Carrera Hybrid im Test: Wie digital geht analog?

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Mit dem Hybrid-System hat Carrera vor einem Jahr die Spielewelt auf der CES in Aufruhr versetzt. Doch kann der Hype um das neue Rennspiel halten, was er verspricht? Wir haben die Bahn zusammengesteckt, die Autos geladen und haben die Startampel auf Grün gestellt. 
Carrera Hybrid: Draufsicht auf Strecke und Autos
Carrera Hybrid: Draufsicht auf Strecke und AutosBildquelle: Michael Büttner / inside digital

Die Carrera Hybrid bricht mit so ziemlich allen Traditionen der bekannten Rennbahnen. Denn statt kleiner kabelgebundener Fernbedienungen gibt es eine Smartphone-Steuerung, und die Autos sind auch nicht mehr an eine feste Streckenführung gebunden, sondern können sich frei bewegen. Was bleibt, sind die Auto-Designs und der Spaß, gegeneinander Rennen zu fahren. Doch gelingt die Digitalisierung der analogen Rennbahn?

Carrera Hybrid im Test: Auf oder neben der Bahn?

Öffnet man die Verpackung der Carrera Hybrid wundert man sich erstmal über die Abwesenheit von einigem früher ganz gebräuchlichem Zubehör. Denn du braucht keinen Stromanschluss mehr, die Bahn-Einzelteile sind nur noch hauchdünne Kunststoff-Matten statt stromleitender Platten und Controller fehlen völlig. Neben den Bahn-Abschnitten gibt es zwei Autos, eine Bedienungsanleitung und aufgedruckte QR-Codes. Das war es. 

Die dünnen Platten sind mit einem simplen Stecksystem in wenigen Minuten zu einer ausgewachsenen Rennstrecke zusammengesteckt und schon kann es losgehen. Doch du brauchst die Strecke eigentlich gar nicht. Du kannst auch einfach frei im Raum herumfahren und gegeneinander Rennen initiieren. Das sorgt für massigen Spielspaß. Vor allem, weil Kinder so auch ihre eigenen Rennstrecken durch die ganze Wohnung bauen können und keine teuren Erweiterungen mehr nötig sind. 

Carrera Hybrid: Devil Drivers Set
Carrera Hybrid: Devil Drivers Set

Willst du aber auf der eigentlichen Rennstrecke spielen, kannst du ihre Form in der App auswählen oder virtuell auch neue erstellen. Das gelingt schnell, und nach dem Verknüpfen der einzelnen Autos mit dem Rennen weiß das System auch, wer alles am Rennen teilnimmt. So können theoretisch dutzende Rennfahrer mitmachen. Mit dem versendeten Set der Carrera Hybrid bist du zum Start aber auf zwei Fahrer beschränkt. 

Robuste Autos – etwas grobschlächtig

Die beiden beigelegten Autos sind robust und halten auch Stürze und Karambolagen aus. Die Aufhängungen der Räder sind jedoch eher dünn und könnten etwas mehr Material vertragen. Dazu kommt eine eher grobschlächtige Gestaltung der Boliden – vor allem von unten betrachtet. Das wird Kinder nicht stören, Modellauto-Fans werden sich aber eher abwenden. Das trifft auch auf die Beleuchtung der kleinen Renner zu. Sie ist unsymmetrisch und nicht gerade elegant. Aber sie erfüllt ihren Zweck. Denn so flitzen die Autos auch noch deutlich sichtbar durch dunkle Kinderzimmer oder unter Schränken oder Sofas herum. Apropos: Du lädst die Rennwagen mittels modernem USB-C-Anschluss und so hat wohl jeder die betreffende Ladeinfrastruktur breits zu Hause. 

Carrera Hybrid: Ladepunkt
Carrera Hybrid: Ladepunkt

Top-Steuerung über das Smartphone

Bei der Steuerung der Boliden fällt recht schnell auf, dass die Fahreigenschaften realistischer sind als gedacht. Beschleunigung, Lenk- und Bremsverhalten sowie „Gangschaltung“ fühlen sich gar nicht so digital, sondern erfreulich realistisch an. Das bremst bei wenig geübten Fahrern zum Start etwas die Action, weil man schon etwas trainieren muss, um die Autos auf der Rennstrecke zu halten. Das Ganze kannst du aber über die App auch regeln. Denn du kannst verschiedene Fahrmodi auswählen, die eine mehr oder weniger starke Fahrassistenz zulassen. Sogar den Reifenabrieb kannst du in der App einstellen. 

Carrera Hybrid: Die App des neuen Rennspiels
Carrera Hybrid: Die App des neuen Rennspiels

Das Ganze fühlt sich richtig gut an und macht nach einigen Proberunden mächtig Spaß. Vor allem die freie Fahrspurwahl, also die Freiheit überall hinzufahren, wo man will, ist eine echte Bereicherung gegenüber den klassischen Rennbahnen von Carrera. Dazu sind die Geschwindigkeiten, die die kleinen Rennwagen erreichen, überraschend hoch und auf einer festgelegten Rennstrecke kaum zu erreichen.

Fährst du frei im Raum und hast etwas Platz, beschleunigen die Flitzer bis zur kaum mehr kontrollierbaren Höchstgeschwindigkeit. Gut, dass es eine separate Bremse in der App gibt. „Ein-Pedal-Fahren“ ist aber so nicht möglich. Doch das unterstützt massiv die Realitätsnähe des Fahrgefühls.

Carrera Hybrid: Die App des neuen Rennspiels
Carrera Hybrid: Die App des neuen Rennspiels

Damit der Spielspaß lange anhält, hat Carrera in der Hybrid-App auch einige Gimmicks verbaut, die man eigentlich in Racing-Games vom PC oder der Konsole kennt. So kannst du neue Aufgaben und Tuning freischalten und Bestenlisten führen. Das alles ist auch optisch ansprechend in der App umgesetzt und man kommt recht schnell intuitiv mit den digitalen und virtuellen Funktionen klar. 

Carrera Hybrid: Die App des neuen Rennspiels
Carrera Hybrid: Die App des neuen Rennspiels

App mit kleinen Schwächen

Die App an sich ist, wie schon erwähnt, optisch und funktional schön gestaltet. Beim Einrichten musst du allerdings auf einen Hochkant-Modus verzichten, was beim Eingeben von Text, beispielsweise bei Namen, nicht optimal ist. Das ließe sich aber mit einem Update beheben. Die Bluetooth-Verbindung mit den Autos läuft dagegen flüssig und ohne Probleme. Etwas fummeliger ist das Starten eines Rennens oder das Beitreten zu einem solchen. Das sind aber Kleinigkeiten, die keine echten Schwächen darstellen. Den letzten Feinschliff hätte aber Carrera mit dem Partner Sturmkind etwas liebevoller durchführen können. 

Preis-Leistung der Carrera Hybrid

Die Carrera Hybrid kostet mit zwei Autos aktuell rund 150 Euro. Schaut man sich die Hardware allein an, ist das eigentlich zu viel. Denn hier liegt nicht so richtig viel Wert auf dem Tisch. Doch die Lizenzen mit Porsche und die komplette Neuentwicklung des Ökosystems machen sich im Preis deutlich bemerkbar. 

Carrera Hybrid: Roter Porsche 911 auf der Strecke
Carrera Hybrid: Roter Porsche 911 auf der Strecke

Willst du zusätzliche Autos sind für ein einzelnes der 10 cm langen Modelle satte 50 Euro fällig. Den gleichen Betrag verlangt Carrera für die Rennstrecken-Erweiterungspakete. Wer also einen ganzen Kindergeburtstag ausstatten will, landet schnell im mittleren dreistelligen Euro-Bereich. 

Fazit zur Carrera Hybrid

Die Carrera Hybrid ist ein starkes Rennkonzept ohne echte Schwächen. Die Steuerung und das Spielprinzip sind top, der Spielspaß hoch und die Motivation auch auf längere Zeit gesichert. Einige Details sollte Carrera noch mittels Update ausbügeln, aber grundsätzlich ist die Carrera Hybrid ein gelungenes Spielzeug für Kinder und Erwachsene. 

Eines kann die Carrera Hybrid leider nicht. Die Screentime von Kindern heruntersetzen. Gerade in diesem Zusammenhang wäre ein etwas analogeres Konzept ebenfalls begrüßenswert gewesen. Warum nicht alle Autos mit einem Smartphone verbinden und dann kleine analoge Controller zur Steuerung nutzen? Damit wäre der Blick frei auf die Autos und die Action ohne die Ablenkung eines Displays in den Kinderhänden. Das kann man Carrera nicht anlasten, Eltern sollten sich aber bewusst sein, dass das Smartphone essenzieller Bestandteil des Spielvergnügens darstellt. 

Stärken der Carrera Hybrid

  • tolle Steuerung
  • innovatives Konzept
  • mächtig Spielspaß
  • erweiterbar und modular

Schwächen der Carrera Hybrid

  • relativ teuer
  • Smartphone zur Steuerung zwingend erforderlich
  • Könnte noch Feinschliff vertragen

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Bildquellen

  • carrera-hybrid-cars: Michael Büttner / inside digital
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  • carrera-hybrid-app-steuerung: Michael Büttner / inside digital
  • carrera-hybrid-app-fahrunterstuetzung: Michael Büttner / inside digital
  • carrera-hybrid-app-auswahl: Michael Büttner / inside digital
  • carrera-hybrid-red-car: Michael Büttner / inside digital
  • lego-technic-2025-ducati-panigale-v4-s-motorrad-live: Lego
  • carrera-hybrid-red-black-car: Michael Büttner / inside digital

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