Das Blade 14 fällt auf den ersten Blick aus der Reihe der üblichen Razer-Notebooks. Die sind üblicherweise schwarz, beim kleinsten Modell der Serie steht allerdings auch Silber zur Wahl – das sich der Hersteller nahezu vergolden lässt. Der Preis-Aufschlag für die Schwarz-Alternative beträgt 500 Euro! Die silbergraue Lackierung unterstreicht allerdings den Notebook-Look, mit seiner klassischen Formensprache, bei der jedes Detail stimmig wirkt.
Das Razer Blade 14 ist ein Pfundskerl
Und es ist ein dezenter Hinweis darauf, dass das Razer Blade 14 nicht unbedingt als kompakter Gamer gedacht ist, sondern sich an eine Zielgruppe wendet, der es vor allem um hohe Leistung im kleinen Format geht. Dementsprechend fehlen genretypische Gestaltungselemente. Selbst das Logo auf der Rückseite leuchtet in der silbernen Ausgabe des Notebooks nicht.
Die Verarbeitung des Blade 14 steht dem ersten, optischen Eindruck in nichts nach, sondern ist auf höchstem Niveau. Das Aluminium-Gehäuse bietet der Hardware ein sicheres Zuhause und der Displaydeckel ist trotz der schlanken Seitenränder steif genug, dass sich das Display nur wenig verwinden lässt. Das zeigt sich allerdings bei den Abmessungen und beim Gewicht. Die Grundfläche ist mit 31,1 x 22,8 cm zwar angenehm kompakt, die Bauhöhe von 1,8 cm ist in diesem Segment jedoch nicht rekordverdächtig. Auch das Gewicht ist mit etwas mehr als 1,8 kg nicht gerade niedrig, obgleich die Vorteile der robusten Machart im Alltag überwiegen.
Display nicht nur fürs Spielen
Das Display wird der Erwartungen anspruchsvoller Gamer gerecht. Mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln liefert das 14 Zoll große IPS-Panel den aktuellen Klassenstandard. Auch das gebotene Seitenverhältnis von 16:10 gehört mittlerweile zum guten Ton. Wer das Notebook für anspruchsvolle Spiele nutzen will, freut sich über die hohe Framerate von 240 Hz. Medienschaffenden werden neben der hohen Detailschärfe eine gute Farbdarstellung und knackige Kontraste geboten. Um Zweifel daran aus der Welt zu räumen, setzt Razer auf eine 100%-Abdeckung des DCI-P3-Farbraums.
AMD-Prozessor kombiniert mit Nvidia-GPU
Beim Prozessor verlässt Razer mit seinem Blade 14 die ausgetretenen Intel-Pfade und setzt stattdessen auf den Ryzen 9 7940HS. Und der kann im Vergleich zu Intels Core i9-13900HX durchaus überzeugen. Der AMD-Prozessor arbeitet mit acht CPU-Kernen, die maximal 5,2 GHz schnell werden. Die (16) Effizienz-Kerne, die bei Intel seit zwei Generationen zum guten Ton gehören, fehlen. Damit reduziert sich auch die Anzahl an Threads, die parallel verarbeitet werden, im Vergleich zu dem oben genannten Intel-Prozessor, von 24 auf 16. Dennoch kann der Ryzen 9 7940HS im Geekbench mithalten und erreicht nicht nur bei Einzelkern-, sondern auch bei Mehrkern-Test vergleichbare Leistungen. Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte in dem deutlich modernen Fertigungsverfahren liegen. Der AMD-Chip wird von TSMC mit einer Strukturbreite von 4 nm gefertigt, der Intel-Prozessor entsteht im 10-nm-Verfahren. Auch ohne die Effizienz-Kerne ist der AMD-Prozessor wesentlich effizienter als sein Intel-Pendant.
Ein Leisetreter ist das Notebook deshalb aber nicht. Die Lüfter machen sich vergleichsweise schnell und auch gut hörbar bemerkbar. Kein Wunder, schließlich musste in dem knapp bemessenen Gehäuse auch noch eine potente GPU ihren Platz finden.
Im Inneren des Blade 14 steckt eine Nvidia Geforce RTX 4070. Sie ist so etwas wie der inoffizielle Standard für aktuelle Gaming-Laptops und bietet mit ihrem 8 GB großen GDDR6-Grafikspeicher auch für anspruchsvolle Titel genügend Reserven. Call of Duty etwa ließ sich nicht nur auf dem Notebook in der bestmöglichen Qualitätsstufe ausführen. Auch die Darstellung auf einem großen Gaming-Display war im Test kein Problem. Beim vergleichsweise betagten Civilisation 5 kommt die GPU jedoch an Grenzen. Auf einem QHD-Monitor (5.120 x 1.440 Pixel) kann das Spiel nicht mehr bei 165 Hz in höchster Qualität ausgeführt werden
Beim Datenspeicher gespart
Neben einem Arbeitsspeicher mit einer dem Einsatzzweck angemessenen Kapazität von 32 GB im DDR5-5600-Format setzt Razer beim Blade 14 auf eine – mit Blick auf den Verkaufspreis von rund 3.300 Euro – eher kleine SSD. Das Speicherlaufwerk verfügt über eine Größe von lediglich einem Terabyte, es hätten an dieser Stelle gerne zwei Terabyte sein dürfen.
Immerhin gibt es keine Kritik an der Performance des Speichers der Solid State Storage Technology Corporation (SSSTC), einst unter dem Namen Lite-On bekannt. Beim Lesen von Daten werden Transferraten von fast 7.000 MB/s erreicht, beim Schreiben der Daten sind Übertragungsraten von rund 5.000 MB/s möglich.
Razer Blade 14 mit Gaming-Power im Akku-Betrieb
Der Vorteil des modernen Fertigungsprozess des AMD Ryzen 9 7940HS zeigt sich nicht nur mit Blick auf die Leistung. Auch der Energieverbrauch ist deutlich geringer als bei einem vergleichbaren Core i9 von Intel. Schon im Browser gibt sich das Razer Blade 14 verhältnismäßig sparsam. In einer Stunde wurden nur 16 Prozent der Reserven verbraucht. Auch beim Spielen hält das kompakte Notebook vergleichsweise lange durch. Nach einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends wird ein Füllstand von 48 Prozent ausgegeben. Das Razer Blade 14 zeigt also auch ohne angeschlossenes Stromkabel Durchhaltewillen.
4x USB im kompakten Gehäuse, aber kein LAN
Das Razer Blade 14 zeigt sich durchaus anschlussfreudig. Neben den beiden klassischen USB-Anschlüssen, die auf dem Standard 3.2 Gen 2 basieren, stehen zwei Typ-C-Steckplätze bereit, die Thunderbolt 4 unterstützen. Ein eigener Netzanschluss sorgt dafür, dass auch beim Laden alle Ports genutzt werden können. Ein zusätzlicher Bildschirm kann zudem über HDMI 2.1 angebunden werden. Eingefleischte Gaming-Nerds auf der Suche nach einem kompakten Klapprechner für Spielen vermissen unter Umständen jedoch den sonst obligatorischen LAN-Port.
Für den Zugang zum Netzwerk sorgt dagegen ein WCN6856-Modul von Qualcomm, das den Wifi-6E-Standard beherrscht. Außerdem stellt es Bluetooth 5.2 bereit, um Peripheriegeräte auch kabellos ansprechen zu können.
Knapper Tastenhub beim Razer Blade 14
Bei den Tastaturen der bisherigen Razer-Notebooks mussten bisher stets kleine Abstriche gemacht werden. Insbesondere der zumeist eher knappe Tastenhub stand im Zentrum der Kritik. Und das ist beim Blade 14 nicht anders. Allerdings bietet der Anschlag einen guten Gegendruck, sodass lange Schreibeinheiten noch kein echtes Vergnügen sind, aber auch nicht zur Qual werden. Auch beim Daddeln sind die Tasten nur ein Kompromiss.
Keine Wünsche lässt dagegen das Touchpad offen. Mit einer Fläche von 14,9 x 8,5 cm ist nicht nur groß dimensioniert, sondern es gefällt auch mit einer hohen Präzision und Reaktionsfreude. Dazu passt auch der geschmeidig arbeitende Klickmechanismus.
Fazit zum Razer Blade 14
Das Razer Blade 14 ist alles andere als ein Leichtgewicht, sondern ein vollwertiges Notebook, das wenig vermissen lässt. Optisch eher konservativ gehalten, überzeugt die Verarbeitung des Gehäuses auf ganzer Linie. Gleiches gilt für die Hardware-Ausstattung, die kaum Wünsche nach mehr Leistung aufkommen lässt. Im Auge brennt der – für Razer nicht ganz untypische – hohe Preis.
Razer Blade 14 | Wertung | |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 7 |
Display | 15 | 14 |
Prozessor | 20 | 19 |
Speicher | 10 | 7 |
Akku und Verbrauch | 10 | 6 |
Tastatur | 5 | 3 |
Anschlüsse | 10 | 7 |
Preis / Leistung | 20 | 9 |
Gesamt | 100 | 72 |
Das für den Test zur Verfügung gestellte Modell soll 3.299 kosten. Selbst, wer sich mit einer schwarzen Farbgebung zufriedengibt, zahlt immer noch viel Geld. Deutlich günstiger geht’s unter anderem bei Acer und Lenovo, wenngleich dann kleinere Abstriche in Kauf genommen werden müssen.
Pro
- Sehr gut verarbeitet
- Sehr gutes Display
- Sehr gute Hardware-Ausstattung
- Akku-Laufzeit
Contra
- Kein Schnäppchen
- Lüfter schnell und deutlich hörbar