Huawei P smart 2021: Die Technik unter der Lupe
Was ist in dem Paket von 229 Euro (UVP) drin? Ganz vorn mit dabei ist die Quad-Kamera, die neben einem Hauptobjektiv auch mit einer Ultraweitwinkel-, einer Tiefen- und einer Makrokamera arbeitet. Softwareseitig wird das Quartett von KI unterstützt und verspricht außerdem verlustfreies Zoomen. Ob das so auch in der Praxis umsetzbar ist, erfährst du weiter unten. Auf der Vorderseite nimmt eine 8-Megapixel-Kamera Selfies auf. Darüber hinaus bekommst du mit dem Huawei P smart 2021 ein 6,67 Zoll großes IPS-Display zur Hand, das mit Full-HD+-Qualität Fotos und andere Inhalte auflöst. Das Panel zieht sich über die gesamte Front und füllt somit fast 90 Prozent, hat aber keine abgerundeten Display-Kanten. Für den nötigen Antrieb sorgt der HiSilicon Kirin 710A mit insgesamt acht Kernen und einer maximalen Taktrate von 2 GHz. Den Chip stellte Huawei zwar erst im vergangenen Jahr, dennoch siedelt er sich eher in der unteren Liga an und gehört zu den vergleichsweise langsameren Chipsätzen. Zur Seite stehen dem Kirin 710A ein 4 GB großer Arbeitsspeicher sowie ein 128 GB großes internes Fassungsvermögen. Wem das zu wenig ist, der kann mithilfe einer microSD-Karte um bis zu 512 GB aufstocken. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="6418" product_post_id="551356" template="general" affiliate="all"] Die weitere Ausstattung ist vielmehr grundlegend und ohne Überraschungen, sondern vielmehr ernüchternd. Das Huawei P smart 2021 muss mit USB-C 2.0 auskommen und verzichtet darüber hinaus auf NFC sowie eine IP-Zertifizierung. Bluetooth ist in der Version 5.1 vorinstalliert, ebenso wie GPS und die gängigen Alternativen des Ortungssystems. Auch eine „reine“ Dual-SIM-Version ist mit an Bord – das heißt, es ist Platz für zwei SIM- sowie eine microSD-Karte. Abgerundet wird die solide Ausstattung letztlich vom 5.000 mAh großen Akku, der eine ausdauernde Leistung verspricht.- Reine Hardware-Bewertung auf einen Blick:
- Gehäuse: 4 von 5 Sternen
- Display: 3,5 von 5 Sternen
- Ausstattung: 2,5 von 5 Sternen
- Kamera: 3 von 5 Sternen
- Software: 2,5 von 5 Sternen
- Akku: 3,5 von 5 Sternen
Äußerlichkeiten: Plastikbomber und Knarzer
Es ist in Schwarz, Grün oder Gold erhältlich. Die Testversion, die uns vorliegt, kommt mit einem schwarzen Gehäuse und mutet dadurch recht elegant an. Auch die rechteckige Kamerafassung in Silber verleiht dem P smart 2021 ein zeitloses Äußeres. Die Hauptkamera steht zwar leicht aus dem Gehäuse heraus, aber nicht so stark, dass es stört. Positiv fällt auch die Front auf, wo das Display fast den gesamten Platz einnimmt. Die Kanten des Panels sind nicht gebogen, sondern sitzen flach im Gehäuserahmen. Wer jetzt eine Glasrückseite vermutet, irrt: Huawei setzt auf Plastik. Das macht sich vor allem in der Stabilität bemerkbar. Denn drückt man das P smart 2021 leicht mit zwei Fingern zusammen, gibt das Gehäuse nach und aus dem Inneren dringen laute Schmatzgeräusche. Auch Fingerabdrücke sammeln sich schnell und vor allem sichtbar auf der dunklen Rückseite. Das Plastik hat hier also keinen Vorteil im Vergleich zu Glas. Trotz Plastik und hörbarer Hohlräume im Inneren ist die Haptik des P smart 2021 angenehm, was wohl auch der Schwere des Smartphones (206 g) geschuldet ist.Kamera mit gemischten Gefühlen
Wie heutzutage sooft liegt das Augenmerk auch bei günstigen Smartphones auf der Kamera. Das Huawei P smart 2021 hat dementsprechend eine verbaute Quad-Kamera samt KI-Unterstützung. Das Modul unterteilt sich in eine Hauptkamera (48 MP, f/1,8), ein Ultraweitwinkelobjektiv (120 Grad, 8 MP, f/2,4), ein Makroobjektiv (2 MP, f/2,4) und ein Objektiv für Tiefeninformationen (2 MP, f/2,4). Huawei verspricht außerdem durch eine sogenannte „Hyper-Sampling-Lossless-Zoom-Technologie“ nicht nur verlustfreien Zoom, sondern will durch KI und HDR+ auch bei Nacht gut ausgeleuchtete Fotos ermöglichen. Auf der Front steht eine 8-Megapixel-Knipse für Selfies zur Verfügung. In der Realität sieht das aber anders aus. Quad-Kamera hin oder her – das beweist einmal mehr, dass die Anzahl der Objektive letztlich nichts mit der Fotoqualität zu tun hat. Am meisten stechen die Makroaufnahmen sowie Selfies heraus. Die Frontkamera macht einen guten Job und fotografiert bei guten Lichtbedingungen schöne Selbstporträts. Der standardisierte Beauty-Filter lässt sich dabei aber nicht übersehen. Nahaufnahmen sind indes detailreich, scharf und glänzen mit natürlichen, wenn auch teilweise matten Farben. Ähnlich sieht es bei Landschaftsaufnahmen bei gutem Licht aus. Die Konturen bleiben scharf, solange man nicht ins Bild hineinzoomt. Ansonsten verliert das Foto relativ schnell an Tiefenschärfe.Software: Gleich, aber anders
Wer eine völlig anders aussehende Oberfläche beim Huawei P smart 201 erwartet als die, die man von Android kennt, wird verblüfft sein. Dadurch, dass EMUI 10.1 auf Android 10 basiert, erscheint die Nutzeroberfläche recht ähnlich zu dem, was man als Android-Nutzer kennt. Geht man mehr ins Detail, machen sich die Änderungen allerdings bemerkbar. Google-typische Einstellungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel „Digital Wellbeing“, kennzeichnet sich nicht nur durch einen anderen Namen aus, sondern auch durch Abwandlungen in der Handhabung. Ganz offensichtlich fehlen sämtliche Google Services in den vorinstallierten Apps, genauso wie der Google Play Store. An dessen Stelle rücken Huaweis App Gallery sowie die „Petal Search“ für die Schnellsuche via Google. Die Googel Services hat Huawei zum Teil schon durch Eigenentwicklungen ersetzen können. Petal Maps, Huawei Cloud, Huawei Music und Huawei Video treten beispielsweise an ihre Stelle. Die Entwicklungsgeschwindigkeit von Huawei ist dabei rasant. Zwar hat Huawei in der App Gallery und den eigenen Apps stark aufgerüstet und stellt mittlerweile eine Vielzahl von populären Apps zum Download bereit. Auffällig ist jedoch, dass sich vermeintlich unseriöse Apps in dem App-Markt tummeln. Das liegt auch daran, dass die Suche Huaweis auch außerhalb der eigenen App-Gallery sucht und APKs aus dem Netz anzeigt. Damit erscheinen auch Apps aus anderen Märkten, anderen Sprachen und ab und an auch eher unseriöse Ergebnisse. Bei Google kann man sich im Play Store auf die Analyse von Play Protect verlassen, die App Gallery bietet diesen Schutz zwar auch, bei APKs kommt aber die Vierstufen-Kontrolle Huaweis nicht zum Einsatz. Wie auch, ist die letzte Stufe doch eine manuelle Stufe von Huawei Mitarbeitern. Schwerer wiegt hier: Huawei kann nur einen älteren Sicherheitspatch (August 2020) anbieten und nur unregelmäßige Updates für Apps und Co. Bei der Einrichtung des Huawei P smart 2021 werden dem Nutzer darüber hinaus unzählige Apps aufgezwungen, die teilweise während der Einrichtung, teilweise schon davor auf dem Handy installiert sind. Darunter sind Spiele, Social-Media-Plattformen, aber auch Nachrichten- und Supermarkt-Apps. Die Masse an Bloatware grenzt schlicht und ergreifend an einer Frechheit. Die Scharte wird etwas davon ausgewetzt, dass du sie wieder vom Handy werfen kannst.Protziger Akku mit einem Haken
5.000 mAh. Mehr braucht es nicht, um ein großes Versprechen zu geben. Das P smart 2021 kommt mit solch einem großen Akku samt 22,5-Watt-Schnellladetechnik. Doch der Reihe nach. Die App PC Mark ermittelt eine realistische Laufzeit von exakt 13 Stunden 7 Minuten. Bei einer normalen Nutzung sind da anderthalb bis zwei Tage drin, bevor du das Smartphone wieder an den Strom hängen musst. Damit ist das Huawei P smart 2021 das Smartphone mit der zweitbesten Akkulaufzeit, das wir bislang mit PC Mark getestet haben. Nur das Realme 8 Pro war bislang um wenige Minuten ausdauernder. Die Schnellladetechnik trägt den Namen zu Unrecht. Bis 50 Prozent geladen sind, vergehen etwa 30 Minuten. 80 Prozent verfügt das Smartphone nach etwa einer Stunde, gänzlich voll ist der Energiespeicher nach rund anderthalb Stunden. Wer also kurzfristig mit einem geladenen Akku das Haus verlassen will, dessen Pläne werden durchkreuzt.Fazit zum Huawei P smart 2021
Mit 229 Euro richtet sich das Modell vor allem an Normalnutzer, die sich mitunter noch nicht einmal gut mit Handys auskennen. Aus dieser Perspektive ist das P smart 2021 wenig empfehlenswert, da durch die fehlenden Google-Dienste wahrscheinlich zu viele Hürden im Alltag entstehen. Huawei bemüht sich zwar um einen adäquaten Ersatz, aber dennoch muss man sich als Nutzer auf die Apps einlassen, sie finden und die „Huawei-Machart“ dahinter verstehen. Darin liegt aber auch eine Chance. Denn Nutzer, die noch nicht im Google-Ökosystem verhaftet sind, bekommen hier eine günstige Alternative zum Marktführer. Was nicht wegzudiskutieren ist, ist, dass die meisten Alternativen weniger populär sind und sich dementsprechend weniger Freunde über die Apps erreichen lassen. Rein technisch ist das Smartphone für den Preis sehr solide. Vor allem der Akku und die Haptik können sich positiv hervortun. Doch Bloatware ohne Ende, kein 5G und NFC oder auch alte Bauteile legen einen Schatten über das neue Modell. Im Vergleich zum Vorgänger schraubt Huawei nur hier und da an den Schrauben, doch in vielen Punkten sind das Huawei P smart 2020 und P smart 2021 recht ähnlich. An den früheren Erfolg der Serie wird Huawei trotz massiver Investition in die Software nicht anknüpfen können.Pros
- schöne Haptik und Schwere
- günstiger Preis
- toller Akku
- schöne Nahaufnahmen und Selfies
- Platz für drei Karten (2x SIM- und 1x microSD-Karte)
Kontra
- zu viel Bloatware
- keine Google-Dienste
- wenig Unterschied zum Vorgänger
- kein 5G und NFC
- keine IP-Zertifzierung
- schlimmer Lautsprecher
- unbrauchbarer Zoom
Alternativen zum Huawei P smart 2021
Für unter 250 bis 300 Euro finden sich bereits bessere Alternativen auf dem Markt. Brandneu ist etwa das Realme 8 Pro, das sich unter anderem ebenfalls durch einen tollen Akku sowie einer soliden Kamera auszeichnen konnte. Als weitere Option eignet sich etwa das schicke Oppo Find X3 Lite sowie das Poco X3 NFC, das viel Leistung für einen kleinen Preis garantiert. Wenn dir keines der drei Alternativen zusagt, wirst du außerdem in folgenden Ratgebern fündig:Über unsere Links
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