Samsung ist bekannt dafür, innovative Ideen umzusetzen. Ob ein gebogenes oder flexibles Display, ein Tisch mit Touchscreen oder Fensterglas mit integriertem Bildschirm. Nichts scheint unmöglich. Da wirkt die Idee ein Handy mit einem Beamer auszustatten schon beinahe langweilig. Dennoch hat sich kein Hersteller bis dato daran gewagt. Schon auf dem MWC 2010 präsentierte Samsung ein Projektor-Smartphone Galaxy Beam I8520 - damals auch unter "Halo" bekannt - und erregte gehörig Aufsehen. Das schaffte es jedoch nicht auf den deutschen Markt. Zwei Jahre später und leicht überarbeitet, schafft es der Pocket-Beamer – bzw. das Handy – auch auf den Markt und ist für stolze 549 Euro UVP erhältlich. Wie sich das Smartphone mit Beamer-Funktion schlägt, verrät der Testbericht auf inside-digital.de.
Das Galaxy Beam wird in einer unspektakulären weißen Schachtel geliefert. Das Handy liegt in einer Plastikschale über dem mitgelieferten Zubehör. Hierzu gehören zwei Akkus, das Daten- und Ladekabel, ein Headset, ein Tischständer samt Ladefach für den zweiten Akku, sowie eine gedruckte Bedienungsanleitung. Eine Speicherkarte wird nicht mitgeliefert.
Am rechten Rand befindet sich eine minimale Öffnung, an welcher der Akkudeckel mit dem Fingernagel angehoben wird. Dieser besteht aus einem Kunststoff, der recht biegsam ist. Für das Einsetzen der SIM-Karte muss der Akku nicht entfernt werden. Der Slot befindet sich auf der linken Gehäuseseite. Eine Speicherkarte kann im laufenden Betrieb eingesetzt werden. Der entsprechende Schacht befindet sich auf der rechten Seite. Das Zusammenbauen des Galaxy Nexus gestaltet sich denkbar einfach. Der Deckel wird einfach auf das Gerät gelegt und ringsum angedrückt.
Das Galaxy Beam ist erstaunlich kompakt konzipiert, wenn man bedenkt, welche Technik drin steckt. Mit 124 x 64 x 12,6 Millimetern ist es zwar um einiges dicker als viele aktuelle Smartphones, dennoch liegt das Handy sehr gut in der Hand und lässt sich auch bequem einhändig bedienen. Das Gewicht beträgt 147 Gramm und ist sehr ausgewogen verteilt. Der Akkudeckel ist leicht geriffelt und bietet einen guten Halt. Die Haptik des Beam ist ok. Wirklich hochwertig fühlen sich die verwendeten Materialien nicht an, wenngleich es aber nicht billig wirkt. Für den Preis darf man aber gerne ein wenig mehr haptische Glücksgefühle einfordern. Die Verarbeitung ist indes sehr gut. Auch mit festem Druck lässt sich kein Knacken entlocken. Spaltmaße sind so gut wie keine vorhanden.
Das Display wird von einem Chrom-Rahmen eingefasst und liegt minimal tiefer, so dass man es auch mal auf die Vorderseite ablegen kann, ohne gleich diverse Kratzer befürchten zu müssen. Neben dem Chrom-Rahmen bestehen die Flanken auch aus gelben Kunststoff und gehen nahtlos in den Akkudeckel über. Die Farbkombination aus schwarzer Vorderseite und gelben Flanken, wirkt frisch. Allerdings ist der Akkudeckel mehr grau als schwarz, so dass er nicht wirklich zur Vorderseite passen will und ein wenig stiefmütterlich daher kommt. Unter dem Display befindet sich die obligatorische Menü-Taste, welche von zwei Sensortasten umrandet wird. Diese leuchten auf, sobald das Display aktiv ist. Über dem Display befindet sich die vordere Kamera, sowie der Helligkeits- und Annäherungssensor.
An der rechten Geräteseite befinden sich der An-/Ausschalter, die Taste zum Starten des Beamers, sowie der geschützte Micro-SD-Slot. Dem gegenüber liegen die Lautstärkewippe, der Anschluss für das Headset und der ebenfalls geschützte SIM-Karten-Slot. Am unteren Ende findet das Daten- und Ladekabel seinen Platz. Der Micro-USB-Port ist hingegen ungeschützt. An der Stirnseite wurde, mit einem Chrom-Rahmen eingefasst, die Linse für den Beamer verbaut. An dieser Stelle ist das Gerät auch ein wenig dicker und sorgt so für eine geringe Wölbung des Akkudeckels. Aufgrund des Beamers befindet sich die Kameraöffnung auch nicht im oberen Drittel der Rückseite, sondern eher mittig.
Mit Quad-Band-GSM und Dual-Band-UMTS ist der Empfang nahezu überall auf der Welt möglich. Die Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und bewegt sich im Fest- und Mobilfunknetz auf sehr gutem Niveau. Es sind keine Stör- oder Hintergrundgeräusche zu vernehmen. Die Stimme des Gesprächspartners wird deutlich und klangecht übermittelt. Die Ausgabe über die integrierte Freisprecheinrichtung ist ok. Auf maximaler Lautstärke kommt es zu leichten Verzerrungen. Der Empfang war im Testzeitraum durchgehend sehr gut. Der 2000-Milliamperestunden-Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von 800 Stunden im GSM- und 700 im UMTS-Netz. Gespräche sollen bis zu einer Länge von 15 Stunden per GSM und 9 per UMTS möglich sein. Bei ständig aktiviertem WLAN, UMTS und E-Mail-Push, 2,5 Stunden Telefonieren, einer Stunde Spielen und zwei Stunden Surfen, verlangte das Smartphone nach knapp 28 Stunden wieder nach neuem Strom. Aufgrund des mitgelieferten zweiten Akkus lässt sich die Laufzeit sogar verdoppelt. Mit eingeschaltetem Beamer kommt das Smartphone auf eine Laufzeit von 4-5 Stunden und reicht für den einen oder anderen Film vollkommen aus. Auch hier kann mithilfe des zweiten Akkus ein kompletter Filmabend überstanden werden.
Der Sar-Wert beträgt sehr niedrige 0,277 W/kg.
Das Beam kommt mit einem unspektakulären 4-Zoll-Display daher. Die Auflösung beträgt 800 x 480 Pixel, auch das ist Mittelklasse-Standard. Als Display-Technik verwendet Samsung nicht seine hauseigene AMOLED-Lösung, sondern auf ein TFT-Display. Dies ist insofern verständlich, als das der Preis nicht noch höher getrieben wird. Zudem braucht man aufgrund der Dicke von zwölf Millimetern keine extrem dünne Bauart, welche AMOLEDs mit sich bringen. Die Anzeige ist extrem scharf. Auch auf maximale Vergrößerung von Texten, ist keine Treppchenbildung zu erkennen. Der Kontrast ist sehr gut und ist auch aus einem extremen Blickwinkel sehr gut ablesbar. Nur die Sättigung hätte ein wenig höher sein dürfen. In Sachen Helligkeit spielt das TFT seine Vorteile aus. Die automatische Helligkeitsreglung arbeitet unter normalen Lichtverhältnissen sehr gut. Nur im Freien sollte man manuell auf die maximale Stufe stellen, da sonst das Ablesen ziemlich schwer fällt. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist kaum etwas zu erkennen. Aufgrund des großen Blickwinkels, reicht es aber aus, das Handy ein wenig zu drehen. Im Freien kommt es jedoch zu recht hohen Spiegelungen, so dass sich das Handy sehr gut als Schminkspiegel-Ersatz nutzen lässt.
Die 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über das entsprechende Symbol gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunden startklar. Auf der Vorderseite steht eine 1,3-Megapixel-Kamera für Selbstportraits oder Videotelefonie bereit. Die Auslöseverzögerung beträgt recht lange zwei Sekunden. Zwar arbeitet der Autofokus sehr sauber und zielgerichtet, jedoch braucht dieser seine Zeit, weshalb das Auslösen nicht schneller von Statten geht. Das Speichern der geschossenen Bildern geht indes sehr schnell. Die Einstellungen geben – wie von Samsung nicht anders zu erwarten - dem Nutzer eine Vielzahl von Optimierungen mit an die Hand.
- Fotolicht
- Aufnahmemodus (Smile, Panorama, Actionaufnahme,Carton)
- Szenen (Portrait, Landschaft, Nacht, Sport, Party/Innen, Strand/Schnee, Sonnenuntergang, Morgendämmerung, Herbstfarbe, Feuerwerk, Text, Kerzenlicht, Gegenlicht)
- Effekte (Negativ, Grau, Sepia)
- Belichtungskorrektur
- Fokusmodus
- Selbstauslöser
- Weißabgleich
- ISO
- Belichtungsmessung
- Geo-tagging
- Bildqualität
- Umschalten auf vordere Kamera
Die Einstellungen werden über das Display aufgerufen. Das jeweils letzte Bild wird in einer kleinen Vorschau am oberen Bildschirmrand angezeigt. Nahtlos kann bei der Betrachtung in das Bild hinein und heraus gezoomt werden, zudem lässt es sich direkt versenden. Das Galaxy Beam nimmt zudem Videos in HD mit 720p auf. Die Einstellung sind nicht so weitreichend wie bei den Fotos:
- Videolicht
- Belichtungskorrektur
- Effekte (Negativ, Grau, Sepia)
- Weißabgleich
- Hilfslinien
- Videoqualität
- Auflösung
Die Wiedergabe von Bildern und Videos auf dem Handy-Display ist gut. Die Bilder sind hell und weisen sehr guten Kontrast auf. Auch die Sättigung ist gut gewählt. Die Motive sind scharf, nur bei der Vergrößerung fällt auf, dass sie nicht wirklich detailreich sind und feine Strukturen verwischen. Das Bildrauschen ist erstaunlich gering – zumindest bei ausreichend Licht. Für eine 5-Megapixel-Kamera liefert das Handy eine sehr gute Bildqualität, welche auch auf dem PC überzeugen kann. So darf man ruhig mal die Kamera zu Hause vergessen, denn mit dem Beam lassen sich gute Abzüge für das Fotoalbum erstellen.
Die selbstgedrehten Videos sind sehr flüssig. Mit schnellen Szenen oder Schwenks kommt die Kamera gut zurecht. Zu Rucklern kommt es bei der Wiedergabe auf dem PC oder TV nicht. Allerdings fehlt es der Kamera an einer Fokuseinstellung. So ist der Fokus fix und eher auf die Ferne und nicht auf die Nähe eingestellt. So vermag es das Handy nicht, zwischen nahen und fernen Bereichen zu unterscheiden, was dazu führt, dass im Video alle Objekte unter 30 Zentimeter Abstand unscharf erscheinen. Auch die Tonaufzeichnung könnte besser sein. So ist ein minimales Grundrauschen zu hören. Zudem sind die Stimmen recht blechern.
Auf dem Galaxy Beam läuft noch die „in die Jahre gekommene“ Android-Gingerbread-Version 2.3.6. Darüber legt Samsung seine TouchWiz-Oberfläche. Neben diversen optischen Änderungen, zum Beispiel bei den Icons oder der Farbe im Menü und der Möglichkeit der Skalierung von Widgets, bringt TouchWiz keinen nennenswerten Mehrwert mit sich. So dient es mehr dem Wiedererkennungswert der Samsung-Geräte. Wer die recht bunte Samsung-Oberfläche nicht mag, kann sich einen von diversen Launchern aus dem PlayStore herunterladen und bekommt so die native Android-Oberfläche zu Gesicht.
Wie auch schon von anderen Samsung-Geräten bekannt, bietet das Beam einige Funktionen, die per Gesten gesteuert werden. Dreht man das Gerät während eines Anrufs um, schaltet es automatisch in den Stumm-Modus und deaktiviert das Klingeln. In Bildern oder dem Browser, lässt sich durch Kippen des Handys nach hinten oder vorne der Inhalt vergrößern bzw verkleinern. Dafür legt man beide Daumen auf das Display und führt eine Kipp-Bewegung nach hinten oder vorne aus. Die dritte Möglichkeit ist das Schwenken. Um Symbole auf dem Startbildschirmen zu sortieren, drückt man länger als eine Sekunde auf ein Icon und hält es fest. Bewegt man das Handy nach links oder rechts, wechselt die Bildschirmseite nach links oder rechts.
Das Gerät läuft unter Android 2.3.6 sehr flüssig. Zu langen Wartezeiten bei der Bedienung kommt es nicht. Das Scrollen in Listen oder das Zoomen in Bildern läuft ebenso butterweich. Holt man das Gerät aus dem Standby-Betrieb, sind keine Ruckler zu spüren. Das Handy reagiert prompt auf die Fingereingabe. Das Schreiben auf der virtuellen Tastatur ist gut und auch für Schnellschreiber geeignet. Die Buchstaben lassen sich gut treffen, die Fehlerquote ist recht gering. Einfache Spiele wie zum Beispiel Angry Birds laufen flüssig, auch hier ist die Touchscreenreaktion sehr genau. Probleme bekommt das Beam nur bei grafisch sehr aufwendigen Spielen wie zum Blood&Glory. Hier ist die Bedienung nicht mehr ganz so flüssig, aber dennoch spielbar.
Mit Datenturbo HSPA+ sind mit 14.4 Megabit/s für den Download und 5,7 Megabit/s für den Upload im mobilen Internet möglich. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht WLAN mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Wer mit seinem Laptop oder Tablet unterwegs auf eine Internetverbindung angewiesen ist, der kann mit dem Galaxy Beam einen mobilen Hotspot einrichten. Dabei wird die HSPA+ Verbindung des Handys per WLAN mit anderen Geräten geteilt. Die lokale Datenübertragung geht per Bluetooth 3.0 oder per USB-Verbindung vonstatten. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Zudem verfügt das Gerät über den Standard ‚Wi-fi direct‘. Daten können so auf einfache Weise über das WLAN-Netzwerk mit angeschlossenen Geräten ausgetauscht werden, ohne eine bestimmte PC-Applikation verwenden zu müssen. Das Beam verfügt über acht Gigabyte internen Speicher, welcher sich mit Micro-SDHC-Karten um weitere 32 Gigabyte erweitern lässt.
Das Highlight des Handys ist der integrierte DLP-Beamer, welcher 15 Lumen bietet und 20000 Betriebsstunden leisten soll. Die Auflösung beträgt 640 x 360 Pixel. Gestartet wird der Beamer über die seitliche Taste und es öffnet sich das Beamer-Menü. Hier kann der Fokus und die Ausrichtung eingestellt werden. Die komplette Anzeige des Handys wird gespiegelt. Aufgrund der geringen Helligkeit empfiehlt sich der Einsatz in abgedunkelten Räumen. Das projizierte Bild kommt bei einem Abstand von drei Metern circa auf die Fläche eines 42-Zoll-Fernsehers. Richtig justiert, liefert der Beamer eine ordentliche Schärfe. Die Farben sind gut, nur der Kontrast ist recht schwach. Der Ton kommt aus dem Handy selbst, daher sollte man eine Stereoanlage oder externe Boxen anschließen.
Wirklich vorteilhaft ist die Verwendung des Handys in Präsentationen vor Kollegen oder dem Kunden, wenn gerade keine andere Möglichkeit gegeben ist. Dafür lässt sich auch ein Mauszeiger einblenden, der über den Touchscreen gesteuert werden kann. Zwar reicht die Leistung des Beamers im heimischen Gebrauch für das gelegentliche Abspielen von kleinen Filmen oder einer Dia-Show aus, aber ersetzt in keinen Fall einen originären Beamer. Nichts desto trotz ist der integrierte Beamer eine sehr nette Funktion mit ansprechender Bildqualität und sorgt für das ein oder andere erstaunte Gesicht bei der Vorführung in großer Runde. Wer kann schon auf dem Campingplatz ohne großen Aufwand ein Freiluftkino erzeugen?
Im Beam werkelt ein hauseigener Exynos-4210-Prozessor mit zwei Kerne, dieser leistet eine Taktrate von einem Gigahertz und kann auf 512 Megabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen. Die Kombination ist auch schon aus anderen Samsung-Smartphones bekannt und bringt eine ansprechende Leistung mit sich.
Der Android-Browser leistet eine gute Performance auf dem Galaxy Beam ab. Zum vollständigen Laden der inside-digital.de-Startseite benötigt das Beam mit HSPA+ 15 Sekunden – schneller geht es mit WLAN. Damit ist die Seite innerhalb von zwölf Sekunden aufgebaut - sehr gute Werte. Das Scrollen funktioniert butterweich, ebenso das Vergrößern des Inhaltes. Der Browser erlaubt das Öffnen mehrere Tabs, es lassen sich Favoriten anlegen und eine gesonderte Helligkeit unabhängig vom System einstellen. Flash-Inhalte werden auf Wunsch direkt geladen. So lassen sich eingebettete Youtube-Videos direkt auf der Seite betrachten und steuern.
Eine eigenständige Navigationslösung ist nicht installiert. Braucht es aber auch nicht. Mit Google Maps Navigation bekommt der Reisende alles, was er braucht. Für den Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger lediglich sechs Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden. Für die sprachgeführte Routenberechnung wird das jeweilige Kartenmaterial ad hoc bei der Berechnung der Route heruntergeladen. Es empfiehlt sich also, ein entsprechendes Datenpaket oder eine Daten-Flatrate bei häufigerem Einsatz zu buchen. Die Routenplanung lässt keine Wünsche offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich und erfolgen zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satellitenansicht für die reale Straßenansicht. Wer auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich in Googles Play Store eine andere Lösung kaufen und herunterladen.
Der MP3-Player bietet die Möglichkeit, die eigene Sammlung nach altbekannten Listen zu sortieren. So lassen sich die Musikstücke nach Alben, Interpreten oder selbst erstellen Wiedergabenlisten ordnen. Andere Listen können in den Einstellungen freigeschaltet werden. Die Musiksteuerung ist recht spartanisch. Neben einer Wiederholfunktion und der Möglichkeit Titel zufällig abzuspielen, lässt sich Musik noch per WLAN übertragen. Wer mehr will, kann sich aber einen von diversen MP3-Playern aus dem Play Store laden. Die Qualität des rückseitig verbauten Lautsprechers ist okay. Die Ausgabe ist auf mittlerer Lautstärke klar - es fehlt allerdings an Dynamik. Auf höchster Stufe stößt der Lautsprecher allerdings an seine Grenzen und quittiert dies mit einem gehörigen Übersteuern. Bei der Verwendung der mitgelieferten Kopfhörer – warum diese übrigens in Weiß gehalten sind, obwohl das Handy beinahe komplett Schwarz ist, bleibt ein Rätsel - ist die Ausgabe um Welten besser. Höhen, Mitten und Tiefen werden ausgewogen wiedergegeben. Auch die Bässe sind sehr druckvoll. Der Klang lässt sich mit dem Equalizer nach eigenem Gusto anpassen. An die Qualität des HTC One X mit BeatsAudio kommt das Galaxy Beam allerdings nicht heran, macht aber – zumindest mit Kopfhörern – eine sehr ordentliche Figur.
Die Kalenderfunktion des Beam stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Die Monatsansicht kann sich ebenfalls per Widget auf einem der Startbildschirme angezeigt werden. Zudem gibt es ein kleines Termin-Widget, welches anstehende Ereignisse direkt auf dem Display anzeigt. Insgesamt können zehn verschiedene Weckzeiten definiert werden.
Alle Kontakte werden in einer nach unten scrollbaren Liste angezeigt. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzugefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden.
Von Haus kommt das Galaxy Beam nur mit den wichtigsten Anwendungen daher. Neben den obligatorischen Google Diensten Maps, Navigation, Youtube, GTalk und Google+, stehen unter anderem noch eine Nachrichten und Wetter-Applikation bereit, eine Sprachmemo-Funktion, eine Bildbearbeitung, ein Tagebuch, diverse Shopping-Apps wie Hugendubel, KaufDa, Lieferheld oder HRS bereit. Die Samsung-eigenen Dienste GameHub und die SamsungApps bieten Zugriff auf Spiele, Musik und andere kostenlose und kostenpflichtige, exklusive Anwendungen. Für alles andere steht dem Nutzer im Android PlayStore eine Vielzahl weiterer Programme zur Verfügung.
Das Samsung Galaxy Beam ist ein grundsolides Smartphones, mit dem gewissen Etwas. Das Smartphone ist sehr gut verarbeitet, die Anzeige sehr scharf und hell. In Sachen Akkulaufzeit kann das Beam ganz klar punkten - nicht nur aufgrund des zweiten mitgelieferten Akkus. In Sachen Performance steht das Galaxy aktuellen Flagschiffen mit Quad-Core in kaum was nach. Die Bedienung ist sehr flüssig und butterweich. Nur grafisch ansprechende Spiele bringen das Beam ein wenig ins Stocken ohne aber den Spielspaß in Gänze zu schmälern. Abstriche muss man jedoch bei der Kamera machen. Diese liefert zwar Bilder in ansprechender Qualität, jedoch sind diese nicht so detailreich wie man es sich wünscht. Auch die HD-Videokamera kann aufgrund des fehlenden Autofokus nicht überzeugen.
Kein Zweifel, das Highlight ist der integrierte Beamer, welcher ein Alleinstellungsmerkmal schafft. Für den gelegentlichen Videoabend oder um seine Rede mit einer Präsentation zu unterstreichen, ist das Beam alle mal zu gebrauchen – insofern man die Räumlichkeit entsprechend abgedunkelt hat. Der Beamer ist ein äußerst interessantes und nettes Gimmick. Ob es sich jedoch lohnt, dafür 440 Euro auf den Tisch zu legen – soviel kostet das Galaxy Beam bei diversen Onlinehändlern – muss jeder selbst wissen. Denn ohne den Beamer gibt es am Markt auch Alternativen, welche die gleiche Leistung bieten, aber günstiger sind.
Pro:
- sehr gute Verarbeitung
- umfangreiches Zubehör
- integrierter Beamer
- performante Hardware
Contra:
- durchschnittliche Bildqualität der Kamera
- Videos nur mit Fixed Fokus
- recht hoher Preis