Samsung Galaxy A51 im Test: Multitalent nur auf den ersten Blick

7 Minuten
Das Samsung Galaxy A51 ist der Nachfolger eines der beliebtesten Smartphones der vergangenen Jahre, des Galaxy A50. Etwas mehr als 300 Euro musst du aktuell für das Handy bezahlen, wenn du es haben möchtest. Doch was bekommst du für dein Geld? Wir verraten es dir.
Günstig und gut: Das Samsung Galaxy A51
Günstig und gut: Das Samsung Galaxy A51Bildquelle: Blasius Kawalkowski
Das Samsung Galaxy A51 ist der Nachfolger eines der beliebtesten Smartphones der vergangenen Jahre, des Galaxy A50. Etwas mehr als 300 Euro musst du aktuell für das Handy bezahlen, wenn du es haben möchtest. Doch was bekommst du für dein Geld? Wir verraten es dir.

Samsung Galaxy A51: Die Hardware im Test

Ob der Octa-Core-Prozessor Exynos 9611, 4 GB Arbeitsspeicher oder der nicht vorhandene Schutz gegen das Eindringen von Wasser: Schaut man sich die technische Ausstattung des Galaxy A51 an, wird schnell klar, dass es sich um ein Mittelklasse-Smartphone handelt. Punkten will das Smartphone mit seinem 4.000-mAh-Akku, einem 6,5 Zoll (16,51 cm) großen Infinity-Display, gleich vier Kameras und einem schicken Äußeren. Doch kann es tatsächlich in diesen Disziplinen anderen Mittelklasse-Modellen das Wasser reichen? Hinsichtlich der Akkulaufzeit jedenfalls nicht. Doch der Reihe nach. Wer sich für das Galaxy A51 entscheidet, bekommt ein Handy mit NFC, einem aktuellen Bluetooth-Standard (5.0), Klinkenanschluss sowie einem Fingerabdrucksensor, der im Display integriert ist. Verzichten muss man hingegen auf 5G, die Möglichkeit, das Handy kabellos via Qi aufzuladen und – trotz vier Kameras – auf eine Telebrennweite. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="5770" product_post_id="478288" template="general" affiliate="all"] Hinsichtlich des Displays gibt es Licht und Schatten. Der Bildschirm ist groß, ausreichend hell und scharf. Auf der anderen Seite ist die Bildwiederholfrequenz von 60 Hz im Vergleich zu anderen aktuellen Smartphone zu gering.

Die Hardware-Wertungen im Einzelnen

  • Gehäuse: 4 von 5 Sternen
  • Display: 3,5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3 von 5 Sternen
  • Kamera: 3,5 von 5 Sternen
  • Software: 4 von 5 Sternen
  • Akku: 3 von 5 Sternen
Gesamtwertung: 3,5 von 5 Sternen

4 Kameras und keine Telebrennweite?

Samsung bezeichnet das Galaxy A51 als “Multitalent”. Übersetzt heißt das also: Das Smartphone kann alles. Untermauert wird diese These mit vier integrierten Kameras auf der Rückseite. Doch schaut man diesem Verkaufsargument hinter den Vorhang, blickt man ernüchtert auf etwas ganz anders. Eine der vier Kameras etwa ist nur für Tiefeninformationen zuständig – also eher ein Sensor. Fotos schießen lassen sich mit ihr nicht. Immerhin liefert sie aber der Software Informationen dazu, wo das Bild scharf und wo unscharf sein soll. Es bleiben drei Kameras übrig. Von den drei Objektiven ist eines ausschließlich für Makroaufnahmen zuständig. Das bedeutet: Scharfe Fotos lassen sich nur in einem Abstand von 3 bis 5 Zentimetern machen. Die anderen beiden bilden den Weitwinkel- bis Ultraweitwinkelbereich ab. Was dem Multitalent also fehlt, ist eine Telebrennweite. Während mit Samsungs aktuellem Spitzenmodell theoretisch ein 100-fach Zoom möglich ist, bleibt dem Nutzer des Galaxy A51 eine lange Brennweite missgönnt.

So gut sind die Kameras des Galaxy A51 in der Praxis

Sowohl die Weitwinkelobjektive als auch die Makrokamera leisten hervorragende Arbeit. Schneller Autofokus, viele Einstellungsmöglichkeiten und eine enorm hohe Fotoqualität überzeugten uns im Test. Ob bei Tag oder bei Nacht: Die Aufnahmen sind scharf, haben ein schönes Bokeh und warten selbst in sehr dunklen oder hellen Bereichen mit Details auf.
Nachtaufnahme dem Samsung Galaxy A51
Nachtaufnahme dem Samsung Galaxy A51
Was vielen Nutzern vermutlich gefallen wird, sind die knalligen Farben. Ob ein intensives Grün, ein leuchtendes Rot oder ein blauer Himmel, den man so noch nie gesehen hat: Die Software neigt bei vielen Motiven zur Übertreibung. Der Realität entsprechen die Fotos somit nur bedingt. Wem das zu viel ist, kann die von Werk eingeschaltete HDR-Option deaktivieren. So rücken Bilder wieder näher an das, was man auch mit dem Auge sieht.
Wer gerne Nahaufnahmen macht, wird die Makrokamera des Galaxy A51 lieben. Sie liefert wirklich gute Ergebnisse. Selbst bei wenig Licht sind die Fotos – wenn auch verrauscht – noch brauchbar.
Makroaufnahme dem Samsung Galaxy A51
Makroaufnahme dem Samsung Galaxy A51
Schade ist, dass keine Telekamera an Bord ist. Somit bleibt für Porträts die eher ungünstigere Weitwinkelkamera. Ein digitaler Zoom ist nicht empfehlenswert, da die Bildqualität darunter leidet. Punktabzug gibt es aber nicht nur für die fehlende Telebrennweite. Auch ein optischer Bildstabilisator wird schmerzlich vermisst. Beim Filmen greift aber ein digitaler Stabilisator ein und ermöglicht ein halbwegs ruhiges Bild. Die Frontkamera besitzt einen Fixfokus und erlaubt zwei digitale Brennweiten. Somit sind Selfies als auch Selbstporträts mit mehreren Menschen vor der Kamera möglich.

Materialwahl 2. Klasse

Während Display und Kameras des Galaxy A51 von Glas geschützt sind, bedeckt eine glänzende Kunststoffabdeckung die Rückseite. Auch bei der Materialwahl für den Rahmen entschied Samsung sich für Kunststoff. Sowohl Rückseite als auch Rahmen erscheinen auf den ersten Blick hochwertig verarbeitet. Bei zweiterem dürften einige sogar annehmen, dass es sich um Leichtmetall handle. Schließlich schimmert der Rahmen schön silbrig. Jedoch dürfte nach einer Weile der Nutzung die silberne Lackierung verschwinden und grauer Kunststoff an ihre Stelle treten.

Die Akkulaufzeit

Ein weiteres Merkmal, dass das Galaxy A51 zum Multitalent machen soll: der 4.000-mAh-Akku. Auf dem Papier kann die Zahl durchaus beeindrucken. Insbesondere auch deshalb, da der Prozessor nur ein Mittelklasse-Chip ist, der vermeintlich weniger Energie braucht als seine High-End-Pendants. Was bereits nach kurzer Zeit auffällt: Der Verbrauch im Standby-Modus ist überdurchschnittlich hoch. Keine Frage – mit dem Galaxy A51 kommt man durch den Tag. Es gibt aber Modelle wie das Xiamoi Mi 9T Pro, die mit einem vergleichbar großem Akku und gleicher Nutzungsweise länger durchhalten. Die Werte, die das Galaxy A51 im Benchmarktest von GFXBench hinterlässt, untermauern den Eindruck aus dem Alltag. Was die Ladedauer betrifft, kann man etwa 2 Stunden für eine volle Ladung einplanen. Eine kabellose Aufladung via Qi ist nicht möglich.

Samsung Galaxy A51 im Test: das Fazit

Was bekommt man also für derzeit rund 300 Euro? Nun, zunächst einmal ein grundsolides Smartphone, dem auf den ersten Blick an Nichts fehlt. Man könnte sogar meinen, es handelt sich sogar um ein deutlich teureres Modell. Insbesondere das OLED-Display vermittelt diesen Eindruck. Auch die beiden Weitwinkelkameras liefern sehr gute Fotos ab. Schaut man aber unter die Haube oder beschäftigt sich über einen längeren Zeitraum mit dem Galaxy A51, fallen einem auch negative Punkte auf. Die Materialwahl für Gehäuse und Rahmen ist nur 2. Klasse. Auch der Lautsprecher ist nicht wirklich gut. Um ein Video bei YouTube zu schauen, genügt er zwar. Für längere Spiele-Sessions oder zum Musik hören eignet er sich aber nicht.
Samsung Galaxy A51
Samsung Galaxy A51
Hinzu kommt, dass das Galaxy A51 nicht wasserdicht ist. Ebenfalls verzichten muss man auf eine Telebrennweite – und das trotz vier vorhanden Kameras. Ebenfalls fallen die vielen vorinstallierten Apps auf (LinkedIn, Netflix und Top Eleven, um nur drei Beispiele zu nennen). Sie sind nicht nur unnötig, sondern fressen auch noch Speicherplatz, da sie zum Teil nicht deinstallierbar sind. Positiv hingegen ist, dass ein Klinkenanschluss vorhanden ist. Mit ein paar Kopfhörern, etwa denen, die im Lieferumfang vorhanden sind, lässt sich das eingebaute FM-Radio nutzen. Auch das ist in der heutigen Zeit eher eine Ausnahme und nur auf den wenigsten Smartphones vorhanden. Testsiegel Samsung Galaxy A51

Pro

  • Klinkenanschluss
  • FM-Radio
  • Großes AMOLED-Display
  • Guter Fingerabdrucksensor im Display
  • Gute Kameras

Contra

  • USB 2.0
  • Nicht wasserdicht
  • Nicht kabellos aufladbar
  • Zu viel Bloatware
  • Lautsprecher laut, Ton mies
  • Telebrennweite fehlt
  • Durchschnittliche Akkulaufzeit

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22 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Dalaimor

    Hüstel… und was ist mit den Empfangseigenschaften, der Sprachqualität und Telefonieren insgesamt? Ich habe Gerüchte gehört, dass man mit den Teilen auch telefonieren kann…

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    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Ja genau, mit dem Handy lässt es sich auch telefonieren. Kabellos sogar. 🙂

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  2. Nutzerbild King jones

    Also bei 128gb internem Speicher sich über 3 Apps zu echauffieren, die Speicherplatz belegen… Ganz ehrlich, lieber Artikelverfasser, bleib mal auf dem Teppich und objektiv.

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    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Ich habe nur drei genannt. Insgesamt sind es aber wohl eher 8.

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  3. Nutzerbild Thomas

    Genau… 60 Hz Display ist natürlich für ein Mittelklasse Handy viel zu wenig 🙈 Welches Handy in dieser Preisklasse hat jetzt nochmal mehr als diese 60 Hz? Der ganze Beitrag passt nicht richtig ; vor allem nicht zur Überschrift.

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  4. Nutzerbild Michael Lo.

    Zunächst mal heißt „Multitalent“ nicht >AlleskönnerVieleskönner< und das Gerät kann tatsächlich wirklich viel für den Preis. Außerdem bezieht sich der Artikel ausschließlich auf die Eigenschaften, die das Gerät nicht hat. Der Artkelverfasser war möglicherweise Apple-Nutzer … ?

    Antwort
    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Niemand hat behauptet, dass Multitalent = Alleskönner ist. Darüber hinaus bezieht sich der Test nicht nur auf die Eigenschaften, die das Gerät nicht hat. Es werden auch Dinge aufgezählt, die das Gerät hat und die es sogar auszeichnen. Etwa die beiden Weitwinkelkameras, der Klinkenanschluss und das FM-Radio oder das große Display. Wenn man immer nur das Negative sehen möchte, sieht man eben halt immer nur das Negative. Nicht nur in einem Handytest. Und der Verfasser ist kein Apple-Nutzer.

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  5. Nutzerbild Drikkes

    Ich habe vor Jahren 😉 2017 ein A2016 für 200 Euro gekauft, wenn ich heutige Modelle wie das A51 vergleiche dann sind das Welten und es kostet nur „300“ Euro. Das A51 reicht für alle täglichen Aufgben, wie Mailing, Whatsapp, und Internet, ach und Telefonieren , völlig aus, wer mehr will muß mehr Geld ausgeben.

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  6. Nutzerbild Norbert Schmelzer

    Mich stört immer wieder dass Kunststoff negativ bewertet wird.
    Hat Vorteile bzgl Haptik, Gewicht, Bruchgefahr, Ästhetik ( unschöne Fingerabdrücke auf Glas) und wohl auch bei den Kosten.
    Die generelle Kritik an Kunststoff finde ich falsch.
    Ich kann bei Glas keinen einzigen Vorteil erkennen.
    Würde ein Flaggschiff mit Kunststoffhülle sofort kaufen.
    Als Maßstab könnten hier die Lumix Windowsphones gelten.
    Mfg Norbert Schmelzer

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    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Ich kritisiere nicht den Kunststoff an sich, sondern vielmehr den lackierten Kunststoff. Ich bin ganz bei dir – vor allem in puncto Bruchgefahr. Bei längerer Nutzung reibt sich bei lackiertem Kunststoff die Farbe aber ab. Und dann wird es unschön. Wenn man aber auf diese Patina steht, ist das auch okay 🙂

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  7. Nutzerbild mario

    Link für phone Wallpaper bitte? 🙂

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  8. Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

    Klar, gerne: http://ge.tt/1Zo6qT23

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  9. Nutzerbild Weiqi

    Ist das A51 wirklich ein würdiger Nachfolger?
    1. Qualität der Übertragung scheint schleichter zu sein!?
    2. Ruckler bei der Bedienung – somit nicht so performant wie das A50
    3. Android 10 mit One UI 2 ist auch für das A50 geplant / Ausrollung.

    Welche Vorteile bietet es tatsächlich?

    Antwort
  10. Nutzerbild Stephan S.

    Was nicht stimmt, da ich das A51 habe, ist der USB Anschluss. Es handelt sich um USB C und nicht um 2.0. Genauso die Standby Zeit ist echt gut. Wenn ich es am Abend geladen hinstellen, ist es in der Früh noch auf 100%, zwar im Flugmodus aber trotzdem. Bin im großen und ganzen sehr zufrieden. Ich habe das A51 für 241€ (Neu) mit Vertrag bekommen, da kann man nicht merken.

    Antwort
    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      USB C ist richtig. Aber auch bei USB C gibt es Unterschiede. Was du meinst, ist die Art des Steckers. Es geht aber um die Generation. Hier erfährst du mehr dazu: https://www.inside-digital.de/ratgeber/usb-c-anschluss-stecker

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  11. Nutzerbild Sophie

    ICH stimme meinem Vorredner Drukkes, zu.
    Bedauerlich finde ich allerdings, dass der Akku beim A51, nicht austauschbar ist.

    Da ich generell mittlerweile hinterm Mond lebenden, mich nicht gut mit der aktuellen Technik auskenne, würde mich bitte interessieren, aus welchem Material nun genau das Display des J5 (2016 ) und A51 bestehen?

    Für eine Antwort, wäreich dankbar.
    Vielen lieben Dank.

    Antwort
  12. Nutzerbild Kathi

    Hallo Herr
    Blasius Kawalkowski, ich kann leider ihren schönen Hintergrund link nicht öffnen. Der Hintergrund ist ein Traum. Wäre es möglich es mir zukommen zulassen? Das mit der Strasse und dem Berg

    Antwort
  13. Nutzerbild Kathi

    Hallo Herr
    Blasius Kawalkowski, der Link zu dem wunderschönen Hintergrund (strasse Berg) geht bei mir nicht auf. Gibt es die Möglichkeit das Bild mir zukommen zu lassen? Vielen Dank im voraus

    Antwort
    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Hallo Kathi,

      ich hab es noch einmal hochgeladen: http://ge.tt/5s7ASu83 🙂

      Antwort
  14. Nutzerbild Kathi

    Vielen lieben Dank

    Antwort
    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Gerne! 🙂

      Antwort
  15. Nutzerbild Gunhild Gerstner

    Ich fand das Handy gut, hatte es zwei Jahre. Dann gefiel es auch den Dieben….

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