Oppo A73 im Test: Das reicht nicht

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Günstige Smartphones zwischen 200 und 300 Euro sind zurzeit so beliebt wie nie zuvor. Immer mehr Käufer outen sich als preisbewusst und lassen für Modelle mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis Top-Smartphones links liegen. Auch das Oppo A73 schlägt in diese Kerbe. Doch kann es auch mithalten?
Oppo A73 im Test: Das reicht nicht
Oppo A73 im Test: Das reicht nichtBildquelle: Blasius Kawalkowski
Die Karten auf dem Smartphone-Markt werden derzeit neu gemischt. Huawei etwa, einst fast so populär wie Samsung, ist aktuell nur noch Zuschauer. Xiaomi hingegen rollt den Markt von hinten auf und etabliert sich auch hierzulande zu einer festen Größe. Und auch aus der zweiten Reihe wird scharf geschossen. Marken wie Realme, Oppo, Vivo oder OnePlus, die allesamt zum chinesischen Elektronik-Riesen BBK Electronics gehören, haben es auf den preisversierten Nutzer abgesehen. Mit dem Oppo A73 will der Hersteller beliebte Modelle wie das Samsung Galaxy A51 in ihrer Existenz bedrohen. Doch wie gut gelingt das?

Oppo A73: Die Hardware im Test

Dazu werfen wir zunächst einen Blick unter die Haube. Statt für einen Snapdragon-Prozessor hat sich Oppo für den MediaTek Dimensity 720 als CPU entschieden. Im Vergleich zu den aktuellen Snapdragon-Chips der Mittelklasse kann dieser durchaus mithalten. Als potenzieller Käufer solltest du den vermeintlich schlechteren MediaTek-Prozessor also nicht als K.o.-Kriterium werten. Im Benchmark-Test erreicht das Oppo A73 252.625 Punkte und liegt damit auf dem Niveau eines Xiaomi Redmi Note 9 Pro oder Mi Note 10. Beim Display wendet sich das Blatt. Zwar ist der Bildschirm mit 6,5 Zoll sehr groß und bietet mit 1.080 x 2.400 Pixeln eine hohe Auflösung. Allerdings muss man als Nutzer auf ein tiefes Schwarz, kräftige Farben und ein Always-On-Display verzichten. Der Grund: das Oppo A73 besitzt kein OLED-, sondern ein LC-Display. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="6793" product_post_id="561812" template="general" affiliate="all"] Auch an anderen Stellen musst du Abstriche machen. Wasserdicht ist das Gehäuse des Oppo A73 nicht. Der Akku weist zwar mit 4.040 mAh theoretisch auf eine gute Laufzeit hin. Sie ist allerdings nur Mittelmaß. Zudem wirbt Oppo mit einer "AI Triple Camera", die sich im Test jedoch als Dual-Camera entpuppt. Doch dazu gleich mehr. Pluspunkte sammelt das Oppo A73 mit seinen Verbindungsstandards. Dazu gehören Bluetooth 5.1, Dual-SIM, schnelles WLAN sowie 5G und ein Klinkenanschluss.
  • Gehäuse: 3,5 von 5 Sternen
  • Display: 4 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 4 von 5 Sternen
  • Kamera: 3 von 5 Sternen
  • Software: 3,5 von 5 Sternen
  • Akku: 3 von 5 Sternen
→ Gesamtwertung: 3,5 von 5 Sternen

Design

Was Haptik und Optik abgeht, ist das Oppo A73 ein Smartphone von der Stange. Zumindest die schwarze Variante kann kaum beeindrucken. Die Neon-Version ist deutlich bunter und wirkt ansprechender. Was jedoch auffällig ist, ist die hohe Anziehungskraft der vermeintlich gläsernen Rückseite. Wer das mitgelieferte Case nicht um das Handy wickelt, hat nach einer halben Stunde eine mit Fingerabdrücken übersäte Rückseite. Doch nicht nur der Rücken aus Kunststoff ist davon betroffen. Für die Display-Abdeckung aus Glas gilt im Wesentlichen das Gleiche.
Was die Verarbeitungsqualität angeht, lässt sich nicht meckern. Für Kritik sorgt jedoch die zwar gut gemeinte, qualitativ aber nicht besonders hochwertige Displayschutzfolie, die bereits auf dem Oppo A73 aufgebracht ist. Die Kanten sind bei der Bedienung immer wieder zu spüren. Bei den Lautstärketasten, die sich an der ungewohnten linken Seite befinden, dürfte es sich hingegen nur um eine Sache der Gewöhnung handeln.

Die Kamera des Oppo A73

Oppo spricht beim A73 von einer Triple-Kamera. Jedoch ist das dritte Auge auf der Rückseite nichts weiter als ein Tiefensensor. Fotos lassen sich hingegen nur mit zwei Brennweiten schießen. Dazu gehört ein Weitwinkel- und ein Ultraweitwinkelobjektiv. Wer den zwei- oder fünffachen Zoom benutzt, macht das folglich nur digital. → Smartphone mit sehr guter Kamera für 1.000 Euro? So viel musst du wirklich ausgeben Für die gesamte Kameraausstattung des Oppo A73 gilt: Licht ist dein Freund. Je mehr davon, umso besser die Bildqualität. Der Nachtmodus kann sich zwar sehen lassen, kann aber mit dem von Huawei oder Samsung nicht mithalten. Zoom-Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen wirken wie mit einer VGA-Kamera eines alten Handys geschossen.

Akku, Sound und Sonstiges

Trotz Mittelklasse-Prozessor ist die Akkulaufzeit nur mittelmäßig. Das hochauflösende Display mit Hintergrundbeleuchtung und einer Bildwiederholrate von bis zu 90 Hz sowie der 5G-Verbindungsstandard dürften ihren Teil dazu beitragen. Eine kabellose Aufladung via Qi gibt es nicht. Der Hersteller aber verspricht mit seinem 18-W-Netzteil eine Schnellladung. In der Praxis sieht das wie folgt aus: Innerhalb einer halben Stunde steigt die Kapazität von 15 auf 53 Prozent. Weitere 30 Minuten später liegt die Akkukapazität bei 83 Prozent. Innerhalb einer Stunde ist der Wert also von 15 auf 83 Prozent gestiegen. Wirklich schnell ist das nicht. → Verblüffend: Dieses Smartphone kostet 260 Euro und ist genauso gut wie eines für 1.200 Euro Ein ganz ähnliches Bild zeichnet der kleine Lautsprecher an der unteren Kante des Rahmens. Je höher die Lautstärke, desto schlechter der Klang. Unausgewogen, viel zu laut und krächzend presst der Lautsprecher Musik aus dem Gerät. Dreht man nicht voll auf, sondern belässt es bei 50 Prozent der maximalen Lautstärke, lassen sich kurze Videos bei YouTube mit akzeptablem Klang ansehen. Positiv heraus sticht hingegen der Fingerabdrucksensor, der sich an der rechten Rahmenseite befindet und gleichzeitig als Ein- und Ausschalter fungiert. Schnell und zuverlässig entsperrt er das Oppo A73.

Oppo A73 im Test: das Fazit

Günstige Smartphones florieren. Vor allem deshalb, da Nutzer für deutlich weniger Geld nur wenige Einbußen gegenüber Modellen der Spitzenklasse hinnehmen müssen. Auch das Oppo A73 ist mit rund 250 Euro deutlich günstiger als viele andere Geräte der Mittel- und Oberklasse. Dafür bietet es einige Highlights wie den pfeilschnellen Fingerabdrucksensor, ein großes und hochauflösendes Display mit 90-Hz-Technologie und aktuelle Verbindungsstandards. Jedoch musst du als Nutzer mit einigen Einschnitten leben. Das Schnellladeverfahren beispielsweise ist nicht besonders schnell. Auch die Akkulaufzeit ist nur Mittelmaß. Das beliebte Always-On-Display gibt es aufgrund LCD-Technik beim Oppo A73 nicht. Zudem ist das Smartphone nicht wasserdicht. Und auch hinsichtlich der Kamera gibt es bessere Alternativen.

Pro

  • Oppo A73 im TestSchneller Fingerabdrucksensor
  • Großes Display mit 90 Hz
  • Guter Prozessor und ausreichend Speicher
  • Schnelle und aktuelle Verbindungsstandards

Contra

  • Nicht wasserdicht
  • Schnellladeverfahren zu langsam
  • Akkulaufzeit nur mittelmäßig
  • Kameraausstattung könnte besser sein

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