Roborock S6 MaxV: Der erste Eindruck
Der Roboter selbst wirkt auf den ersten Blick nicht ganz so hochwertig wie seine matten Vorgänger. Das ist aber Geschmackssache. An der Verarbeitungsqualität gibt es wie immer bei Roborock nichts auszusetzen. Auch sonst unterscheidet sich der Roborock S6 MaxV nicht grundlegend von anderen Saugrobotern: Rundes Gehäuse und ein kleiner Buckel, in dem sich der Radar-Sensor befindet, sowie drei Tasten auf der Oberseite um grundlegende Funktionen auch ohne App nutzen zu können. Neu hinzugekommen ist hier eine Taste für die Spot-Reinigung. Mit dieser kannst du den Roboter manuell an einen bestimmten Fleck in deiner Wohnung tragen, der gesaugt werden soll. Anschließend fährt er selbstständig wieder zur Station zurück. Klappt man den Saugroboter auf kommt der Staubbehälter und ein integriertes Reinigungs-Tool zum Vorschein. Mit diesem lassen sich die Filter säubern und Haare aus den Bürsten entfernen. Da das Tool direkt im Roboter untergebracht ist, kann man es nicht verlieren – Praktisch.Technische Daten Roborock S6 Pure | |
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Navigation | Laser |
Saugleistung | 2000 pa |
Seitenbürsten | Ja - eine |
Bodenbürste | Ja - eine |
Kapazität Staubbehälter | 460 ml |
Kapazität Wasserbehälter | 180 ml |
Akkulaufzeit im Test | ca. 150 Minuten |
Höhe | 9,65 cm |
Durchmesser | 35 cm |
Zuverlässige Navigation per Laser und Kamera
Die normale Navigation und Orientierung im Raum erfolgt mittels Laser-System. Dieses ist in dem kleinen Turm auf der Oberseite untergebracht und lässt den Roboter millimetergenau im Raum navigieren. Zusätzlich verfügt er vorne und an der Seite mit der Seitenbürste über Infrarot-Sensoren, die den Abstand zu Möbeln und anderen Hindernissen messen. Die gesamte Front dient zusätzlich als Stoß-Erkenner, sobald der Staubsauger gegen ein Hindernis fährt. Auf der Unterseite verteilt finden sich sechs weitere Infrarot-Sensoren, die Treppen und andere Absätze erkennen und verhindern, dass der Roboter abstürzt.Kamera & KI sorgen für mehr Komfort
Das Kamera-System des Roborock S6 MaxV haben wir so vorher noch bei keinem Saugroboter gesehen. Mit „künstlicher Intelligenz“ und „Machine Learning“ ist der Roboter so in der Lage Objekte im Raum zu erkennen. Die Bilder werden dabei von dem Prozessor des Saugroboters lokal analysiert und nicht in das Internet übertragen. Hierfür wurde der Roborock S6 MaxV mit einem Snapdragon APQ8053 Prozessor ausgestattet. Dieser Achtkerner bietet eine Taktfrequenz von 1,8 GHz und ist von der Leistung her mit einem Mittelklasse-Smartphone vergleichbar. Im Alltag funktioniert die neue Technik einwandfrei. Rumliegenden Kabeln und andere Gegenstände wurden erkannt und umfahren. Somit muss man nicht jedes Mal aufpassen, das keine Gegenstände mehr herumliegen, in denen sich der Roboter festfahren könnte. Schuhe, Kabel, Sockel von Möbeln und Hinterlassenschaften von Haustieren werden von der künstlichen Intelligenz erkannt. Doch auch wenn die Erkennung fehlschlägt, „sieht“ der Roboter das Hindernis und kann es umfahren. In der App werden alle Hindernisse dargestellt. Klickt man sie an, kann man sogar ein Foto sehen. Auf Wunsch kann man sich sogar die Live-Bilder des Roboters bei der Reinigung ansehen und ihn per App steuern. Dieses Feature ist jedoch standardmäßig deaktiviert und muss erstmals durch Drücken einer Tastenkombination am Saugroboter selbst aktiviert werden. Zudem warnt der Saugroboter jedes Mal per Audio, wenn die Funktion genutzt wird. So will Roborock den Datenschutz der Nutzer sicherstellen. Beim Aufladen wird die Kamera von der Ladestation abgedeckt und kann keine Aufnahmen machen.Zwei Apps zum Steuern des Roborock S6 MaxV
Der Roborock S6 MaxV im Test kann, wie alle Roboter des chinesischen Herstellers mit zwei verschiedenen Apps gesteuert werden. Zum einen mit der eigenen Roborock-App und zum anderen mit der Xiaomi-Home-App. Wer bereits andere Produkte aus dem Hause Xiaomi einsetzt, kann so alle Geräte über eine App steuern. Wenn du keine anderen Xiaomi Produkte besitzt, würde ich dir eher die Steuerung über die Roborock-App empfehlen. Hier ist alles einen Tipp näher. Funktional sind beide Apps jedoch identisch. Die Einrichtung ist komplett selbsterklärend und in unter einer Minute erledigt. Drücke anschließend in der App auf „reinigen“ und lassen den Roboter möglichst durch die komplette Wohnfläche fahren. Hierbei erstellt der Saugroboter eine Karte der Wohnung, in der du anschließend einzelne Räume definieren und Sperrzonen festlegen kannst. Auch der Roboter selbst wird über die App verwaltet. Hier kannst du Updates durchführen und sehen, wie es um die Verschleißteile des Roboters steht.Du bestimmst wann, wo und wie
Die Apps der Staubsauger von Roborock bieten eine Vielzahl an Reinigungs-Modi. Neben einer Reinigung der gesamten Wohnfläche kannst du auch einzelne Flächen zum Saugen oder Wischen auswählen. Mit der „Raumreinigung“ können einzelne Räume durch Antippen ausgewählt werden. Diese reinigt der Roboter dann einen nach dem anderen. Über das Symbol an der rechten Seite kannst du festlegen, mit welcher Saugkraft der Roborock S6 MaxV saugen soll. Bei angeschlossenem Wassertank lässt sich hier auch die Wasserabgabemenge festlegen. Praktisch sind auch die Routinen. Hier lassen sich Reinigungen vorplanen oder regelmäßig ausführen. Dabei stehen alle Reinigungs-Modi zur Verfügung. So habe ich den Saugroboter im Test so eingestellt, dass er automatisch einmal pro Tag um den Futternapf unserer Katze herum saubermacht. Jeden Tag die gesamte Wohnung zu saugen wäre jedoch nicht nötig. Viele andere Hersteller bieten bei den Routinen nur die komplette Reinigung an.Saugleistung des Roborock S6 MaxV im Test
Der Staubbehälter ist mit einem Fassungsvermögen von 460 Millilitern ausreichend groß und reicht für ein paar Reinigungen. Mit einer Saugkraft von 2.500 Pascal bietet der Roborock S6 MaxV genügend Leistung um auch schwere Krümel wie beispielsweise Reiskörner oder Sonnenblumenkerne mühelos einsaugen zu können. Ebenfalls für eine gute Saugleistung unverzichtbar ist eine Rollbürste an der Unterseite des Roboters. Eine solche Bürste besitzt jeder hochwertige Saugroboter, um Schmutz zuverlässig aufzunehmen. Dafür fehlt bei teureren Modellen meistens die zweite Seitenbürste. Das ist aber kein Problem, da sie sich immer an einer Seite im Raum orientieren und dort auch ihre Infrarot-Sensoren besitzen. Die Lautstärke des Roborock S6 MaxV bewegt sich dabei im normalen Bereich. Im mittleren Modus ist er mit rund 59 Dezibel direkt über dem Gerät schon wahrnehmbar, aber nicht wirklich störend. Im Hausflur ist der Roborock S6 MaxV wie die meisten Saugroboter nicht hörbar, daher ist auch die Verwendung am Sonntag kein Problem. Mit normalen Staubsaugern ist die Lautstärke eines Saugroboter sowieso nicht zu vergleichen.Gutes Wischen – leider ohne Reinigungsmittel
Um den Wisch-Modus zu verwenden, muss der Wassertank gefüllt und zusammen mit der Wisch-Einheit und Wischtuch unter dem Roboter angebracht werden. Das funktioniert leichter als es klingt und ist in wenigen Handgriffen erledigt. In der App kann nun die Abgabemenge pro Reinigung oder individuell für jeden Raum gewählt und das Wischen gestartet werden. Mit einer Kapazität von großzügigen 297 Millilitern reicht der Tank locker für 100 Quadratmeter Wohnflache. Auch bei weniger Fläche ist es sinnvoll den Tank immer komplett zu füllen, da der Roboter dann schwerer ist und mehr Druck beim Wischen aufbringen kann. Von den benötigten Reinigungstüchern befindet sich nur eins im Lieferumfang. Die Tücher sind waschbar und lassen sich für ungefähr 2 Euro pro Stück nachbestellen. Das Ergebnis ist für einen Saugroboter sehr gut. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass der Roboter hartnäckige Flecken auf rauen Böden entfernen kann. Die Funktion ist eher mit einem schnellen Durchwischen per Bodenwischer vergleichbar. Durch die kontrollierte Abgabe des Wassers kann der Roboter sogar unbeaufsichtigt Wischen. Bei Modellen ohne diese Kontrolle muss der Wassertank direkt nach der Reinigung wieder entfernt werden, damit das restliche Wasser nicht unkontrolliert neben die Ladestation läuft. Einen Nachteil hat die kontrollierte Abgabe jedoch: Man kann keine Reinigungsmittel zum Wischen verwenden. Roborock rät hiervon zwar bei allen Modellen ab, bei den günstigen ohne Abgabekontrolle passiert das Wasser jedoch nicht den Roboter selbst. Beim Roborock S6 Pure verwende ich beispielsweise seit einem Jahr problemlos Reinigungsmittel und muss lediglich die „Wasserkerne“ also die kleinen Ventile alle paar Monate für ein paar Cent nachkaufen. Bei der kontrollierten Abgabe des Roborock S6 MaxV wird das Wasser jedoch durch den Roboter gepumpt, weswegen man sich hier an die Herstellerempfehlung halten sollte.Roborock S6 MaxV kann über drei Stunden saugen
Der Roborock S6 MaxV erreichte im Test eine Akkulaufzeit von rund 3 Stunden. Dieser Wert sollte selbst bei der gründlichsten Reinigung für ungefähr 120 Quadratmeter ausreichen. Falls doch einmal während der Reinigung der Strom ausgehen sollte, merkt sich der smarte Staubsauger seine Position, fährt zum Aufladen und setzt seine Reinigung anschließend mit vollem Akku wieder fort. Die Ladestation ist farblich passend zum Roboter gehalten und wird am besten an einer wenig genutzten Ecke der Wohnung aufgestellt. Sie besitzt einen einfachen C7/C8-Stecker (umgangssprachlich Rasierapparatstecker oder Haushaltsgerätestecker) und benötigt daher ein einfaches Stromkabel ohne Netzteil. Die mitgelieferte Schmutzmatte schützt deinen Holz- oder Laminat-Boden vor Feuchtigkeit durch das Wischmodul. Auch in einer engen Nische wie unter meinem Server-Tisch hatte der Roborock S6 MaxV im Test nie ein Problem damit, die Station anzufahren.Unser Fazit: Mit Kamera & KI zum Erfolg
Die Saugleistung des Roborock S6 MaxV ist wie gewohnt sehr gut. Dank guter Navigation und einer Rollbüste lies der Roboter keine Ecke aus und keinen Dreck zurück. Auch der Wischmodus bietet einen echten Mehrwert. Grund dafür ist, das du die Wassermenge für jeden Raum einzeln einstellen kannst und du den Roboter beim Wischen nicht beaufsichtigen musst. Einziger Nachteil hierbei ist jedoch, dass keine Reinigungsmittel verwendet werden können. Die Besonderheit beim Roborock S6 MaxV ist das neue Kamera-System. Im Test war es sehr praktisch nicht jedes Mal kontrollieren zu müssen ob Kabel oder andere Gegenständer herumliegen, in denen sich der Saugroboter festfahren könnte. Mit dieser Technologie hat Roborock im Moment ein echtes Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt, welches sie sich auch teuer bezahlen lassen. So ist der S6 MaxV mit 600 Euro deutlich teurer als der beinahe identisch ausgestattete Roborock S5 Max ohne Kamera. Diesen bekommst du bereits ab 380 Euro. Ein Highlight bei allen Roborock Saugrobotern ist die wirklich gute App. Diese bietet verschiedenste Reinigungs-Modi und kann den Roboter gezielt an eine Stelle oder einen Raum schicken. Für welchen der beiden Roboter du dich entscheiden solltest, hängt davon ab, ob du bereit bist für die Kamera-Funktion und deren Mehrwert den Aufpreis zu zahlen. Pros des Roborock S6 MaxV- gute Saugleistung
- Wasserabgabe regulierbar
- klasse App mit vielen Features
- ausgezeichnete Navigation dank Laser-System
- Objekterkennung mit Kamera
- auch kleinere Schwellen und hohe Teppiche kein Problem bei der Reinigung
- recht hoher Preis
- keine Reinigungsmittel im Wasser möglich
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