Auf der Messe in Barcelona vorgestellt, ist das neue Flaggschiff des taiwanischen Herstellers seit ein paar Wochen im Handel erhältlich. HTC folgt dem Trend und stattet das One X mit einem 4,7 Zoll großen Display aus. Im Inneren werkelt ein Vier-Kern-Prozessor von Nvidia. Das schicke Gehäuse ist ein Unibody aus Polycarbonat und verspricht eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Kratzern und Fingerabdrücken. inside-digital.de hat den weißen Überflieger aus Taiwan getestet.
Genau wie das One S und V, kommt das One X eingepackt in einer weißen Styropor-Verpackung. Darin befindet sich das Handy nebst Lieferumfang. Dieses ist äußerst spärlich, aber ausreichend. So finden sich das Daten- und Ladekabel, ein Steckdosenadapter, ein Headset und diverse gedruckte Kurzanleitungen in der Schale. Zudem findet man ein kleines Werkzeug, um die SIM-Kartenhalterung aus dem Gerät zu lösen, wie man es vom iPhone schon kennt.
Das Gerät besteht aus einem Unibody, mit einer Polycarbonat-Ummantelung. Somit kann der Akku des Gerätes nicht entnommen werden. Um die Micro-SIM-Karte einzusetzen, bedarf es dem kleinen Werkzeug, welches dem Lieferumfang beiliegt. Mit diesem wird die SIM-Kartenhalterung aus dem Gehäuse gehebelt. Die Karte einlegen, die Halterung wieder einschieben, fertig. Einen Speicherkarten-Slot sucht man indes vergebens.
Mit 134.3 x 69.9 x 8.9 Millimetern ist es etwas größer und breiter als das One S. Das Gewicht beträgt 130 Gramm, liegt angenehm in der Hand und passt perfekt zum wertigen Eindruck des Handys. Die seitliche Linienführung ist geschwungen und erweckt den Anschein, dass es sich um ein konkaves Display wie beim Samsung Galaxy Nexus handelt. Der Schein trügt, denn lediglich die kurvigen Linien der Flanken fallen zur Mitte hin ab, das Display und die Rückseite sind jedoch plan. Der Unibody ist so konzipiert, dass er das Display an den beiden Stirnseiten einfasst und eine nahtlose Verbindung darstellt, welche äußert homogen wirkt.
Dem Smartphone kann eine perfekte Haptikbescheinigt werden. Spaltmaße gibt es so gut wie keine. Die Rückseite ist sehr griffig und ein wenig angeraut. Trotz der Größe liegt es so sicher in der Hand. Das Gehäuse besteht aus Polycarbonat, welchem man eine sehr robuste und widerstandsfähige Eigenschaft nach sagt. Die mehreren Kunststoffketten sind nicht nur kratzresistent, sondern auch sehr leicht.
Unter dem Display befinden sich keine Hardware-Tasten. Lediglich drei Sensortasten sorgen für die Steuerung der Zurück-Funktion, der Home-Navigation und des Taskmanagers. Über dem Display befindet sich die Lautsprecheröffnung, in der eine Status-LED verbaut ist, sowie die Öffnung für die vordere Kamera. Auf der rechten Geräteseite liegt die Lautstärkewippe, dem gegenüber der ungeschützte Anschluss für das Daten- und Ladenkabel. An der Stirnseite verbaute HTC den 3,5 Millimeter-Kopfhöreranschluss und den An-/Ausschalter. Die Rückseite verziert neben dem eingeprägten HTC-Logo eine silber umrandete Kamera-Öffnung nebst LED-Foto- und Videolicht. Am unteren Ende prangt der BeatsAudio-Schriftzug und die Öffnung für den Lautsprecher.
Die Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und hinterlässt einen durchweg positiven Eindruck. Über den integrierten Lautsprecher ist die Qualität sehr gut. Die Lautstärke ist auf höchster Stufe laut und der Gesprächspartner ist klar und deutlich zu verstehen, egal ob im Festnetz oder im Mobilfunknetz. Die Freisprecheinrichtung kann ebenfalls überzeugen. Auch am Empfang gibt es nichts auszusetzen. In weniger netzstarken Regionen, zeigt die Anzeige fast immer vollen Empfang an. Der 1.800 mAh-Akku reicht aufgrund energieeffizient arbeitenden Prozessor, bei Nutzung von fünf Stunden Internetdiensten wie Facebook, E-Mail und Browser, einer Stunde Telefonat, diversen SMS für knapp 22 Stunden. Danach muss das Gerät wieder an die Steckdose. In Anbetracht der Displaygröße und der verbauten Technik ein anständiger Wert, der nach verschiedenen Ladezyklen sich sicherlich noch ausbauen lässt.
Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller 0,909 W/kg, was einen mittel-guten Wert darstellt.
Das 4.7 Zoll große Display, stellt Bilder, Texte und Videos mit 720 x 1.280 Pixel dar. HTC verwendet ein Super LCD2-Display. Die HD-Auflösung ist knacke scharf. Selbst auf maximaler Vergrößerung von Texten, ist keine Treppchenbildung an den Buchstaben zu erkennen. Die Farbsättigung und der Kontrastumfang sind auf ähnlich gutem Niveau wie die einer AMOLED-Anzeige. In Sachen Display braucht sich das One X nicht vor dem iPhone oder dem Samsung Galaxy S2 zu verstecken. Die Displayhelligkeit kann entweder automatisch über einen Sensor gesteuert oder manuell an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Der Annäherungssensor, welcher mit in die Lautsprecheröffnung integriert ist, schaltet das Display ab, sobald man das Handy für ein Gespräch an das Ohr führt. Wird das Handy um 90 Grad gedreht, verrichtet der Lagesensor seine Arbeit und dreht die Anzeige nahezu ohne Verzögerung mit. In geschlossenen Räumen ist das Ablesen problemlos möglich. Es empfiehlt sich für die Benutzung unter freiem Himmel, die Helligkeit auf den Maximalwert zu stellen, da das Ablesen sonst sehr schwer fällt.
Die 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über das Display gestartet und ist innerhalb von einer Sekunde einsatzbereit. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht mal eine Sekunde. Auch die Dauer für das Speichern der Bilder ist kaum messbar. In dem Augenblick wo man ein Bild gemacht hat, ist die Kamera auch schon wieder einsatzbereit für das nächste Bild. Muss es einmal ganz schnell gehen, ist der Burst-Modus aktiviert. Damit lassen sich 20 Bilder hintereinander aufzeichnen. Im Anschluss kann das beste Bild der Serie heraus gesucht werden und der Rest wird gelöscht. Gerade für Motiv in Bewegung oder Portraitbilder mit mehreren Personen, wo immer mal wieder jemand blinzelt, ist dies sehr von Vorteil. Die sehr umfangreichen Einstellungen werden direkt über das Display aufgerufen und stellen einige Möglichkeiten zur Bildoptimierung bereit.
- Effekt-Filter (Verzerrung, Vignette, Schärfentiefe, Punkte, Mono, Landschaft, Klassisch, Klassisch warm, Klassisch Kühl, Graustufen, Sepia, Negativ, Solarisation, Polarisation, Aqua)
- Selbstauslöser
- Belichtungskorrektur
- Kontrast
- Sättigung
- Schärfe
- Weißabgleich
- ISO
- Auflösung
- Serienbildaufnahme
- Gesichtserkennung
- Lächelerkennung
- Breitbild
- Geo-tagging
- Displaylinien
Über das Display wird der scharfzustellende Bereich definiert. Der Touchfokus arbeitet sauber und schnell. Allerdings ist der Fokusbereich ein wenig groß gewählt. Will man einen ganz bestimmten Bereich im Bild scharfstellen, kann es sein, dass der Fokus mal etwas danebenliegt und so die Schärfenebene nicht stimmt und man nachjustieren muss. Das eben geschossene Bild kann in der Vorschau betrachtet und nahtlos in das Bild herein und heraus gezoomt werden. Die Videofunktion ist direkt in die Foto-Funktion mit integriert. Ein Hin- und Herschalten entfällt. Während der Videoaufnahme können auch Bilder gemacht werden, ohne die Videofunktion zu unterbrechen. Das One X nimmt Filme in Full-HD in 1.920 x 1.080 Pixelauf.
Die Wiedergabe der Bilder auf dem Handy-Display ist sehr gut. Die Bilder sind hell und weisen einen guten Kontrast auf. Auch ist die Sättigung der Bilder hervorragend. Auf dem PC-Monitor können die Bilder ebenfalls vollends überzeugen. Zum Bildrauschen kommt es nur in dunklen Bereichen und selbst dann hält es sich insgesamt in Grenzen. Mit der Kamera des One X lassen sich sehr gute Abzüge für das Fotoalbum erstellen. So kann man getrost mal seine Digitalkamera daheim lassen. Die selbstgedrehten Videos können im Ergebnis auf dem Handy betrachtet überzeugen. Der Autofokus arbeitet auch hier sauber. Liegt er mal daneben, reicht eine Berührung auf dem Display aus und der gewünschte Bereich wird scharf gestellt. Auch auf dem PC oder einem TV wissen die Videos zu gefallen. Sie sind scharf und kontrastreich. Mit schnellen Kameraschwenks kommt das One X sehr gut zurecht. Überzeugen konnte auch die Audioqualität. Ein Grundrauschen nimmt man bei der Betrachtung auf einem TV nicht wahr. Die Ausgabe ist sauber und klar.
Ein Manko gibt es indes doch. Das Handy wird nach circa fünf Minuten filmen um die Kameralinse herum extrem heiß. Hier liegt nicht nur der Sensor, sondern auch der Prozessor, welcher bei der Aufnahme von Full-HD-Filmen ordentlich arbeitet und somit entsprechend Wärme produziert, welche an das Gehäuse abgegeben wird. Hinzu kommt die Wärme, welche das Display mit Hintergrundbeleuchtung erzeugt, da die Anzeige ja die ganze Zeit aktiv ist. Es gehört schon ein wenig Mut dazu, trotz des sehr warmen Bereiches auf der Rückseite weiter zu filmen. Nach 20 Minuten Videodreh, braucht es gut fünf Minuten, bis das Gehäuse des One X wieder Normaltemperatur erreicht hat.
Das HTC One X kommt mit Googles neuster Android-Version 4.0.3 (Ice Cream Sandwich) und versteckt es unter seiner eigenen Benutzeroberfläche Sense 4.0. Das mag einigen nicht gefallen, die gerne Android in Reinform hätten, wie es beim Galaxy Nexus der Fall ist. Auf der anderen Seite ist dies aber auch ein logischer Schritt. So fällt der Umstieg von einem Gingerbread-Gerät mehr als leicht. Nutzer welche bisher ein HTC mit Gingerbread nutzten, finden sich so direkt wieder auf dem neuen Gerät zurecht. Das neue Design und Menü würde sie nur verwirren. So setzt man auch mit Sense 4.0 auf altbekanntes Design und erweitert die Funktionen ein wenig.
Die Sense-Oberfläche ist so tiefgreifend, dass man vom nativen Android so gut wie nichts mehr erkennt. Da sich die Hersteller kaum noch durch technische Details unterscheiden können, versuchen sie mit ihrer eigenen Benutzeroberfläche für Alleinstellungsmerkmale zu sorgen und – was viel wichtiger ist – einen Wiedererkennungswert zu schaffen.
Aber die Oberfläche hat auch seine Schattenseiten. So ersetzt HTC verschiedene Google-Programme mit eigenen Applikationen. Auch leidet die Performanceetwas unter der Benutzeroberfläche. Verschiedene Effekte, Animationen und die Live-Hintergrundbilder verlangsamen die Bedienung. So reagiert das Handy teilweise recht träge und braucht so eine Sekunde, um wieder flüssig zu laufen. Am deutlichsten merkt man dies bei der Verwendung von Live-Hintergründe, welche beim Wechseln der Startbildschirme kurz angehalten werden und nach einer Sekunde erst wieder aktiv sind. Deaktiviert man Sense und ersetzt die Herstelleroberfläche durch einen alternativen Launcher, läuft alles perfekt. Keine Ruckler, keine Wartezeiten.
Insgesamt gibt es sieben verschiedene Startbildschirme, welche nach einem Fingerwisch nach rechts oder links, zur Verfügung stehen. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für die direkte Anzeige von Informationen, wie zum Beispiel Wetter, Aktien-Kurse, E-Mail-Eingänge usw., abgelegt werden. Zudem lassen sich Verknüpfungen für häufig verwendete Programme ablegen oder Ordner erstellen. Den oberen Rand beschreibt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellung sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Terminen, heruntergeladenen und installierten Programmen. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich die sogenannte Sense Bar. Diese ist mit drei Buttons versehen. Der linke öffnet eine Liste aller Programme, welche in alphabetischer Reihenfolge dargestellt werden. In der Mitte wurde die Wähltastatur hinterlegt und rechts befindet sich das Einstellungsmenü, um die jeweiligen Startseiten zu konfigurieren.
In den Einstellungen findet man auch weitere Personalisierungswerkzeuge. Es lassen sich das Hintergrundbild der Startseiten und der Hintergrund für die Displaysperre ändern. Ein sehr nützliches Werkzeug ist die Möglichkeit, verschiedene Profile (Szenen) zu erstellen oder herunter zu laden, welche mit unterschiedlichen Programmen belegt werden können. So lassen sich zum Beispiel für das Profil „Arbeit“ die einzelnen Bildschirmseiten mit wichtigen Businessprogrammen belegen und für „Freizeit“ kann man seine ganzen sozialen Netzwerke oder Spiele auf den Seiten ablegen. Je nach dem, welches Profil man gewählt hat, erscheinen die hinterlegten Startbildschirme.
Das One X kommt mit allem, was für dieses Jahr als Standard bezeichnet werden darf. Mit Quad-Band-GSM und Tri-Band-UMTS ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Die Datenturbos HSDPA+ für den Download (bis zu 21.1 Mbit/s) und HSUPA für den Upload (bis zu 5.7 Mbit/s) sorgen für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht WLAN mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth 4.0 oder per USB-Verbindung vonstatten. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Mittels HTC Sync lassen sich problemlos Kontakte und Kalenderdaten mit einem PC abgleichen. Der interne Speicher beträgt 32 Gigabyte. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich.
Für die Übertragung von medialen Inhalten auf einen TV oder Beamer, steht die kabellose Variante über DLNA oder die kabelgebundene Möglichkeit mit dem MHL-Port bereit. Letzterer ist eine Erweiterung des Micro-USB-Ports. Mit einem MHL-Kabel kann die komplette Anzeige auf einen großen TV gespiegelt werden. Ein entsprechend zertifizierter Fernseher kann das Handy auch während der Übertragung laden. Mit der Fernbedienung lassen sich Inhalte auf dem Handy bequem von der Couch aus durchsuchen.
Angetrieben wird das One X von dem neuen Tegra 3 Prozessor aus dem Hause Nvidia. Dieser verfügt über insgesamt vier Kerne. Alle Kerne sind variabel - je nach Auslastung zu schaltbar - Ist nur ein Kern aktiv, kann dieser bis zu 1,5 Gigahertz getaktet werden. Werden mehr Kerne benötigt, können diese bis auf 1,3 Gigahertz getaktet werden. Hinzu kommt ein fünfter Kern, der sogenannte Companion Core. Dieser taktet mit 500 Megahertz und übernimmt sämtliche Funktionen im Standby-Betrieb oder bei Aufgaben, welche keine hohe Rechenleistung benötigen, wie zum Beispiel dem Abgleich des Mailkontos bei ausgeschaltetem Display. Dabei sind die vier Hauptkerne abgeschaltet. Dies spart immens Strom und schlägt sich in der Akkulaufzeit wieder. Die neue Generation der ULP Geforce Grafikeinheit soll dreimal so leistungsfähig sein, wie die Generation im Tegra 2. Unterstützt werden die Chips durch einen Gigabyte Arbeitsspeicher.
Wie schon im Kapitel zur Kamera angemerkt, wird der Prozessor, genauer gesagt das Gehäuse, des One X schnell warm. Bei intensiver Nutzung, vor allem bei grafikintensiven Spielen, kann das Gehäuse auch regelrecht heiß werden. Hier muss sich erst in Tests anderer Smartphones mit 4-Kern-Prozessoren zeigen, ob dies ein generelles Problem der verbauten Hardware ist, oder ob das One X alleine da steht. Grundsätzlich ist eine Wärmeentwicklung durch den Prozessor normal und auch bei 2-Kern-Geräten zu spüren. Nichts desto trotz, liegt die Wärmeentwicklung unter Volllast des Tegra 3 über dem, was man als normal und gängig ansehen kann.
Der auf Webkit-basierende Browser verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten perfekt. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das One X mittels UMTS zwölf Sekunden – schneller geht es mit WLAN: hier ging der Seitenaufbau in gerade einmal zehn Sekunden vonstatten. Das Durchsuchen einer Seite verläuft sehr flüssig. Nahtlos wird der Bildschirm gedreht, sobald man das Handy ins Querformat dreht. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert das Öffnen von unerwünschter Werbung. Der Browser stellt Flash-Inhalte auf Wunsch direkt dar.
Eine eigenständige Navigationslösung wurde seitens des Herstellers nicht installiert. Dafür steht Google Maps Navigation zur Verfügung. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger gerade einmal fünf Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden. Für die sprachgeführte Routenberechnung wird das jeweilige Kartenmaterial ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. Es empfiehlt sich also, bei einem häufigeren Einsatz, ein entsprechendes Datenpaket oder -flatrate zu buchen. Die Routenplanung lässt keine Wünsche offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich und erfolgen zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satellitenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich aus dem Market eine andere Lösung kaufen und herunterladen.
Der MP3-Player unterteilt die Musiksammlung nach altbekannten Kategorien wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Favoriten, Titeln, Genres und eigenen Playlisten. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben einer Zufallswiedergabe und der Wiederholungsfunktion, findet man lediglich noch die Möglichkeit, die Musik per Bluetooth oder Mail zu versenden. Zudem lässt sich das abgespielte Lied als Klingelton einrichten. Über die SoundHound-Einbindung lassen sich zusätzliche Informationen zum abgespielten Lied herunter laden. Der aktuelle Titel wird, falls in dem ID3-Tag hinterlegt, als CD-Cover angezeigt. Um ein Titel weiterzuspringen genügt es, das CD-Cover nach rechts oder links zu verschieben und der nächste Titel wird angewählt. Alternativ steht die Steuerung über spezielle Tasten auf dem Bildschirm zur Verfügung.
HTC arbeitet eng mit BeatsAudio zusammen. So unterstützt auch das One S und One V die Klangverbesserungs-Technologie - so zumindest auf dem Papier. Die separate Klangverbesserung funktioniert bei der Ausgabe über den Lautsprecher nicht. Anders bei der Ausgabe über die Kopfhörer. Hier kann der Klang nach eigenem Gusto über vordefinierte Klangspektren angepasst werden. Allen voran über die BeatsAudio-Technologie, welche ebenfalls noch einmal verschiedene Profile anbietet.
Der Klang mit den Kopfhörern gehört mit zu dem Besten, was derzeit am Markt verfügbar ist. Die Ausgabe ist laut, voluminös und kraftvoll. Höhen sind sauber, Mitten ausgewogen und der Bass druckvoll. Da es sich um Standardkopfhörer handelt, kann mit den originalen BeatsAudio-Kopfhören noch das eine oder anderen Prozent heraus gekitzelt werden. Mit zugeschalteter Beats-Technologie haben die Lieder alle einen kraftvollen Bass. Wem das nicht gefällt, kann die Klangverbesserung deaktivieren.
Die Kalenderfunktion des One X stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Die Monatsansicht kann sich ebenfalls per Widget auf den einen der Startbildschirme angezeigt werden. Zudem gibt ein kleines Termin-Widget, welches anstehende Ereignisse direkt auf dem Display anzeigt. Insgesamt können zehn verschiedene Weckzeiten definiert werden.
Alle Kontakte werden in einer nach unten scrollbaren Liste angezeigt. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzu gefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden.
Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter bereit. Als Messenger dient Google Talk. Office-Dokumente können dank der Polaris Software betrachtet und bearbeitet werden. Ein Musikerkennungsdienst, ein Onlineradio, Sprachrekorder und eine Nachrichten/Wetter-Applikation runden die vorinstallierte Ausstattung ab. Im Google Play Store kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden.
Das One X besticht durch sein Design, der Haptik und Verarbeitung, dank Polycarbonat-Gehäuses. Es liegt trotz der Größe perfekt in der Hand und gewährt eine schnelle Bedienung. Die Anzeige des SLC-Displays in zweiter Generation, ist brillant und extrem scharf. Die sehr guten Foto- und Videoqualität, welche ihres gleichen suchen, sind eines der Highlights des Gerätes. Grund zum meckern gibt es wenig. So hätte man sich trotz 32 Gigabyte großem Speicher, eine Erweiterungsmöglichkeit gewünscht. Auch fällt das sehr schnell heiß werdende Gehäuse um das Kamerasegment negativ auf und der Akku ist kein Überflieger, wenngleich er eine ordentliche Ausdauer hat - vorallem mit Blick auf die verbaute Hardware. In Sachen Performance ist das One X sehr gut ausgestattet. Die Bedienung geht zügig von der Hand, wenn auch nicht vollends flüssig. Schuld daran ist die Sense-Benutzeroberfläche, welche man aber durch eine Alternative ersetzen kann und somit in den vollen Genuss des Quad-Core-Prozessors kommt.
War es im letzten Jahr doch recht ruhig um HTC und sein damaliges Flaggschiff „Sensation“, so ist das One X zweifellos eines der besten Geräte am Markt. Zwar sind die direkten Konkurrenten Samsung und LG mit ihren 4-Kern-Smartphones noch nicht am Start, dennoch müssen sich das Galaxy S3 und das Optimus 4X an dem One X messen lassen - und HTC hat die Latte ziemlich hoch gelegt.
Pro
- sehr scharfes und brillantes Display
- exzellente Kameraqualität
- potente Hardware
- lange Ausstattungsliste
Contra
- hohe Wärmeentwicklung
- Sense-Oberfläche sorgt für Performanceeinbuße
- recht hoher SAR-Wert
Das Testgerät wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch: