Verarbeitung und Design
Der Kamera-Smartphone-Hybrid wirkt groß, klobig und schwer. Dieser Eindruck relativiert sich allerdings recht schnell. Besonders wenn man sich bewusst macht, was Samsung da zusammengebaut hat. Die 200 Gramm Lebendgewicht wiegen schon satt in der Hand und es dauert etwas, bis man sich daran gewöhnt hat. Die Maße von 137,5 x 70,8 mm in der Höhe und Breite sind Standard, allerdings sind die gut 16 mm Dicke am normalen Gehäuse schon recht wuchtig. Die 20,2 mm mit dem Objektivaufbau können die Hosentasche aber schon gewaltig ausbeulen. Das Design ist auf der Frontseite ein typisches Galaxy-Smartphone und unterscheidet sich, abgesehen von der Dicke des Geräts und der etwas breiteren Displayeinfassung, kaum von seinen weniger fotoaffinen Brüdern. An der rechten Seite des Geräts erheben sich Knöpfe aus der Flanke. Die Schaltwippe am oberen Ende und der Power-Button daneben sind in der Rahmenfarbe "Electric Blue" gehalten und recht unauffällig. Der zusätzliche Knopf am unteren Ende besitzt eine Chromfarbene Umrahmung und ist etwas breiter und erhabener als der Rest. Er ist zweistufig, wobei die erste Stufe extrem leichtgängig ist. Die Druckpunkte der vier Taster sind allerdings in Ordnung.Samsung Galaxy K Zoom LTE
Display
Das Galaxy K Zoom ist mit einem HD-Super-AMOLED-Display mit 4,8 Zoll Diagonale ausgestattet. Es ist ist hell und kann mit intensiven Farben überzeugen. Gorilla Glass 3 schützt das Panel. Zur Kontrolle der ersten Testbilder mit der Kamera reicht das HD-Display völlig aus und kann auch bei Sonnenschein noch gut abgelesen werden. Bei größeren Betrachtungswinkeln spiegelt es ein wenig, aber die Farben sind immer noch kräftig. Der Rahmen um das Display ist recht breit geraten. Trotz vergleichbarer Gesamtgröße bekommt Samsung ein 0,2 Zoll größeres Display in beispielsweise das Galaxy S4. Die Pixeldichte beträgt 306 ppi , was ein guter Wert ist. Das Display spricht auf Wisch- und Touch-Befehle spontan, schnell und präzise an. Die Helligkeitsregelung reagiert schnell und passt das Display in festen Stufen auf seine Umgebung ein. Die Grundhelligkeit kann zusätzlich von -5 bis +5 selbst bestimmt werden. Ein wenig schade ist, dass die Kamera zwar Full-HD-Videos, sogar mit 60 Bildern/Sekunde aufnimmt, diese aber nicht vom Display wiedergegeben werden können. Wenn bei einem Smartphone eine so hohe Priorität auf Bilder- und Video-Produktion gelegt wird, wäre es schön, sich die Ergebnisse auch in voller Auflösung ansehen zu können.Gut ablesbar: Das Display spiegelt zwar etwas, allerdings stört das im Alltag weniger als unter diesem harten Test
Gute Ablesbarkeit, Schärfe und eine recht schnell reagierende Helligkeitsregelung zeichnen das Display aus. Auch die Farben können überzeugen und die Helligkeit geht in Ordnung. Für die Einschränkung in der Auflösung und das Spiegeln gibt es einen halben Punkt Abzug. Wertung: 4,5 / 5Leistung und Ausstattung
Das Galaxy K Zoom ist mit einem Hexa-Core-Prozessor mit zwei 1,7 Ghz und vier 1,3 Ghz taktenden Kernen ausgestattet. Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf 2 GB. Sein interner Pendant ist mit 8 GB nicht überdimensioniert und lässt sich per Micro-SD-Karte mit bis zu 64 GB aufrüsten. Das Smartphone reagiert immer flott auf Befehle. Beim Durchwischen der Menüs und dem Aufrufen von Apps oder der Benutzeroberflächen ruckelt nichts und es gibt kaum Wartezeiten. Auch Internetseiten sind flott aufgebaut, nur etwas größere Bilder lassen ab und an auf sich warten. Das Test-HD-Video wurde allerdings ohne jegliche Verzögerung abgespielt. Im Testspiel Real Racing 3 liefen die Rennen sehr flüssig. Ein wenig störend waren die Nachladezeiten, wenn durch die Menüstruktur des Spiels gescrollt wurde. Dann musste auf einzelne Bilder oder Grafiken kurz gewartet werden. Bei hoher Belastung wird das Rückteil des Smartphones nur leicht warm. Im alltäglichen Gebrauch erhitzt sich das Handy allerdings kaum. Nach Angaben von Samsung besitzt das Galaxy Zoom auch MHL. Allerdings konnte im Test keine Verbindung zu einem Philips-Monitor und einem ebenfalls von Philips stammenden Fernseher hergestellt werden. Das könnte an der veränderten Pin-Belegung von Samsung liegen. Denn die Südkoreaner setzen den MHL-Standard nicht 1:1 um. Dadurch gibt es häufig Probleme beim Anschluss von Samsung-Geräten über Adapter von Drittherstellern. An Verbindungsmöglichkeiten bietet das Samsung Galaxy K Zoom:Feature | Ja | Nein | Funktion |
HSPA | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 100 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Version 1.3, Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Qi | X | QI-Ladestandard ermöglich kabelloses Aufladen | |
Bluetooth-Version | X | 4.0 | |
WLAN-Standards | X | 802.11a/b/g/n 2,4 + 5 GHz, HT40 |
Das Galaxy K Zoom ist recht flott unterwegs und der Nutzer muss sich nur bei sehr aufwendigen Anwendung etwas gedulden. Fotos und Screenshots brauchen einen Augenblick zum wegspeichern. Trotzdem ist es für den Alltag gut gerüstet und kommt kaum an seine Leistungsgrenzen. Für die kleineren Wartezeiten und dem Ärgernis wegen dem MHL-Anschluss gibt es einen Punkt Abzug.
Wertung: 4 / 5Kamera
Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem Smartphone natürlich auf der 20,7-Megapixel-Kamera mit optischem 10-fach-Zoom. Die Brennweite des Objektivs liegt bei 4,4 – 44 mm und die maximale Blendenöffnung bei 1:3,1-6,3. Beim Starten der Kamera-App fährt das Objektiv, zusätzlich zur normalen Aufbauhöhe, noch 2 cm aus dem Rückteil heraus und öffnet automatisch die vordere Objektivabdeckung. Sie wird durch ein vorgelagertes Glas zusätzlich geschützt. Damit es bei längeren Brennweiten keine Verwackler gibt, hat Samsung der Kamera einen optischen Bildstabilisator spendiert. Wunder darf man zwar nicht verlangen, jedoch sind die Erwartungen hoch. Die ersten Testbilder sind in Ordnung. Besonders der optische Zoom macht enorm Spaß, denn er lässt im Vergleich zum Digitalzoom viel mehr Raum für die Bildgestaltung ohne Auflösungsverlust. Im Test muss sich das Galaxy K Zoom gegen das Lumia 1020 mit seiner 41-Megapixel-Kamera und einer Panasonic Lumix G2 messen lassen. Letztere ist eine spiegellose Systemkamera mit Micro-Four-Thirds-Sensor und im Test mit einem 19 mm 1:2,8 Objektiv von Sigma ausgestattet gewesen. Dieses entspricht auf Kleinbild gerechnet einem 38-mm-Objektiv. Im K Zoom ist die minimale Brennweite mit 24 mm im Kleinbildformat angegeben. Daraus und aus dem angegebenen Brennweitenbereich lässt sich die Sensorgröße errechnen: Sie bewegt sich zwischen einem 1 / 2,3-Zoll- und einem 1 / 1,7-Zoll-Sensor. Damit ist sie vergleichbar mit beispielsweise der des Sony Xperia Z2 (1 / 2,3 Zoll). Die Brennweite des Objektivs ist Kleinbildentsprechend gewaltige 24-240 mm. Soweit die graue Theorie.Samsung Galaxy K Zoom Kamera-Testbilder
Im direkten Vergleich der drei Kameras zeigt sich das am kurzen Ende sehr weitwinklige Objektiv des Galaxy K Zooms. Die Farben sind neutral und nicht so warm wie beim Lumia 1020. Das stört aber nicht weiter, denn der Fotograf mit der Samsung-Kamera kann auf insgesamt 27 Kameramodi zurückgreifen und das Bild ebenso manuell beeinflussen. Zu fast jeder Situation hat Samsung einen speziellen Modus entwickelt. So gibt es Nacht-, Porträt-, Selfie- und Kindermodi. Die Schärfe, die Farben und der Dynamikumfang sind oberhalb des Smartphone-Standard und können bei genügend Licht voll überzeugen. Der Autofokus tut sich bei dunkler Umgebung ein wenig schwer und trifft nicht immer den angestrebten Fokuspunkt. Dafür kann der Fokuspunkt per Tipp auf das Display auch selbst gesetzt werden. Toll dabei: Der Punkt für die automatische Belichtungseinstellung kann getrennt davon ebenfalls mit einem Fingerzeig gesetzt werden. Der Knaller am Samsung Galaxy K Zoom ist der optische Zoom. Auch wenn das Nokia mit seinen 41 Megapixeln mehr Potenzial hat, Bilder auch beschnitten zu nutzen, kann der Galaxy-Nutzer den Bildausschnitt viel variabler bestimmen. Die Vorteile eines optischen Zooms werden dann klar, wenn man versucht, Objekte zu fotografieren, an die man nicht ran kommt. Bei den meisten Smartphones muss man dann auf eine Detailaufnahme verzichten oder sich mit einem Bildausschnitt zufrieden geben. Dieser hat dann weniger Auflösung und oft eine schlechtere Qualität. Die Naheinstellgrenze ist nicht berauschend und die Schärfentiefe ist Sensorgrößenbedingt recht hoch. Trotzdem kann mit der Kamera auch Freigestellt oder das Objekt durch Unschärfe des Hintergrunds herausgehoben werden.
Die drei Kontrahenten im Vergleich. Von oben nach unten: Samsung Galaxy K Zoom, Panasonic Lumix G2, Nokia Lumia 1020
Im Videomodus kann das Galaxy K Zoom ebenfalls überzeugen. Es nimmt Videos in Full-HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Der Autofokus zieht bei Schwenks und Zoom-Fahrten flott nach und die Belichtungseinstellung wird ebenfalls zuverlässig vom Handy erledigt. Was etwas stört ist, dass die Aufnahme startet sobald der Videomodus ausgewählt wird. Dafür kann man die Aufnahme pausieren und auch während des Videodrehs bis zu sechs Fotos aufnehmen. Eine Zeitlupen- und eine Zeitrafferfunktion mit jeweils bis zu 8-facher Geschwindigkeitsreduktion beziehungsweise Beschleunigung runden das Videopaket ab. Überraschend gut: Samsung hat daran gedacht, den Zurück-Button rechts unten am Bildschirmrand im Fotomodus abzustellen. Da beim Fotografieren das Handy meist Quer gehalten wird, liegt der rechte Daumen automatisch an dieser Stelle. Dadurch würde das Handy ständig den Fotomodus verlassen. Nicht so überzeugen kann dagegen der Auslöseknopf: Die erste Tasterstellung zum scharfstellen des Bildes ist zu leichtgängig und wird schnell übertastet. Es wird also ausgelöst, ohne kontrolliert scharf gestellt zu haben.Software und Multimedia
Samsung stattet das Galaxy K Zoom mit Android 4.4.2 KitKat aus und überzieht es mit seiner Benutzeroberfläche TouchWiz. Allein das Betriebssystem, die Benutzeroberfläche und die vorinstallierten Apps nehmen über 3 der 8 Gigabyte des internen Speichers ein. Samsungtypisch gibt es recht viel vorinstallierte Programme auf dem K Zoom. So sind über 40 Apps vorinstalliert und es gibt einen extra Ordner nur für die Google-Anwendungen, von denen es allein zwölf gibt. Ebenfalls vorinstalliert ist eine App namens Kindermodus. Hier können die Kleinen unter anderem malen, fotografieren und singen. Dabei kann das Kind nicht auf die normale Menüstruktur des Handys zugreifen, denn um den Kindermodus zu verlassen muss ein Code eingegeben werden. Die Widgets sind nicht mehr wie beim Note 3 im App-Drawer versteckt, sondern sind über langes gedrückt halten des Knopfs für die aktuellen Anwendungen zu erreichen. Mit einem Wisch nach rechts öffnet sich Samsungs My Magazin. Mit der digitalen Zeitschrift lassen sich Nachrichtenthemen, Nachrichten aus sozialen Netzwerken sowie E-Mails und Termine vereint anzeigen.Samsung Galaxy K Zoom Benutzeroberfläche
Wertung 4/5
Akku
Im Akkutest zeigt sich das Galaxy K Zoom von seiner stabilen Seite. Der Akku hat laut Herstellerangaben eine Ladung von 2.430 mAh und soll bis zu 11 Stunden Videowiedergabe schaffen. Im 8-Stunden-Intensivtest waren Stromfresser wie Bluetooth und WLAN immer an und der Bildschirm strahlte mit voller Helligkeit. Es wurden jeweils 30 Minuten gespielt, telefoniert, HD-Videos gesehen und Web-Radio gehört. Nach acht Stunden waren noch 30 Prozent der Akkukapazität erhalten. Nach weiteren fünf Stunden im Standby konnte noch auf 26 Prozent und nach über einem Tag noch auf 21 Prozent der Akkuladung zurück gegriffen werden. Der Bildschirm ist wie üblich der Stromfresser Nummer eins, was sich in einem langen Standby-Betrieb niederschlägt. Wenn die Drahtlosverbindungen abgeschaltet und die Nutzung alltäglicher ist, kann eine Akkuladung sicher noch länger halten.Fazit
Das Samsung Galaxy K Zoom ist ein gutes Mittelklassesmartphone mit gewissen Vorzügen. Hier packt Samsung außergewöhnliche Kameratechnik in ein Smartphone und hat es diesmal sogar geschafft, sie so zu integrieren, dass sie nach einer Eingewöhnungszeit nicht mehr auffällt. Die 520 Euro wirken im ersten Moment heftig, jedoch spart man sich mit dem K Zoom tatsächlich die Ausgaben für eine Kompaktkamera. Pro- herausragende Kamera
- flott
- gut ausgestattet
- dick und schwer
- ungewohnte Haptik
- recht teuer