Huawei Watch Fit oder Huawei Watch Fit Special Edition kaufen? Diese Frage werden sich einige Smartwatch-Fans stellen, wenn sie sich für eines der beiden Modelle entscheiden sollen. Nachdem wir im Frühjahr 2021 bereits die Huawei Watch Fit in einem Test umfangreich auf die Probe gestellt haben, folgt jetzt der Testbericht zum nächsten Fit-Modell, das unter anderem auch mit der etwas größeren Huawei Watch Fit 2 konkurrieren muss. Die entscheidende Frage: Hat Huawei zumindest einen Teil unserer an der Huawei Watch Fit entdeckten Kritikpunkte aus der Welt schaffen können?
Huawei Watch Fit Special Edition optimal einrichten
Die Einrichtung: komplikationslos. Die Aktivierung wird auf der Uhr selbst über den 1,64 Zoll großen AMOLED-Touchscreen gestartet und in nicht einmal einer Minute über die Huawei Health App auf dem Smartphone abgeschlossen. Der App solltest du anschließend aber noch etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn in den Einstellungen kannst du noch einige Details entdecken, die dafür sorgen, dass du die Huawei Watch Fit Special Edition so verwenden kannst, wie du es dir von deinem Wearable wünschst.
So kannst du nicht nur aus unzähligen Designs das für dich passende Ziffernblatt auswählen, sondern über die App mithilfe eines Fotos auch eigene Ziffernblätter erstellen. Allerdings nur, wenn du die Uhr mit einem Android- oder Huawei-Smartphone koppelst. Bei Bedarf kannst du einen gegenüber Vorgängermodellen verbesserten Schlaftracker aktivieren (Huawei TruSleep) oder festlegen, ob eine automatische Messung der Blutsauerstoffsättigung erfolgen soll. Auch eine kontinuierliche Herzfrequenzmessung kannst du über die App-Einstellungen festlegen.
Die Verarbeitung der Huawei Watch Fit Special Edition ist gelungen. Zwar musst du dich mit einem weniger gediegenen Gehäuse aus Kunststoff zufriedengeben und die Displayränder fallen mitunter recht üppig aus (bis zu fünf Millimeter am unteren Rand), trotzdem hat man nie das Gefühl, eine minderwertige Uhr am Handgelenk zu tragen. An der rechten Seite ist zudem eine Menütaste zu finden, mit der du das Hauptmenü aufrufen kannst. Eine Hotkey-Funktion zum Aufrufen deiner Lieblingsfunktion gibt es nicht. Langes Drücken der Seitentaste sorgt stattdessen dafür, die Uhr entweder ausschalten oder neu starten zu können.
Display: Rechteckig und gut – aber ohne Helligkeitssensor
Der Bildschirm ist mit einer Auflösung von 456 x 280 Pixeln eine kleine Augenweide. Zwar ist die Schrift vereinzelt etwas klein geraten, das Ablesen der meisten Inhalte aber dennoch gut möglich. Merkwürdig: Die Special Edition der Huawei Watch Fit wurde leider hinsichtlich ihrer Ausstattung an entscheidender Stelle beschnitten: Sie kann auf keinen Helligkeitssensor zugreifen. Dabei ist ein solcher Sensor selbst bei vielen noch preiswerteren Uhren inzwischen Standard.
Und dieses Fehlen kann im Speziellen dann zu einem lästigen Konflikt werden, wenn die Uhr so eingestellt ist, dass der Bildschirm innerhalb geschlossener Räumlichkeiten recht schwach leuchten soll. Bewegst du dich dann nach draußen, bist du primär bei starker Sonneneinstrahlung gezwungen, die Helligkeit über die Einstellungen der Uhr manuell nachzujustieren. Das ist per Schnellzugriff zwar problemlos (stufenlos) möglich, indem du mit einem Finger über den Bildschirm von oben nach unten wischst und auf den passenden Quick-Action-Button zur Anpassung der Display-Helligkeit tippst. Es ist mit der Zeit aber doch etwas mühselig.
Fitness-Funktionen der Huawei Watch Fit Special Edition im Test
Wichtig bei jeder GPS-Smartwatch: die Fitness-Funktionen. Und hier hatten wir bei der Huawei Watch Fit nicht nur ein schleppendes GPS-Pairing, sondern zuweilen auch ungenaues Pulstracking zu beanstanden. Beides hat Huawei bei der Huawei Watch Fit Special Edition deutlich verbessert. Die Verbindung zu Satelliten zur Positionsbestimmung funktioniert jetzt abseits von dicht bewaldeten Gebieten blitzschnell, das Tracking der Herzfrequenz findet auf einem sehr hohen Niveau statt. Zwar liegen die getrackten Pulswerte hauptsächlich in unteren und mittleren Pulsbereichen minimal (+-5 bpm) unterhalb jener Werte unseres Referenzgerätes, das ist aber zu verschmerzen.
Für unser Empfinden kritischer: Die Huawei Watch Fit Special Edition stellt Live-Tracking-Werte rein optisch mit einer recht kleinen Schrift dar. Das macht das Ablesen vom Display zuweilen anstrengend. In Kombination mit dem fehlenden Helligkeitssensor ein Manko, das bei vielen Trainings aufs Neue negativ auffällt. Vielleicht aber auch nur, wenn man übersichtlichere Darstellungen anderer Smartwatches kennt. Gut: Es ist mit der Uhr unter anderem möglich, vorgefertigte Laufkurse unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zu nutzen. Ideal, um die Trainingsbelastung Schritt für Schritt zu steigern.
Die Uhr selbst bietet rund 100 Sportprofile unterschiedlicher Kategorien. Neben Kraft- und Wintersport-Profilen stehen auch verschiedene Wassersportarten fürs Live-Tracking bereit. Denn die Huawei Watch Fit Special Edition ist wasserdicht (5 ATM), allerdings nicht fürs Sporttauchen geeignet. Taucher können sich stattdessen für die Huawei Watch Ultimate (Test) entscheiden. Direkt nach deinem ersten aufgezeichneten Workout ermittelt die Huawei Watch Fit Special Edition deine Trainingsbelastung, zeigt eine empfohlene Erholungszeit und deine aerobe Leistungsfähigkeit (VO2max) an. Zudem ermittelt sie einen sogenannten „Running Abiliy Index“, der signalisiert, wie gut du dich beim Joggen im Vergleich zu anderen Läufern schlägst.
Synchronisierung von Push-Nachrichten klappt nur in eine Richtung
Möchtest du, dass dir Push-Benachrichtigungen vom Smartphone an das Handgelenk auf das Display der Uhr gespiegelt werden, ist das kein Problem. Die Synchronisation klappt nicht nur bei WhatsApp-Nachrichten, sondern auch bei Eilmeldungen von Nachrichten-Apps verzögerungsfrei. Nutzt du die Smartwatch mit einem Android-Smartphone, kannst du auf Messenger-Nachrichten sogar mit vordefinierten Schnellantworten in Windeseile reagieren, ohne dein Handy aus der Tasche ziehen zu müssen. Allerdings musst du die Schnellantworten zunächst über die Health-App aktivieren.
Leider sind sämtliche gespiegelten Nachrichten aber noch in der Mitteilungszentrale auf dem Smartphone zu finden, wenn du sie auf der Uhr schon längst gelöscht hast. Umgekehrt klappt die Synchronisierung besser. Löschst du eine Push-Nachricht auf dem Handy, verschwindet sie unverzüglich auch auf der Uhr.
Mit der Uhr am Handgelenk zu telefonieren, klappt nicht. Zwar signalisiert die Huawei Watch Fit Special Edition eingehende Anrufe, du kannst sie über einen roten Button aber nur ablehnen. Das Gespräch anzunehmen und über die Uhr zu führen, scheitert daran, dass die Smartwatch nicht über Mikrofon und Lautsprecher verfügt.
Kein NFC, kein Barometer, kein Höhenmesser
Auch die Installation von zusätzlichen Apps und mobiles Bezahlen sind mit der Huawei Watch Fit Special Edition nicht möglich. Denn ein NFC-Chip ist nicht Bestandteil der Ausstattungsliste. Das gilt auch für Barometer und Höhenmesser. Diese beiden bei vielen Wearables verfügbaren Extra-Funktionen fehlen leider ebenfalls. Gleiches gilt für einen digitalen Kompass. Dass es anders als bei der Huawei Watch D (Test) keine Möglichkeit gibt, den Blutdruck zu messen, ist aufgrund des recht niedrigen Preises der Special Edition aus dem Watch Fit-Segment nachvollziehbar. Auch eine EKG-Funktion, wie sie unter anderem die Huawei Watch 4 Pro (Test) bietet, fehlt.
Dafür kannst du nach einer Synchronisation mit dem Smartphone über das entsprechende Widget eine Wettervorhersage nutzen. Auch Informationen zu UV-Index, zum aktuellen Sonnenaufgang, Sonnenuntergang sowie zur aktuellen Mondphase und je nach Aufenthaltsort auch Details zu aktuellen Gezeiten kannst du direkt vom Display der Uhr ablesen. Frauen können sich zudem über Zyklus-Tracking freuen, wenn sie eine solche Funktion am Handgelenk nutzen möchten.
Schade ist, dass die Anzahl der Lieblings-Widgets weiter auf sechs limitiert ist. Wischst du nach links oder rechts über den Bildschirm, kannst du schnell zwischen deinen Lieblingsfunktionen auswählen. Huawei nennt das „Benutzerdefinierte Karten“. Auf diese Weise lassen sich unter anderem Details zu den Messwerten des Schlaftrackers oder des persönlichen Bewegungsstatus abrufen. Theoretisch würde die Uhr die Darstellung von neun derartigen Widgets erlauben, Huawei beschränkt das Limit aber nach wie vor auf maximal sechs Karten.
Die Akkulaufzeit: Solide!
Bei der Akkulaufzeit stellt Huawei in der Spitze bis zu neun Tage in Aussicht. Bei typischer Nutzung sollen es sechs Tage sein. Und diesen Wert können wir bestätigen. Im Test hielt die Huawei Watch Fit Special Edition sechseinhalb Tage mit einer Akkuladung durch. Dabei war die Uhr so eingestellt, dass nicht nur die Herzfrequenz durchgehend gemessen wurde, sondern auch das aktuelle Stresslevel. Nachts kam zudem ein SpO2-Tracking dazu, pro Woche zudem zwei bis drei etwa halbstündige GPS-Workouts. Mit eingeschaltetem Always-on-Display (AOD) reduzierte sich die Laufzeit auf drei Tage.
Die tatsächliche Laufzeit hängt davon ab, wie du deine Smartwatch einstellst und im Alltag verwendest. So kann nur sporadisches Tracking der Herzfrequenz die Laufzeit spürbar verlängern. Umgekehrt sinkt die Laufzeit, wenn du die Uhr regelmäßig für GPS-unterstützte Trainings verwendest oder den Bildschirm sehr hell leuchten lässt. Negativen Einfluss auf die Akkulaufzeit kann auch haben, wenn Push-Nachrichten häufig den Vibrationsalarm aktivieren.
Sehr erfreulich: Eine Wiederaufladung klappt über das mitgelieferte Ladekabel an einem USB-A-Anschluss von 0 auf 100 Prozent in 40 bis 45 Minuten. Allerdings muss man aufpassen, dass der magnetische Ladeanschluss an der Uhr nicht verrutscht. Das kann leider recht schnell passieren.
Was kostet die Huawei Watch Fit Special Edition?
Der unverbindliche Verkaufspreis (UVP) für die Huawei Watch Fit Special Edition liegt bei 99,99 Euro. Kaufen kannst du die Einsteiger-Smartwatch zum Beispiel über den Huawei Onlineshop – wahlweise in den Farben Schwarz oder Pink respektive in der von uns getesteten grünen Ausführung. Über den nachfolgenden Preisvergleich kannst du sehen, wo die rechteckige Armbanduhr gegebenenfalls schon mit Rabatt erhältlich ist.
Fazit zur Huawei Watch Fit Special Edition: Gut verbessert
Im Vergleich zur Huawei Watch Fit wurde die Huawei Watch Fit Special Edition an zwei Stellen entscheidend verbessert. Die GPS-Verbindung klappt deutlich schneller und der Herzfrequenzsensor arbeitet deutlich zuverlässiger. Enttäuschend ist, dass dem Bildschirm kein Helligkeitssensor spendiert wurde.
Trotzdem ist die Huawei Watch Fit Special Edition insbesondere für Smartwatch-Einsteiger eine sehr interessante GPS-Sportuhr. Denn der Preis liegt schon zur Einführung bei unter 100 Euro, was für viele Menschen ein sehr interessanter Preispunkt sein dürfte. Schon bald dürfte der Preis im Rahmen von Sonderangeboten auf 80 bis 90 Euro fallen.
Das rechteckige Design, trifft vielleicht nicht den Geschmack von jedem Interessenten. Das Gewicht von gerade einmal 35 Gramm inklusive Armband ist aber ein echter Pluspunkt. Denn als wuchtiger Brocken wird die Huawei Watch Fit Special Edition sicher von keinem Nutzer wahrgenommen.
Vorteile Huawei Watch Fit Special Edition
- gute Verarbeitung
- gutes, helles OLED-Display
- erschwinglicher Preis
- wasserdicht (5 ATM)
- geringes Gewicht
Nachteile Huawei Watch Fit Special Edition
- Display ohne Helligkeitssensor
- zum Teil recht kleines Schriftbild
- kein Mikrofon / kein Lautsprecher
Hinweis: Wir haben die Huawei Watch Fit im Zusammenspiel mit einem iPhone 14 Pro getestet. Der Testbericht basiert auf Firmware-Version 2.1.0.86 von HarmonyOS. Im Anschluss an unseren Test haben wir das Wearable, das uns kostenlos vom Hersteller zur Verfügung gestellt wurde, zurück an den Hersteller geschickt.
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