Klein, flexibel, leicht und ausdauernd. Das sind die Eckdaten des Acer Aspire 1, einem Laptop für Alltagsaufgaben zum kleinen Preis von unter 400 Euro. Wir haben es auf Herz und Nieren geprüft, zeigen die Stärken und die Stellen, wo du Kompromisse machen musst.
Schlichter Korpus aus schnödem Plaste
Das Acer Aspire 1 wirkt auf den ersten Blick etwas aus der Zeit gefallen. Der Korpus des Notebooks ist aus schlichtem Kunststoff gefertigt und kann haptisch nicht mit höherwertigen Modellen mithalten – denn bei der Entwicklung war ein günstiger Preis ein wesentlicher Fokus. Dementsprechend wenig filigran sind die Details ausgefeilt. Das Scharnier und der untere Bildschirmrand wirken mächtig. Das zeigt sich auch bei den Abmessungen. Mit 32,8 × 23,6 × 1,9 cm ist das Aspire 1 nicht gerade der kompakteste Vertreter seiner Art. Immerhin ist dank der Materialwahl das Gewicht von 1,5 Kg auf der niedrigen Seite.
Die Verarbeitung des Acer-Notebooks ist ordentlich. Der Unterbau überzeugt mit hoher Festigkeit. Auch mit Druck lässt sich dem Gehäuse kein Knarzen entlocken. Das um 180° drehbare Scharnier ist recht schwergängig, hält den Bildschirm aber auch entsprechend gut auf Position. Beim Bildschirm könnte die Stabilität noch etwas höher sein.
Acer Aspire 1: 14 Zoll und Full-HD
Wenn die Einzelteile nicht zu teuer werden dürfen, zeigt sich dies schnell beim Display eines Notebooks. Das Acer Aspire 1 macht da keine Ausnahme. Mit einer Bildschirmgröße von 14 Zoll versucht sich das Notebook am Kompromiss zwischen Mobilität und Ergonomie. Die Full-HD-Auflösung bewegt sich auf Klassenniveau, wobei sogar ein IPS-Panel verbaut wird – in diesem Preisbereich sind durchaus auch schlechtere TN-Displays anzutreffen. Die Bildqualität ist unterm Strich ordentlich. Die Farben könnten noch etwas knackiger sein, die matte Ausführung der Oberfläche gefällt beim Arbeiten. Allerdings ist die Hintergrundbeleuchtung für Außeneinsätze im Sonnenschein nicht kräftig genug.
Qualcomms Snapdragon 7c in ältester Variante
Windows-Notebooks werden zumeist mit Chips von AMD und Intel bestückt, doch beim Aspire 1 vertraut Acer auf ein ARM-SoC von Qualcomm. Nicht ganz verständlich ist jedoch, warum das genutzte Snapdragon 7c (7180c) dem ersten Entwurf entspricht. Version zwei und drei sind längst erschienen; und gerade die letzte wurde technisch erheblich verbessert.
Dabei hat sich in unseren vergangenen Tests gezeigt, dass dem Chip schnell die Puste ausgeht. Im Geekbench schafft ein einzelner der acht bis 2,4 GHz schnellen Kerne eine Leistung von kaum mehr als 500 Punkten; arbeiten alle acht Cortex-A73-Kerne zusammen, werden in dem Benchmark etwas mehr als 1500 Punkte erreicht. Selbst längst aussortierte Mittelklasse-Chips wir etwa AMDs Ryzen 5 4500U erreichen die dreifachen Punktwerte. Auch die Performance der im SoC integrierten Adreno-618-GPU erreicht keine berauschenden Höhen und dürfte letztlich den Ausschlag geben, dass das in unseren Tests immer wieder genutzte Spiel Asphalt 9: Legends im Microsoft Store als nicht kompatibel ausgewiesen wird. Wir mussten uns mit dem Vorgänger zufriedengeben.
Acer Aspire 1 mit magerer Speicherausstattung
Dass das Acer-Notebook nicht gerade mit üppiger Performance wuchert, liegt auch an der Dimensionierung der Speicher. Ein RAM mit einer Größe von 4 GB ist für anspruchsvollere Anwendungen einfach zu wenig. Zu wenig bietet auch das eMMC-Speichermodul, und das nicht nur hinsichtlich der Größe von 64 GB. Denn vielmehr als 22 GB sind für das Speichern eigener Daten nicht vorgesehen. Auch die Übertragungsgeschwindigkeiten sind alles andere als beeindruckend. Beim Lesen von Daten bleiben die Transferraten unter 300 MB/s, beim Schreiben sind es kaum mehr als 225 MB/s.
Starker Akku hält mehr als einen Tag
Ein derart ausgerüstetes Notebook wie das Acer Aspire 1 kommt natürlich mit wenig Energie aus. Dementsprechend reicht auch ein kleiner Energiespeicher für lange Laufzeiten abseits der stationären Stromversorgung, denn mit 48 Wh ist die Kapazität auf dem Papier begrenzt.
Dennoch wird auch nach einer Stunde im Browser immer noch ein Füllstand von 93 % angezeigt. Sogar beim Daddeln vom Akku lässt sich das Acer-Notebook die Wurst nicht vom Brot nehmen. Aufwendigen Spielen setzt die Hardware enge Grenzen, und so können auf den Rennstrecken von Asphalt 8: Airborne ewig Runden gedreht werden: Nach einer Stunde sind gerade mal 11 % der mitgeführten Reserven verbraucht.
Der Ladefunktion hätte auch an anderer Stelle etwas mehr Detailliebe gutgetan: Um Strom in den Akku zu bekommen, ist 45-W-Netzteil nötig. Selbst bei einem 30-W-Pendant vom Smartphone wird die Energieaufnahme verweigert. Üblicherweise können Notebooks auch mit schwächeren Netzteilen (über längere Zeit) aufgeladen werden. Die angepeilte Nutzerschaft dürfte sich an dieser Stelle etwas mehr Flexibilität wünschen.
Drei USB-Slots
Mit seinen drei USB-Ports wuchert das Acer Aspire 1 nicht mit Anschlüssen, zumal diese nicht gerade auf den neuesten Standards basieren. Von den beiden USB-A-Einschüben entspricht einer der 2.0- und der zweite – wie auch der Typ-C-Port – der 3.0-Spezifikation. Auch bei den Drahtlos-Optionen verzichtet Acer auf die allerneuesten Technologien: Mit Bluetooth 5.0 können weitere Peripheriegeräte angebunden werden, für die Netzwerkkommunikation steht WLAN nach ac-Standard bereit.
Acer Aspire 1 | |
---|---|
Display: | 14 Zoll, IPS, 1.920 x 1.080 Pixel |
Prozessor: | Qualcomm Snapdragon 7c |
Grafik: | Qualcomm Adreno 618 |
Arbeitsspeicher: | 4 GB, LPDDR4X |
Datenspeicher | eMMC, 64 GB |
Kamera | 0,9 MP |
Anschlüsse: | 2x USB Typ-C (2x Thunderbolt 4), Klinke |
Drahtlos: | WiFi 6E, Bluetooth 5.2 |
Akku: | 48 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil, USB-A-Adapter |
Abmessungen: | 32,8 x 23,6 x 1,9 cm |
Gewicht: | 1,5kg |
Betriebssystem: | Windows 10 S |
Preis: | 369,99€ |
Tastatur und Touchpad müssen reichen
Das Acer Aspire 1 ist als klassisches Notebook ausgeführt, für Eingaben müssen also Tastatur und Touchpad genügen. Sie leisten solide Dienste, etwas mehr Liebe zum Detail hätte ihnen jedoch gut zu Gesicht gestanden: Die Tasten bieten ein gutes Schreibgefühl, auch wenn der Hub nicht sonderlich und der Anschlag eher auf der weichen Seite ist. Mit einem Kantenmaß von 1,5 cm sind sie allerdings nicht gerade groß – im Gehäuse wäre noch Platz für mehr gewesen. Das gilt auch für das Touchpad, das mit 10,5 × 6,5 cm eher zu den kleineren Vertretern seiner Art zählt. An Reaktionsfreudigkeit und Präzision gibt es nicht zu bemängeln, allerdings musst du mit einer Kunststofffläche leben.
Fazit zum Acer Aspire 1: Schlicht, aber kein Fehlgriff
Das Acer Aspire 1 gehört zu den günstigen Vertretern seiner Art, und das bekommst du an jeder Stelle zu spüren: Das Design wirkt nicht sonderlich modern, die Materialien sind günstig, die Hardwareleistung ist begrenzt, Arbeits- und Datenspeicher sind klein. Auch die Umsetzung ist längst nicht so fein, wie bei teureren Modellen.
Dennoch ist das Acer-Notebook kein Fehlgriff. Letztlich wird geliefert, was bezahlt wird. Und das ist in diesem Fall eben nicht viel – deutlich unter 400 Euro. Das Ganze wird immerhin solide verpackt und ist damit gut auf den Alltag vorbereitet. Mit seiner guten Akku-Leistung überzeugt es als schlichte Schreibmaschine etwa in der Schule oder der Uni.
Pro
- Günstiger Preis
- Starker Akku
- Kommt ohne Lüfter aus
Contra
- Wenig Arbeits- und Datenspeicher
- Begrenzte Hardwareleistung
Auf dem Papier, auf dem sich das Acer Aspire 1 im absoluten Test mit teils zehnmal so teuren Modellen messen muss, kommt es dürftig weg. Wer allerdings ein äußerst preiswertes Notebook für Office- und Alltagsaufgaben sucht, findet im konditionsstarken Acer-Laptop seine günstige Freude.
Acer Aspire 1 | Gewichtung | Wertung |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 5 |
Display | 15 | 7 |
Prozessor | 20 | 3 |
Speicher | 10 | 1 |
Akku und Verbrauch | 10 | 10 |
Tastatur | 5 | 3 |
Anschlüsse | 10 | 3 |
Preis / Leistung | 20 | 10 |
Gesamt | 100 | 42 |
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