Früher war Honor als die günstige Untermarke von Huawei bekannt. Doch vor einigen Jahren hat Huawei das Unternehmen verkauft und Honor agiert seitdem eigenständig. Auch das Budget-Image hat man mittlerweile abgelegt und bietet Smartphones im absoluten Premium-Bereich an. So etwa das Honor Magic V3 – das meiner Meinung nach beste Falt-Smartphone auf dem Markt. Doch auch für alle, die ein klassisches Smartphone bevorzugen, hat man etwas im Angebot: das neue Honor Magic7 Pro. Ich habe das Handy getestet und zeige dir, ob sich der Kauf lohnt.
Honor Magic7 Pro ausgepackt
Die Box des Honor Magic7 Pro ist schlicht gehalten und enthält neben dem Handy selbst nur ein USB-C- auf USB-C-Ladekabel. Wer ein Netzteil benötigt, muss dieses selbst besorgen – alternativ ist auch kabelloses Laden an Bord.
Das Smartphone selbst macht einen hochwertigen Eindruck. Beim Kauf hast du drei Farben zur Auswahl: ein schlichtes Schwarz, ein elegantes Hellblau sowie Grau mit einem von der Mondoberfläche inspirierten Muster. Letzteres ist mein Favorit, da nicht nur die Rückseite einzigartig aussieht, sondern der Rahmen auch noch aus mattem Edelstahl besteht. Das blaue Modell oder unser Testgerät in Schwarz setzen auf einen glänzenden Rahmen, der sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Der Bildschirm und die bei allen Farben matte Glas-Rückseite sind zum Rand hin leicht gekrümmt. Zusammen mit dem flachen Rahmen liegt das Smartphone so hervorragend in der Hand. Trotz großem 6,8-Zoll-Display und einem Gewicht von 223 Gramm. Übrigens ist das Case nach dem IP69-Standard staub- und wasserdicht.
Groß(artig)es Display
Dass man mit dem Honor Magic7 Pro in der absoluten Oberklasse spielt, unterstreicht der Hersteller beim Display. Im Test kann mich das 6,8 Zoll große AMOLED-Panel nicht nur mit hervorragenden Farben und echtem Schwarz überzeugen, sondern auch mit einer überragenden Helligkeit von 1.300 Nits im Alltag und knapp über 2.000 Nits bei direktem Sonnenlicht. Selbst bei strahlendem Sonnenschein auf der Skipiste bleibt das Display so jederzeit mühelos ablesbar.
Mit einer 1,5K-Auflösung hat Honor zudem einen hervorragenden Kompromiss aus Bildschärfe und keiner unnötigen Belastung des Akkus gefunden. Und dank LTPO-Technik kann die Bildwiederholrate dynamisch an den Displayinhalt angepasst werden. Beim Scrollen durch Menüs zeigt dir das Display flüssige 120 Bilder pro Sekunde. Schaust du einen Film, schaltet das Smartphone entsprechend auf 30 oder 24 Hertz und bei einem statischen Text bis auf 1 Hertz herunter. Auch diese Technik trägt dazu bei, eine lange Akkulaufzeit zu erreichen, ohne auf Komfort-Features wie ein Always-on-Display verzichten zu müssen.
Honor Magic7 Pro im Test: Die Performance
Die Performance des Smartphones lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Schneller geht es nicht. So verbaut Honor im Magic7 Pro einen Snapdragon 8 Elite – den aktuell schnellsten Prozessor für Android-Handys überhaupt. Entsprechend gibt es auch kaum ein schnelleres Smartphone auf dem Markt. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch aufwendige Apps und Spiele zügig starten und problemlos laufen, wie man es bei einer solchen Ausstattung erwarten darf.
Auch bei den Funk-Schnittstellen lässt das Honor Magic7 Pro im Test keine Wünsche offen. Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, NFC für Google Pay und Co. und sogar ein Infrarot-Port zum Steuern analoger Geräte gehören zur Ausstattung. Und unter dem Display verbirgt sich ein Ultraschall-Fingerabdrucksensor. Im Gegensatz zu optischen Scannern bei preiswerteren Smartphones funktioniert dieser schneller und sogar mit nassen Händen.
Zusätzlich zum Fingerabdrucksensor spendiert Honor dem Magic7 Pro jedoch auch eine weitere Möglichkeit zum sicheren Entsperren. Ähnlich wie mit Face ID im iPhone bietet das Honor-Smartphone nämlich eine sichere Möglichkeit, das Handy per Gesichts-Scan zu entsperren. Dies bietet neben dem iPhone fast kein anderes Smartphone. Zwar können die meisten Android-Smartphones dein Gesicht per Frontkamera erkennen, sicher ist diese Technik jedoch nicht. Der von Honor verwendete Infrarot-Scanner ist hingegen sicherer als ein Fingerabdruck.
Android 15 mit eigenem Überzug
Nicht nur Lob habe ich hingegen bei der Software. So kommt das Smartphone mit einer Reihe von vorinstallierter Bloatware. Also Software wie Facebook oder WPS Office, welche ohne Zustimmung des Nutzers bereits installiert ist. Bei günstigen Smartphones ist das eine tolle Möglichkeit für Kunden und Hersteller, den Preis des Handys niedrig zu halten. Bei einem Smartphone für über tausend Euro ist das Vorgehen jedoch unangebracht.
Ansonsten gefällt mir die MagicOS genannte Oberfläche von Honor im Test gut. Sie sieht optisch ansprechend aus und bietet in den Einstellungen viele Möglichkeiten zur Personalisierung. Auch integriert Honor einige praktische Funktionen, die im Standard-Android nicht vorhanden sind. Etwa das Multi-Window-Dock zum einfachen Verwenden zweier Apps nebeneinander.
Software-Updates bei Honor kommen, so zumindest meine Erfahrung aus dem vergangenen Jahr, regelmäßig und zeitnah. Honor verspricht, das Smartphone vier Jahre mit neuen Android-Versionen und fünf Jahre mit Sicherheitsupdates zu versorgen.
Erstklassige Kamera mit KI-Support
Dass Honor bei der Kamera ganz oben mitspielen kann, hat man bereits beim Vorgänger bewiesen. Und so kann auch das neue Magic7 Pro mit einer hervorragenden Kamera-Ausstattung punkten. Erstmals holt man sich für ausgewählte Funktionen KI-Unterstützung an Bord. Mehr dazu gleich.
Werfen wir erst einmal einen Blick auf die eingesetzten Kameras. Hier verbaut Honor durchweg Sensoren mit 50 Megapixeln. Der Telefoto-Kamera spendiert man eine höhere Auflösung für zusätzlichen digitalen Zoom:
- Hauptkamera: 50 MP (f/1,4 - f/2,6) mit OIS
- Telefoto-Kamera: 200 MP mit 3-fach optischem Zoom (f/2,6) mit OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 50 MP mit 122 Grad (f/2,0)
- Frontkamera außen: 50 MP
Im Test kann das Honor Magic7 Pro sowohl bei strahlender Sonne als auch mit wenig Licht punkten. Das Smartphone schafft es dank variabler Blende, jede Situation schön einzufangen. Dabei überzeugt die Kamera mit hellen und detailreichen Aufnahmen. Interessant sind Aufnahmen gegen das Licht, da hier die Strahlen der Sonne deutlich sichtbar werden.
Wie bereits erwähnt, stattet Honor das Smartphone zudem mit zwei KI-Funktionen beim Fotografieren aus. Diese sind standardmäßig aus und können auf Wunsch aktiviert werden. Aktivierst du die KI, wird das Foto hochgeladen und von Honor optimiert. Der erste Anwendungsfall ist im Porträt-Modus. Auch ohne KI macht das Honor Magic7 Pro erstklassige Porträts, die mit schöner Tiefenschärfe und realistischen Farben überzeugen können. Schaltet man die KI ein, werden kleine Details wie die Augenbrauen nachgeschärft und das Foto wirkt professioneller. In den meisten Situationen sorgt die Funktion so für ein besseres Endergebnis. Nach dem Fotografieren kannst du das Original mit dem bearbeiteten Bild vergleichen und entscheiden, welches gespeichert werden soll.
Den zweiten Einsatz von KI hat Honor beim Zoom gefunden. Und dieser hat auf dem Event für Staunen gesorgt und mich auch beim Testen immer wieder begeistert. Mit einem dreifach optischen Zoom macht das Honor Magic7 Pro hervorragende Zoom-Fotos. Und digital kann man auch mühelos 10-fach oder je nach Licht sogar mehr heranzoomen. Doch ab einer gewissen Vergrößerung lässt die Qualität deutlich nach. Das ist auch bei der Konkurrenz der Fall. Und genau hier kommt bei Honor nun die KI zum Einsatz. Nimmst du ein Foto mit 30- bis 100-fachem Zoom auf, bietet die Kamera-App an, die KI zu verwenden. Das Foto wird dann hochgeladen und aus den vorhandenen Informationen ein komplett neues, KI-generiertes Bild errechnet.
Auf dem Event konnte ich dies mit einem Strauß Blumen ausprobieren. Mit 100-fachem Zoom waren die Blumen nur noch als Pixel-Matsch erkennbar. Doch nach einer kurzen Bearbeitung hat mich das Foto ins Staunen versetzt. Im Laufe des Tests habe ich die Funktion immer wieder ausprobiert. Die Ergebnisse sind dabei je nach Motiv mal besser und mal schlechter. Bei Personen und bei Text hat die Software ihre Schwierigkeiten. Bei Natur und Gebäuden funktioniert die Technik hingegen beeindruckend gut.
Honor Magic7 Pro: Der neue Benchmark
Das Honor Magic7 Pro präsentiert sich im Test als echtes Flaggschiff mit einem hervorragenden Bildschirm und erstklassiger Ausstattung. Auch die Software weiß zu überzeugen und fällt lediglich mit den vielen vorinstallierten Werbe-Apps negativ auf. Positiv hingegen stimmt mich die Kamera. Das Fotografieren mit dem Magic7 Pro macht einfach Spaß und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Aufgewertet wird die Kamera-Software zudem durch die neuen KI-Funktionen, die in dieser Form bisher einmalig sind.
Honor zeigt mit dem Magic7 Pro, was ein Flaggschiff-Smartphone im Jahr 2025 können muss und woran sich Samsung und Co künftig messen müssen. Der Preis von 1.299,90 Euro ist für die gebotene Ausstattung fair und wird, wie zum Marktstart üblich, mit Rabatten und Extras wie einem kostenlosen Ladestecker noch attraktiver.
Pros des Honor Magic V3 im Test
- hochwertige Verarbeitung
- erstklassiges Display
- viele Optionen zur Personalisierung
- maximale Performance
- sehr gute Kamera mit KI-Funktionen
- hervorragende Akkulaufzeit
Contras des Honor Magic V3 im Test
- vorinstallierte Bloatware