Anfangs noch kritisch beäugt, gehören kabellose In-Ear-Kopfhörer mittlerweile zum Alltag – wohl auch aufgrund der Bemühungen von Apple. Doch die länglichen, heraushängenden AirPods sind bei Weitem nicht die einzigen – und sicherlich auch nicht die am besten sitzenden. Das beweisen aktuell auch die neuen Bluetooth-Kopfhörer Soundcore Space A40, doch alles der Reihe nach. Wir haben die Ohrhörer getestet und verraten, worauf sich Käufer einstellen können.
Soundcore Space A40 im Hands-On
Du kennst Soundcore nicht? Nicht weiter tragisch, denn dabei handelt es sich um einen Markennamen des auch hierzulande recht bekannten chinesischen Hardwareherstellers Anker Innovations. Im Lieferumfang der nagelneuen Soundcore Space A40 finden sich neben den eigentlichen Ohrhörern auch ein Ladeetui, ein USB-C-Kabel sowie insgesamt fünf unterschiedliche Ohrstöpsel. In die Hand genommen fühlt sich das Ladeetui angenehm an, obgleich es nicht so aussieht. Dennoch täuscht der Schein, denn die Ladebox ist ziemlich stabil. Die Ohrhörer selbst sind derweil beide gut verarbeitet und bieten nur wenig Anlass zum Meckern. Und das Gleiche gilt auch für den Sitz. Natürlich muss die Passform generell dem Ohr entsprechen, daher darf an dieser Stelle nicht pauschalisiert werden. Doch zumindest dem Tester passten die Kopfhörer wie die Faust aufs Auge – oder eben wie Ohrhörer ins Ohr. Und auch das Gewicht ist mit gerade einmal 4,9 Gramm kaum spürbar. Lediglich Sportler sollten dann doch lieber zu anderen Kopfhörern greifen.
Bedienung und App
Vor allem bei chinesischen Kopfhörern ist es des Öfteren eine echte Herausforderung, diese mit dem eigenen Smartphone zu verbinden. Die Soundcore Space A40 stellen dagegen ein Musterbeispiel für eine unkomplizierte Kopplung dar. Alles, was du dafür tun musst, ist, das Ladeetui zu öffnen, die Ohrhörer herauszunehmen, sie in der Bluetooth-Liste des Smartphones auszuwählen und fertig. Dennoch empfiehlt es sich, einen Schritt weiterzugehen und die Kopfhörer auch mit der Soundcore-App zu verbinden – was ebenfalls nur wenige Sekunden Lebenszeit in Anspruch nimmt. Denn in der App können zahlreiche praktische Einstellungen vorgenommen werden.
Da wäre etwa die Auswahl des Soundprofils, wobei die App neben den üblichen Profilen auch ein automatisch personalisiertes Profil (HearID) und einen manuell anpassbaren Equalizer bietet. Ferner lässt sich hier der Modus fürs active noise cancelling (ANC) auswählen, es wird der Ladestand der beiden Kopfhörer angezeigt und die Belegung der beiden Touchpads lässt sich ebenfalls nach den eigenen Vorstellungen anpassen. Zur Auswahl stehen allerdings nur die üblichen Kommandos wie Lautstärke, Wiedergabe/Pause und Sprachassistent.
Zum Abschluss sollten an dieser Stelle noch zwei weitere App-Funktionen hervorgehoben werden. Einerseits wäre da ein Passform-Test, der den Nutzer bei der Auswahl der richtigen Ohrstöpsel unterstützt. Andererseits ist da die Gerät-finden-Funktion, die jedoch leider auch bei voller Lautstärke höchstens in einem ansonsten vollkommen geräuschleeren Raum einen Nutzen bietet.
Sound und ANC
Nun zum Sound: Wer sich In-Ear-Kopfhörer kauft, der hat generell andere Prioritäten als den Sound. Doch auch bei In-Ears ist es von Vorteil, wenn die Soundqualität ebenfalls auf einem gewissen, wenngleich nicht überragendem Niveau ist. Und mit ebendiesen Worten lassen sich auch die Lautsprecher der Soundcore Space A40 umschreiben. Auf dem Papier bieten sie zwar Hi-Res-Sound und den Bluetooth-Codec LDAC, doch in der Praxis könnten insbesondere die Bässe ein wenig mehr „rums“ vertragen. Die Höhen und Mitten sind derweil deutlich besser, wobei der Klang im Allgemeinen schon ganz passabel ist.
Die adaptive Geräuschunterdrückung überzeugt dagegen beinahe auf ganzer Linie – wohl auch aufgrund der sechs in das Gehäuse integrierten Mikrofone. Natürlich kann und darf man diese nicht mit ANC-Funktionen in 500 Euro-teuren Over-Ear-Kopfhörern vergleichen. Doch wenn du dich schlicht in der Bahn ausklinken und deine Musik genießen möchtest, dann werden dir die Soundcore Space A40 diesen Wunsch problemlos erfüllen können.
Stärken und Schwächen der Soundcore Space A40
Abseits der überzeugenden ANC-Funktion, des vergleichsweise guten Klangs und der angenehmen Passform unterstützen die Soundcore Space A40 auch noch die Multi-Geräte-Verbindung mit bis zu zwei unterschiedlichen Geräten. Die Verbindung selbst ist derweil dank Bluetooth 5.2 ziemlich stabil. Zudem lässt sich das Ladeetui sowohl per USB-C-Kabel als auch kabellos mittels Induktion mit Energie versorgen. Doch genau hier offenbart sich auch der wohl größte Nachteil der neuen Anker-Kopfhörer. Denn obgleich der Hersteller auf seiner Website von einer Schnellladefunktion spricht, beträgt die Ladeleistung der Akkubox lediglich 3,25 Watt. Die Ohrhörer selbst werden derweil mit einer Leistung von jeweils 0,7 Watt pro Gerät geladen. Das soll laut Anker zwar ausreichen, um in nur 10 Minuten 4 Stunden Musikgenuss ermöglichen zu können, doch Schnellladen geht anders. So dauert es laut Herstellerangaben etwa drei Stunden, bis Box und Kopfhörer vollständig aufgeladen sind. Dafür sollen die Ohrhörer bis zu 10 Stunden lang Musik abspielen können, während das Ladeetui weitere 40 Stunden liefert.
Fazit
Die True-Wireless-Kopfhörer Soundcore Space A40 stellen keine neuen Weltrekorde auf und die Welt der Musik auch sicherlich nicht auf den Kopf. Doch das müssen sie auch nicht. Denn für einen überschaubaren Preis von rund 100 Euro (UVP) bekommen Käufer gelungene In-Ear-Ohrhörer mit einer ausgezeichneten Wiedergabedauer. Insbesondere in Sachen Preis-Leistung überzeugen die Soundcore Space A40 daher auf ganzer Linie.
Pros der Soundcore Space A40:
- überzeugende Wiedergabedauer
- angenehme Passform
- recht gutes ANC
Contras der Soundcore Space A40:
- lange Ladedauer
- Bässe schwächeln
- nicht Wasserdicht