Asus Vivobook Pro 15: Viel Leistung in altmodischem Gewand

6 Minuten
Ein Notebook für alles: Asus setzt beim Vivobook Pro 15 auf einen hochwertigen Bildschirm und eine schnelle Hardware in einem vergleichsweise schlanken Gehäuse. Selbst ein Gaming-Notebook ist überflüssig. Doch überzeugt die Zusammenstellung im Alltag?
ASUS Vivobook Pro 15 OLED

Angezogene Handbremse beim Design

Das Vivobook Pro 15 ist optisch auf der konservativen Seite. Mit seinen prägnanten Kanten und einer dunkelblauen Farbgebung orientiert sich der Hersteller am klassischen Business-Look, der nur vom etwas auffälligeren Logo aufgebrochen wird. Die Grundfläche ist mit 36,0 x 23,4 cm zwar noch halbwegs kompakt. Die Höhe von 1,9 cm trägt allerdings schon etwas auf. Auch mit seinem Gewicht von 1,8 kg ist das Asus-Notebook weit von den Bestwerten in seiner Klasse entfernt.

Gut verarbeitetes Gehäuse aus Kunststoff

Die Verarbeitung des Vivobooks kann überzeugen. Auch wenn der Kunststoff beim Unterbau und dem Rahmen ums Display nicht den nobelsten Eindruck hinterlässt. An der Festigkeit gibt es jedenfalls nichts zu bemängeln, lediglich der Displaydeckel zeigt sich gegenüber den Verwindungen etwas offener. Das solide ausgeführte Scharnier, das sich über die gesamte Breite der Tastatur erstreckt, hält den Bildschirm auch bei groben Remplern gut auf Position. Ein weiterer Pluspunkt ist der große Aufstellwinkel von 180°, der eine große Flexibilität bei der Nutzung erlaubt. Wer sich an dieser Stelle mehr Optionen wünscht, sollte sich nach einem Convertible in dieser Größenordnung umsehen. Etwa dem Dell Inspiron 16 oder dem Samsung Galaxy Book2 360 Pro.

ASUS Vivobook Pro 15 OLED
Gelungenes Arbeitstier mit gutem Display

Display: Klassisches Format, aber oho!

Beim Bildschirm hält Asus an einer Displaydiagonale von 15,6 Zoll und damit dem althergebrachten Bildformat von 16:9 fest. Allerdings bietet das Panel, das auf der OLED-Technologie basiert, eine hohe Pixeldichte mit 2.880 x 1.620 Pixeln. Daneben soll der Bildschirm vor allem mit seiner Farbenfreude überzeugen: Die Farben werden mit einer hohen Sättigung dargestellt, sind aber nicht – wie bei vielen OLEDs – übersättigt. Eine Pantone-Validierung soll jenen, die viel mit Bild- und Video-Content hantieren, eine hohe Farbechtheit garantieren.

Und mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz kann das Display auch beim Gaming hohen Ansprüchen gerecht werden. Selbst unter den dezidierten Gaming-Notebooks ist die Anzahl der Modelle, die an dieser Stelle deutlich mehr bieten, begrenzt.

Asus Vivobook Pro 15
Display:15,6 Zoll, IPS, 2.880 x 1.620 Pixel
Prozessor:Intel Core i7-12700H
Grafik:Nvidia Geforce RTX 3050 Ti
Arbeitsspeicher:16 GB, LPDDR5
DatenspeicherSSD, PCIe 4.0, 1 TB
Kamera1080p
Anschlüsse:2x USB Typ-A 2.0, 1x USB Typ-A 3.2 Gen 1, 1x USB Typ-C (Thunderbolt 4), HDMI 2.1, Micro-SD-Kartenleser, 3,5-mm-Klinke
Drahtlos:Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2
Akku:70 Wh
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen:36 x 23,4 x 1,9 cm
Gewicht:1,8 kg
Betriebssystem:Windows 11 Home
Preis:1599,00 Euro

14 CPU-Kerne und schnelle Nvidia-GPU

Das Asus Vivobook soll nicht nur im Office-Bereich überzeugen, sondern sich auch bei höheren Leistungsansprüchen empfehlen. Dazu setzt Asus auf Intels Core i7-12700H, der mit sechs Performance- sowie acht Effizienz-Kernen bestückt ist und sich bei Spitzenlasten bis zu 115 W gönnen darf. Das zeigt sich natürlich auch in der Performance, die im Geekbench noch mal locker um 10 Prozent höher ausfällt als bei dem an sich schon nicht langsamen Core i7-1260P.

Entscheidend bei dem hier verbauten Gesamtpaket ist jedoch die Grafikeinheit: Der Intel-Prozessor bringt zwar von Haus aus eine Iris Xe mit, doch in dem Asus-Notebook steckt zusätzlich Nvidias RTX 3050 Ti, die die Performance der Intel-GPU in den Testläufen des GFX-Benchmarks um mehr als Dreifache überbietet. Damit ist das Vivobook Pro 15 durchaus eine Alternative zu Gaming-Notebooks.

Der Prozessor wird bei der Arbeit von einem 16 GB großen Arbeitsspeicher unterstützt, der dem aktuellen LPDDR5-Format entspricht. Außerdem verfügt die Grafikkarte über einen eigenen Grafikspeicher: Dem RTX 3050 Ti mit seinen 2560 Cuda-Recheneinheiten steht ein 4 GB großer GDDR6-Speicher zur Seite.

ASUS Vivobook Pro 15 OLED
Konventionelle Kunststoffkiste

Asus Vivobook Pro 15: Die SSD ist groß und flott

Auch beim Datenspeicher folgt Asus dem Leistungsgedanken und setzt auf eine SSD von Samsung mit einer Größe von einem Terabyte (1.000 Gigabyte). Das Laufwerk wird mit Hilfe der PCIe-4.0-Schnittstelle angebunden und liefert ordentliche Transferraten: Beim Lesen von Daten werden diese mit einer Geschwindigkeit von rund 6.800 MB/s übertragen, beim Schreiben sind etwa 5.100 MB/s drin.

Bei hoher Last nur kurze Akkulaufzeit

Um auch abseits der stationären Stromversorgung nicht zu schnell vor Grenzen gestellt zu werden, setzt Asus auf einen vergleichsweise großen Akku mit 70 Wh. Ein längerer Betrieb ist damit bei der verbauten Hardware dennoch kaum drin. Zwar werden die Kapazitäten in einer Stunde nur zu 17 Prozent geschröpft, wenn lediglich der Browser genutzt wird. Lassen CPU und GPU die Muskeln spielen, dann sieht die Sache aber anders aus: Nach einer Stunde auf den Rennstrecken des Spiels Asphalt 9 wurde der Füllstand noch mit 35 Prozent angegeben.

ASUS Vivobook Pro 15 OLED
Gute Schnittstellenauswahl mit Kartenleser

Klassische USB-Ports richtig klassisch

Das Asus Vivobook Pro 15 will sich mühelos in die Schreibtisch-Architektur einfügen und bringt dazu gleich drei klassische USB-Anschlüsse für Maus, Tastatur, Drucker und Co. mit. Etwas verstörend ist jedoch, dass zwei der Ports auf der schon recht angestaubten und nicht sonderlich schnellen 2.0-Spezifikation basieren, beim dritten wurde auf 3.2 Gen 1 gesetzt. Zudem wird ein USB-Port mit Typ-C-Interface bereitgestellt, der Thunderbolt 4 unterstützt. Wer viel mit multimedialem Content arbeitet, freut sich, dass ein zweites Display über HDMI angebunden werden kann. Ein Micro-SD-Karten-Slot rundet das Angebot ab.

Für die kabellose Kommunikation wird genutzt, was Intels Prozessor bietet: Das AX211-Modul sorgt für WLAN nach 6E-Standard, mit Bluetooth 5.2 kann weitere Peripherie angesprochen werden.

ASUS Vivobook Pro 15 OLED
USB 2.0 begrenzt die Möglichkeiten

Tasten und Touchpad müssen genügen

Das Vivobook Pro 15 gehört preislich nicht zur Premiumkategorie, und das wird spätestens bei den Ausstattungsdetails deutlich: Für die Bedienung des Notebooks müssen Tastatur und Touchpad genügen, auf ein berührungsempfindliches Display wurde verzichtet. Immerhin leisten die Chiclet-Tasten keine so schlechten Dienste. Der Anschlag ist zwar recht weich, aber immerhin ist der Tastenhub spürbar. Gelegenheitsspieler werden sich an den kompakten Cursor-Tasten stören. Diese schließen aber zumeist eigene Peripherie an. Denn obwohl das Touchpad mit einer Größe von 13,0 x 7,4 cm gute Dienste leistet, daddelt es sich mit einer richtigen Maus besser.

Fazit Asus Vivobook Pro 15

Das Asus Vivobook Pro 15 spricht Preisbewusste an, die auf der Suche nach einer guten Hardware-Performance in einem Notebook sind. Eine derart leistungsfähige Zusammenstellung ist in Notebooks um 1.600 Euro nicht der Standard – dezidierte Arbeits-Laptops wie beispielsweise das HP Elitebook 860 G9 bieten eine vergleichbare Lösung nur zu deutlichen Aufpreisen. Hinzu kommt das hervorragende OLED-Display mit seiner angenehm hohen Auflösung und hohen Bildraten.

Asus Vivobook Pro 15Wertung
Design / Verarbeitung107
Display1512
Prozessor2015
Speicher108
Akku und Verbrauch104
Tastatur53
Anschlüsse108
Preis / Leistung2016
Gesamt10073

Das verlangt Zugeständnisse an anderer Stelle – beim Vivobook Pro 15 ist es das Gehäuse. Die Kunststoffkiste kann haptisch nicht mit edel gefertigten Metallbauten mithalten. Aus funktionaler Sicht stören vor allem die beiden USB-2.0-Ports, die 2022 an einem Notebook wirklich nichts mehr zu suchen haben.

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Pros des Asus Vivobook Pro 15:

  • sehr gute Hardware-Bestückung
  • sehr gutes Display
  • große SSD

Contras des Asus Vivobook Pro 15:

  • Kunststoff-Biedermeier beim Gehäuse
  • veraltete USB-Ports

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