Verarbeitung und Design
Wie üblich setzt HTC bei einem seiner Top-Smartphones auf ein Gehäuse aus Aluminium. Der Hersteller weiß mittlerweile, wie man mit Materialien umgehen und diese verarbeiten muss, damit am Ende ein erstklassig verarbeitetes und haptisch wertvolles Smartphone in der Hand eines Nutzers liegt. Auch beim One mini 2 dominiert das Leichtmetall: Die Rückseite und die Lautstärkewippe sind aus Alu. Die Displayabdeckung ist durch einen schmalen Streifen aus Kunststoff vom Alukleid getrennt. Das Gewicht von 137 Gramm passt perfekt zur Größe des Smartphones. Zudem hat das One mini 2 noch eine gutes Format für die Ein-Hand-Bedienung. Etwas schade ist, dass vor allem unterhalb des Displays viel Platz "verschenkt" wurde. Natürlich benötigt die Technik, die das Gerät am Leben hält, ein wenig Platz. Auch die großen Lautsprecher beanspruchen deutlich mehr davon, als bei Smartphones, die mit einem kleinen Lautsprecher auf der Rückseite auskommen. Dennoch ist das Verhältnis von Display zur Gesamtgröße des Geräts bei der Konkurrenz von LG oder Samsung oftmals besser. So hat das LG G2 beispielsweise bei nahezu identischer Länge ein 0,7 Zoll größeres Display - im Smartphone-Bereich sind das Welten.Display
Die Diagonale des Super-LCD-2-Displays beträgt 4,5 Zoll bei einer Auflösung von 720 x 1.280 Pixeln. Somit wächst das von Gorilla Glass 3 geschützte Display im Vergleich zum Vorgänger um 0,2 Zoll bei gleichbleibender Bildpunkteanzahl. Selbst bei Displays im 5-Zoll-Bereich ist HD-Auflösung völlig ausreichend. Hier macht HTC alles richtig und verzichtet aufgrund höherer Kosten auf einen Full-HD-Bildschirm, wie er beispielsweise im One M8 zum Einsatz kommt. Das hochauflösende Display des One mini 2 hinterließ bereits im ersten Eindruck einen durchweg positiven Eindruck. Im Test bestätigte sich, was sich im Vorfeld angedeutet hat: Der Weißwert des One mini 2 ist bei 100 Prozent Bildschirmhelligkeit sogar noch etwas besser, als der des One M8. Auch werden Farben realitätsgetreu und natürlich angezeigt. Beim Lesen von Texten wird man Unschärfen und Treppchenbildung nicht erkennen - zumindest nicht, wenn man das Gerät in einem normalen Abstand zum Auge hält. Die automatische Helligkeitsregulierung leistet sehr gute Arbeit. Wertung 5/5Ausstattung und Leistung
HTC setzt beim One mini 2 auf einen Snapdragon 400 aus dem Hause Qualcomm und taktet den Quad-Core-Prozessor auf 1,2 GHz. Laufende Prozesse werden in einen 1 GB großen Arbeitsspeicher ausgelagert. Hinzu kommt ein 16 GB großer interner Speicher, von dem nach Abzug von Android, Sense und der vorinstallierten Bloatware knapp 11 GB übrig bleiben. Im Gegensatz zum Vorgänger ist eine Speichererweiterung mittels SD-Karte um bis zu 128 GB möglich. Der Prozessor sorgt in Kooperation mit Android und Sense für eine sehr gute Betriebsgeschwindigkeit. Verzögerungen beim Wischen von Homescreen zu Homescreen treten nicht auf. Apps öffnen schnell und Menüs lassen sich geschmeidig durchscrollen. Aufwendige 3D-Spiele sind für das One mini 2 kein Hindernis. Lediglich ist die Alu-Rückseite nach einer halben Stunde an der Grenze zur unangenehmen Wärme. Im AnTuTu-Benchmark erreicht das One mini 2 rund 17.000 Punkte und liegt damit auf dem Niveau eines Motorola Moto G. Das One mini aus dem Vorjahr brachte gut 6.000 Punkte weniger auf die Skala.Feature | Ja | Nein | Funktion |
HSPA | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 100 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen (entsprechender Adapter notwendig) | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Bluetooth-Version | X | 4.0 | |
WLAN-Standards | X | 802.11 a/b/g/n |
Kamera
Nutzer des One M8 profitieren von einer zusätzlichen Kamera auf dem Rücken, die Tiefeninformationen sammelt. Mit der Software "Ufocus" lässt sich der Schärfepunkt im Bild nachträglich setzen. Beim One mini 2 hat HTC auf eine zweite Kamera auf der Rückseite verzichtet. Ebenfalls fehlt gegenüber dem Top-Modell eine zweite andersfarbige LED, die die Farbtemperatur des Blitzes der Umgebung anpasst. Eine Besonderheit ist, dass HTC bei der Hauptkamera auf seine Ultrapixel-Technologie verzichtet und das One mini 2 mit einer 13-Megapixel-Kamera ausstattet. Die Fotos können sich sehen lassen, sowohl bei viel als auch bei wenig Licht (mit LED-Blitz). Bei guten Lichtbedingungen sind Fotos, die mit dem One mini 2 aufgenommen wurden, sogar besser als jene, die die Kamera des One M8 abliefert. Bei wenig Licht aber hat die Ultrapixel-Technologie Oberwasser - allerdings nur wenn es um das Bildrauschen geht. Mehr Details und Schärfe liefert die Kamera des One mini 2. So ist das auch bei Bildern mit sehr wenig Licht. Allerdings holt die Kamera des One M8 mehr aus der Situation heraus, wie die folgenden Testaufnahmen zeigen:HTC One mini 2: Kamera-Beispielbilder
Videos können in Full-HD aufgenommen werden. Startet man die Kamera, ist allerdings HD-Qualität aktiv. Ändern kann man das im Kamera-Menü, das erscheint, wenn man auf die drei Punkte am unteren linken Bildschirmrand und danach auf der Zahnrädchen klickt.Software und Multimedia
Auf dem One mini 2 läuft Android in der Version 4.4.2. Diese versieht HTC mit der eigenen Nutzeroberfläche Sense 6.0. Mit einem Wisch von links nach rechts gelangt man in den HTC Blinkfeed. Dabei handelt es sich um eine Übersichtsseite, in die Nachrichten und Benachrichtigungen aus verschiedenen Quellen zusammenlaufen. Dabei kann der Nutzer sowohl News- und Themen-Internetseiten als auch soziale Netzwerke als Quellen auswählen. Außerdem lassen sich verschiedene Apps integrieren, beispielsweise kann der Kalender im BlinkFeed angezeigt werden.HTC One mini 2: Screenshots Benutzeroberfläche
Akku
HTC setzt ins One mini 2 einen nicht auswechselbaren 2.100 mAh starken Akku ein. Gegenüber dem Vorjahresmodell schaufelt HTC eine Schippe von 300 mAh drauf. Der Akku muss sich im Test bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und GPS sowie E-Mail-Push einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musikhören per Webstream sowie 30 Minuten Spielen und einer 30-minütigen HD-Video-Wiedergabe über YouTube stellen. Hinzu kommt die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos und das Surfen auf verschiedenen Webseiten, Benchmark-Tests und das Herunterladen von einigen Apps. Am Ende eine 8-stündigen Arbeitstages ließen sich 32 übriggebliebene Prozent von der Akkuskala ablesen. Somit wurde der Akku gegenüber dem Vorgänger zwar aufgepumpt, allerdings hatte das One mini beim gleichen Test noch 35 Prozent Ladung. Zum Vergleich: Das Motorola Moto G konnte nach einem vergleichbaren Testtag 58 Prozent Ladung aufweisen, das LG G2 mini 59 Prozent, der große Bruder des One mini 2 immerhin 45 Prozent. Nach 15 Stunden im Standby verlor das Testgerät 7 Prozent Ladung, was völlig in Ordnung ist. Zwar übersteht das One mini einen arbeitsintensiven Tag und eine Nacht, ohne an der Steckdose mit Strom gefüttert werden zu müssen. Allerdings wird es danach schon kritisch. Zudem gibt es Smartphones einer vergleichbaren Klasse, die deutlich weniger Energie verbrauchen. Wer Verbindungen wie Bluetooth abschaltet und das Gerät nicht derart intensiv belastet, kommt locker über den Tag. Darüber hinaus stattet HTC das One mini 2 mit zwei Stromsparmodi aus, die Funktionen und Apps deaktivieren, damit das One noch länger durchhält.Fazit
HTC hat sich die Kritik in Bezug auf das Vorjahresmodell zu Herzen genommen und nachgebessert: Beim One mini 2 ist der Speicher erweiterbar und NFC mit an Bord. Zudem stellen die Taiwaner eines der hochwertigsten Mittelklasse-Smartphones in die Verkaufsregale. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Zwar hat das Gerät eine gute Größe, um es auch mit einer Hand bedienen zu können, allerdings stößt es bei manchem Nutzer an seine Grenze. Zudem schaffen es andere Hersteller, in ein ähnlich großes Gehäuse einen weitaus größeren Bildschirm einzupflanzen. Allerdings soll das keine Kritik am Display des One mini 2 sein. Im Gegenteil: Der HD-Bildschirm ist fantastisch und teilweise sogar besser als der des One M8. Auch der eingebaute Quad-Core-Prozessor samt 1 GB Arbeitsspeicher bringt das Smartphone nur äußerst selten aus der Ruhe. Interessant ist HTCs Schachzug in Sachen Kamera: Nachdem man bei den letzten One-Smartphones sehr auf die Ultrapixel-Technologie fixiert war, stattet man das One mini 2 mit einer 13-Megapixel-Kamera aus. Bei guten Lichtverhältnissen macht diese bessere Fotos als die 4-Megapixel-Kamera des One M8. Bei wenig Licht erhöht sich im Vergleich zum One M8 zwar das Farbrauschen, Details sind aber trotzdem besser sichtbar. Nur bei sehr wenig Licht hat die Kamera des One M8 die Nase vorn. Einen Extra-Stern verdient sich das One mini 2 mit seinen Stereo-Lautsprechern samt Boom-Sound. Macht man Musik zum ersten Mal an und dreht die Boxen laut auf, wird man staunen was in der geringen Bautiefe möglich ist. Etwas schade ist, dass der Akku im Vergleich zu vielen anderen Smartphones, sogar zum One mini aus dem Vorjahr, schwächer ist. Dennoch kommt man damit gut über den Tag. HTC liefert abermals ein edles Smartphone ab, das ab Juni in den Farben Grau, Silber und Gold für wohl um die 400 Euro zu haben sein wird.Empfohlener redaktioneller Inhalt
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- "Nur" HD und trotzdem ein brilliantes Display
- Beeindruckender Lautsprecher-Klang
- Speicher erweiterbar
- Akkulaufzeit könnte besser sein
- Schlechtes Gehäuse-Display-Verhältnis