Samsung Galaxy S8 im Langzeittest: Ein Smartphone zum gern haben

8 Minuten
Zwei Jahre hat das Galaxy S8 von Samsung nun schon auf dem Buckel. Abgelöst wurde es inzwischen vom Galaxy S9(+) und dem diesjährigen Flaggschiff-Trio, dem Galaxy S10, S10+ und S10e. Zum alten Eisen wird das S8 nach wie vor nicht gezählt. Wie sich das Flaggschiff nach intensiver Nutzung noch schlägt, zeigt der Langzeitbericht.
Samsung Galaxy S8
Neuer Display-Maßstab, feine Technik und edles Design. Für diese Punkte wurde das Samsung Galaxy S8 seinerzeit gerechtfertigt gelobt. Der O-Ton im Testbericht:
„Angefangen bei einer schönen Erscheinung, über ein herausragendes Display, bei dem keine Superlativen ausreichen, bis zur Kamera ist das Samsung Galaxy S8 der vorweggenommene Smartphone-König des Jahres.“ inside handy
Doch die Mobilfunk- und Smartphone-Welt wandelt sich rasant, sodass in kürzester Zeit vermeintlich neue Technik schon wieder veraltet sein kann. Hinzu kommt, dass vor allem Verbraucher des Öfteren das Gefühl haben, dass technische Gerätschaften ein Verfallsdatum haben. Bei einer Investition von damals 800 Euro ein gewichtiges Kriterium. Wie steht es also nach zwei Jahren intensiver Nutzung um das ehemalige Top-Smartphone aus? [iim_short_datasheet manufacturer_post_id=“5770″ product_post_id=“30325″ template=“general“ affiliate=“all“]

Der Spatenstich

Im Frühjahr 2017 läutete Samsung mit dem Galaxy S8 und S8+ ein neues Zeitalter ein. Waren die vorherigen Jahre vom traditionellen 16:9-Display-Format beherrscht, änderte sich das unter anderem mit den koreanischen Flaggschiffen nachhaltig. Der Bildschirm wuchs, ohne dass auch das Gehäuse mitwachsen musste. Seinerzeit sprach man von einer Display-Revolution, da sich das 5,8 Zoll große Panel im schlanken 18,5:9-Format zeigt und zu den Rändern hin elegant abgerundet ist. Außerdem besitzt das Galaxy S8 ein für damalige Zeit neuartiges WQHD+-Infintiy-Display. Erstmals sahen Nutzer, wie ein randloses Smartphone aussehen konnte – so wie es zwei Jahre später Realität, ja fast Normalität ist. Das Galaxy S8 ist optisch dementsprechend jung geblieben und besitzt ein Design, das nach wie vor modern ist. Erst Schritt für Schritt nahmen auch andere Hersteller wie Huawei oder LG die randlose sowie edel anmutende Optik in ihre Designsprache mit auf.
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Auf dem neuesten Stand

Seinerzeit lieferte Samsung das Galaxy S8 mit Android 7 Nougat ab Werk aus. Seitdem hat Samsung die Zügel angezogen und beeilt sich, Updates zu verteilen. Dies funktioniert zuverlässig: Die monatlichen Sicherheitspatches werden zeitnah, nachdem Google sie veröffentlicht hat, für die eigenen Produkte ausgerollt. Auch bei grundlegenden Updates, die das Betriebssystem auf den neuesten Stand heben, ließ Samsung nicht nach. Im Februar 2018 spielte Samsung Android 8 Oreo auf das Galaxy S8 und ein knappes Jahr später bereits Android 9 Pie. Mit Android 9 ging auch Samsungs neues User Interface One UI einher, das seitdem ebenso die Oberfläche des Galaxy S8 schmückt. Besitzer profitieren also von neuen Google-Funktionen wie Digital Wellbeing sowie von der deutlich aufgeräumteren Oberfläche von One UI. So ist das Galaxy S8 auch zwei Jahre nach seinem Marktstart nicht nur auf dem aktuellen Sicherheits-, sondern auch Softwarestand. Allerdings dürfte bezweifelt werden, dass Samsung sein 2017er-Flaggschiff auch in Zukunft weiter mit neuen Android-Versionen versorgt – im Gegenteil. Vorstellbar ist, das sich das Galaxy S8 und seine Besitzer mit Android 9 zufrieden geben müssen und es kein Update auf Android Q gibt.

In Sachen Fotografie

Samsung zählt seit jeher zu den Herstellern, bei denen man sich – zumindest bei den Flaggschiffen – auf eine gute Kameraausrüstung verlassen kann. So auch beim Galaxy S8. Es muss nicht immer eine Dual- oder Triple-Kamera sein, um ein schönes Foto machen zu können. Auch einzelne Objektive wie das des ehemaligen Top-Smartphones reichen für die alltägliche Hobby-Fotografie vollkommen aus. Damals wie heute kann die 12-Megapixel-Kamera mit Dual-Pixel-Technologie lichtstarke und farbenfrohe Bilder machen.

Fingerabdrucksensor – oder doch Kamera?

Seinerzeit hagelte es rege Kritik für die Platzierung des Fingerabdrucksensors. Dieser sitzt zwar in ergonomisch guter Lage, ist aber von der direkt daneben platzierten Kamera nicht zu unterscheiden. Zumindest dann, wenn man nur mit dem Finger die Rückseite abtastet. Doch auch wenn man des Öfteren auf das Objektiv anstatt auf den Sensor drückt, ist das Problem nicht so groß wie es dargestellt wurde. Im Gegenteil: Es ist alles eine Sache der Gewöhnung.

Schleichender Alterungsprozess

So löblich die rasante Update-Politik Samsungs auch ist, Android 9 scheint sich auf die Schnelligkeit des Galaxy S8 auszuwirken. Seit dem Update auf die neue Version fällt im Alltag auf, dass das Gerät mehr Verschnaufpausen und längere Ladezeiten benötigt, wenn beispielsweise eine App geöffnet wird. Die Frage ist, ob das tatsächlich nur am neuen Betriebssystem liegt oder die langsamere Performance erste Alterungserscheinungen sind. Um diesem Zustand auf den Zahn zu fühlen, kann man das Smartphone auf den Werkszustand zurücksetzen, sobald man sämtliche persönliche Daten gesichert hat. Resultat beim Galaxy S8: Das Smartphone arbeitet zwar wieder ein wenig zügiger. Dennoch verstreichen bei dem ein oder anderen Befehl weiterhin einige Augenblicke, ehe das Galaxy S8 sie ausführen kann. Der Akku ist nach rund zwei Jahren weiterhin ausdauernd, aber nicht mehr so beständig wie früher. Soll heißen, das Galaxy S8 hält mindestens einen ganzen Tag durch, entleert sich in manchen Situationen jedoch rapide und benötigt folglich Regeneration auf der Ladebank.

Kurz erwähnt: Gesichtsentsperrung

Um den Rundschlag in puncto Sensorik zu vervollständigen: Samsungs Galaxy S8 zählte 2017 zu den wenigen Smartphones, die mit einer Gesichtsentsperrung auftrumpfen konnten. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die dahinter stehende Software noch nicht gänzlich ausgereift und das Gerät dementsprechend leicht zu überlisten war. Vergleicht man das Galaxy S8 mit modernen Vorzeige-Geräten, die die Entsperrung per Gesicht mittlerweile standardmäßig eingebaut haben, wird die Diskrepanz noch einmal deutlicher. Braucht das Samsung-Smartphone mitunter mehrere Minuten, um das Gesicht zu erkennen, erfassen aktuelle Smartphones die biometrischen Daten zumeist innerhalb von Sekunden. In solchen Fällen wird deutlich, wie stark an der Software in den vergangenen zwei Jahren gefeilt wurde.

Kosten-Nutzen-Schere weitet sich

Man muss ohne Umschweife zugeben, dass das Galaxy S8 trotz des sensiblen Displays erstaunlich stabil ist. Durch das rutschige Glas, das Samsung zwischen den Metallrahmen spannt, ist das Galaxy S8 schneller aus der Hand geglitten oder vom Tisch gerutscht als einem lieb ist. Kommt das Smartphone noch „günstig“, also mit dem Rahmen, auf dem Boden auf, sind lediglich kleine Katschen im Metall zu erkennen. Teuer wird es hingegen, wenn sich das ehemalige Flaggschiff während des Sinkfluges dreht und knapp mit den abgerundeten Display-Kanten aufschlägt. Das Resultat: zerborstenes Glas. Die Reparatur ist teuer, vor allem im Hinblick auf den aktuellen Preis des Galaxy S8. Kostete es bei seinem Marktstart im Frühjahr 2017 noch rund 800 Euro, bekommen es Interessenten derzeit neu ab 389 Euro, wie guenstiger.de offenbart. Egal, ob man bei einem lokalen Handy-Shop oder größeren Elektronikfachmarkt-Ketten nachsieht – der Kostenpunkt für den Austausch der Display-Einheit beläuft sich in der Regel mindestens auf 250 Euro. Ergo übersteigen die Reparaturkosten den momentanen Wert des Smartphones deutlich. Die Frage, ob das noch lohnenswert ist, stellt sich somit kaum.

Ein persönliches Fazit

Als Samsung das Galaxy S8 damals ins Rennen geschickt hat, war ich von Anfang an begeistert. Erschienen frühere Smartphones mit ihren immer größer werdenden Displays klobig und grob, kam das Galaxy S8 als schlankes und elegant anmutendes Gerät daher. Das hat sich bis heute nicht geändert, zumal der Trend seither immer mehr in Richtung von randlosen Displays und abgerundeten Gehäusen geht. Auch in puncto Nutzung ist das Galaxy S8 nicht nur ein treuer, sondern auch zuverlässiger Begleiter. Und das bezieht sich nicht nur auf den Beginn der Nutzung, sondern auch auf die Performance nach zwei Jahren auf dem Markt. Alterserscheinungen wie ein langsamerer Akku, lassen sich bei keinem Smartphone vermeiden und sich nicht als „Makel“ des Galaxy S8 anführen.
Diejenigen, die erwägen, das Galaxy S8 als Flaggschiff-Alternative zu ergattern, bekommen ein nach wie vor modernes Smartphone, das seinen aktuellen Konkurrenten in nur wenigen Details nachsteht. Diese sind vielmehr der Zeit geschuldet und nicht der Technik als solche. Zum Beispiel, dass das Galaxy S10 einen neueren Prozessor hat als das Galaxy S8. Allerdings müssen Interessenten sich letztlich aber darüber im Klaren sein, dass sie sich ein tendenziell auslaufendes Modell zulegen. Dazu zählt auch der Fakt, dass Samsung das Smartphone künftig nicht mehr zwingend mit neuen Android-Versionen versorgt.

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Mitreden

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Philipp Fahr

    Ich habe jetzt mein Samsung Galaxy S8 ebenfalls vor fast 2 Jahren erworben und bin seit dem absolut überzeugt. Auch in punkto Gesichtserkennung muss ich ganz klar sagen, für mehrere Minuten braucht man schon eine Gesichtsmasken. Auch wenn ich keine großen Versuche mit Überlistungen gemacht habe, lässt sich mein Handy nur von mir entsperren und zwar in Sekundenschnelle mit Mütze, Helm, ja sogar bei schlechten Lichtverhältnissen sehr zuverlässig. Auch der Akku hält bei mir noch super, auch wenn er natürlich nachlässt. Bis auf den Punkt, dass ich wahrscheinlich kein Android Q bekommen werde (was man nach 2 Jahren auch nicht erwarten kann) hab ich keinerlei Kritik. Meiner Meinung nach das letzte bezahlbare Samsung Flagschiff in super Größe, und vorallem sieht es einfach super aus, ist ausreichend schnell genug und nach 2 Jahren fast wie neu.

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  2. Nutzerbild J. Cwieluch

    Wenn man vorne für eine saubere Kamera sorgt und das Handy nicht immer wieder mit verschiedenen Abständen, Gesicht zu Kamera, beschäftigt klappt es relativ schnell. Probleme gibt es allerdings tatsächlich bei immer dunkler werdenden Umgebung. Hier hat das Händy tatsächlich Probleme und ist mit dem Weissabgleich länger beschäftigt.

    Antwort
  3. Nutzerbild Jürgen

    so Freunde, der Umwelt zuliebe, Elektroschrott vermeiden, habe ein paar Handy-Reparatur-Links zusammengestellt, https://lokale-suche.jimdofree.com/computer-service/smartphone-reparatur/#Reparaturanleitungen

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