Leica-Gadget im Test: So wird dein Handy zur Profi-Kamera

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Mit dem LUX Grip wagt der deutsche Kamera-Hersteller Leica den Sprung aufs Smartphone. Das kleine Gadget hält magnetisch an deinem Handy und soll das Fotografieren einfacher machen. Ich habe es getestet.
Leica-Gadget im Test: So wird dein Handy zur Profi-Kamera
Leica-Gadget im Test: So wird dein Handy zur Profi-KameraBildquelle: Leica

Den Leica LUX Grip kannst du dir als Kamera-Griff für dein Smartphone vorstellen. Leica setzt dafür auf die Magneten des QI2-Standards, wodurch das Zubehör an allen unterstützten Smartphones haftet. Die App ist jedoch aktuell nur für iPhones verfügbar und so kannst du das Gadget aktuell nur mit einem iPhone 12 oder neuer verwenden.

Leica LUX Grip – Die Hardware im Check

Einmal ausgepackt, hefte ich den LUX Grip direkt an mein iPhone. Die Magneten halten gut, wie man es von anderem MagSafe-Zubehör gewohnt ist. Jedoch sind nur die kreisförmig angeordneten Magneten verbaut. Auf den zusätzlichen Magneten unten zur Arretierung hat Leica leider verzichtet. Je nach Case deines Handys verrutscht das Zubehör so gelegentlich. Ohne Case ist mir dies wiederholt passiert. Mit einem griffigen Ledercase hingegen nicht. Praktisch ist das integrierte Stativgewinde auf der Unterseite.

Leica LUX Grip im Test
Leica LUX Grip im Test

Bei der Vorstellung des LUX Grip hebt Leica die Handhabung und Haptik hervor. Diese sei einer klassischen Leica-Kamera nachempfunden und sorge für mehr Präzision beim Fotografieren. Dem Gehäuse kann ich diese hochwertige Verarbeitung bescheinigen. Nicht jedoch den Buttons. Die beiden Druckstufen des zweistufigen Auslösers sind nicht klar genug voneinander getrennt und das Rad für Zoom und Co. ist qualitativ definitiv nicht mit einer hochwertigen Kamera zu vergleichen. Den Preis von 300 Euro finde ich für die gebotene Hardware deutlich zu hoch angesetzt.

Erste Versuche

Da der LUX Grip komplett entladen aus der Box kam, musste er erst einmal an die Steckdose. Das Aufladen dauert mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel rund 2 Stunden. Anschließend soll genug Strom für rund 1.000 Aufnahmen vorhanden sein.

Die Anleitung ist kurz gehalten und definitiv ein Muss. So ist das Koppeln per Bluetooth durch gleichzeitiges Drücken der zwei kleinen Tasten nicht intuitiv. Auch ist die verbaute LED außer beim Laden ausgeschaltet. So kann man erst durch Ausprobieren feststellen, ob der Grip gerade mit dem Smartphone verbunden ist.

Leica LUX App kann überzeugen

In der Kamera-App des iPhones funktioniert nur der Auslöser, für alle weiteren Funktionen benötigt man die Leica LUX App. Diese hatte ich ohnehin schon auf meinem Smartphone, da sie auch ohne Grip echt Spaß macht und die einzigartige Farbästhetik zahlreicher Leica-Objektive auf dein Smartphone bringt. Auch hast du in der App volle Kontrolle über Belichtung, ISO und Verschlusszeit.

Leica LUX Grip im Test - LUX App
Die Leica LUX App beim Fotografieren mit dem LUX Grip

In den Einstellungen der App findest du auch den LUX Grip. Dort kannst du die Funktionen der beiden Zusatz-Tasten frei belegen, etwa mit einem Selbstauslöser oder dem Wechsel zwischen den virtuellen Objektiven. Auch ist hier der einzige Ort, um den Akkustand des Gadgets einzusehen.

Die App selbst bietet für Fotografie-Fans unzählige Funktionen und schafft es dabei dennoch schlicht und keineswegs überladen auszusehen. Doch auch sie ist nicht günstig und kostet im Abo, zumindest um eine Vielzahl der Funktionen freizuschalten, rund 80 Euro pro Jahr. Beim Kauf des LUX Grip bekommt man die Premium-Version der App für ein Jahr kostenlos.

Lohnt sich der Kauf?

Mit einem Preis von 300 Euro ist der Leica LUX Grip nicht günstig. So gibt es den „SnapGrip“ vom Hersteller ShiftCam bereits für rund 80 Euro. Dieser bietet zwar ein Kunststoff-Gehäuse, ist jedoch ebenfalls hochwertig verarbeitet und hat sogar eine kleine Powerbank integriert. Man zahlt beim Leica LUX Grip also definitiv einen deutlichen Aufpreis für Design und Marke.

Auch die LUX App ist mit 80 Euro im Jahr verhältnismäßig teuer – meiner Meinung nach jedoch eine tolle Möglichkeit mehr aus der iPhone-Kamera herauszuholen und wieder für mehr Kreativität beim Fotografieren zu sorgen. In der Basis-Version kann die App mit einer limitierten Anzahl an Filtern und Optionen kostenfrei genutzt werden. Doch auch das Pro-Abo lohnt sich für Hobby-Fotografen, die den Leica-Look zu schätzen wissen.

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