Das aktuelle 5G-Netz ist noch nicht das finale 5G
Wichtig zu verstehen ist, dass das Netz derzeit auf 5G New Radio basiert. 5G NR ist ein reiner Downlink als Alternative zu LTE – nur deutlich schneller. Hat das Handy also 5G-Empfang, kommen die Daten per 5G-Kanal. Telefoniert und gesendet wird weiterhin per LTE.
So gut ist der 5G-Empfang
Grundsätzlich war der Empfang von 5G sowohl mit dem HTC 5G Hub als auch mit dem Huawei Mate20 X 5G besser, als die technischen Eigenschaften der Frequenzen es erwarten ließen. Denn die verwendeten Frequenzen rund um 3,5 GHz weisen nur eine geringe Reichweite auf. Häuser und andere Hindernisse sind eigentlich Gift für die Signale. Um so erstaunter waren wir, dass selbst in den engen Schöneberger Anwohnerstraßen ohne Sicht auf einen 5G-Mast der Empfang stabil war. Und auch der Datendurchsatz war mit etwa 500 Mbit/s durchaus noch ordentlich. Selbst in einem kleinen Eisladen waren im Speedtest noch knapp 400 Mbit/s möglich.
Dachstandorte sorgen für 5G-Löcher
An anderen Stellen ist die Netzprognose der Telekom zumindest in unserem Test deutlich zu optimistisch. Denn obwohl es die Potsdamer Straße entlang, die immerhin als Bundesstraße 1 klassifiziert ist, 5G-Netz hätte geben sollen, buchten sich die Testgeräte nur im LTE-Netz ein. Auch am S-Bahnhof Yorkstraße – laut Karte noch so eben im Netzgebiet – war kein Empfang möglich. Erst nach einem Standortwechsel zum Potsdamer Platz, wo ebenfalls zwei Dachstandorte mit 5G versorgt wurden, war wieder 5G im Display zu sehen. Auffällig: Es dauert, bis die Endgeräte sich zum Einbuchen in das 5G-Netz entscheiden. Denn während wir auf dem Hinweg entlang der Stresemannstraße zu einem 5G-Standort erst dann Netz hatten, als wir die Antennen auch sahen, war es auf dem Rückweg fast die komplette Zeit über möglich, Speedtests mit hohen Datenraten durchzuführen. Auf dem Leipziger Platz – direkt gegenüber vom Potsdamer Platz und vor Berlins größter Shopping Mall – war ebenfalls beim Test entgegen der Empfangsprognose nicht an 5G zu denken. Zu groß sind wohl die Beton-Hindernisse, die die Sendeantennen zu überwinden haben. Auf der Rückseite der Mall, direkt vor dem Bundesfinanzministerium wiederum gelangten wir beim Testen in den Abdeckungsbereich des zweiten Sendestandortes in dieser Gegend. Auch hier zeigt sich: Je mehr man sich in die direkte Ausrichtung des Antennensektors stellt, desto besser war der Datendurchsatz – bis hinaus auf 1,1 Gbit/s. Der Bestwert lag bei 1.121 Gbit/s. Nur wenige Meter weiter ließen diese Spitzendatenraten, die stets auch abhängig sind vom verwendeten Server, wieder nach. Nur selten lagen die Downloadraten aber unterhalb der 400 Mbit/s. Unterm Strich bleibt aber die Erfahrung, dass das 5G-Netz wie erwartet noch sehr löchrig ist – wenngleich besser, als erwartet. So lange ausschließlich Dachstandorte mit den Antennen ausgestattet werden, wird das auch so bleiben. Soll 5G flächendeckend funktionieren, brauchen die Netzbetreiber auch in den Innenstädten andere Frequenzen sowie andere Standorte, die deutlich tiefer gelegen sind – dadurch aber noch geringere Reichweiten haben.
1 Gbit/s bei 5G – was damit tun?

Netzstart im Vergleich: 5G ist realer als LTE
Ob es sich daher lohnt, nur für schnellere Downloads in einem aktuell noch sehr sehr eingeschränkten Netz ein neues, derzeit noch teures spezielles 5G-Handy und einen neuen Tarif abzuschließen, darf doch sehr bezweifelt werden. Immerhin: Schon nächstes Jahr könnten die 5G-Handys billiger werden. Und wenn erst einmal das 5G-Symbol im Display erscheint, sollte man sehr vorsichtig mit Downloads umgehen, wenn man keine Flatrate gebucht hat. In nur etwa drei Stunden testen haben wir alleine auf dem HTC 5G Hub ein Datenvolumen von über 160 GB generiert. Die aktuellen 5G-Tarife der Telekom sind also noch nicht wirklich optimal für eine intensive 5G-Nutzung. Doch zweifelsohne ist das 5G-Netz, das die Telekom in Berlin bis dato stehen hat, ein Netz für die Zukunft. Schnelle Downloads auf dem Handy machen Spaß, wirklich notwendig ist es aber heute noch nicht. Das Netz muss erst noch deutlich wachsen und die Zuverlässigkeit in Sachen Empfang und Durchsatz sollte noch steigen. Unterm Strich bleibt aber ein deutlich besseres Gefühl in Sachen Netz und Endgeräte als beim vergleichbaren Start der LTE-Netze vor nicht ganz zehn Jahren. Damals gab es zwar ebenfalls kaum Zellen. Die Datenraten gingen aber kaum über das hinaus, was UMTS leisten konnte und Endgeräte gab es jenseits von USB-Sticks für den Computer auch nicht. Das ist bei 5G alles anders und verspricht eine deutlich schnellere Evolution, als LTE sie hatte. Jetzt müssen die Inhalte her.
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Traurig das nicht über die schlimmen Gesundheitsprobleme und den DNA Zerfall berichtet wird, außerdem geht es im Endeffekt gar nicht um zufriedene Kunden und schnelleres Internet, sondern um moderne Kriegsführung wie z.b. Drohnen mit Schussfähigkeit und Spionage und Kontrolle…wir leben in einer Zeit in der wir sinnvolle und gesunde Techniken benötigen und nicht zerstörerische.