Das Lenovo Yoga Slim 7i (Gen 9) Aura Edition sucht äußerlich nicht gerade den großen Auftritt. Der Hersteller setzt auf das in den vergangenen Jahren etablierte Yoga-Design mit der herausgehobenen Kamera am oberen Bildschirmrand und den abgerundeten Seiten beim Unterbau. Mit der mausgrauen Lackierung wirkt das Notebook allerdings vergleichsweise bieder.
Display: Weder klein noch groß
Beim Material greift Lenovo auf Aluminium zurück und sorgt so nicht nur für ein hochwertiges Gefühl in der Hand. Insbesondere der Displaydeckel lässt sich von äußeren Kräften kaum beeindrucken. Auch das Scharnier, das einen Neigungswinkel von bis zu 180° ermöglicht, sorgt dafür, dass das Display auch bei kräftigen Remplern auf seiner Position bleibt. Lediglich der untere Teil des Notebooks verwindet sich unter Druck minimal. Der Hersteller setzt hier auf einen begrenzten Materialeinsatz, was sich in einem Gewicht von 1,53 kg ausdrückt, das bei einer Abmessung von 34,4 x 23,6 x 1,4 cm noch als niedrig durchgeht.
Der Bildschirm ist eine, wenn nicht die Besonderheit, des Yoga Slim 7 Aura Edition: Mit einer Diagonale von 15,3 Zoll bietet es eine Zwischengröße zwischen den üblichen 14- und 16-Zoll-Notebooks, die ansonsten nur von Apple und Microsoft geboten wird. Allerdings verbaut Lenovo ein Display im 16:10-Format, das auf der IPS-Technologie basiert. Viele Konkurrenten setzen in dieser Klasse ausschließlich auf OLEDs. An der Qualität der Darstellung gibt es jedoch wenig zu bemängeln. Die Auflösung von 2.880 x 1.800 Pixeln ist hoch genug, um Details mit allen Feinheiten darzustellen. Auch die Farbwiedergabe des bis zu 120 Hz schnellen Panels überzeugt – es deckt sowohl den DCI-P3- als auch den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent ab.
Lenovo entlockt dem Prozessor viel Leistung
Zur konservativen Ausrichtung des Notebooks passt auch der Prozessor. Nicht dass dieser bereits dem alten Eisen zugerechnet werden müsste, im Gegenteil. Aber der Core Ultra 7 258V, der im Inneren des Slim 7i Aura Edition steckt, stammt aus dem Hause Intel. Qualcomms Snapdragon Elite X bleibt dem Yoga Slim 7x vorbehalten. Dabei zeigt letzterer auch Intels neuester Chip-Generation durchaus Grenzen auf.
Lenovo Yoga Slim 7i (Gen 9) | |
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Display | 15,3 Zoll, IPS, 2.880 x 1.800 Pixel, 120 Hz |
Prozessor: | Intel Core Ultra 7 258V |
Grafik: | Intel Arc 140V |
Arbeitsspeicher: | 32 GB, LPDDR5X |
Datenspeicher | SSD, 1 TB, NVMe, PCIe 4.0 x4 |
Kamera | 1080p |
Anschlüsse: | 2x USB4 Typ-C, 1x USB 3.2 Gen 1 Typ-A, HDMI 2.1, 3,5-mm-Klinke |
Drahtlos: | WiFi 7, Bluetooth 5.4 |
Akku: | 70 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil |
Abmessungen: | 34,4 x 23,6 x 1,4 cm |
Gewicht: | 1,53 kg |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Preis: | 1.499,00€ |
Wie sich schon zuletzt beim Test des Asus Zenbook S 14 andeutete, bleibt der neue Intel-Prozessor, insbesondere bei Mehrkern-Anwendungen, hinter den Qualcomm-Konkurrenten zurück. Allerdings lässt Lenovo dem Intel-Chip etwas mehr Beinfreiheit. Durch eine etwas stärkere Kühlung kommt der 258V in dem Yoga-Notebook auf eine etwas höhere Leistung. Allerdings wird der Lüfter dadurch auch deutlich lauter und rauscht unter Last vernehmbar.
Beim Blick auf die Leistung der GPU dreht sich das Bild im Vergleich mit den schnellen Qualcomm-Prozessoren um. Hier hat die Arc 140V von Intel die Nase vorn und liefert im OpenCl-Test des Geekbenchs eine um knapp ein Drittel höhere Geschwindigkeit im Vergleich zu Qualcomms Adreno X1, die in den Snapdragon-Elite-X-Prozessoren steckt.
Yoga Slim 7i Aura Edition mit viel RAM und schneller SSD
Beim Arbeitsspeicher sind die Überraschungen hinsichtlich der Ausstattung mit der neuesten Generation der Intel-Chips geringer geworden. Denn nun steckt der RAM ebenfalls im Prozessor. Intel bietet seinen Partnern dabei lediglich die Wahl zwischen 16 und 32 GB, auch der Standard LPDDR5X-8533 ist gesetzt. Lenovo nimmt an dieser Stelle den Arbeiter in den Blick und entscheidet sich für die größere Konfiguration. Damit steht auch anspruchsvollen Aufgaben bei der Erstellung medialer Inhalte oder aber auch bei aufwendigen CAD-Zeichnungen nichts im Weg.
Auch bei der SSD kommt es zu keinen echten Überraschungen. Wie in dieser Klasse aktuell üblich setzt Lenovo auf einen Datenspeicher mit einer Speichergröße von einem Terabyte. Allerdings kann die SN 740, die mit Hilfe PCIe-4.0-Schnittstelle angebunden wird, mit hohen Übertragungsraten punkten. Beim Lesen von Daten erreicht das Laufwerk eine Geschwindigkeit von nahezu 5.100 MB/s, beim Schreiben sind es rund 4.800 MB/s.
Große Last, großer Energiehunger
Der Akku des Yoga Slim 7i ist mit 70 Wh großzügig dimensioniert, ähnlich wie im zuletzt getesteten ASUS-Notebook. Im Vergleich merkt man allerdings auch beim Energieverbrauch, dass Lenovo dem Prozessor etwas mehr Leistung entlockt. Nach einer Stunde im Browser gibt die Anzeige den verbleibenden Füllstand noch mit 91 Prozent an. Wird das Notebook fürs Spielen verwendet, sinken die Reserven entsprechend schneller. Nach einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt Legends Unite sind nur noch 47 Prozent übrig. Das ist nicht so viel besser als bei der vorangegangenen Intel-Core-Ultra-Generation. Wer lange Akku-Laufzeiten benötigt und dabei hohe Leistungen abruft, ist mit einem Notebook mit einem Snadragon X Elite besser bedient.
Anschlüsse: Auch ohne Hub nicht aufgeschmissen
Bei flachen Notebooks lässt es sich zumeist vortrefflich über die Anzahl der Anschlüsse jammern. Das ist beim Lenovo Yoga Slim 7i Aura Edition nicht anders. Mit einer klassischen USB-A-Schnittstelle stellt sich manchem noch die Frage: Tastatur oder Maus? Für fordernde Gerätschaften ist der Port mit einer Geschwindigkeit von 5 Gb/s recht langsam. Daneben stehen zwei USB-C-Anschlüsse bereit, die USB4 und DisplayPort 2.1 unterstützen. Fürs Anschließen eines zusätzlichen Monitors oder Beamers kann überdies HDMI 2.1 genutzt werden. Für drahtloses Einbinden von Peripheriegeräten bringt der Intel-Chip Bluetooth 5.4 mit, außerdem sorgt das integrierte Funkmodul für die Unterstützung auf den Netzwerkzugriff auf WLAN-7-Basis.
Für Vielschreiber mit Bildschirm-Ambitionen
Mit seinen Tastaturen konnte Lenovo schon in vielen Test überzeugen, und das ist beim Yoga Slim 7i Aura Edition nicht anders. Schon die Oberfläche der Tasten fühlt sich unter den Fingerkuppen angenehm an, der Tastenhub ist spürbar. Der Anschlag ist eher auf der weichen Seite, allerdings mit einem knackigen Druckpunkt. So schreiben sich auch lange Texte locker herunter. Hinzu kommt ein Touchpad mit Glasfinish, das bei einer Fläche von 13,5 x 8 cm ebenfalls viel Platz für die Finger bietet. Darüber hinaus ist die Oberfläche des Displays berührungsempfindlich. Eingaben können also direkt am Bildschirm vorgenommen werden.
Fazit zum Lenovo Yoga Slim 7i Aura Edition
Wer ein kompaktes Notebook sucht, greift zumeist zu einem Laptop mit einem 14 Zoll großen Bildschirm, darüber hinaus hat sich eine Displaygröße von 16 Zoll als Quasi-Standard etabliert. Zwischengrößen von 15 Zoll sind dagegen selten. Das Yoga Slim 7i Aura Edition stellt hier eine weitere Alternative dar, zumal das Notebook auch darüber hinaus überzeugt.
Lenovo Yoga Slim 7i Aura Edition | Wertung | |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 9 |
Display | 15 | 12 |
Prozessor | 20 | 15 |
Speicher | 10 | 8 |
Akku und Verbrauch | 10 | 7 |
Tastatur | 5 | 4 |
Anschlüsse | 10 | 7 |
Preis / Leistung | 20 | 13 |
Gesamt | 100 | 75 |
Das beginnt schon beim Gehäuse. Doch auch das IPS-Panel gefällt mit einer guten Farbdarstellung und bietet darüber hinaus eine berührungsempfindliche Oberfläche. Der Prozessor liefert eine ordentliche Leistung, dazu gibt es viel Arbeitsspeicher. Enttäuschend ist dagegen der Akku-Verbrauch des Notebooks. Von Intels großen Versprechungen, dass die neue Chip-Generation beim Energiebedarf mit den ARM-SoCs in einer Liga spielt, ist bei dieser Konfiguration nicht viel zu bemerken. Dafür stimmt der Preis. Für knapp 1.500 Euro bekommst du ein Gesamtpaket, bei dem du bei der Konkurrenz schnell noch ein paar Euros obendrauf legen musst.
Pro
- Gut verarbeitetes Aluminiumgehäuse
- Gutes, berührungsempfindliches Display
- Angemessener Preis
Contra
- Optisch langweilig
- Mäßige Akku-Laufzeit