Mit der Matebook-Serie hat Huawei in den vergangenen Jahren respektable Laptops auf den Markt gebracht, die mit hochwertig verarbeiteten Metallgehäusen und reichlich Performance punkteten. Wie sieht es beim neuesten Ableger der Serie, dem Matebook 14 (2020) aus, das gleichzeitig den Einstieg ins Huawei-Angebot markiert?
Gehäuse des Huawei Matebook 14: Schick und stabil
Äußerlich lässt sich die bisherige Design-Linie wiederfinden: Das flache Gehäuse ist aus Metall gefertigt und glänzt mit einer gelungenen Verarbeitung. Nichts, das knarzt oder unter Druck nachgibt. Lediglich die Kantengrade ist etwas prägnant. Mit 1,5 kg ist das Notebook zwar kein Fliegengewicht, aber auch kein schwerer Brocken.
Trotz des 14 Zoll großen Displays ist die Grundfläche mit 30,7 x 22,4 cm recht kompakt, was insbesondere an den sehr knappen Rändern liegt, die das Display einfassen. Möglich werden diese auch, weil die Kamera Huawei-typisch in der Tastatur steckt und auf Tasten-Druck auslöst. Immerhin findet noch eine Infrarotkamera fürs Entsperren mit dem eigenen Antlitz Platz. Der Deckel bietet dennoch einen guten Schutz, das Panel lässt sich nur begrenzt verwinden. Auch das Scharnier hinterlässt einen robusten Eindruck. Es lässt einen großen Bewegungsspielraum zu; 180 Grad sind nicht ganz drin.
3:2-Bildschirm für Fingerübungen
Am Display gibt es ebenso wenig auszusetzen. Dank einer 2K-Auflösung (2.160 x 1.440 Pixel) ist die Detailschärfe knackig, und auch die Farbwiedergabe des auf der IPS-Technologie basierenden Bildschirms bietet keinen Anlass zur Kritik. Mobile Arbeiter freuen sich zudem über das Anzeigeformat von 3:2. Erstaunlich ist zudem, dass in dieser Preisklasse bereits ein berührungsempfindliches Panel geboten wird.
Flotter AMD-Prozessor mit langsamen Speicher
Hinsichtlich der Performance musst du beim Matebook 14, insbesondere bei der leistungsstärkeren Variante, nichts befürchten. Huawei greift bei AMD ins Regal und setzt auf einen Ryzen 7 4800H, dem ein 16 GB großer Arbeitsspeicher beiliegt. Dabei wird auf ein Speichermodul mit einer Geschwindigkeit von 2666 MHz zurückgegriffen – möglich wären hier bis zu 3200 Mhz gewesen.
Der Prozessor hält acht CPU-Kerne bereit, die mit einem Basistakt von 2,9 GHz ans Werk gehen, im Bedarfsfall ist eine Geschwindigkeit von maximal 4,2 GHz möglich. Der in einer Strukturbreite von 7 nm gefertigte Chip beherbergt außerdem eine Radeon RX Vega 7.
Spezifikationen | Huawei Matebook 14 2020 |
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Display | 14 Zoll, 2K (2.160 x 1.440 Pixel), IPS, glänzend |
Prozessor | AMD Ryzen 7 4800H |
Grafik | Radeon RX Vega 7 |
Arbeitsspeicher | 16 GB, DDR4 (2666 MHz) |
Datenspeicher | 512 GB, SSD (NVMe) |
Anschlüsse | 2 x USB 3.2 Typ A (1. Gen ), 1 x USB Typ C-, 1 x HDMI 1.4, |
Drahtlos | WLAN 802.11ac, Bluetooth 5.0 |
Akku | 56 Wh, Li-Polymer |
Lieferumfang | Netzteil |
Abmessungen | 30,7 x 22,4 x 1,6 cm |
Gewicht | 1,5 kg |
Betriebssystem | Windows 10 Home |
Extras | Fingerabdruck-Sensor, Infrarot-Kamera |
Preis | 1.099 Euro |
Die Zusammenstellung wird CPU-seitig zweifelsohne hohen Leistungsansprüchen gerecht. Liegt die Performance der einzelnen Kerne etwa auf dem Niveau der aktuellen i7-Modelle von Intel, so zeigen sie im Verbund ihre ganze Macht. Vor allem bei leistungshungrigen Arbeitsprogrammen macht sich das positiv bemerkbar. Die GPU reißt keine Bäume aus, sie bewegt sich hinsichtlich ihrer Leistung etwa auf dem Niveau einer Mvidia Geforce MX250 – für eine integrierte Grafikeinheit ist das so schlecht nicht. Gelegenheitsspieler werden jedoch kaum glücklich.
Schnittstellen des Huawei Matebook 14: Kein WLAN 6, kein Thunderbolt 3
Beim Matebook 14 zeigt sich ein Nachteil der AMD-Chips gegenüber ihren Intel-Pendants: Der ax-WLAN-Standard wird nicht nativ vom Chipsatz unterstützt. Eine Reihe von Herstellern installiert daher ein zusätzliches Intel-AX200-Modul, das die auch WLAN 6 genannte Spezifikation nachreicht. Der Nutzen des ax-Standards gilt aktuell als begrenzt. Zwar sind die Steigerungsraten hinsichtlich der möglichen Datenübertragung enorm. Allerdings ist Netzwerktechnik, die mit diesen Möglichkeiten umgehen kann, im Alltag rar.
Auch Thunderbolt 3 gehört nicht zum Leistungsumfang der AMD-Chips bzw. deren Chipsätze. Hierbei handelt es sich um eine Intel-exklusive Technologie. Die drei USB-Schnittstellen, eine davon mit Typ-C-Interface, basieren auf dem 3.1-Gen2-Standard. Aber auch hier solltest du in der Praxis auf keine Einschränkungen stoßen. Praxisgerecht ist überdies das Beibehalten der HDMI-Schnittstelle, die nach wie vor bei einer Vielzahl von Monitoren, aber auch Fernsehern und Beamern vertreten ist. Für das kabellose Anbinden von Peripherie wird auf Bluetooth 5.0 gesetzt.
Die Huawei-Share-Technologie ermöglicht über eine NFC-Kopplung (der Chip sitzt unterm Touchpad) einen Zugriff aufs Smartphone – wenn es sich um eines des Herstellers handelt.
Tasten mit viel Popp und wenig Hub
Kompakt, stabil und mit gutem Display empfiehlt sich das Matebook 14 für Arbeitstier, die in ihrem Enthusiasmus jedoch durch die Tastatur ausgebremst werden. Für Schreibaufgaben ist bei Tasten das Verhältnis zwischen dem Widerstand des Anschlags und dem Weg – auch Hub genannt – entscheidend. Zumeist wird ein eher langer Hub mit einem definiertem Druckpunkt bevorzugt. Huawei begeistert sich fürs Gegenteil. Die Tasten benötigen gefühlt mehr Druck als Konkurrenzmodelle, der Finger scheint nach dem Drücken fast zurückzuschnippen. Der Hub ist recht knapp geraten.
Das Touchpad liefert dagegen keinen Anlass zur Klage. Mit einer mittig im Gehäuse platzierten Fläche von 120 x 62 mm bietet es nicht nur viel Platz, sondern reagiert präzise, aber nicht zu sensibel auf Eingaben.
Akku: Damit kann man leben
Angesichts des Einstiegspreises in die Serie ist der Akku mit einer Leistung von 56 Wh schon angemessen dimensioniert. Und auch darüber hinaus versteht es Huawei, die zur Verfügung stehende Kapazität gut zu nutzen. Wenn die Hardware nicht durchgängig am Limit schuften muss, sind bei konstanter Nutzung durchaus sechs Stunden im Akku-Betrieb möglich. Werden die acht Kerne jedoch beansprucht, etwa beim Daddeln, sind keine zwei Stunden drin.
Fazit zum Huawei Matebook 14
Das Huawei Matebook 14 ist ein gelungenes Notebook. Das schicke Gehäuse bietet der potenten Hardware viel Schutz im Alltag. Ein Touch-Display im 3:2-Format ist in dieser Preisklasse selten. Das Ganze wird zu einem fairen Preis serviert – der Einstieg geht bei 800 Euro los, das Topmodell das uns für diesen Test zur Verfügung gestellt wurde, kostet 1.100 Euro. Lediglich die Tastatur dürfte nicht jedem schmecken.
Pro
- Schick und solide
- Potente Hardware
- Touch-Display
- Fairer Preis
Kontra
- Tastatur nicht Vielschreiber-freundlich
- Thunderbolt 3 und ax-WLAN fehlen