Design und Verarbeitung
Weg von minderwertig aussehenden Gehäusen, hin zu schicker Metall-Optik. Ob dieses Motto bei Wikos neuer View-Serie vorangestellt wurde oder nicht, den Eindruck macht es ohne wenn und aber. Wie der Name bereits verrät, ist das View Prime das Top-Modell der Reihe und wartet in einem abgerundeten Design auf. Während auf Vorderseite gerundetes 2.5D-Glas zum Einsatz kommt, befindet sich auf der Rückseite ein metallenes Gewand aus einem Guss. In der Ausgabe, die der Redaktion von inside-digital.de für den Test zur Verfügung gestellt wurde, fällt die Rückseite Gold aus. Nutzer haben daneben die Wahl, das View Prime in den Farben Schwarz, Cherry Red und Deep Bleen zu kaufen.
Insgesamt misst das Smartphone 152,3 x 72,8 x 8,3 Millimeter und ist rund 160 Gramm schwer. Ein Schutz gegen geringe Mengen Wasser oder Staub bietet Wiko dem Nutzer des View Prime nicht.
Unboxing
Wiko will vor allem ein junges Publikum ansprechen, was man nicht nur bei Produktvorstellungen merkt, sondern auch an der Aufmachung des jeweiligen Smartphones. Das View Prime kommt in einem auffällig bunten Karton daher, auf dem die Silhouette des Geräts sowie das Firmenlogo unverkennbar aufgedruckt sind.
Das Innenleben gestaltet sich schlicht und geordnet: Eine Einlegeschale beherbergt das View Prime, in einer darunter liegenden Schachtel sind das Headset, Netzteil und ein Micro-USB-Ladekabel platziert.
Wiko View Prime im Hands-On
Bunt und laut – das ist Wiko. Und so geht es auch bei der View-Reihe weiter. Das Prime ist eines von insgesamt drei Modellen, die der französische Hersteller auf der diesjährigen IFA unter schwarzen Tüchern hervorgeholt hat. Direkt fällt auf, dass ein neuer Kurs eingeschlagen und die Optik der Smartphones deutlich verjüngt worden ist. Die Produkte passen – rein äußerlich – mit der Zielgruppe überein und schaffen den Sprung in die Gegenwart.
Wiko setzt beim View Prime konsequent auf einen großen Bildschirm im 18:9-Format, was durchaus gelingt. Die Displayansichten sind allesamt abgerundet, sodass die Optik – zumindest bei aktiviertem Displaypanel – ein wenig an das Google Pixel 2 XL erinnert. Auch wenn die Displayränder im Vergleich zum Samsung Galaxy S8 beim Google-Handy und auch beim View Prime dicker ausfallen, ist Wikos Lösung dennoch eleganter als die von Google. Das View Prime wirkt dadurch insgesamt recht weich und rund.
Wiko View Prime: Hands-On
Das spiegelt sich auch in der Verarbeitung wider: Die Gehäuse haben abgerundete Rahmen, verfolgen ein schlankes Design. Aufgrund des großen Displays verzichtet Wiko auf physische Buttons auf der Front – nur im oberen Drittel befindet sich der Lautsprecher sowie die Frontkamera, die beim View Prime sogar eine Dual-Kamera ist. Auf der Rückseite sitzt der Fingerabdrucksensor unterhalb des Kameramoduls, an den Rändern der Powerbutton sowie die Lautstärkewippe. Scharfe Kanten oder Ungleichheiten sind nicht ertastbar.
Durch das metallene Gewand fassen sie sich durch die Bank weg hochwertig, angenehmen und rutschfest an. Das Design kann darüber hinaus ebenfalls Anklang finden, da Wiko sich zwar auf eine schlichte, aber elegante Optik entscheidet, die nicht an Mittelklasse erinnert.
Optisch schafft Wiko einen großen Sprung zwischen seinem vorherigen Flaggschiff WIM und dem jetzigen View Prime: Das Design ist eleganter und hochwertiger geworden, was dem Smartphone deutlich zuspielt. Auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden.
Einzelwertung 4,5 von 5 Sternen
Display
Das Wiko View Prime bietet ein 5,7 Zoll großes Display, dessen Ränder recht schmal gehalten sind. Durch das 18:9-Seitenverhältnis wirkt das Smartphone recht kompakt, obwohl reichlich Platz auf dem Display vorhanden ist. Die Auflösung liegt im Bereich von HD-Qualität, sprich Inhalte werden mit 720 x 1.440 Pixeln dargestellt. Das geht zwar besser, bei einer Pixeldichte von 282ppi wird das menschliche Auge aber letztlich nichts zu nölen haben.
Das Display, das mit 2.5D-Glas übergossen wurde, ist in der IPS-Technologie hergestellt. Diese ist besonders darauf ausgelegt, Farben sehr genau darzustellen und die Blickwinkelstabilität zu wahren. Das bestätigt sich auch beim View Prime, dessen Bildschirm an den Rändern nicht ausfranst, sobald man in einem schrägeren Winkel darauf sieht. Nur die Farben werden teils ein wenig matter.
Neben einer kontrastreichen wie auch gesättigten Farbwiedergabe ist dem Nutzer ebenso eine ausreichende automatische Helligkeitsregelung vergönnt. Egal ob man den Regler bis zu seinem Maximum schiebt oder die Bildschirmhelligkeit an die Umgebung angepasst wird – es ist immer hell genug. Diejenigen, die auf einen Augen schonenden Modus gehofft haben, müssen enttäuscht werden. Dafür stellt Wiko jedoch die Option bereit, das Display des View Prime so einzustellen, dass Inhalte auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar sind. In der Simulation im Rahmen des Tests kann dies nur bestätigt werden.
Das Display des Wiko View Prime ist in Ordnung und reicht für den alltäglichen Gebrauch aus. Es kann Farben kräftig wiedergeben; in den Einstellungen befinden sich zudem sinnvoll ergänzende Funktionen. Um in die Oberklasse zu rutschen hätte Wiko jedoch noch an den Schrauben drehen und dem Smartphone eine bessere Auflösung sowie Pixeldichte schenken müssen.
Einzelwertung 3,5 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
Als Herzstück des Smartphones kommt der Snapdragon 430 von Qualcomm zum Einsatz, das Mittelklasse-Modell aus der Schmiede des kalifornischen Chip-Herstellers taktet dabei mit maximal 1,4 GHz und wartet mit acht CPU-Kernen auf. Ein 4 GB großer Arbeitsspeicher steht für laufende Berechnungen zur Verfügung, Daten die permanent vorgehalten werden sollen, finden auf einem 64 GB großen internen Speicher Platz. Dieser Speicher kann durch eine Micro-SD-Karte um 128 GB erweitert werden.
Benchmark-Test
Im Benchmark-Test erwies sich das Smartphone nicht gerade als Rennpferd. Im AnTuTu-Benchmark-Test von inside-digital.de erreichte das Gerät gerade einmal 42.324 Zähler und befindet sich damit in der Gesellschaft einiger Einsteiger- und Mittelklasse-Geräten anderer Hersteller. So kam das Samsung Galaxy A5 (2016), dass Samsung im Januar des vergangenen Jahres herausbrachte, auf einen ganz ähnlichen Wert. Auch das Honor 6A der jungen Smartphone-Marke von Huawei oder das LG Q6 zeigten sich ähnlich leistungsstark.
Umfeld | Modell | Benchmark-Wert |
Testgerät | Wiko View Prime | 42.324 |
direkte Konkurrenten | Samsung Galaxy A5 (2016) | 41.721 |
Honor 6A | 43.925 | |
LG Q6 | 43.941 | |
ehemalige Spitzenmodelle | Samsung Galaxy S7 | 132.648 |
LG G5 | 137.548 | |
OnePlus 3T | 163.521 | |
aktuelle Referenz | Apple iPhone X | 208.752 |
OnePlus 5 | 180.641 | |
Huawei Mate 10 Pro | 176.482 |
Mit höherklassigen Geräten wie ehemaligen oder aktuellen Flaggschiffen braucht sich das Wiko View Prime nicht zu messen, doch es spielt mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 269 Euro auch preislich in einer anderen Liga. Wie viel Smartphone man für das Geld bekommt, zeigt natürlich kein Benchmark-Test der Welt.
Nichtsdestotrotz überrascht der Franzose im Praxistest und zeigt so gut wie keine Ruckler oder Verzögerungen. Während die Menüwischerei ohne weitere Auffälligkeiten vonstatten geht, benötigt das View Prime mitunter bei dem aufwändig gestalteten Spiel „Asphalt 8: Airborne“ zwischen den einzelnen Rennen einige Augenblicke, um das nächste Level zu laden. In der 30-minütigen Spielzeit ist der Prozessor aber nicht überlastet, erwärmt das Gerät nur geringfügig und lässt das Rennauto ohne Umschweife über die Piste schießen.
Zu erwähnen wäre allerdings noch, dass der Fingerabdruck-Sensor auf der Rückseite nicht immer zuverlässig arbeitet. Die biometrischen Daten werden des Öfteren nicht erkannt, sodass Nutzer beim Entsperren des Geräts auf die PIN zurückgreifen müssen.
Verbindungsmöglichkeiten
Bezüglich der Sensorik und den Möglichkeiten, sich mit anderen Geräten zu verbinden, orientiert sich das View Prime an einer grundlegenden Ausstattung. Das Smartphone bietet WLAN-Unterstützung und LTE Cat.4, sprich eine Upload-Geschwindigkeit von bis zu 50 MBit/s und eine maximale Download-Geschwindigkeit von 150 MBit/s. Bluetooth in der Version 4.2 sowie auch Miracast, womit Nutzer Inhalte auf andere Geräte kabellos übertragen können, sind ebenso mit an Bord. Nicht zu verkennen ist die praktische Zugabe einer Dual-SIM-Option, wodurch Nutzer zwei SIM-Karten und eine Micro-SD-Karte zeitgleich in Betrieb nehmen können.
Feature | Vorhanden | Funktion |
HSPA |
▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE | ▲ | Mobilfunkstandard, Down-max 600 Mbit/s, Up-max: 100 MBit/s |
USB–OTG | ▲ | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA | ▼ | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher |
NFC | ▼ | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung | ▲ | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL | ▼ | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung | ▼ | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version | ▲ | 4.2 |
WLAN-Standards | ▲ | IEEE 802.11 a/b/g/n/ac |
Qi | ▼ | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Im Rahmen des Tests wird auch die Telefoneinrichtung auf Herz und Nieren geprüft. Während der Anrufer einen guten Klang vernimmt, ist die Qualität beim Angerufenen eher durchschnittlich. Auffällig ist, dass das View Prime Hintergrundgeräusche nicht herausschneidet, sondern in voller Lautstärke überträgt. Die Freisprechfunktion ist derweil nicht besonders gesprächsförderlich, da der Angerufene dann kaum noch etwas versteht.
Auch wenn der Benchmark-Test das View Prime im unteren Mittelklasse-Bereich einordnet, kann es doch im Alltagsgebrauch durch eine reibungslose Performance überzeugen. Die Telefonqualität bewirkt ein paar Punkte Abzug, ebenso die fehlenden Verbindungsmöglichkeiten.
Einzelwertung 3,5 von 5 Sternen
Kamera
Den Fokus beim Kamerapaket legt Wiko auf die Frontkamera, womit vermutlich primär auch wieder eine junge Zielgruppe angesprochen werden soll. Doch von Anfang an: Die Kamera auf der Rückseite, die in der Regel als Hauptkamera gehandelt wird, ist mit 16 Megapixeln versehen und einer eher schwächeren, beziehungsweise geschlosseneren f/2.0-Blende. Bei Dunkelheit wird sie von einem einfachen LED-Blitz unterstützt, der direkt neben der Kamerafassung prangt.
Auf der vorderen Seite – und das wird Selfie-Fans durchaus erfreuen – setzt Wiko auf eine doppelte Kamera. Oberhalb des Displays prangen somit neben dem Lautsprecher und der Benachrichtigungs-LED zwei Objektive, die mit 20 und 8 Megapixeln bestückt sind. Für ein tolles Fotoerlebnis verbaut Wiko auch hier einen Blitz.
In der folgenden Galerie wird die Kameraqualität anhand von Beispielbildern bewertet:
Wiko View Prime im Test: Testfotos
- Macro-Aufnahmen sind in Innenräumen und schönem Licht sehr gut und detailreich möglich.
- Die Farben sind zwar kräftig, bei direkter Lichteinstrahlung wird das Foto aber auch großflächig hell.
- Teils reguliert die Kamera die Helligkeit auch selber und gestaltet das Foto ein wenig dunkler.
- Gegen die Lichtquelle zu fotografieren ist für die Kamera kein Problem.
- Fotografiert man mit dem Licht, sind die Farben gesättigt und leuchtend.
- Kontrastreich kann das View Prime ebenso.
- Gut erkennbar: Ohne Probleme kann die Kamera den Fokus auf den Vordergrund legen…
- …aber auch auf den Hintergrund, sodass sich je nachdem eine schöne Tiefenschärfe ergibt.
- Die Dual-Kamera auf der Front macht feinkörnige Bilder, die ebenfalls mit kräftigen Farben glänzen können.
- Bei schlechtem Licht wirken die Farben deutlich matter.
- Helle Flächen werden dadurch noch greller und überlichten teilweise andere Motive im Bild.
- Nicht nur durch den Regen zieht sich hier ein grauer, Farben verschlingender Schleier über das Foto.
- Im Kontrast steht das knallige Rot zum grauen Wetter…
- …dass das View Prime nicht nur durch einen starken Farbton absetzt…
- …sondern auch durch scharfe Details.
- Auch im Innenraum und mit aktiviertem Filter arbeitet die Frontkamera bei künstlichem Licht gut.
Die Ergebnisse sind überraschend gut: Die Hauptkamera lichtet das gewünschte Motiv relativ scharf ab, nur wenn in das Bild hinein gezoomt wird, findet man hier und da einen Pixel. Dabei kann die Kamera sowohl bei Landschafts- als auch Nahaufnahmen punkten. Die Farben sind kräftig und wirken natürlich und nicht künstlich. Bei schwierigem Licht, wie einem Wolkenverhangenen Himmel, der oftmals grell ist, sind die Fotos teils überbelichtet und das Bild von großen, weißen Flächen dominiert. Außerdem lässt sich ein matter, grauer Schleier bei schlechtem Licht nicht wegdiskutieren.
Die Dual-Kamera auf der Front arbeitet gleichsam gut: Im Gegensatz zu vielen vorderseitigen Kameras sind die Ergebnisse nicht sonderlich grobkörnig, sondern durchaus scharf und geschmeidig. Das View Prime bietet aufgrund seiner zwei Objektive einen 120°-Weitwinkel für Gruppen-Selfies.
Kamera-App
Die zugehörige App bietet Nutzern ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Neben den mittlerweile obligatorischen Filtern, die die Bilder in unterschiedliche Farben tauchen, gibt es auch einen Verschönerungsmodus für Gesichter und eine HDR-Funktion. Für Panoramen oder Nachtaufnahmen stehen eigene Einstellungsmöglichkeiten bereit; ebenso Spielerein wie der Lächelauslöser oder Anti-Flimmern.
Wiko View Prime im Test: Kamera-App
Darüber hinaus weiß Wiko den Hobby-Fotografen aus Nutzern herauszukitzeln und integriert die Option, Werte manuell einzustellen. Dementsprechend können mitunter der ISO-Wert, Weißabgleich oder die Belichtung nach eigenem Bedarf angepasst werden.
Beide Kameras des View Prime leisten gute Arbeit: Die Fotos sind gut und haben nur bei etwas schwierigeren Lichtverhältnissen ein paar Probleme. Wenn Nutzer also keine Kamera zur Hand haben, dient die Smartphone-Kamera als gute Schnappschuss-Alternative. Die App ergänzt mit nützlichen Funktionen und Spielereien.
Einzelwertung 4 von 5 Sternen
Software und Multimedia
Die Basis bildet – wie auch bei Wikos Vorzeige-Smartphone WIM – Googles Betriebssystem in der Version Android 7.1.2 Nougat, sodass Wiko eine Version hinter der aktuellsten hinterherhinkt. Nach wie vor ist unbekannt, ob für das View Prime künftig ein Update auf Android 8 Oreo bereitgestellt wird. Auf Anfrage der Redaktion beim Hersteller wurde die Oreo-Aktualisierung nicht verneint, konkrete Pläne dazu wurden aber ebenso wenig genannt. Apps und Ähnliches werden nicht im nativen Android-Stil angezeigt, sondern präsentieren sich in Wikos eigener Optik.
Wiko View Prime im Test: Das Menü
In den Einstellungen verbergen sich einige sinnvolle Optionen, die Nutzern unter die Arme greifen sollen. Beispielsweise gibt es einen Notfall-Broadcast, der nach der Aktivierung Gefahren durch Apps oder Notfallbenachrichtigungen anzeigt. Daneben gibt es Smart Gestures und Actions, mithilfe derer das Display durch kurzes Tippen aktiviert oder durch das Zeichnen eines Buchstabens auf den Bildschirm eine App geöffnet werden kann. Für den etwaigen Fall, dass das View Prime durch einen zu vollen Cache oder Ähnliches nicht mehr schnurrt wie ein Kätzchen, gibt es zusätzlich die Möglichkeit, das Smartphone zu bereinigen.
Im Vergleich zu Huawei-Geräten sind zwar nur wenige Drittanbieter-Apps auf dem View Prime vorinstalliert, dennoch befinden sich insgesamt zwei „fremde“ Apps auf dem Gerät. Diese sind immerhin deinstallierbar.
Musik-Player
Neben dem Google Musik-Player hat das View Prime ebenfalls eine eigene Musik-App. Die Aufmachung ist einfach, ebenso die Bedienung. Gegliedert wird die Ansicht nicht nur in Titel und Interpret, sondern auch in Ordner, Alben und Favoriten. Spielt man einen Song ab, lässt sich dieser in eine Playlist einfügen oder auch als Klingelton wählen. In den allgemeinen Einstellungen findet sich zudem ein Equalizer, mit dem sich der Sound anpassen lässt.
Wiko View Prime im Test: Der Musik-Player
In diesem Zusammenhang soll auch das beigelegte Headset und der Lautsprecher geprüft werden. Davon abgesehen, dass die Stöpsel für das Ohr viel zu groß sind und in der Ohrmuschel nicht halten, ist der Ton tendenziell hohl. Der verbaute Lautsprecher ist dafür um einiges besser, sofern die Musik nicht zu laut gemacht wird. Dann wird der Ton recht kratzig und zeitweise blechern.
Das Software-Paket, das Wiko auf dem View Prime installiert, bietet sinnvolle Unterstützungen für Gerät und Nutzer, sodass das Smarphone letztlich optimal genutzt werden kann. Nur das Sounderlebnis lässt hier und da zu wünschen übrig.
Einzelwertung 4 von 5 Sternen
Akku
Der Akku des View Prime gehört definitiv zu den besseren, die Smartphones heutzutage zu bieten haben. Mit einer Nennladung von 3.000 mAh ist Wiko relativ großzügig, vor allem in der Hinsicht, dass das View Prime im Prinzip keine Akkufressenden Funktionen – wie zum Beispiel ein Always-On-Display – besitzt. Laut Wiko soll der Akku seinen Herrn bei aktiver Nutzung bis zu 24 Stunden mit Energie versorgen, im Standby-Modus werden sogar bis zu 233 Stunden angegeben.
Das die Herstellerangaben zumeist Humbug sind, ist kein Geheimnis. Intensiv-Tests geben einen Eindruck, wie das jeweilige Gerät sich im Alltag schlägt. In der ersten Phase, die über 8 Stunden geht und das View Prime viel genutzt wurde, verbleiben letztlich noch 68 Prozent Akkuladung. In der darauffolgenden Standby-Phase über 16 Stunden verliert das View Prime fast zehn Prozent Ladung, sodass am folgenden Morgen noch 59 Prozent auf der Anzeige stehen. Ein Wert, mit dem sich durchaus arbeiten lässt und den Nutzer mindestens einen weiteren Tag ohne Aufladen durchbringt.
Modell | Kapazität (mAh) | Akkustand | Verbrauch | ||
---|---|---|---|---|---|
Arbeitstag (8h) | Nacht im Standby (16h) | Intensivtest (8h) | Standby (16 h) | ||
Testgerät | |||||
Wiko View Prime | 3000 | 68 | 59 | 32 | 9 |
direkte Konkurrenz | |||||
Huawei Nova 2 | 2950 | 64 | 49 | 36 | 15 |
Samsung Galaxy A5 (2017) | 3000 | 71 | 53 | 29 | 18 |
Sony Xperia XA1 Ultra | 2700 | 60 | 52 | 40 | 8 |
ehemalige Mittelklassemodelle | |||||
Huawei P10 Lite | 3000 | 51 | 44 | 49 | 7 |
BQ Aquaris X | 3100 | 66 | 81 | 34 | 15 |
Honor 6X | 3270 | 69 | 60 | 31 | 9 |
aktuelle Referenzen | |||||
iPhone X | 2716 | 64 | 57 | 36 | 7 |
Samsung Galaxy S8 | 3000 | 58 | 51 | 42 | 7 |
OnePlus 5 | 3300 | 66 | 46 | 34 | 20 |
Beim Akku gibt es nichts, was negativ auffällt. Die Leistung entspricht der Nennladung, die sehr zufriedenstellend ist. Das Tüpfelchen auf dem „i“ hätte nur noch eine Schnellladefunktion sein können, die dem View Prime allerdings nicht vergönnt ist.
Einzelwertung 4,5 von 5 Sternen
Fazit
Sieht man auf ältere Smartphones von Wiko zurück, kann man sich entweder gar nicht an sie erinnern oder aber der hinterbliebene
Beigeschmack ist schal. Die Franzosen können mit der neuen View-Serie und vor allem dem View Prime eine neue Linie einschlagen, die es wert ist, angeschaut und bewertet zu werden. Das View Prime kann durch seine schick anmutende Optik punkten und schafft es, beispielsweise bei der Kamera-Leistung sowie der Alltagsperformance zu überraschen.
Gesamtwertung 4 Sterne von 5 Sternen
Pros
- schöne Optik und gute Verarbeitung
- guter Akku
- prima Kamera
Cons
- tendenziell mittelmäßiges Display
- schwacher Lautsprecher und Headset
- unzuverlässiger Fingerabdrucksensor
Preis-Leistung
Der Preis von 269 Euro ist für das Wiko View Prime wirklich fair: Man bekommt ein gutes und solide arbeitendes Mittelklasse-Smartphone, das für den durchschnittlichen Nutzer vollends ausreicht. Es bietet alle grundlegenden Möglichkeiten, die von einem Gerät dieser Preisklasse erwartet werden und kann hier und da teils noch überraschen.
Alternativen
Möchte man eine ähnliche Leistung oder ein Gerät, das sich im gleichen Preisbereich bewegt wie das View Prime, allerdings einen anderen Hersteller wählen möchte, bietet der Markt einige Alternativen zu Wikos neuem Smartphone. Unter anderem wäre das Wiko WIM zu nennen, das von der Endwertung her gleich gut wie das View Prime abschnitt. Aber auch das Honor 6A, LG Q6 oder das Samsung Galaxy A5 (2017) sind mögliche Optionen.