Der Hersteller Redmagic ist eine Submarke von Nubia und richtet sich vor allem an Gamer. Das chinesische Unternehmen ist für seine ausgefallenen und kunterbunten Gaming-Handys bekannt. Mit den Dao TWS hat man aber auch Kopfhörer im Portfolio, die zum einen sehr edel wirken, im nächsten Moment aber auch mit blumigen Lichtspielereien punkten wollen.
Das futuristische Design der Kopfhörer
Das Design ist vor allem eines: außergewöhnlich. Redmagic arbeitet mit transparentem Kunststoff und setzt auf Lichteffekte als optische Highlights. Sowohl die Kopfhörer als auch das Case sowie die Ladestation wollen um jeden Preis auffallen. Die Zielgruppe dürfte hier primär in der Welt der Computerspiele zu suchen sein. Doch auch der Otto-Normal-Musikhörer dürfte bei diesen In-Ear-Kopfhörern zweimal hinschauen.
Denn mit ihrem transparenten Look und den LEDs stechen sie aus der Masse der Kopfhörer heraus – so wie die Nothing Ear, die wir hier im Test haben. Doch um nicht nur Gamern, sondern auch Musikhörern zu gefallen, müssen Kopfhörer mehr bieten als nur ein ausgefallenes Design.
Passform und Bedienung der Redmagic Dao TWS
Während andere Hersteller gerne schon mal acht Ohrpolsterpaare in verschiedenen Größen in den Lieferumfang legen, geizt Redmagic mit den Silikonstöpseln. So sind nur drei verschiedene Größen dabei. Wir haben alle durchprobiert, aber so richtig gut sitzt keine der Gummidichtungen im Ohr. Das hat auch zur Folge, dass sie die Umgebungsgeräusche nicht besonders gut dämmen. Sie rutschen beim Headbangen aber auch nicht raus – immerhin.
Die Bedienung ist etwas ausgefuchst. Ein Doppeltipp auf den rechten Kopfhörer und die Musik pausiert oder wird wiedergegeben. Ein Doppeltipp auf den linken Ohrhörer hingegen sorgt dafür, dass ein Lied übersprungen wird. Ein dreifaches Antippen links schaltet das ANC ein und aus, rechts wechseln die Kopfhörer vom Musik- in den Gaming-Modus und zurück. Tippt man die In-Ear-Kopfhörer einmal an, geschieht nichts. Lieder zurückspringen kann man ebenfalls nicht. Und auch an die Lautstärkeregelung hat Redmagic nicht gedacht, sodass man das Handy hervorholen muss, um lauter und leiser zu machen. Die Reaktionszeit nach dem Antippen ist jedoch recht kurz, was uns gut gefallen hat.
Sound und ANC der Kopfhörer
Der Klang der Kopfhörer ist warm und geprägt von Bass. Es fühlt sich gut an, mit den Kopfhörern Musik zu hören. Die Präzision geht dabei aber nicht vollends verloren. Zugleich fehlt aber eine Bühne, auf der man die Instrumente sucht und voneinander trennen kann. Der druckvolle Klang dürfte nicht jedem gefallen, doch wer auf einen satten, fetten und kompakten Sound steht, findet mit den Redmagic Dao TWS einen treuen Begleiter – unterwegs und auch zu Hause am Schreibtisch oder beim Zocken mit der Konsole.
Wer einmal ein In-Ear-Top-Modell von Sony, Apple oder Bose in den Ohren hatte, weiß, wie stark so eine aktive Geräuschunterdrückung sein kann. Hatte man diesen Vergleich nicht, wird man das ANC der Redmagic Dao TWS als recht effektiv empfinden. Würden die Silikonpolster besser abdichten, würde es vermutlich noch besser ausfallen. So kommt es nicht über einen guten Durchschnitt hinaus. Der Transparenz-Modus hingegen ist nicht so aufdringlich wie der anderer Kopfhörer – aber in seiner Intensität leider auch nicht einstellbar.
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Die App
Die Kopfhörer sind von Redmagic, das eine Gaming-Submarke von Nubia ist. Die App findet man jedoch unter dem Namen „Goper“ im Google Play Store und Apple App Store. Etwas verwirrend, da die Stores bei einer Suche weder etwas mit „Redmagic“ noch mit „Nubia“ anfangen können.
Die App sieht genauso bunt aus, wie die Ladestation leuchtet. Doch der Umfang an Einstellungsmöglichkeiten ist hier gering. Im Equalizer gibt es nur 7 Voreinstellungen, die sich nicht großartig voneinander unterscheiden. Man kann die kurze Latenzzeit ein- und ausschalten. Das soll dazu, führen, dass Sprache schneller übertragen wird und so mit dem Bild synchron ist. Doch wir konnten zwischen ein- und ausgeschaltetem Modus keinen Unterschied feststellen.
Darüber hinaus kann man in der App die Lichteffekte einstellen. Nicht aber an der Basis, wie wir fälschlicherweise annahmen, sondern an den winzigen LEDs an den Kopfhörer selbst. An der Basis ändert man die Effekte über langes Drücken und Halten des großen Knopfes. Hier gibt es drei Modi und „Licht aus“. Schade, dass man nicht eine einzige pulsierende Farbe auswählen kann und stattdessen immer die ganze Lichtorgel pumpt. Die RGB-Nummer ist wohl eher was für Gamer. Aber an die richtet sich der Hersteller auch in erster Linie.
Und das war es auch schon mit der App. Keine Einstellungen für die Bedienung, kein Equalizer und kein weiterer Schnickschnack, wie ihn etwa Sony bietet.
Akkulaufzeit, Case und Dock der Kopfhörer
Mit ANC und einer leicht erhöhten Lautstärke schafften es die Kopfhörer auf eine Laufzeit von rund 5 Stunden. Das ist nicht überwältigend, aber auch nicht schlecht. Zumal man keine 5 Stunden mit den Redmagic Dao TWS im Gehörgang aushält. Aufgeladen werden die In-Ears im Case – und das bis zu fünfmal, ehe auch das Case nach Strom ruft. Diesen bekommt es entweder per USB-C-Kabel verabreicht oder man legt das Case auf das mitgelieferte Dock, wo es kabellos aufgeladen wird. Freilich muss das Dock per Kabel am Rechner oder an der Steckdose angeschlossen sein. Das Dock ist zugleich die Besonderheit der Kopfhörer.
Verbindet man es per Kabel mit einem Laptop oder einer PlayStation und steckt hinten den mitgelieferten Dongle ein, kann man die Kopfhörer per Knopfdruck von der Bluetooth-Verbindung mit dem Handy trennen und sie verbinden sich über den Dongle mit dem Dock. Eine Computerstimme mit ordentlich Hall bestätigt diesen Vorgang. Anschließend gibt der Rechner oder die Konsole den Takt an.
Über den großen Drehknopf lässt sich dann die Lautstärke verändern. Drückt man den Knopf erneut, wird die Verbindung zum Dock zwar getrennt, die Kopfhörer verbinden sich dann aber nicht automatisch wieder mit dem Handy. Hier muss man in den Einstellungen des Smartphones die Dao TWS auswählen, damit das Handy wieder als Taktgeber fungiert. Eine automatische Aufnahme der Verbindung wäre hier perfekt gewesen.
Redmagic Dao TWS im Test: Das Fazit
Der Klang der Redmagic Dao TWS ist warm, basslastig und direkt, spielt aber eine eher untergeordnete Rolle. Auch an vielen anderen Stellen wie bei der Akkulaufzeit, der Passform oder dem ANC muss man gegenüber anderen Kopfhörern in dieser Preisklasse Abstriche machen. Redmagic will hier vor allem mit seiner Lichtshow begeistern und der Verbindung per Dock an PlayStation oder Computer. Die Zielgruppe also vor allem: Gamer. Wer guten Klang haben möchte, orientiert sich eher an Modellen von Sony. Hier gibt es etwa die LinkBuds S, die schon aktuell für 100 Euro einen besseren Klang liefern. Oder man greift zum gleichen Preis wie dem, den Redmagic für die Dao TWS verlangt (rund 260 Euro) zu Sonys Spitzenmodell, den WF-1000XM5, die es immer wieder für 250 Euro gibt.
Pro
- Futuristisches Design
- Das Dock ist eine nette Idee
- Wer es bunt mag, wird die Kopfhörer lieben
- Guter Klang
Contra
- Passform könnte besser sein
- Nicht wasserfest
- Akkulaufzeit durchschnittlich
- App bietet zu wenig Funktionen und Einstellungen
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