Jelly Star: Das kleinste Smartphone der Welt im Test

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Smartphones sind in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Das Jelly Star von Unihertz ist hier eine Ausnahme und das vermutlich kleinste Smartphone der Welt. Was kann man von dem Mini-Handy erwarten? Wir haben es ausprobiert.
Kompakt aber recht dick: Das Jelly Star von Unihertz
Kompakt aber recht dick: Das Jelly Star von UnihertzBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Das Unihertz Jelly Star ist nicht nur etwas kleiner als aktuelle Smartphones, sondern richtig winzig. Das 3-Zoll-Display ist kompakter als der Bildschirm vom ersten iPhone aus dem Jahr 2007. Dennoch handelt es sich um ein vollwertiges Smartphone mit normalem Android, Google Play Store und allen gängigen Apps.

Unihertz Jelly Star: Maße und Design

Das Jelly Star misst rund 9,5 x 5 Zentimeter. Damit ist es nur etwa halb so hoch und halb so breit wie ein gewöhnliches Smartphone. Mit fast 2 Zentimetern in der Dicke ist es jedoch fast doppelt so dick. Irgendwo muss die ganze Technik hin. Beim Gehäuse hat man sich für halb-transparenten Kunststoff entschieden, welcher einen Blick auf die inneren Komponenten ermöglicht. Auch das Gewicht ist mit 116 Gramm leichter als die üblichen rund 200 Gramm eines gewöhnlichen Smartphones.

Das Display misst gerade einmal 3 Zoll, nutzt den Platz jedoch nicht effektiv aus. So bleiben breite Ränder und kapazitive Buttons, wie sie vor 5 bis 10 Jahren üblich waren. Unihertz setzt auf ein gewöhnliches LC-Display mit 60 Hertz und einer Auflösung von 480 x 854 Pixeln. Das klingt auf den ersten Blick nach wenig. Doch angesichts der Displaygröße ergibt sich eine Punktdichte von 300 Pixeln pro Inch (ppi). Entsprechend ist der Bildschirm scharf genug, damit keine einzelnen Pixel erkannt werden können.

Jelly Star: Das kleinste Smartphone der Welt im Test
Jelly Star: Das kleinste Smartphone der Welt im Test

Klein mit vollwertiger Ausstattung

Trotz der kleinen Größe musst du keine Abstriche bei der Ausstattung machen. So kommt das Jelly Star mit einem modernen USB-C Port zum Aufladen daher und unterstützt alle gängigen Funk-Standards wie NFC, aktuelles Bluetooth 5.3, GPS, Wi-Fi 5 und LTE. Nur 5G ist nicht an Bord. Auf der Rückseite befindet sich zum sicheren Entsperren ein Fingerabdrucksensor und ein LED-Ring. Dieser kann als Taschenlampe und zum Anzeigen von Benachrichtigungen genutzt werden.

Als Prozessor verbaut man einen MediaTek Helio G99 mit 8 Gigabyte RAM. Der rund zwei Jahre alte Chip kommt in vielen preiswerten Smartphones zum Einsatz. Mit einem AnTuTu-10-Score von 420.000 Punkten gewinnt das Jelly Star keine Leitungs-Preise, kann zusammen mit dem großzügig bemessenen RAM und dem kleinen Display jedoch eine gute Performance im Test abliefern. Apps starten relativ schnell und auch Spiele wie Asphalt 9 sind in niedrigen Grafikeinstellungen spielbar. Multitasking ist aufgrund der Größe ohnehin nicht verfügbar.

Auf der Rückseite verbaut man nur eine einzige Kamera mit einer Auflösung von 48 Megapixeln. Diese reicht für einfache Schnappschüsse und ist von der Qualität her mit anderen Smartphones in der 200-Euro-Preisklasse vergleichbar. Vorn verbaut man eine 8-Megapixel-Kamera für Selfies. Die eigne Kamera-App von Unihertz ist auf das Wesentlichste reduziert und fällt im Deutschen durch zahlreiche Übersetzungsfehler negativ auf.

Die Rückseite des Jelly Star mit Kamera und LED-Ring
Die Rückseite mit Kamera und LED-Ring

Android passt sich an

Mit einer Displayfläche von nur rund einem Drittel im Vergleich zu einem gewöhnlichen Smartphone ist das Jelly Star wirklich kompakt. Kann Android darauf überhaupt funktionieren? Hier hat mich das Jelly Star im Test positiv überrascht.

Die eigene Oberfläche ist wirklich gut auf das kleine Display angepasst. So finden auf dem Start-Bildschirm nur 4 x 3 Apps Platz und auch die eigenen Widgets sind auf das kleine Format angepasst. Bei Text musst du dich mit vielen Zeilenumbrüchen abfinden. Aber auch damit kommt die Software problemlos klar. Für Smartphone-Neulinge könnten manche Pop-Ups verwirrend wirken, da man hier immer erst scrollen muss, um diese zu bestätigen. Doch generell funktioniert die Skalierung hingegen richtig gut. Hier macht sich bemerkbar, wie gut Android für die verschiedensten Displaygrößen ausgelegt ist. So ist mir im Test keine einzige App aufgefallen, die nicht wie gewohnt funktioniert. Alle Bedienflächen waren problemlos erreichbar, man muss nur etwas mehr scrollen. Sogar die Tastatur funktioniert erstaunlich gut. Auf dem Jelly Star ist Googles Gboard vorinstalliert und mit Autokorrektur sowie Slide to Type lassen sich auch längere Nachrichten fehlerfrei tippen.

Man setzt auf normales Android 13 aus dem Jahr 2022 ohne größere grafische Anpassungen. Updates scheint es bei Unihertz überhaupt nicht zu geben. So hat das Smartphone seit Marktstart kein einziges Update oder Sicherheitsupdate erhalten, weswegen wir von sicherheitsrelevanten Anwendungen wie Online-Banking auf dem Smartphone abraten würden.

Android auf jedem Jelly Star
Android auf jedem Jelly Star

Digital Detox auf Premium Niveau

Mit dem Jelly Star hat Unihertz ein vollwertiges Budget-Smartphone ins Mini-Format geschrumpft. Ausstattung, Leistung und Kameraqualität sind mit anderen Smartphones in der Preisklasse vergleichbar, nur ist eben alles etwas kleiner. Doch wofür braucht man so ein kleines Smartphone? Um diese Frage zu beantworten, habe ich geschaut, wofür Nutzer sich das Handy gekauft haben. Hier gibt es genau zwei Lager: Die einen brauchen es als portables Zweithandy für Sport und Outdoor-Aktivitäten; das Handy soll im Gepäck möglichst wenig auffallen. Während andere das Mini-Handy kaufen, um im Alltag weniger Ablenkung vom Smartphone zu erfahren. Hier bietet das Jelly Star Digital Detox auf Premium-Niveau, weil im Gegensatz zu einem Tastenhandy zwar alles möglich ist, aber das endlose Scrollen auf Social Media auf dem kleinen Handy keinen Spaß macht.

Das Jelly Star ist für circa 200 Euro bei Amazon verfügbar. Würde ein Mini-Smartphone wie das Jelly Star für dich infrage kommen?

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