein wenig ab und verzerrt die Geräusche ein wenig.
Die Leistung des Pixel 2 ist auf Höhe der Zeit und nicht zu bemängeln, ebenso wenig die dafür verbauten Einzelteile. Auch die Verbindungsmöglichkeiten sind vielfältig und bieten weitaus mehr, als viele andere Smartphones. Dennoch ist die fehlende Speichererweiterung ein Ärgernis, dass das Teilergebnis des Pixel 2 ein wenig drückt.
Einzelwertung 4 von 5 Sternen
Kamera
Hingegen der großen Konkurrenz blickt einem das Pixel 2 nicht mit zwei Augen, sondern mit nur einem. Das bricht dem Markt-Neuling aber keineswegs einen Zacken aus der Krone – im Gegenteil. Aber der Reihe nach und die technischen Gegebenheiten zu oberst. Die Hauptkamera, die hinterrücks angebracht ist, nennt ein Objektiv mit 12,2 Megapixeln ihr Eigen. Integriert ist zudem eine verbesserte
Blende, die bei der ersten Generation noch bei f/2.0, derweil hingegen bei f/1.8 liegt. Für Fotoaufnahmen steht zudem ein Laser-Autofokus samt Dual-Pixel-Phasenerkennung zur Verfügung, der rasant arbeitet und das gewünschte Motiv schnell scharf stellt.
In der folgenden Galerie wird die Kameraqualität anhand von Beispielbildern bewertet:
Die Ergebnisse sind trotz der fehlenden Dual-Kamera sehr gut. Die Fotos, die das Pixel 2 erzielt, sind sowohl bei guten als auch schlechten Lichtverhältnissen scharf und farblich satt wie kräftig. Das bestätigt sich nicht nur bei Makro-, sondern auch bei Landschaftsaufnahmen. Und obwohl der Fokus sehr genau arbeitet, so muss man das Smartphone bei Nahaufnahmen dennoch recht weit vom Motiv entfernt halten, damit das Objekt in den Fokus rückt. Beeindruckend ist außerdem, dass Rauschen oder graue Schlieren bei schwarzen Flächen – zum Beispiel bei Fotos, die bei Nacht aufgenommen werden – quasi nicht existent ist. Hinsichtlich dessen gibt es zahlreiche Smartphones, auch aus den oberen Rängen, die markant schlechter abschneiden.
Smartphones wie die iPhones von
Apple oder auch das Samsung Galaxy Note 8 werden unter anderem mit einem Porträt-Modus beworben, der die nötige Tiefenschärfe erzeugen kann. Dass es zwischen den einzelnen Modellen Unterschiede gibt, zeigen immer wieder Kamera-Blindtests, die die Redaktion regelmäßig durchführt. Auch das Pixel 2 weiß sich mit einem Porträt-Modus samt sogenanntem
Bokeh-Effekt zu rühmen. Letzterer erzeugt die Unschärfe im Hintergrund künstlich. Der Effekt arbeitet an einigen Ecken ein wenig zu ungenau, dennoch sehen die Ergebnisse gut aus.
Die Frontkamera löst mit 8 Megapixeln auf; Videos sind in Full-HD-Qualität möglich. Für eine unruhige Führung hilft eine Videostabilisierung, die die Ergebnisse beinahe ruckelfrei macht.
Kamera-App
Softwareseitig hält sich das Kamera-Modul zurück und Google die passende App an der kurzen Leine. Neben normalen Fotos und Videos sind auch Panoramen sowie Photo-Sphere-Bilder möglich. Hobby-Fotografen wird die App vermutlich aber nicht reizen, manuelle Einstellungen lassen sich gar nicht vornehmen.
Google Pixel 2 im Test: Die Kamera-App
Der normale Foto-Modus.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Im Video-Modus.
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Rasteransicht.
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Verschiedene Belichtunsgmöglichkeiten.
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Blitzeinstellungen.
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Foto-Optionen.
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Die Einstellungen.
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Und weitere Einstellungen.
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Die Ansicht in der Frontkamera.
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Die Kamera des Pixel 2 ist sehr gut und wird Nutzer mit den Ergebnissen zu jeglicher Tages- und Nachtzeit zufriedenstellen. Der Bokeh-Effekt kann zwar nicht mit dem eines iPhones oder Galaxy-Geräts mithalten, ist aber dennoch eine nette Spielerei, die Porträts aufwertet. Schade ist, dass Google manuelle Optionen völlig verwehrt.
Einzelwertung 4 von 5 Sternen
Software
Unter den Android-Handys genießen Googles hauseigene Produkte das Vorrecht, stets die neueste Betriebssystem-Version als erste zu ergattern. In diesem Jahr läuft Android in seiner mittlerweile achten Version auf dem Pixel 2 – kurzum: Android 8.0 Oreo. Die meisten anderen Hersteller benötigen einige Zeit, um passende Updates für ihre Produkte nachzuliefern. Eine Ausnahme ist in diesem Fall
Sony. Das Unternehmen hat die auf der diesjährigen IFA vorgestellten Xperia Z1 Compact und Xperia Z1 bereits ab Werk mit Android Oreo ausgestattet.
Google Pixel 2 im Test: Das Menü
Der Homescreen.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die Ansicht des Homescreens mit Apps.
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Die Übersicht.
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Die Einstellungen sind aussortiert...
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...und übersichtlich.
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Auch das Pixel 2 unterstützt Daydream.
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Prinzipiell finden Nutzer auf dem Pixel 2 natives Android, Google nimmt mit dem Pixel Launcher hier und da ein paar wenige Optimierungen vor – beispielsweise werden Apps an andere Stellen auf dem jeweiligen Screen verschoben, damit sie besser erreichbar sind. Insgesamt gestaltet sich die Oberfläche von Android 8 Oreo als sehr übersichtlich. Die Sondierung einzelner Menüpunkte zeigt sich am auffälligsten in den Einstellungen, die sich drastisch reduziert haben. Dieser Schritt hat zur Folge, dass diese sich sortierter präsentieren, bedeutet im Umkehrschluss für den Nutzer aber auch, mehrere Schritte zu vollziehen, ehe der gesuchte Menüpunkt in den Unterpunkten gefunden wird. Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass das Pixel 2 Daydream-fähig ist, sprich Googles VR-Plattform unterstützt.
Ein überraschendes Detail, das nicht direkt auf den ersten Blick ersichtlich wird, ist der druckempfindliche Rahmen á là
HTC U11. Drückt man das Pixel 2 im unteren Drittel leicht zusammen, öffnet sich der Google Assistent, der bekanntlich Googles Antwort auf Apples Siri oder andere Sprachassistenten ist. Schade ist jedoch die Tatsache, dass Google hier das Potenzial des Rahmens ein wenig verfehlt: Neben dem Assistenten kann lediglich die Option eingestellt werden, durch das Drücken des Rahmens einen Anruf stumm zu schalten. Das HTC U11 bietet hier also schon deutlich mehr.
Musik und Co
Da es sich beim Pixel 2 um ein Eigenprodukt des Android-Erfinders handelt, befindet sich inmitten der vorinstallierten Apps offensichtlich auch der Google Musik-Player. Dieser war und ist immer noch recht simpel aufgebaut, sodass sich die Bedienung einfach gestaltet. Herausragende Einstellungsmöglichkeiten gibt es jedoch nicht. Diejenigen, die ihre Musik auch gerne einmal laut hören wollen, sind mit dem kleinen Flaggschiff nur bedingt gut bedient. Stellt man den Lautsprecher, der auf der Front verbaut ist, auf mittlere Lautstärke, klingen die Töne noch in Ordnung. Je weiter der Regler hingegen an sein Maximum geschoben wird, umso krachender und blecherner wird die Musik.
Google Pixel 2 XL im Test: Der Musik-Player
Der Musik-Player ist der herkömmliche Google-Player.
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Die Einstellungsmöglichkeiten.
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Die Ansicht, während ein Lied wiedergegeben wird.
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Optionen, die während eines laufenden Liedes geboten werden.
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Ein Equalizer versteckt sich auch in den Einstellungen.
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Android 8 Oreo ist übersichtlich und sortiert, sodass Nutzer sich schnell zurechtfinden. Positiv ist auch die Integration des druckempfindlichen Rahmens, auch wenn hier nur hauptsächlich Google Assistant aufgerufen werden kann. Wirklich ärgerlich ist hingegen das fehlende UKW-Radio, die nicht vorhandene LED-Leuchte sowie die fehlenden Highlights im Software- und Multimedia-Bereich.
Einzelwertung 3,5 von 5 Sternen
Akku
Jedes Smartphone benötigt das notwendige Bauelement, das es am Leben erhalten kann: den Akku. Bei den meisten Geräten ist eben dieser ein Knackpunkt, denn anstatt einen großen Akku zu verbauen, setzen die meisten Fabrikateure auf ein schlankes Design, in welchem ein größerer Energielieferant keinen Platz findet. Google hält die Nennladung mit 2.700 mAh relativ knapp.
Im Intensivtest der Redaktion sind dennoch keine Auffälligkeiten zu bemerken. Nach 8 Stunden aktiver und häufiger Nutzung – beispielsweise Spielen, telefonieren oder surfen – kann das Pixel 2 nach der ersten Phase noch 72 Prozent Akkuladung verbuchen. Nach 16 Stunden im Standby-Modus sind es noch 48 Prozent. Konkret will das heißen, dass die Werte im in der ersten Testphase in einem guten Bereich liegen. Im zweiten Teil verbraucht es mit 24 Prozentpunkten jedoch zu viel. Nutzer des Pixel 2 kommen trotzdem gut durch den Tag. Schwierigkeiten könnte es beispielsweise hingegen geben, wenn die VR-Anwendung Daydream genutzt wird. Hier erhöht sich der Verbrauch deutlich und der Akku kommt schneller an seine Grenzen.
Modell |
Kapazität (mAh) |
Akkustand |
Verbrauch |
Arbeitstag (8h) |
Nacht im Standby (16h) |
Intensivtest (8h) |
Standby (16 h) |
direkte Konkurrenz |
Samsung Galaxy S8 |
3000 |
58 |
51 |
42 |
7 |
Blackberry KEYone |
3505 |
59 |
53 |
41 |
6 |
iPhone 8 Plus |
2800 |
70 |
64 |
30 |
6 |
ehemalige Spitzenmodelle |
Samsung Galaxy S7 |
3000 |
65 |
58 |
35 |
7 |
LG G5 |
2800 |
58 |
43 |
42 |
15 |
OnePlus 3T |
3400 |
69 |
61 |
31 |
8 |
aktuelle Referenzen |
HTC U11 |
3000 |
47 |
33 |
53 |
14 |
Samsung Galaxy S8 |
3000 |
58 |
51 |
42 |
7 |
OnePlus 5 |
3300 |
66 |
46 |
34 |
20 |
In puncto Akku gibt es nicht viel zu sagen: Obgleich die Kapazität größer hätte sein können, sind die Werte des Intensivtests akzeptabel und keine Ausrutscher zu bemerken. Für den herben Verlust im Standby-Test gibt es dennoch einen Abzug.
Einzelwertung 4,5 von 5 Sternen
Fazit
Mit der zweiten Generation des herkömmlichen Pixel-Modells gelingt Google ein solides Gerät, das in vielen Bereichen überzeugen kann. Heraus sticht vor allem die Kamera, die sehr gute Aufnahmen erzielt – sowohl bei guten als auch schlechten Lichtverhältnissen. Positiv fällt auch das klare und satte Display auf oder gar die Rechenleistung, die keine Verzögerungen in der Bedienung zulässt.
Aber wenn man einmal ehrlich ist, kann man die Frage nach dem Sinn des Pixel 2 nicht genau beantworten. Ist es ein Verlegenheitsmodell, das fortgeführt werden musste? Technisch unterscheidet sich das Pixel 2 nur in der Bildschirmgröße vom Geschwistermodell Pixel 2 XL. Doch während das Pixel 2 auf der Front durch dicke Balken noch altbacken aussieht, passt sich das Pixel 2 XL mit schmalen Displayrändern an den Zahn der Zeit an.
Gesamtwertung 4 Sterne von 5 Sternen
Pros
- sehr gute Kamera
- gute Rechenleistung
- druckempfindlicher Rahmen
Contra
- zu hoher Preis
- keine Speichererweiterung
- durchschnittliche Software- und Multimedia-Leistung
Preis-Leistung
Es stellt sich beinahe immer die Frage, welcher Preis für ein Smartphone gerechtfertigt ist. Mit 799 Euro hebt Google das Smartphone allerdings in eine Sphäre, in die es nicht gehört. Wie auch beim größeren Pixel-Modell ist der Preis zu hoch; dafür müsste das Pixel 2 deutlich mehr bieten. Bei der Konkurrenz findet man da teils ähnlich verbaute Technik für weitaus weniger Geld.
Alternativen
Im Preisbereich des Google Pixel 2 befinden sich nur wenige Smartphones auf dem Markt, die jedoch allesamt nur so vor tollen Features, Qualität und Leistung strotzen. Darunter befinden sich unter anderem das Samsung Galaxy Note 8, das neue iPhone X und dessen Brüder iPhone 8 und 8 Plus, sowie der High-End-Vertreter von
Huawei, das Mate 10 Pro. Bei dieser Auswahl geht es um Nuancen und überwiegend kommt es auf den persönlichen Geschmack des Kunden an. Lässt man den Preis sprechen und es genügt auch ein Spitzenmodell aus dem Frühjahr oder Sommer 2017, wird deutlich, dass Nutzer nicht die geforderten knapp 900 Euro ausgeben müssen, sondern mit weit weniger auskommen, ohne die ganz großen Abstriche machen zu müssen. Zu Vertretern dieser Spezies von Smartphones gehören die folgenden: