Wer sich einen Kaffeevollautomaten anschafft, erwartet schnellen Espresso oder Café Crema auf Knopfdruck und die automatische Zubereitung von Kaffeespezialitäten, mindestens mal einen Cappuccino. Außerdem soll er pflegeleicht sein, leicht in Betrieb zu nehmen und natürlich intuitiv bedienbar sein. Kann das der Krups Intuition Experience+ (EA887D)?
Kaffeevollautomat Krups Intuition Experience+ im Check
Bei dem Intuition Experience+ von Krups handelt es sich um einen Kaffeevollautomaten für den heimischen Gebrauch. Für kleinere Büros ist er zwar auch passabel, aber hierfür sind die Auffangbehälter insgesamt etwas zu klein. Für den häuslichen Gebraucht ist die Maschine aber gut dimensioniert.
Bedient wird an der Front über ein kleines Touch-Display. Der Wassertank ist hinten am Gerät angebracht und fasst 3 Liter. Die obere Abdeckplatte des Geräts lässt sich abnehmen und darunter befinden sich Bohnenbehälter und das Mahlwerk aus Stahl.
Neben dem Touch-Display befinden sich noch vier Touch-Knöpfe – je einer fürs Einschalten, zum Startbildschirm, zu den Einstellungen und zur Profilauswahl. Die Profilauswahl eignet sich für Haushalte, in denen die Vorlieben für Kaffee weiter auseinandergehen. So gelangen beispielsweise Teetrinker schneller an ihr Wunschgetränk.
Die technischen Daten im Check:
Aufgebrüht: Das kann die Krups-Maschine
Die Krups-Maschine funktioniert nach dem bewährten System. Bohnen mahlen, zu einem Patty pressen und heißes Wasser mit Druck (die Pumpe arbeitet mit marktüblichen 15 bar) durchzujagen. Je nach Menge heißt das Getränk dann Ristretto, Espresso oder Café Crema. Insgesamt kommt die Intuition Experience so auf 21 Getränkespezialitäten: Ristretto, Espresso, Doppio, Lungo, Long Coffee (alias Café Crema), Americano, Filterkaffe, Kanne Kaffee, Espresso Macchiato, Cappuccino, Italienischer Cappuccino, Latte Macchiato, Milchschaum, Café Latte, Flat White, Frappé, Nitro Kaffee, Chilled Coffee, Grüner Tee, Schwarztee, Kräutertee. Natürlich sind hier vor allem die verschiedenen Interpretationen von sehr ähnlichen Getränken, die die Zahl in die Höhe schießen lassen. Aber insgesamt eine erquickliche Auswahl.
Auffällig dabei für einen Kaffeevollautomaten: Die Krups kann nicht nur die genannten Kaffees und Heißwasser für Tee ausspucken, sondern hat auch Programme für kalte Kaffeegetränke in petto und bietet sogar Filterkaffee an. Ein Kaffee, der eigentlich ganz anders aufgebrüht wird. Hierfür wird das Wasser nicht durch das Pulver gepresst, sondern hat – wie beim Filter – mehr und längeren Kontakt zum Kaffee und wäscht etwa mehr Koffein heraus. Dafür fehlt es an der Crema, weil eben weniger Druck im Spiel ist. Diese Funktion ist wirklich selten unter Kaffeevollautomaten und weist den Weg zu einem echten Pluspunkt. Für Kaffeekränzchen interessant ist dazu auch die Funktion der Kanne Kaffee. Hier kannst du bis zu 1 Liter Kaffee auf einmal produzieren lassen und vermeidest den stetigen Gang zum Automaten, wenn einer deiner Gäste wieder nachgeschenkt haben möchte. Manko: Der Platz unter dem Ausguss reicht für viele herkömmliche Kannen nicht.
Kalte Getränke aus dem Kaffeevollautomaten – wie geht das?
Aufgemerkt haben wir auch bei Spezialitäten wie Frappé, Nitro oder Chilled Coffee. Wie kann denn ein Vollautomat mit lediglich einer Brühgruppe kalte Kaffeegetränke zubereiten? Die Antwort: Kann er nicht selbst. Die einprogrammierten Rezepturen erreichen diese Getränke nur mittels Zugabe von Eiswürfeln. Das aber sehr gut und per dafür optimierten Zubereitungsschritten.
Interessant ist hierbei der Nitro Kaffee. Dabei wird neben der Kaffee-Eis-Mischung die Milchdüse genutzt, um keine Milch, sondern den eben in die Tasse gegebenen Kaffee durchzuschäumen. Im amerikanischen Original wird der Kaffee hier mit Stickstoff als Gas angereichert. Aber die Luft-Schäumung erzeugt hier ein cooles Ergebnis und ein wirklich interessantes, weil ungewöhnliches Kaffee-(Kalt-)Getränk.
Das Milchsystem: Wie gut schäumt die Maschine?
Für Milchschaum und Milchkaffee-Getränke ist ein eigener Milchbehälter samt Schlauch und Ansaugrohr im Lieferumfang. Zusammengesetzt wird der Schlauch direkt an die Kaffeeausgabe angeschlossen. Das ist gut, denn so sind die Wege, in denen saure Milch das Innere des Geräts verschmutzen kann, minimal kurz.
Getestet haben wir das Milchsystem mit H-Milch, frischer Milch und einer pflanzlichen Hafermilch. Das beste und feinporigste Ergebnis liefert hier die frische Kuhmilch. Hier ist der Cappuccino sogar exzellent und nahe an handwerklicher Barista-Qualität. Aber auch die anderen Milchsorten sorgen für sehr gute Ergebnisse. Für alle Milchsorten gilt: Den besten Schaum bekommst du, wenn die Milch kühl (idealerweise rund 4 °C) ist.
Die Reinigung: Das geht, das geht nicht
Ein leidiges, aber wichtiges Thema bei Kaffeevollautomaten fehlt noch. Bei der Intuition Experience+ handelt es sich um eine Maschine mit geschlossenem Brühsystem. Das heißt, die Brühgruppe ist nicht zur Reinigung entnehmbar. Das bedeutet, dass du bei der Pflege der Maschine umso mehr Sorgfalt walten lassen musst, weil das für Schimmel anfälligste Teil nicht einsehbar ist. Sauber machst du die Maschine mittels Reinigungstabletten im automatischen Reinigungsprogramm. Das ist in aller Regel auch ausreichend, du musst aber Disziplin wahren und diese Reinigung immer wieder – und mindestens dann, wenn dich das Gerät selbstständig dran erinnert – durchführen.
Alles was sicht- und entnehmbar ist, solltest du ohnehin häufig von Hand reinigen. Das tut auch dem verchromten und verspiegelten Antlitz der Krups-Kaffeemaschine gut.
Toll ist, dass sich das Milchsystem – und dabei insbesondere der innenliegende Teil – gut auseinandernehmen und reinigen lässt. Sehr gut gelöst ist dabei die Schritt-für-Schritt-Anleitung über das Display. Hierbei zeigt sich auch immer wieder die gut durchdachte und hochwertige Material- und Bauteile-Auswahl. Vieles ist aus Metall und wenn nicht, kommt robuster Kunststoff zum Einsatz. Verkleidungen sind im Falle des Ausgusses und der Abtropfschale sogar per Magneten passgenau gearbeitet.
Krups Kaffeevollautomat Intuition Experience+ EA887D: Das Fazit
Wir haben den Krups Intuition Experience Plus im Test von allen Seiten beleuchtet, leckeren und speziellen Kaffee genossen und waren 3 Tage wach. Fürs Büro taugt die Maschine nur bedingt, da die Behältnisse recht klein ausfallen. Für den privaten Bereich ist das hier aber ein echter und vielseitig einsetzbarer Kaffee-Tipp der 800-Euro-Klasse (Der UVP liegt sogar bei 1.199 Euro).
Das hat uns besonders gut gefallen:
- Auswahl und Zubereitung der Getränke
- Filterkaffee und Kannen-Funktion
- Hochwertige Verarbeitung des gesamten Systems
- Intuitive Bedienung
- Leicht und gründlich zu reinigendes Milchsystem
Das bleibt ein wenig auf der Strecke:
- Kleines Display
- Brüheinheit nicht entnehmbar
- Metallische Front verschmutzt schnell durch Spritzer
- Kleine Maxmialgröße bei normalem Kaffee (max. 180 ml)
Die Kaffeemaschine von Krups bleibt uns als echter Tipp für vielseitigen Kaffeegenuss in Erinnerung. Vom Rest des Marktes hebt sie sich etwa durchs Anbieten der Filterkaffee-Funktion ab. Mit realistisch knapp über 800 Euro ist sie nicht ganz billig, aber muss sich vor allem gegenüber deutlich teureren Maschinen wie der Siemens EQ900 nicht verstecken, die eigentlich nur bei Schnickschnack wie der ergänzenden App-Steuerung oder dem geteilten Bohnen-Behälter überlegen ist. Die Krups Intuition Experience+ bietet den idealen Kompromiss und sogar einiges darüber hinaus.
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