Honor 20 im Hardware-Test: So gut ist die Technik
Das Honor 20 hat auf dem Papier einiges zu bieten. Die Kamerariege auf dem Rücken wird von einem 48-Megapixel-Sensor angeführt und zählt gleich vier Einzelmodule. Der Prozessor schiebt schon im Huawei P30 Pro und dem Huawei P30 Dienst. An Leistung mangelt es dem Honor 20 also nicht. Die Konkurrenten mit Qualcomm-Prozessoren besitzen trotzdem ein stärkeres Herz. Honor spart allerdings auch an einigen Stellen in der Ausstattung. Auf die Oberklasseoption verzichten die Chinesen des Öfteren und setzen Mittelklasse-Standards ein. So etwa bei Bluetooth, WLAN und der Speichererweiterung. Sie ist einfach nicht vorhanden und somit bleibt der Nutzer auf den gebotenen 128 GB sitzen. Das ist zwar für die meisten Nutzer genug Platz, jedoch verlangen Kunden der Oberklasse zumindest die Option auf noch mehr Speicher. Die Hardware-Wertungen im Einzelnen:- Design und Verarbeitung: 4 von 5 Sternen
- Display: 3,5 von 5 Sternen
- Ausstattung und Leistung: 3 von 5 Sternen
- Kamera: 4 von 5 Sternen
- Software und Multimedia: 4 von 5 Sternen
- Akku: 3,5 von 5 Sternen
Modell | Benchmark-Wert AnTuTu | Benchmark-Wert Geekbench | Akkutest GFX-Bench (Displaytime-Minuten, hochgerechnet) |
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Honor 20 | 286.079 | Single-Core: 3.274 Multi-Core: 9.399 | 339,8 |
Samsung Galaxy S10 | 322.666 | Multi-Core: 10.437 Single-Core: 4.524 strong> | 285,3 |
Google Pixel 3a | 158.175 | Multi-Core: 5.182 Single-Core: 1.639 | 348,3 |
Referenz-Modelle | |||
OnePlus 7 Pro | 373.849 strong> | Multi-Core: 10.929 strong> Single-Core: 3.428 | 258,5 |
Motorla Moto G7 Power | 258.397 | Multi-Core: 4.460 Single-Core: 1.242 | 423,5 strong> |
Honor 20 im Test: Die Stärken und Schwächen des Spar-Flaggschiffs
Smartphones bestehen nicht nur aus einem Datenblatt und vielen nackten Zahlen. Genauso wichtig sind bei modernen Mobiltelefonen die Soft Skills. Das Design, die Bildqualität der Kamera, die Software und schlussendlich auch die praktische Nutzung. Das Honor 20 hat emotional einiges zu bieten. Das Gefühl, eine Vierfachkamera mit sich herumzutragen oder ein Display mit Kameraaussparung zu besitzen und trotzdem keine 1.000 Euro und mehr ausgegeben zu haben, macht ordentlich was her. Doch wie lange hält das Gefühl an?Haptik und Design
Honor stattet sein Honor 20 mit einem modernen Aussehen aus, das vor allem von der sehr aufgeräumten Front bestimmt wird. Das kleine Kameraloch im Display fällt kaum auf und der Lautsprecher ist unauffällig in den oberen Rahmen integriert. Dazu verzichtet man zwar auf einen Fingerabdrucksensor im Display, versteckt den herkömmlichen Sensor jedoch geschickt im rechten Rahmen. Somit zeigt sich auch die Rückseite recht elegant. Hier stört eigentlich nur die Extrakamera außerhalb des Hauptmoduls. Sie greift den Stil des Huawei P30 Pro auf, jedoch wirkt die Anordnung hier eher verschämt und nachträglich angeflanscht. Trotzdem ist das Aussehen des Honor 20 schick und auf der Höhe der Zeit.Honor 20 im Test: Hinter der Kamera-Maske
Vier Kameras und 48 Megapixel Auflösung – Honor haut beim Honor 20 kräftig auf die Marketing-Trommel. In sehr vielen Situationen stimmt die Leistung auch und anspruchsvolle Nutzer kommen auf ihre Kosten. Doch der Mehrwert von zwei der vier Kameras steht in Frage. Sie bieten jeweils lediglich 2 Megapixel und sind einmal zur Unterstützung für Porträts und zum anderen für die Super-Makro-Aufnahmen da. Doch gerade die Makro-Funktion ist nur auf den ersten Blick High-End. Die Bilder sind mit 2 Megapixel schwach auflösend und nehmen zum Rand hin schnell an Schärfe ab. Das ist schade, weil die Naheinstellgrenze von lediglich 4 cm tolle Möglichkeiten bietet.Aus vier mach zwei
Die zweite Zusatzkamera ist für die Tiefeninformationen bei Porträts zuständig. Sie werden genutzt, um Hinter- oder Vordergründe unscharf zu machen, damit das Porträt nur die Hauptperson scharf zeigt. Das funktioniert meistens, aber bei weitem nicht immer. Bei vielen Bildern zeigen sich falsch gesetzte Schärfeverläufe oder unscharfe Stellen, die eigentlich scharf sein sollten. Nimmt man die Werbeversprechen ernst, enttäuscht die Kamera. Sie ist keine Vierfachkamera, sondern eine gute Doppelkamera mit viel Unterstützung. Sieht man darüber hinweg, bietet die Kamera eine gute Leistung in der Qualität im Hellen und eine solide Qualität im Dunkeln. Die Weitwinkelkamera macht Spaß, besitzt aber einen leichten Fischaugen-Effekt. Der ist bei vielen Fotografen erwünscht. Technisch perfekt sind die gekrümmten Kanten am Rand jedoch nicht. Wer eine Kamera mit mehr Leistung, einem optischen Bildstabilisator und vor allem drei echten, selbstständigen Kameras besitzen möchte, wird eher beim Honor 20 Pro fündig.Selfies im Test: Mit 32 Megapixeln zum Porträt
Die Frontkamera des Honor 20 löst mit 20 Megapixeln auf und bietet somit eine der höchsten Auflösungen im Selfie-Geschäft. Und sie wirken: Die Selfies sind gestochen scharf und ein echtes Fest für Instagram- und Facebook-Selbstinszenierer. Die Automatik erkennt schnell und präzise auch mehrere Gesichter und stimmt die Belichtung auf sie ab. Dadurch brennt des Öfteren der Hintergrund aus – die Gesichter sind dafür auch nie zu dunkel.Honor 20 im Test: Hier wird gespart
Nicht nur die Kamera muss Einsparungen gegenüber dem Topmodell Honor 20 Pro hinnehmen. Doch sind auch die anderen Sparmaßnahmen so gut zu verdauen, wie die der Kamera? Meistens ja. Trotzdem erwartet man bei einem Flaggschiff, auch wenn es „nur“ die abgespeckte Version ist, mehr Liebe zum Detail. Die Verbindungsmöglichkeiten mit Bluetooth 4.2 statt Bluetooth 5 und einem Single-Band-WLAN mögen nur Technikfans aufstoßen. Trotzdem sind die Geschwindigkeiten im direkten Vergleich eben doch niedriger. Der Verzicht auf eine Speichererweiterung ist ebenfalls nicht oberklasse-würdig. Die fehlende IP-Zertifizierung schlägt in die gleiche Kerbe. Doch beides ist nicht von essenzieller Bedeutung. Bei IP-zertifizierten Geräten gibt es den Schutz zwar, jedoch geben keine Hersteller eine Garantie auf die Dichtigkeit und die Anwendungsfälle werden stark eingeschränkt. Somit ist eine solche Zertifizierung für die meisten Nutzer gut, aber eben nicht entscheidend. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="6418" product_post_id="435173" template="general" affiliate="all"]Honor 20 im Test – Das Fazit
Wie lange bleibt also das Gefühl eines Spitzenmodells für günstiges Geld erhalten? Diese Frage kann klar beantwortet werden. Wer die Optik mag, nicht so genau beim Fingerabdrucksensor hinschaut und selten auf die Geschwindigkeit in Netzwerken achtet, wird sich das Gefühl lange erhalten können. Wer jedoch auf die Details achtet, droht etwas enttäuscht zu werden. Eines sollte man jedoch auch beachten: Das Honor 20 gibt sich als Oberklassemodell und bietet auch zum Teil passende Leistungen, jedoch kostet es vergleichsweise wenig. Knapp 500 Euro will Honor sehen. Hier liegt man unterhalb des Niveaus eines OnePlus 7 und weit unterhalb der UVP der Budget-Flaggschiffe anderer Hersteller. Samsungs Galaxy S10e, Huaweis P30 oder auch Apples iPhone Xr sind allesamt auch nach einiger Zeit am Markt noch teurer als das Honor 20. Dass sie aber allesamt auch etwas mehr zu bieten haben, muss der sparsame Käufer hinnehmen. Nimmt man die "weichen" Talente des Honor 20 mit in die Wertung auf, sieht sie etwas besser als die reine Hardware-Bewertung aus. Sie erhöht sich speziell aufgrund des Designs und des Preises auf starke 4 von 5 Sternen. Pros des Honor 20- durch und durch solide Leistungen
- Spitzenklasse-Feeling zum vergleichsweise günstigen Preis
- schickes Design
- scharfkantiger Fingerabdrucksensor
- Kamera-Blender
- sparsame Ausstattung
Tja, liebe Kollegen,
Ihr schreibt (Speichererweiterung): „… Sie ist einfach nicht vorhanden und somit bleibt der Nutzer auf den gebotenen 128 GB sitzen. Das ist zwar für die meisten Nutzer genug Platz, jedoch verlangen Kunden der Oberklasse zumindest die Option auf noch mehr Speicher.“
Aber, aber:
Habt Ihr Euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, was das für das Speicher-Management bedeutet… – welche ein „Directory“ da angelegt und sauber mit herumgeschleppt werden muss?
Nun ja, zum Übrigen:
Ein Smartphone ist ein Gebrauchsgegenstand. „Haptik“ und „Benchmarks“ im Vergleich zu XYZ-Modellen von ABC-Herstellern sind nicht das Tagesgeschäft für den Hinterkopf von Anwendern. Und die 2, 3 oder 5 Sekunden schnelleren Funktionen bei bestimmten Operationen verlängern das Leben von Anwendern nicht, zumal diese ihre Lebenszeit anderweitig oft gedankenlos verschwenden.
Also:
Wer sich ein Smartphone zulegt, sollte zuvor mit Papier und Stift ein Lastenheft erstellen und dabei die unerlässlichen Punkte von den weniger wichtigen abheben.
Und dann gucken, was geboten wird und „nötig“ ist. .
Wichtig ist, was der Tarif an Geschwindigkeiten zulässt.
Und man sollte dann überlegen, ob man seine eigene „Cloud“ auf einer SSD am eigenen Router realisieren kann.
Für Foto- und Video-Fans sollte eine gut funktionierende Bildstabilisierung wichtiger sein als eine mögliche Speichererweiterung.
– mlskbh –
Wir lesen was auf dem Papier steht, wir lassen ein paar Apps drüber laufen, und fertig ist der Test? Nun ja, kann man machen, seriös sieht für mich anders aus. Ein Test wäre, das Gerät wenigstens zwei Wochen lang täglich zu nutzen, mit allen nur erdenklichen Optionen, und danach ein Fazit ziehen. Für sich genommen, nicht ständig nur im Vergleich.
Zu viele „aber“ und „jedoch“ im Artikel. Zu viel bleibt vage. Was ist z.B. „solide Qualität im Dunkeln“? Diese Rezension bringt mich nicht weiter.