Neue Saugroboter-Serie von iRobot: Roomba j7+ im Test

7 Minuten
Mit dem Roomba j7+ stellt iRobot den ersten Saugroboter einer komplett neuen Reihe vor. Erstmals bei iRobot soll das Modell Hindernisse erkennen und umfahren. Wir haben den neuen Saugroboter inklusive Entleerungsstation ausprobiert.
iRobot Roomba j7+ vor seinem Karton
Neue Saugroboter-Serie von iRobot: Roomba j7+ im TestBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Der neue Roomba j7+ ist eine verbesserte Version des mittlerweile über drei Jahre alten Roomba i7+. Die größte Neuerung findet sich dabei in der Navigation. Dank einer neu positionierten Kamera mit Licht kann der Saugroboter Hindernisse automatisch erkennen und umfahren. Das verbaute Licht hilft ihm zudem dabei, sich auch in kompletter Dunkelheit zurechtzufinden.

Neues Design – überarbeitete Station

Der neue Saugroboter wird wieder einmal in zwei Varianten angeboten: Der Roomba j7 mit einfacher Ladestation und der Roomba j7+ mit automatischer Entleerungsstation. Wir haben das Modell mit Entleerungsstation getestet. Bis auf die Station sind die beiden Modelle jedoch baugleich.

iRobot hat dem Roomba j7+ ein neues, edler anmutendes Design spendiert. So besteht die Oberseite nun aus einem Mix aus mattem Kunststoff und Metall. Auffällig unauffällig ist die komplett neue Entleerungsstation. Diese ist breiter, aber deutlich weniger hoch als das bekannte Modell. So lässt sie sich leichter unter einem Sideboard oder ähnlichem verstecken. Zusätzlich bietet sie Platz für einen Ersatz-Staubsaugerbeutel.

iRobot Roomba j7+ mit Auto-Entleerungsstation
Die neue Station ist unauffällig schick

Einrichtung kinderleicht

Der Aufbau ist gewohnt simpel: Station aufstellen und an die Steckdose anschließen und anschließend den Roboter darauf platzieren. Für alles Weitere benötigt man die kostenfreie iRobot-App. Diese unterstützt einen bei der Verbindung mit dem W-LAN und führt mit liebevoll gestalteten Animationen durch die Einrichtung. Wie die meisten besseren Saugroboter hat auch der Roomba j7+ überhaupt kein Problem in einer engen Nische zu stehen. Ist alles eingerichtet, kannst du den ersten Reinigungsdurchgang starten. Hierbei solltest du möglichst alle Türen öffnen und Hindernisse entfernen. Je nach Grundriss und Komplexität deiner Wohnung benötigt der Saugroboter ein bis drei Durchgänge. Anschließend steht eine Kartenfunktion zur Verfügung und der Roomba j7+ kann gezielt in bestimmte Räume geschickt werden. Hierfür kannst du Räume festlegen und benennen. Diese Aufgabe ist oft eine frickelige Arbeit. iRobot hat dies jedoch ziemlich gut gelöst.

iRobot-App mit eigenem Ansatz

Die App von iRobot unterscheidet sich grundlegend von eigentlich allen anderen Saugroboter-Herstellern. Denn statt die Karte deiner Wohnung in den Vordergrund zu stellen, fokussiert sich iRobot mehr auf das Planen und Durchführen von Reinigungsdurchgängen.

Mit einem markanten, grünen Button kannst du jederzeit eine Reinigung starten. Hierbei hast du die Wahl zwischen einer Reinigung der kompletten Wohnfläche oder einzelnen Räumen. Praktisch: In der Reihenfolge, in der du die gewünschten Räume antippst, arbeitet der Roomba j7+ diese auch ab.

iRobot Roomba j7+ App
Die iRobot-App überzeugt mit ihrem innovativen Bedienkonzept

Neben Räumen kannst du in der Karte auch Zonen und Schutzbereiche festlegen. Letztere werden beim Saugen grundsätzlich ausgelassen. Die Zonen können hingegen auch einzeln angesteuert werden. So kannst du stärker verschmutzte Bereiche wie rund um einen Esstisch oder die Küchenzeile häufiger saugen lassen als den Rest des jeweiligen Raumes.

Kombinationen aus Räumen und Zonen lassen sich als Favorit speichern und mit einem Klick starten. Alternativ lassen sich auch Zeitpläne anlegen. Sogar das automatische Starten einer Reinigung, sobald du das Haus verlässt, ist möglich. Hierbei setzt iRobot wahlweise auf den Standort deines Smartphones, oder verbindet sich mit Smart-Home Anbietern.

Laut, aber gründlich: So saugt der Roomba j7+

Mit welcher Saugstärke der Roomba j7+ arbeitet, verrät iRobot nicht. Für das Reinigungsergebnis ist diese jedoch unerheblich. Viel wichtiger ist hier die Qualität der Reinigungsbürsten auf der Unterseite. Bei diesen setzt iRobot auf sein patentiertes System mit zwei entgegengesetzt rotierenden Silikonbürsten. iRobot verspricht, dass sich in diesen Bürsten keine Haare verfangen sollen – bei Bürsten mit Borsten ist dies ein typisches Problem. In unserem einwöchigen Test hat das auch einwandfrei funktioniert. Beim Roomba i7 konnten wir uns bereits über einen Zeitraum von mehreren Monaten von dem Versprechen überzeugen. Die kleine Seitenbüste muss hingegen weiterhin regelmäßig gereinigt werden.

Zurück zum eigentlichen Reinigungsergebnis: Eine der beiden Bürsten hat ständig Bodenkontakt und so können sowohl schwerere Krümmel als auch feiner Staub mühelos aufgesaugt werden. Das Ergebnis ist eine ausgezeichnete Reinigung, bei der es nichts auszusetzen gibt.

Mit einer Lautstärke von rund 70 Dezibel gehört der Roomba j7+ zu den eher lauten Saugrobotern. Dies liegt auch daran, dass man die Saugstärke nicht manuell regulieren kann. Stattdessen wählt der Saugroboter sie je nach Verschmutzungsgrad und Untergrund selbstständig. Im Vergleich zu einem normalen Staubsauger sind 70 Dezibel jedoch immer noch deutlich leiser.

Eine echte Erleichterung im Alltag ist die automatische Entleerungsstation. Nach jedem Reinigungsvorgang kehrt der Saugroboter dorthin zurück und entleert seinen Staubbehälter. In der Station befindet sich ein handelsüblicher Staubsaugerbeutel, welcher je nach Benutzung für ein paar Wochen bis Monate ausreicht.

Die automatische Entleerungsstation bietet sogar Platz für einen Ersatzbeutel
Die automatische Entleerungsstation bietet sogar Platz für einen Ersatzbeutel

Hinderniserkennung arbeitet zuverlässig

Für alle Saugroboter mit Kartenfunktion setzte iRobot bereits auf eine optische Navigation mittels Kamera. Mit dem Roomba j7+ behält man diese Technik bei – verlegt die Kamera jedoch an die Front des Roboters. Dadurch kann diese neben der Navigation noch eine zweite Aufgabe erfüllen: Die automatische Hinderniserkennung.

iRobot Roomba j7+ mit Kamera im Fokus
Die verbaute Kamera kommt bei der Navigation und der Hinderniserkennung zum Einsatz

So kann der Roboter vor ihm liegende Hindernisse erkennen und umfahren. Im Test funktionierte das relativ gut. Größere Hindernisse wie ein Klemmbaustein-Auto, Socken und Hausschuhe wurden erkannt und recht großzügig umfahren. An einem dünnen Ladekabel scheiterte die Kamera jedoch einmal im Test. Insgesamt funktioniert die Technik jedoch zuverlässig und dank der kleinen LED auch bei Dunkelheit. Haustierbesitzern verspricht man sogar den Saugroboter kostenfrei zu ersetzen, sollte er einmal einen Haufen übersehen.

Dank der verbauten LED an der Vorderseite löst iRobot zudem ein weiteres Problem der optischen Navigation. So funktioniert der Roomba j7+ auch bei kompletter Dunkelheit problemlos. Im Test konnte der Roomba j7+ sich jederzeit mühelos in der Wohnung zurechtfinden und die gewählten Räume fehlerfrei ansteuern.

iRobot Roomba j7+ mit LED an
Dank integrierter LED arbeitet der Roomba j7+ auch bei kompletter Dunkelheit

Auch das Tragen in einen anderen Raum oder eine andere Etage wurde fehlerfrei erkannt. Schade ist hingegen, dass iRobot den praktischen Tragegriff des Roomba i7 beim j7 gestrichen hat.

Für wen eignet sich der Roomba j7+?

Wie man es von iRobot gewohnt ist, liefert auch der neue Roomba j7+ ein erstklassiges Nutzererlebnis vom Auspacken bis zur täglichen Verwendung. Das Reinigungsergebnis kann überzeugen und die neue Hinderniserkennung funktioniert ebenfalls gut. Doch die gebotene Leistung hat auch seinen Preis. 750 Euro werden für den Roomba j7 ohne Entleerungsstation fällig. Mit dem praktischen Extra steigt der Preis auf 1000 Euro. Ein nachträgliches Aufrüsten der Station ist unseres Wissens nach nicht möglich. Andere Modelle mit Hinderniserkennung wie der Roborock S6 MaxV sind mit unter 500 Euro deutlich preiswerter.

Größter Vorteil beim Roomba j7+ ist die durchdachte Bedienung und eine zuverlässige Reinigung. Wegen ersterem eignet sich der Roboter auch perfekt für Menschen, die mit Technik weniger am Hut haben. Größter Nachteil ist in unseren Augen die fehlende Wischfunktion. Diese ist bei den Konkurrenten Roborock S7+ (rund 860 Euro) und Ecovacs Deebot T9+ (rund 699 Euro) integriert. Bei iRobot setzt man für die Wischfunktion auf separate Wisch-Roboter.

iRobot Roomba j7+ Testsiegel mit 90 Prozent

Pros des iRobot Roomba j7+

  • einfache Inbetriebnahme
  • durchdachte App
  • zuverlässige Reinigung
  • Hinderniserkennung und zuverlässige Navigation
  • Smart-Home Integration

Contras des iRobot Roomba j7+

  • hoher Preis
  • fehlende Wischfunktion

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Die Lager werden geraeumt.

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