Robovac L70 Hybrid im Test - Smarter Saugroboter mit Laser-Navigation

8 Minuten
Mit dem Robovac L70 Hybrid stellt Anker einen komplett neuen Saugroboter vor, der mit Laser-Navigation punkten will. Wir haben ihn getestet.
robovac l70 titelbild
Bildquelle: Timo Brauer

Mit seiner Untermarke Eufi stellt Anker bereits seit einigen Jahren Staubsauger-Roboter her. Bis jetzt waren dies jedoch alles Modelle, die nach einem Chaos-Prinzip oder mit einem Gyrosensor durch den Raum fahren. Der neue Robovac L70 Hybrid hingegen ist anders. Er ist Ankers erster Roboter mit Laser-Navigation. Dies ermöglicht eine deutlich bessere Navigation und das Einrichten von Zonen.

Erster Eindruck und Lieferumfang

Im Lieferumfang findet sich alles, was zum Start benötigt wird. Dazu zählt der fertig zusammengebaute Roboter, eine Ladestation, das Wischmodul sowie zahlreiche Handbücher. Ersatzteile wie weitere Bürsten, Filter oder Wischtücher müssen bei Verschleiß nachgekauft werden.

Alles was zum Start benötigt wird, findet sich im Lieferumfang
Alles was zum Start benötigt wird, findet sich im Lieferumfang

Der Roboter selber ist schon fertig mit Schmutztank, Filter und Bürsten bestückt und lässt sich direkt starten. Er besitzt ein rundes Gehäuse mit einem kleinen Buckel, in dem sich der Radar-Sensor befindet. Das matte Plastikgehäuse mit geriffeltem Muster sorgt für ein hochwertiges Aussehen. Goldene Farbdetails am Rand sowie ein Aluminium Schriftzug auf der Laser-Erhebung unterstützen diesen Eindruck. Auf der Oberseite des Staubsaugers sind zwei Tasten angebracht, um den Staubsauger zu starten, zu pausieren und ihn zurück zur Ladestation zu schicken.

Die Oberseite ist matt gehalten und besitzt ein geriffeltes Muster
Die Oberseite ist matt gehalten und besitzt ein geriffeltes Muster

Zwischen den Bedienelementen und dem Laser-Turm befindet sich eine Klappe, unter der sich der kombinierte Schmutz- und Wassertank befindet. An diesem ist auch der Filter befestigt. So kannst du diesen in einem Stück herausnehmen und reinigen.

Der Wasser- und Schmutz-Tank ist in einem Stück
Der Wasser– und Schmutz-Tank ist in einem Stück

Das Datenblatt

Technische Daten Robovac L70 Hybrid
NavigationLaser
Saugleistung2200pa
SeitenbürstenJa - eine
BodenbürsteJa - eine
Kapazität Staubbehälter450 ml
Kapazität Wasserbehälterkeine offizielle Angabe (ca. 150 ml)
Akkulaufzeit im Testca. 150 Minuten
Gemessene Höhe9,6cm
Gemessener Durchmesser35cm

Die Sensoren des Robovac L70 Hybrid

Mit dem Laser, der sich in der Erhebung auf der Oberseite befindet, kann sich der smarte Staubsauger millimetergenau im Raum zurechtfinden. Zusätzlich verfügt er über zwei Infrarot-Sensoren, die den Abstand zu Möbeln und anderen Hindernissen messen. Einer davon befindet sich an der rechten Seite und der andere an der Front. Der gesamte Bumper an der Front dient außerdem als zusätzliche Sicherung und erkennt ein Hindernis, sobald der Staubsauger dagegen fährt. Auf der Unterseite verteilt finden sich vier weitere Infrarot-Sensoren, die Treppen und andere Absätze erkennen und verhindern, dass der Roboter diese herunterfällt.

Der Laser-Sensor befindet sich in einem Turm oben auf dem Saugroboter
Der Laser-Sensor befindet sich in einem Turm oben auf dem Saugroboter
Hinter dem schwarzen Plastik auf der Vorderseite befinden sich Infrarot-Sensoren
Hinter dem schwarzen Plastik auf der Vorderseite befinden sich Infrarot-Sensoren

Einfache Steuerung per App

Der Robovac L70 wird über die „EufiHome“ App eingerichtet und bedient. Bei der ersten Fahrt legt der Staubsauer-Roboter eine Karte an, die du jederzeit bearbeiten kannst. Hier besteht die Möglichkeit, Flächen zu markieren, die der Roboter nicht saugen soll. Auch ist es möglich, Räume oder einzelne Bereiche zu markieren, die zwar gesaugt, aber nicht gewischt werden sollen. Außerdem kannst du in der App die Saugstärke sowie die Menge der Wasserabgabe festlegen. Die Saugstärke kann der Roboter jedoch auch je nach Bodenbeschaffenheit selbst regeln. In den Einstellungen der App bekommst du angezeigt, wie es um die Verschleißteile des Roboters steht.

Verschiedene Reinigungsmodi

Der Robovac L70 bietet mehrere Reinigungs-Modi. Neben einer Reinigung der gesamten Wohnfläche, kann man in der Zonenreinigung auch einzelne Bereiche festlegen, die gesaugt werden sollen. Leider ist es hier nicht möglich einfach die Räume anzutippen. Man muss jedes Mal eine Zone über einen Raum ziehen, um ihn auszuwählen. Dies ist etwas umständlich, könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Softwareupdate vom Hersteller noch behoben werden. Da der L70 Hybrid der erste Staubsauger mit Laser-Navigation von Anker  ist, kann es gut sein, dass diese Funktion noch nachgereicht wird. Der Wisch-Modus wird durch das Anstecken des Wisch-Moduls automatisch aktiviert. Hier stehen dieselben Optionen zur Auswahl wie beim Saugen.

Saugleistung des Robovac L70 Hybrid

Der Staubbehälter ist mit einem Fassungsvermögen von 450 Millilitern ausreichend groß und reicht für ein paar Reinigungen. Mit einer Saugkraft von 2200 Pascal ist es einer der kräftigsten Roboter auf dem Markt. Auch schwerere Krümel und Reiskörner stellen für den Staubsauger kein Problem dar. Wie jeder hochwertige Staubsauger-Roboter, verfügt der Robovac L70 über eine Rollbürste an der Unterseite. Sie nimmt Schmutz zuverlässig auf. Die Seitenbürste sorgt dafür, dass der Roboter auch in jede Ecke des Raums kommt und befördert den Dreck in die Reichweite der Rollbürste. Im Gegensatz zu vielen anderen Saugrobotern verfügt der Robovac L70 nur über eine Seitenbürste an der rechten Seite. Im Test stellte dies jedoch kein Problem dar, da sich der Roboter immer mit der rechten Seite an der Wand und anderen Möbeln orientiert.

Eine Rollbürste auf der Unterseite kann gröberen Dreck gut aufnehmen
Eine Rollbürste auf der Unterseite kann gröberen Dreck gut aufnehmen
Die Seitenbürste kommt in jede Ecke des Raumes und kehrt Dreck in Richtung Rollbürste
Die Seitenbürste kommt in jede Ecke des Raumes und kehrt Dreck in Richtung Rollbürste

Dank einer Bauhöhe von 9,6 Zentimetern passte der Roboter mühelos unter alle Sofas und anderen Möbelstücke im Test. Durch den weit hinten angebrachten Laser-Turm kann der Roboter auch bis zu 25 Zentimeter weit unter noch niedrigere Möbelstücke fahren. Die Lautstärke befindet sich auf einem angenehmen Niveau und ist besonders durch den eher tiefen Klang im Vergleich zu anderen Robotern angenehmer.

Wischmodus nur ein Bonus

Der Wischmodus ist durch einen recht kleinen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von ungefähr 150 Millilitern bei normaler Wasserabgabe auf maximal 20 Quadratmeter oder ein bis zwei Räume beschränkt. Danach ist der Tank leer und neues Wasser muss nachgefüllt werden. Wenn der Roboter mit vollem Wassertank abgestellt wird, tropft das Gerät ein wenig und bildet eine Pfütze. Dank der mitgelieferten Plastikmatte, die vor die Ladestation gelegt wird, ist dies jedoch kein großes Problem. Leider befindet sich das Einfüll-Loch jedoch nicht am Rand des Wasserbehälters, wodurch es nicht möglich ist, diesem komplett zu entleeren. Ein kleiner Rest Wasser bleibt somit immer im Tank, was bei unregelmäßiger Benutzung eventuell zu Schimmelbildung führen könnte. Auch wenn der Wischmodus einwandfrei funktioniert, ist er aufgrund der benannten Probleme eher eine nette Zusatzfunktion.

Akkulaufzeit sehr gut

Aufgeladen wird der Robovac L70 an seiner mitgelieferten Ladestation. Sie besitzt ein durchdachtes Kabel-Management, um das Ladekabel auf die richtige Länge zu kürzen. Eine Schmutzmatte befindet sich ebenfalls im Lieferumfang und kann an der Ladestation befestigt werden. So ist der Holzboden oder Laminat gut gegen Feuchtigkeit aus dem Wischmodul des Roboters geschützt. Der Akku des Robovac L70 hält mit ungefähr 150 Minuten sehr lange durch. In meiner Wohnung mit 60 Quadratmetern hatte der Roboter nach jeder Reinigung noch deutlich mehr als die Hälfte der Energie im Akku. Falls dieser doch einmal während der Reinigung leer gehen sollte, merkt sich der smarte Staubsauger seine Position, fährt zum Aufladen und setzt seine Reinigung mit vollem Akku an jener Stelle wieder fort, wo der Reinigungsvorgang zuvor beendet wurde. Die Ladestation selbst, soll laut Anleitung an einer Wand mit jeweils 1,5 Metern Platz in beide Richtungen platziert werden, damit der Saugroboter diese optimal wiederfinden kann. In unserem Test war jedoch auch eine winzige Nische mit nicht einmal drei Zentimetern Platz nach links und rechts kein Problem für den Roboter.

Wieder erwarten funktionierte das Aufladen auch in einer Nische ohne Probleme
Wieder erwarten funktionierte das Aufladen auch in einer Nische ohne Probleme

Fazit des Robovac L70 Hybrid

Beim Robovac L70 Hybrid hat Anker ordentlich abgeliefert. Die Saugleistung ist sehr gut und das trotz einer eher unterdurchschnittlichen Lautstärke. Der Staubsauger ließ keine Ecke aus und keinen Dreck zurück. Die Navigation funktionierte in unserem Test einwandfrei und auch an der Akkulaufzeit gibt es nichts auszusetzen. Der Wischmodus funktioniert ebenfalls gut, ist aber durch die beschriebenen Probleme nicht wirklich für den Alltag geeignet. Die App ist schön übersichtlich gestaltet und bietet fast alle wichtigen Funktionen. Einzig die Möglichkeit, Räume anzulegen, könnte Anker in einem Update nachrüsten. Für einen Preis von unter 500 Euro liefert Anker mit dem Robovac L70 ein solides Gesamtpaket ab.

Pros des Robovac L70 Hybrid

  • sehr gute Saugleistung
  • gute Wischleistung
  • einfache Bedienung
  • zuverlässige Navigation dank Laser-System
  • Auch kleinere Schwellen und hohe Teppiche kein Problem bei der Reinigung

Contras des Robovac L70 Hybrid

  • Wassertank recht klein
  • Betrieb ohne Wassertank durch Kombination mit Schmutztank nicht möglich

Bildquellen

  • robovac-l70-lieferumfang: Timo Brauer
  • robovac-l70-2: Timo Brauer
  • robovac-l70-tank: Timo Brauer
  • robovac-l70-laserturm: Timo Brauer
  • robovac-l70-1: Timo Brauer
  • robovac-l70-unterseite: Timo Brauer
  • robovac-l70-reinigung-rand: Timo Brauer
  • robovac-l70-ladestation: Timo Brauer
  • robovac-l70-titelbild: Timo Brauer

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Andrea

    tolle ausführliche Beschreibung. Bei der riesigen Auswahl an Saugrobottern die es inzwischen gibt, ist man fast überfordert, wenn man sich zu allen Modellen die Berichte durchliest.

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