Chromebooks haftet immer noch der Ruf an, langweilige Office-Notebooks zu sein. Ein Eindruck, dem HP allem Anschein nach schon auf den ersten Blick entgegentreten will. Denn das x2 11 ist schick und wirkt so gar nicht billig. Das hellgraue, aus einem Stück gefertigte Metallgehäuse ist zwar eher konservativ geformt, gefällt aber mit seiner schlichten Silhouette. Dass es mit einer Bauhöhe von 8 mm zu den schmalsten Vertretern seiner Art gehört, lässt sich verschmerzen.
Mit einer Grundfläche von 25,1 x 17,5 cm ist das angenehm kompakt, um auch kleinere Hände nicht zu überfordern, den auch HP sieht für sein Tablet eine primäre Nutzung in Schulen und Unis. Mit einem Gewicht von rund 560 g zählt es noch zu den leichteren Vertretern seiner Art.
Display: Hohe Auflösung und Seitenverhältnis von 3:2
Das HP Chromebook X11 G2 verrät die Diplaygröße bereits mit seinem Namen – 11 Zoll. Anders als bei vielen Konkurrenten wird nicht auf eine klassische FHD-Auflösung gesetzt. Vielmehr bietet das IPS-Panel eine Auflösung von 2160 x 1440 Pixeln, die der Darstellung nicht nur mehr Schärfe verleiht, sondern auch auf ein Seitenverhältnis von 3:2 hinweist. Das Bild gewinnt damit an Höhe, sodass das Display insgesamt größer wirkt, als Panels mit gleicher Diagonale im klassischen 16:9-Format.
HP Chomebook x2 11 | |
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Display: | 11 Zoll, LCD, 2.160 x 1.440 Pixel) |
Prozessor: | Qualcomm Snapdragon 7c Gen 2 |
Grafik: | Qualcomm Adreno 618 |
Arbeitsspeicher: | 8 GB, LPDDR4X |
Datenspeicher | 128 GB, eMMc |
Kamera: | 8 MP (Rückseite)/ 5 MP (Front) |
Anschlüsse: | 2x USB Typ-C 3.2 Gen1 |
Drahtlos: | WLAN 5 (802.11ac), Bluetooth 5.1 |
Akku: | 32 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil, Stand-Cover, Stift, Tastatur |
Abmessungen: | 25.1 x 17,5 x 0,8 cm |
Gewicht: | 0,56 kg |
Betriebssystem: | Google Chrome OS |
Preis: | 649 Euro |
Qualcomm Snapdragon 7c: Standard-Prozessor in Chromebooks
Qualcomm Snapdragon 7c (2. Gen) findet sich in vielen Chromebooks wieder, die sich an anspruchsvollere wenden. Das SoC wird aus acht Kernen zusammengesetzt, die in zwei Cluster aufgeteilt werden. Der leistungsfähigere Teil aus zwei ARM-Cortex-A76-Kernen geht mit einer Taktgeschwindigkeit von 2,45 GHz zu Werke, das zweite Cluster aus sechs A55-Kernen wird mit 1,8 GHz getaktet. Außerdem steckt im Chip eine Adreno-618-GPU. Die Komposition ist nicht gerade ein Ausbund der Leistungsfähigkeit. Sie liefert etwa ein Drittel der Geschwindigkeit eines aktuellen Intel Core i5-1240P.
Dank der geringen Last, die von dem Google-Betriebssystem erzeugt wird, ist die Leistung im Alltag jedoch auf akzeptablem Niveau. Das zumeist genutzte Test-Spiel, Asphalt 9: Legends, machte jedenfalls deutlich weniger Probleme als unter einem vergleichbar bestückten Windows-Tablet. Dabei hilft sicherlich auch der 8 GB große Arbeitsspeicher. Allerdings wird auch bei dem HP-Chromebook spürbar, dass der Prozessor nicht der schnellste ist.
Speicher
Mit einer Speicherkapzität von 128 GB liefert das HP Chromebook X11 G2 das, was üblicherweise in Modellen dieser Machart und Preisklasse steckt. Dank eines Micro-SD-Karteneinschubs lässt sich der Datenspeicher zudem recht unkompliziert erweitern.
HP Chromebook X11 G2: Nicht der größte Akku
Mit 32 Wh ist der Akku des HP Chromebook X11 G2 kein wirklicher Gigant. Dennoch hält sich der Verbrauch im Rahmen, wobei sich etwas Erstaunliches zeigt. Das Tablet benötigt beim Spielen von Asphalt 9: Legends weniger Energie als bei der Nutzung des Browser. Zum einen wurden die mitgeführten Reserven zu 14 Prozent, zum anderen zu 18 Prozent beansprucht. Je nachdem, wie hoch die abgerufene Leistung ist, sind zwischen sechs bis sieben Stunden ohne Ladekabel drin.
Kleine Tasten, druckempfindlicher Stift
Bei der Eingabe am Bildschirm stimmt die Präzision, die Reaktionsfreude leidet allerdings etwas unter dem eher langsamen Prozessor. Bei der Konzeption der Tastatur hatte es HP augenscheinlich von Anfang auf Schüler abgezielt, denn die Tasten sind mit einem Kantenmaß von 1,4 cm recht klein geraten. Immerhin bieten sie einen nicht zu weichen Anschlag und spürbaren Tastenhub. Allerdings ist ihre Unterlage zu schmal. Beim Schreiben bewegt sich der Unterbau merklich. Dabei kommt es immer wieder zu Fehlleistungen des mit 11 x 6 cm gar nicht mal so kleinen Touchpads: Der Cursor springt im Dokument, unbemerkte Einschübe an falschen Stellen und versehentliches Löschen sind nicht allzu selten. Das gilt insbesondere, wenn der Untergrund nicht vollends eben ist.
Der optisch passende Stift liegt gut in der Hand. Seine „Härte“ kann mithilfe unterschiedlicher Spitzen variiert werden. Und er macht sich beim Zeichnen aufgrund seiner Druckempfindlichkeit sehr gut: Die Strichstärke wird durch den aus eigener Hand erzeugten Druck beeinflusst. Für seine Befestigung ist eine knappe Fläche auf der rechten Seite vorgesehen, die beim Transport in der Tasche an ihre Grenzen stößt.
USB: Einer fürs Laden, einer für die Peripherie
Wie bei der Mehrheit der Tablets ist das HP Chromebook X11 G2 spärlich mit Anschlussmöglichkeiten bedacht worden – es ist nicht als Notebook- oder PC-Ersatz am Schreibtisch gedacht. Mit zwei USB-Typ-C-Ports, die auf dem Standard 3.2 Gen 1 basieren und eine Transferrate von 5 GB/s bewerkstelligen, bleibt jedoch immerhin noch einer zur freien Verfügung, wenn das Netzteil angeschlossen ist. Und mit einem kleinen Hub lässt sich dann doch eine ganze Menge an zusätzlichen Gerätschaften anbinden.
Fürs drahtlose Anbinden von zusätzlicher Peripherie genauso, wie für den Zugang in Netzwerke, bringt der Qualcomm-Chip ein Atheros-Modul mit, das Bluetooth 5 und Wi-Fi 5 nach ac-Standard zur Verfügung stellt.
Kamera nur für Notfälle
Der Kamerasensor auf der Rückseite erinnert mit einer Bildauflösung von 8 MP an längst vergangene Zeiten, und gleiches gilt für die damit geschossenen Bilder. Sie sind qualitativ nicht sonderlich ansprechend. Die Aufnahmen sind überbelichtet, Details gehen unter. Fürs Videogespräch setzt HP auf einen 5-MP-Sensor in der Front, der immerhin eine für den Einsatzzweck angemessene Bildqualität bewerkstelligt.
Fazit
HP steht nach wie vor im Ruf, die langweiligen Office-Laptops zu haben. Mit dem Chromebook X11 G2 zeigt der Hersteller aber einmal mehr, dass es sich hierbei um ein klassisches Vorurteil handelt. Das Tablet ist optisch gelungen und mit seinem 3:2-Bildschirmmaß auch ergonomisch durchdacht. Die Hardware-Plattform ist, wie auch die Speicherbestückung, im Rahmen des Üblichen. Einen Pluspunkt gibt es für den Micro-SD-Kartenslot. Auch die Erweiterungen in Form von Stand-Cover, Stift und Tastatur inklusive der Mechanik sind kein Alleinstellungsmerkmal, runden das Gesamtpaket aber funktional ab.
Kategorie | Gewicht | Testergebnis |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 8 |
Display | 15 | 12 |
Prozessor | 20 | 3 |
Speicher | 10 | 3 |
Akku und Verbrauch | 10 | 7 |
Tastatur | 5 | 3 |
Anschlüsse | 10 | 2 |
Preis / Leistung | 20 | 13 |
Gesamt | 100 | 51 |
Pro
- schick und gut verarbeitet
- Display mit hoher Auflösung und 3:2-Seitenverhältnis
- Stand-Cover, Stift und Tastatur liegen bei
Contra
- Prozessor auch unter Chrome OS nicht der schnellste
Bei Contra fehlt ganz klar der Preis. 649,- Euro für ein leistungsschwaches Tablet mit Googles Spionage OS?
Hey, das Ding spielt in der gleichen Preisklasse, wie ein iPad Air und ist somit sogar teurer, als ein Surface Go 3. Wer bitte kauft denn so etwas?
Wenn man unbedingt all seine Daten Google freiwillig in den Rachen schmeißen will, dann gibt es vergleichbare Konzepte anderer Hersteller für den halben Preis.
Über den Preis lässt sich tatsächlich streiten. Und es stimmt, iPad Air und Surface Go 3 liegen in vergleichbaren Regionen, aber: Ihnen fehlt Stift und Tastatur, die in beiden Fällen nicht günstig sind. Und Chromebooks nach gleicher Machart zum halben Preis bringen keinen vergleichbaren Funktionsumfang mit – meist ist der Prozessor dann schlechter, die Speicheraustattung kleiner, der Stift nicht druckempfindlich.
Die Pest mit der Cholera zu vergleichen finde ich gut!
Alle vier Arbeitsumgebungen, wie Microsoft, Apple, Google und Amazon, „spionieren“ ihre Schäfchen aus. 🙂
Top Gerät, nie mehr Windows, Google Chrome ist einfach zu bedienen und tausende von Apps, läuft bei mir 10 Stunden bis Akku lehr. Einmal Chromebook immer Chromebook.