Die Einrichtung der Samsung Galaxy Watch 6 ist nicht kompliziert. Sie nimmt aber etwas Zeit in Anspruch. Wir haben das 44 mm große Modell getestet, für kleinere Handgelenke steht aber auch eine 40 mm große Variante zur Verfügung. Hast du alle notwendigen Einstellungen abgeschlossen, dafür solltest du auch die Galaxy Wearable App von Samsung auf deinem Smartphone genau studieren, steht die Smartwatch mit all ihren nutzbaren Extras zur Verfügung. Im Vergleich zur Samsung Galaxy Watch 6 Classic (Test) gibt es drei wesentliche Unterschiede. Es fehlt die drehbare Lünette, der farbenfrohe und von Saphirglas geschützte AMOLED-Touchscreen ist etwas kleiner (1,5 Zoll / 480 x 480 Pixel respektive 1,3 Zoll, 432 x 432 Zoll) und das Gehäuse besteht nicht aus Edelstahl, sondern aus Aluminium.
Samsung Galaxy Watch 6: Bedienung über Display und zwei Tasten möglich
Das Alu-Gehäuse verleiht der Uhr ein weniger massives, deutlich schlichteres Aussehen. Der Bildschirm schließt fast ohne Spaltmaß mit dem Gehäuse ab, an der rechten Seite sind zwei Menütasten zu finden. Zweifaches Drücken der oberen Taste öffnet das zuletzt geöffnete Widget, langes Drücken den digitalen Sprachassistenten Bixby. So kannst du per Sprachbefehl etwa die Musik steuern, nach Telefonnummern im Adressbuch suchen oder das Diktiergerät starten. Tipp: In den Einstellungen der Uhr kannst du selbst festlegen, welche Funktion starten soll, wenn die obere Taste zweimal gedrückt wird (Hotkey-Funktion).
Drückst du die untere Taste länger, startet die Samsung Wallet. Damit kannst du die Uhr auch für mobiles Bezahlen per NFC über Samsung Pay nutzen. Alternativ lässt sich über den auf der Smartwatch verfügbaren Google Play Store auch die App für die Google Wallet installieren. Dann kannst du auch, wie schon auf dem Smartphone, das Angebot von Google Pay nutzen.
Die Leistung der Uhr ist über alle Zweifel erhaben. Ein Dual-Core Prozessor mit einer Taktung von 1,4 GHz sorgt im Zusammenspiel mit 2 GB Arbeitsspeicher für eine rundum gute Performance. Rein vom Gefühl her hatten wir aber den Eindruck, dass die Galaxy Watch 6 Classic beim Wischen durch die Widgets und Benachrichtigungen noch etwas flüssiger reagiert. Außerdem verfügbar: 16 GB Speicherplatz. Zum Beispiel für zusätzliche Apps wie WhatsApp, Komoot oder Spotify. Frei verfügbar sind aber nur rund 7 GB, da der Rest des Speichers vom Betriebssystem Wear OS in Anspruch genommen wird.
Deine Vitalwerte immer im Blick
Top aufgestellt ist die neues Samsung Galaxy Watch 6 auch hinsichtlich der verfügbaren Extras. Barometer, Höhenmesser, Kompass – alles an Bord. Auch ein umfangreicher Tracker zur Schlafanalyse und eine Wettervorhersage kannst du jederzeit am Handgelenk nutzen. Für Frauen steht zudem eine Zykluserfassung zur Verfügung. Und natürlich fehlt es wie bei Vorgängermodellen auch nicht an einer Funktion zur Messung des Blutdrucks oder zur Erstellung eines Elektrokardiogramms (EKG).
Neu ist ein Widget zur Ermittlung der Körperzusammensetzung. Mit einer knapp einminütigen Messung über in die seitlichen Tasten integrierten Sensoren (es müssen Zeige- und Mittelfinger aufgelegt werden) ermittelst du auf Basis deines Gewichts und deiner Größe unter anderem deinen Muskelanteil, die Fettmasse deines Körpers und den Körperwasseranteil. Über eine dreifarbige Balkengrafik siehst du auf einen Blick, ob die gemessenen Werte dem Normbereich entsprechen. Zudem ermittelt die Analyse einen BMI-Wert und deinen Tages-Energiebedarf.
Alle Ergebnisse kannst du direkt vom Display des Wearables ablesen. Mehr ins Detail geht die Analyse aber in der Galaxy Health App auf dem gekoppelten Smartphone. Das betrifft übrigens auch sämtliche sportlichen Workouts, die du mit der Uhr aufzeichnest. Die detailliertesten Ergebnisse kannst du über die App auf dem Handy analysieren – inklusive anschaulichen Grafiken, die einen Blick in die Vergangenheit gestatten. So hast du einen noch besseren Überblick zum Fortschritt deiner körperlichen Fitness.
Ein (fast) perfekter Trainingsbegleiter
Umfangreich analysiert haben wir für dich natürlich auch, wie sich die Samsung Galaxy Watch 6 als Begleiter im sportlich gestalteten Alltag verhält. Die Antwort: gut! Das sogenannte GPS-Pairing, also die Verbindung zu Ortungssatelliten (GPS, Glonass, Beidou, Galileo) geht ohne lange Wartezeit über die Bühne, die GPS-Genauigkeit ist gut und das Pulstracking findet auf Oberklasse-Niveau statt. Im Vergleich zu unserem Referenzgerät lagen die Abweichungen nach unseren Beobachtungen bei maximal drei BPM.
In Summe stehen auf der Uhr 101 Sportprofile zur Verfügung. Du kannst dabei aus vielen Freizeit-, Kraftsport-, Winter- und Wasser-Sportarten wählen. Selbst ein Tauchen-Modus ist dabei, du solltest die Samsung Galaxy Watch 6 aber tunlichst nicht während Sporttauchgängen verwenden. Denn sie ist zwar wasserdicht (5 ATM), hält hohem Wasserdruck aber nicht stand. Davor warnt auch Samsung auf seiner Webseite mit den Worten: „Sie ist nicht zum Tauchen oder für Hochdruckwasseraktivitäten geeignet.“
Schade: Nutzt du die Smartwatch, zum Beispiel beim Joggen, Wandern oder Radfahren, kannst du zwar die zurückgelegte Distanz aufzeichnen, dich von der Uhr aber nicht zu dem Ausgangspunkt deines Workouts zurückführen lassen. Auch topografisches Kartenmaterial zur Orientierung steht leider nicht zur Verfügung. Immerhin ist aber Google Maps als ergänzende App nutzbar und auch schon ab Werk vorinstalliert. Du suchst eine Samsung-Smartwatch mit Trackback-Funktion: die Samsung Galaxy Watch 5 Pro (Test) könnte deine Bedürfnisse erfüllen.
Akkulaufzeit wenig überzeugend
Klingt also alles zu gut, um wahr zu sein? Stimmt! Denn einen großen Makel müssen wir an dieser Stelle mit dir auch teilen. Gerade wenn man die Akkulaufzeit anderer Smartwatches kennt, ist das Ergebnis des Akkutests der Samsung Galaxy Watch 6 eine Enttäuschung. Die große LTE-Variante des Wearables schafft im besten Fall zwei Tage, ehe eine neue Energiezufuhr notwendig ist. Mit Always-on-Display (nachts ausgeschaltet) schafft die Smartwatch sogar nur 1,5 Tage – 30-minütiges GPS-Workout inklusive.
Die tatsächliche Laufzeit ist aber von den von dir vorgenommenen Einstellungen und deinen Nutzungsszenarien abhängig. Wir haben die Samsung Galaxy Watch 6 für unseren Test so eingestellt, dass der Puls ebenso wie das Stresslevel durchgehend getrackt wurde. Nachts fand zudem eine Überwachung der Sauerstoffsättigung des Blutes (SpO2) statt. Längeres GPS-Tracking kann die Akkulaufzeit ebenso verkürzen wie das Spiegeln von vielen Smartphone-Benachrichtigungen. Auch wenn du die Möglichkeit nutzt, eine eSIM in der LTE-Version zu verwenden, hat das negative Auswirkungen auf die Laufzeit.
Das Ladekabel für die Uhr auf all deinen Reisen mitzuführen, ist demnach in keinem Fall eine schlechte Idee. Es ist mit einem USB-C-Anschluss und einem magnetischen Ladeadapter für die Verbindung mit der Uhr ein Teil des Lieferumfangs. Eine Wiederaufladung von 0 auf 100 Prozent der Akkukapazität (425 mAh) dauert bei der 44-mm-Variante der Galaxy Watch 6 rund 80 Minuten.
Was kostet die Samsung Galaxy Watch 6?
Obwohl sich die Ausstattung der Samsung Galaxy Watch6 nicht von der Samsung Galaxy Watch 6 Classic unterscheidet, fällt der Preis deutlich geringer aus. Die Bluetooth-Variante (40 mm) ist zu einem unverbindlichen Verkaufspreis (UVP) in Höhe von 319 Euro erhältlich. Das größere Modell (44 mm) wird für 349 Euro verkauft. Soll es die Galaxy Watch 6 LTE sein, bist du zu Preisen von 369 Euro respektive 399 Euro dabei. Der nachfolgende Preisvergleich zeigt dir, wo du die Smartwatch schon jetzt mit Rabatt kaufen kannst.
Fazit zur Samsung Galaxy Watch 6: Gut gemacht – mit einem Makel
Mit der Samsung Galaxy Watch 6 bietet Samsung eine Smartwatch im klassischen Design an. Anders als bei der Samsung Galaxy Watch 6 Classic (Test) ohne drehbare Lünette und mit einem fast bündig mit dem Gehäuse abschließenden Gehäuse. Das besteht aus Aluminium, was die Galaxy Watch 6 angenehm leicht macht (Gewicht mit Armband: 58 Gramm) und die Uhr insgesamt weniger massiv aussehen lässt.
Die Verarbeitung ist spitze, die Leistung gut und das AMOLED-Display eine echte Augenweide. Trotzdem reicht es nicht für eine Top-Bewertung. Das liegt am Akku. Denn der hält beim LTE-Modell mit 44 Millimeter großem Gehäuse maximal für zwei Tage; mit aktiver eSIM sogar kürzer. Auch wer lange GPS-Trackings nutzt, muss die Uhr schon deutlich schneller mit neuer Energie versorgen.
Trotz dieses Makels ist die Samsung Galaxy Watch 6 eine gute Smartwatch. Ein Wearable allerdings, das alle Stärken nur dann ausspielen kann, wenn du sie mit einem Samsung-Smartphone nutzt. Einige Extras wie die EKG- und Blutdruck-Funktion funktionieren mit Android-Smartphones anderer Hersteller nicht. Und: Nutzer eines iPhones können ihr Smartphone gar nicht mit der Uhr koppeln. Wenn man so will, eine Retourkutsche der Koreaner, denn auch Apple erlaubt Android-Nutzern keine Kopplung mit den Apple-Watch-Modellen. Gleichermaßen ärgerlich wie bedauerlich.
Vorteile der Samsung Galaxy Watch 6
- fantastisches Display
- schnörkellose Verarbeitung
- umfangreiche Gesundheitsfunktionen
- EKG- und Blutdruck-Funktion verfügbar
- LTE-Version mit eSIM nutzbar
Nachteile der Samsung Galaxy Watch 6
- nicht mit iOS / iPhones kompatibel
- Akkulaufzeit recht kurz
- Kartenmaterial nicht verfügbar / keine Wayback-Funktion
- kein Schnäppchen
Hinweis: Die Samsung Galaxy Watch 6 wurde unserer Redaktion von Samsung Deutschland für diesen Test für einen Zeitraum von zwei Wochen kostenlos zur Verfügung gestellt und anschließend an den Hersteller zurückgeschickt. Die Kopplung erfolgte mit einem Samsung Galaxy S23 Ultra. Getestet wurde die Samsung Galaxy Watch 6 auf Basis von Wear OS 4.0 mit One UI 5.0 Watch (Softwareversion: R945FXXU1AWG1).