Mit der Xiaomi Redmi Watch 4 ist eine Smartwatch erhältlich, die sich primär durch eine Besonderheit auszeichnet: ein ausgefallen großes Display. Der AMOLED-Bildschirm mit integriertem Helligkeitssensor ist stolze 1,97 Zoll groß, was der Hersteller selbst als "ultragroß" bezeichnet. So weit würden wir nicht gehen, aber es ist schon auffällig, dass der rechteckige Bildschirm auf einen Blick richtig viele Informationen anzeigen kann. Und das auch bei starker Sonneneinstrahlung auf Top-Niveau. Ebenfalls erfreulich: Das Erscheinungsbild lässt sich über mehr als 200 Zifferblätter sehr stark individualisieren.
Xiaomi Redmi Watch 4 im Test: So gut schlägt sich die Riesen-Smartwatch
Gut gelungen ist auch die Verarbeitung. Der eigentliche Uhrenkörper ist zwar aus Plastik gefertigt, der Rahmen besteht aber aus einer Aluminiumlegierung. Die Spaltmaße sind minimal und stören das stimmige Gesamterscheinungsbild keine Sekunde. Inklusive Silikonarmband bringt es die Xiaomi Redmi Watch 4 auf ein Gewicht von 49 Gramm, sodass sie weder im Alltag noch während des Trainings als lästig empfunden wird. Das ist gerade mit Blick auf das riesige Display löblich. Die Bedienung findet in weiten Teilen über den touchfähigen Bildschirm statt. Aber nicht nur.
Ergänzend zum Display bietet die Uhr an der rechten Seite nämlich auch eine dreh- und drückbare Krone aus Edelstahl. Drückst du die Krone einmal, erscheint eine Rasterübersicht mit den auf der Uhr installierten Apps. Langes Drücken aktiviert den Sprachassistenten Alexa von Amazon. Noch längeres Drücken erlaubt es, die Uhr auszuschalten, einen Neustart durchzuführen oder bei Bedarf auch zurückzusetzen. In Notfällen kannst du die Krone dreimal kurz hintereinander drücken, um so einen Notfallkontakt zu alarmieren.
Wischst du von links nach rechts oder von rechts nach links über das Display, erscheinen praktische Widgets, die zum Beispiel über das Wetter, die Schlafzeit der vergangenen Nacht oder den 7-Tage-Vitalitätswert informieren. Auch lassen sich im Handumdrehen ein Wecker oder ein Timer stellen. Zudem ist die Musiksteuerung per Widget blitzschnell möglich. Allerdings nur über ein gekoppeltes Smartphone. Einen eigenen Musikspeicher hat die Uhr nämlich nicht.
Ein Wischer von oben nach unten öffnet wiederum die Nachrichtenzentrale mit allen noch nicht gelesenen Nachrichten, die die Uhr nach entsprechender Aktivierung in der Mi Fitness-App ans Handgelenk gespiegelt bekommen hat. Wischst du von unten nach oben, öffnet sich das Kontrollzentrum mit Schnellstart-Icons. So kannst du unter anderem einen Bitte-nicht-stören-Modus einschalten, die Einstellungen der Uhr aufrufen oder auch einen in mancher Situation praktischen Stromsparmodus aktivieren.
Akkulaufzeit, die sich sehen lassen kann
Und wie genau ist es bei der Smartwatch mit Riesendisplay um die Akkulaufzeit bestellt? Hier kann die Xiaomi Redmi Watch 4 auf einem überraschend hohen Niveau punkten. Ohne aktiviertes Always-on-Display (AOD) haben wir eine Laufzeit von stattlichen zwölf Tagen gemessen. Und das, obwohl wir eine durchgehende Pulsmessung eingeschaltet und die Uhr auch nachts zur Schlafüberwachung getragen haben. Auch Blutsauerstoffsättigung (SpO2) und das Stresslevel haben wir vom Wearable rund um die Uhr überprüfen lassen. Schaltest du das AOD ein, reduzierst sich die Laufzeit auf etwa 9,5 Tage, was ebenfalls einem Topwert entspricht.
Die von uns gemessenen Zahlen sollen dir an dieser Stelle aber nur als Anhaltspunkt dienen. Denn am Ende des Tages hängt die Akkulaufzeit von vielen Parametern ab, die du in den Einstellungen (de)aktivieren kannst. So lässt sich die Laufzeit zum Beispiel verlängern, wenn du darauf verzichtest, Push-Meldungen vom Handy auf das Uhrendisplay zu spiegeln. Umgekehrt leidet der Akku natürlich, wenn du viele GPS-unterstützte Trainings in deinen Alltag einfließen lässt. Xiaomi selbst stellt bei einer normalen Nutzung übrigens 20 Tage Akkulaufzeit in Aussicht. Im Stromsparmodus bis zu 30 Tage.
Die Aufladung über das magnetische Ladekabel mit USB-A-Anschluss ist von 0 auf 100 Prozent in rund 80 Minuten abgeschlossen. Wie immer gilt aber auch hier der Hinweis, dass du den Akku mit einer Kapazität von 470 mAh am besten immer im Bereich zwischen 20 und 80 Prozent nutzen solltest. Zu einer Komplettentladung solltest du es nicht zu oft kommen lassen, um die Akkugesundheit nicht zu schnell leiden zu lassen.
Xiaomi Redmi Watch 4 als Trainingspartner
Für viele potenzielle Käufer besonders interessant: Wie gut schlägt sich die Xiaomi Redmi Watch 4 als Trainingspartner am Handgelenk? Und auch hier können wir vermelden: stark! Möchtest du im Außenbereich ein Workout starten, kannst du dich auf ein schnelles GPS-Pairing freuen. Die Uhr stellt also flott eine Verbindung zu den unterstützten Ortungssatelliten (neben GPS werden auch Galileo, Glonass, BeiDou und QZSS unterstützt) her, damit dein Training ruckzuck starten kann. Der Herzfrequenzsensor auf der Rückseite arbeitet auf gutem Niveau, teilweise aber etwas (zu) stark schwankend.
Auffällig ist: Trägst du die Uhr nicht eng genug am Handgelenk, sind die gemessenen Herzfrequenzwerte ziemlich ungenau. Sie weichen dann um 10 bis 15 BPM von den tatsächlich realistischen Werten ab. Wenn man von diesem Manko weiß, kann man entsprechend reagieren und das Armband vor dem Training noch etwas fester ziehen, als es im Alltag sonst üblich ist. Bequem ist das zwar nicht, aber zumindest genau.
Das große Display der Uhr erweist sich übrigens auch während eines Trainings als sehr vorteilhaft. Denn die wichtigsten Trainingsdaten lassen sich hervorragend ablesen. Und auch die Stärke der aktuellen GPS-Verbindung und die aktuelle Uhrzeit lassen sich jederzeit ablesen. Unterstützt werden mehr als 150 Trainingsmodi, darunter auch diverse Wassersportarten. Denn die Xiaomi Redmi Watch 4 ist wasserdicht (5 ATM).
Ein Fragezeichen möchten wir allerdings auch setzen: beim Kalorienzähler. Der trackt für unseren subjektiven Eindruck den Verbrauch der Kalorien im Alltag etwas zu optimistisch. Dafür verrichtet der Schrittzähler seinen Dienst auf gutem Niveau. Auch die Genauigkeit des GPS-Trackings ist als sehr ordentlich einzustufen.
Kopplung mit Android-Smartphones und iPhones möglich
Koppeln kannst du die Xiaomi Redmi Watch 4 nicht nur mit Android-Smartphones, sondern auch mit iPhones von Apple. Und dann ist es sogar möglich, direkt am Handgelenk über die Uhr zu telefonieren. Das Handy kann in der Tasche bleiben. Die Gesprächsqualität ist in Ordnung, die integrierten Lautsprecher klingen aber – bauartbedingt – ziemlich blechern. Gerade in geschlossenen Räumen (oder im Auto) ist die Funktion der Bluetooth-Telefonie aber ein echter Mehrwert. Draußen können Windgeräusche dazu führen, dass dein Gesprächspartner dich nur schlecht versteht.
Das Spiegeln von Smartphone-Benachrichtigungen auf den Bildschirm der Uhr funktioniert einwandfrei. Wenn du eine Benachrichtigung auf dem Smartphone löschst, verschwindet sie auch in der Mitteilungszentrale der Smartwatch. Umgekehrt wird eine Benachrichtigung auch auf dem Handy gelöscht, wenn du sie auf der Uhr als gelesen markierst. So liest du im Alltag nichts doppelt. Welche Benachrichtigungen auf das Display gespiegelt werden sollen, kannst du in der zugehörigen App Mi Fitness individuell nach deinen persönlichen Präferenzen festlegen.
Was kostet die Xiaomi Redmi Watch 4?
Der eigentlich für die Xiaomi Redmi Watch 4 festgelegte Preis liegt bei knapp 100 Euro. Für den gebotenen Umfang an Funktionen ist das ein fairer Preis. Gerade vor dem Hintergrund, dass du ein vergleichsweise großes und sehr gut ablesbares Display nutzen kannst. Derzeit ist der Preis im Onlineshop des Herstellers aber sogar reduziert. Sowohl die schwarze Variante als auch das silbergraue Modell kannst du für 85,99 Euro bestellen.
Noch günstiger wird es, wenn du in anderen namhaften Webshops zuschlägst. Dort kostet die Smartwatch derzeit nämlich im besten Fall nur rund 80 Euro, wie du dem nachfolgenden Preisvergleich entnehmen kannst.
Fazit zur Xiaomi Redmi Watch 4: Top-Akkulaufzeit trotz Riesen-Display
Ob man nun Freund von rechteckigen Displays bei einer Armbanduhr ist, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. Im Falle der Xiaomi Redmi Watch 4 zeigt sich aber, dass der fast quadratische Touchscreen insbesondere wegen seiner Größe echte Vorteile bietet. Denn Inhalte vom Bildschirm der Einsteiger-Smartwatch abzulesen, bereitet keinerlei Probleme, weil nahezu alle Schriften schön groß dargestellt werden. Und hell leuchten kann der Bildschirm bei Bedarf ebenso.
Im Umkehrschluss muss man natürlich festhalten, dass die Smartwatch für Menschen mit einem eher schmalen Handgelenk zu groß ausfällt. Ein echtes Ärgernis ist das nur mit Mühe zu schließende Armband. Hier wäre ein klassisches Armband wünschenswerter gewesen. Dafür darfst du dich aber auf ein Wearable mit einer von Grund auf guten Akkulaufzeit freuen. Und das ist auf so mancher Reise von großem Vorteil. Bei Ausdauer-Trainings oder langen Wanderungen sowieso. Dass die Uhr zudem extrem einfach zu bedienen ist, sorgt für einen weiteren Pluspunkt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis könnte kaum besser sein.
Vorteile der Xiaomi Redmi Watch 4
- großes, helles Display
- präzises Herzfrequenz-Tracking
- schnelles GPS-Pairing
- wasserdicht (5 ATM)
- gute Akkulaufzeit
Nachteile der Xiaomi Redmi Watch 4
- zu großes Display für schmale Handgelenke
- Armband recht kompliziert zu schließen
- Herzfrequenzsensor nur genau, wenn die Uhr extrem eng am Handgelenk anliegt
- Mobiles Bezahlen wird nicht unterstützt
- kein integrierter Höhenmesser
Suchst du nach einer Smartwatch für noch weniger Geld, die eine angemessene Leistung bietet? Dann können wir dir einen Blick auf die CMF Watch Pro 2 by Nothing (Test) empfehlen. Auch hier gibt es erstaunlich viel Uhr für wenig Geld.
Hinweis: Dieser Testbericht basiert auf der Firmware-Version 2.2.83 der Xiaomi Redmi Watch 4. Für den Test wurde die Smartwatch mit einem iPhone 16 Pro von Apple gekoppelt.
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